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Ausgabe 205

Magazin mit Berichten von der Politik bis zur Kultur – vier Mal jährlich mit bis zu 175 Seiten Österreich.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>205</strong> / 19. 12. 2022<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

Besuch aus Ungarn<br />

Der Bundespräsident traf die Präsidentin von Ungarn, Katalin Novák, in Wien<br />

8<br />

Foto: HBF / Peter Lechner<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing Ungarns Präsidentin Katalin Novák mit militärischen Ehren am Inneren Burghof.<br />

Ungarn freut sich über ein stärkeres En -<br />

gagement Österreichs in Zukunft bei<br />

der Bekämpfung der illegalen Migration. Das<br />

sagte Staatspräsidentin Katalin Novák am<br />

27. Oktober in Wien. Sie verwies dabei auf<br />

eine zu dieser Zeit laufende Serie von Treffen<br />

zwischen Ungarn, Serbien und Österreich,<br />

bei denen eine Verbesserung der Kooperation<br />

in diesem Bereich vereinbart werden soll.<br />

Die Präsidentin wies in diesem Zusam -<br />

men hang darauf hin, daß angesichts der zu -<br />

letzt verstärkten Migrationsbewegungen auf<br />

der Balkanroute eine Stärkung des Schutzes<br />

der serbisch-nordmazedonischen Grenze von<br />

großer Bedeutung sei. Der serbische Präsident<br />

Aleksandar Vučić hatte Anfang Oktober<br />

in Budapest bei einem Treffen mit Bundeskanzler<br />

Karl Nehammer und Ungarns Regierungschef<br />

Viktor Orbán im Prinzip eine Än -<br />

derung der Visaregelungen seines Landes<br />

zu gesagt. (siehe Seiten XX und XX)<br />

Durch die Visafreiheit waren über Belgrad<br />

in den vergangenen Monaten etwa deutlich<br />

mehr indische oder tunesische Migranten<br />

illegal nach Österreich eingereist als zu -<br />

vor. Innenminister Gerhard Karner hatte<br />

angekündigt, daß Österreich den Grenzschutz<br />

an der serbisch-nordmazedonischen<br />

Foto: HBF / Peter Lechner<br />

Grenze mit Drohnen und anderen technischen<br />

Geräten unterstützen will. Novák be -<br />

tonte, eine Unterscheidung zwischen „Flücht -<br />

lingen, legalen Wirtschaftsmigranten und<br />

illegalen Einwanderern“ sei unbedingt notwendig.<br />

„Die Aufnahme von Flüchtlingen ist<br />

unsere humanitäre Aufgabe“, so die Präsidentin<br />

vor allem mit Verweis auf die Kriegsflüchtlinge<br />

aus der Ukraine. „Die legale Einwanderung<br />

ist das Recht souveräner Staaten,<br />

wenn auch nicht der Weg Ungarns.“ Das<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Auftreten gegen illegale Migration sei hingegen<br />

sehr wichtig.<br />

Bezüglich des Ukraine-Kriegs verurteilte<br />

Novák die russische Aggression gegen ein<br />

souveränes Land: „Wir erkennen die annektierten<br />

Gebiete nicht als Teil Rußlands an<br />

und stehen hinter der Ukraine.“ Sie bezeichnete<br />

die bisher acht EU-Sanktionspakete<br />

gegen Rußland als „guten Kompromiß“.<br />

Auch Bundespräsident Alexander Van<br />

der Bellen dankte Ungarn für die Versorgung<br />

von Flüchtlingen aus der Ukraine und verwies<br />

dabei auch auf die Situation der ungarischen<br />

Minderheit in der ukrainischen Region<br />

Transkarpatien. Der Krieg im Nachbarland<br />

sei für Ungarn „von besonderer Bedeutung“,<br />

auch angesichts „des ukrainischen Verhaltens<br />

gegenüber Minderheiten, die – sagen wir<br />

mal so – vor Kritik nicht gefeit ist“. Zwischen<br />

den beiden Nachbarländern hatte es in den<br />

Jahren vor dem Krieg verstärkte Spannungen<br />

ge ge ben, nachdem Kiew die verpflichtende<br />

Verwendung der ukrainischen Sprache<br />

auf im mer mehr Lebensbereiche ausgeweitet<br />

hat te.<br />

Es war dies der erste Besuch von Staatspräsidentin<br />

Katalin Novák bei Van der Bellen<br />

seit ihrem Amtsantritt im Mai. n

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