dr attiswiler
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> > 1 0 . A t t i s w i l e r M u s i g - S t a d l<br />
Die Jugend erobert die Schweizer Folklore<br />
Am 8. Januar war die Mehrzweckhalle<br />
in Attiswil zum Bersten gefüllt.<br />
Es mussten sogar Zusatzplätze<br />
geschaffen werden – so gross<br />
war der An<strong>dr</strong>ang und so begehrt<br />
waren die Plätze. Bereits anderthalb<br />
Monate im Voraus waren alle<br />
Karten ausverkauft. Die Rede ist<br />
vom 10. Attiswiler Musig-Stadl, der<br />
von der Blaskapelle Feldschlösschen<br />
Attiswil und der Musikgesellschaft<br />
Attiswil gemeinsam organisiert und<br />
durchgeführt wurde.<br />
Jeder Stadl hatte seine Aushängeschilder.<br />
Vor zwei Jahren sorgten Oesch’s die Dritten<br />
für ein volles Haus. Beim 10. Stadl stand<br />
mit den Fernsehstars Seppli & Florian<br />
(12 und 14) und der Alphornsolistin Lisa<br />
Stoll (14) die Jugend im Vordergrund und<br />
begeisterte mit ihrer Unbekümmertheit<br />
die Massen. Auch der Jodlerklub Ramiswil<br />
SO zeigte mit seinem Durchschnittsalter<br />
von 32 Jahren, dass die Jugend in der<br />
Schweizer Folklore endgültig Fuss gefasst<br />
hat. Eine Entwicklung, die sich (hoffentlich)<br />
noch weiter ausbreiten wird.<br />
Erstmals mit Ursula Geissmann<br />
Den diesjährigen Stadl eröffneten die<br />
Jurablick Blasmusikanten mit flotter<br />
Blasmusik im böhmischen Stil. Die<br />
Blaskapelle setzt sich aus Musikantinnen<br />
Viel Applaus für die Alphornsolistin<br />
Lisa Stoll (14).<br />
und Musikanten aus der Region<br />
«Buechibärg» zusammen und wird<br />
geleitet von Rolf Bühlmann. Den zweiten<br />
Block gestaltete die Organisatorin, die<br />
Blaskapelle Feldschlösschen Attiswil. Sie<br />
zeigte sich am Stadl erstmals öffentlich<br />
mit ihrer neuen Dirigentin Ursula<br />
Geissmann aus Farnern. Seit Oktober<br />
2010 hat sie die musikalische Leitung<br />
der Attiswiler übernommen. Ursula<br />
Geissmann spielt zusätzlich noch bei den<br />
Habsburg Musikanten das Flügelhorn.<br />
Ihre Handschrift war unüberhörbar. Die<br />
Attiswiler Formation wirkte dynamisch<br />
und musikalisch überzeugend und wird<br />
auch in Zukunft von sich reden machen.<br />
Wer genau hinsah, bemerkte auch bei der<br />
Blaskapelle Feldschlösschen Attiswil ganz<br />
junge Gesichter.<br />
«Boueler» mit mährischer Musik<br />
Den <strong>dr</strong>itten und letzten Unterhaltungsblock<br />
mit Open End bestritt eine Blaskapelle<br />
aus dem Emmental, die Bouele Musig<br />
Langnou. Den Namen gab ihnen eine<br />
mittlerweile stillgelegte Baumwollfabrik,<br />
wo früher viele Leute ihre Arbeit fanden.<br />
Die Formation entstammt aus der ehemaligen<br />
Militärmusik Langnau und kann auf<br />
über 60 Jahre zurückblicken. Ihr Stil entspricht<br />
nicht einheimischem Brauchtum<br />
– vielmehr haben es ihnen Klänge aus<br />
Osteuropa, genau gesagt aus Tschechien,<br />
angetan. Besonders wohl fühlen sich<br />
die «Boueler» mit mährischer Literatur<br />
auf den Notenständern. Doch meistens<br />
spielen sie auswendig und mischen sich<br />
spielend unters Publikum – so auch in<br />
Attiswil. Die Stimmung im Saal stieg<br />
rasch an und äusserte sich im unzähligen<br />
Zugabewünschen.<br />
Auftritte des Stadl-Balletts<br />
Unter die flotten Blasmusikklänge reihten<br />
sich über den ganzen Abend gekonnt und<br />
einfühlsam verschiedene Folkloregruppen<br />
ein. So zeigte die 20-jährige Solojodlerin<br />
San<strong>dr</strong>a Ledermann aus Welschenrohr,<br />
dass auch in unserer Region Koryphären<br />
zuhause sind. Nebst Lisa Stoll und Seppli<br />
& Florian machte auch das Stadl-Ballett<br />
von sich reden und zeigte mit zwei<br />
ein<strong>dr</strong>ücklichen Auftritten, dass sein Name<br />
mit dem Attiswiler Musig-Stadl eng und<br />
mittlerweile auch traditionell verbunden<br />
ist. Durch den ganzen Abend moderierten<br />
gekonnt und unterhaltsam Hans Kurth<br />
und Fredi Bigler. Nach der Verlosung –<br />
das Programm endete gegen Mitternacht<br />
– übernahm die Ländlerkapelle Rubin–<br />
Getzmann-Buser aus Niederbuchsiten das<br />
Zepter und liessen den Stadl mit flotter<br />
Tanzmusik ausklingen.<br />
Text und Fotos:<br />
Ueli Schaad<br />
Moderator Fredi Bigler.<br />
DR ATTISWILER