Land Rover Discovery 4 - Tiroler Jägerverband
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aus den Bezirken<br />
reportage<br />
Bezirk innsbruck-land<br />
Im Gedenken an<br />
Theo Meierhans<br />
Völlig überraschend ist der weit über das<br />
<strong>Tiroler</strong> Gschnitztal hinaus bekannte Jagdpächter,<br />
Theo Meierhans aus Littau (Luzern),<br />
im 74. Lebensjahr in seiner Schweizer<br />
Heimat gestorben.<br />
Der Tod war ihm gnädig. Er ereilte ihn<br />
dort, wo sich Theo Meierhans am liebsten<br />
aufhielt – nämlich in Gottes freier Natur bei<br />
der Beobachtung von Fauna und Flora –<br />
und zwar plötzlich und unerwartet.<br />
Die letzten 20 Jahre seines ausgefüllten<br />
Lebens verbrachte der Verstorbene jagdlich<br />
vorrangig im <strong>Tiroler</strong> Bergdorf Gschnitz,<br />
wo er die gesamte Gemeindefläche (6<br />
Jagden) gepachtet hatte und damit Jagdherr<br />
über 5000 ha war. Gschnitz ist ihm<br />
zur zweiten Heimat geworden. Auch diesem<br />
Umstand Rechnung tragend begleitete<br />
ihn eine stattliche <strong>Tiroler</strong> Abordnung<br />
zu seiner letzten Ruhestätte in der Schweiz:<br />
Vom Bürgermeister der Gemeinde über<br />
die Fahnenabordnung der Jägerschaft des<br />
Bezirkes Innsbruck <strong>Land</strong> bis zum Bezirksjägermeister<br />
des Bezirkes und weiteren<br />
zahlreichen einheimischen Jägern.<br />
Theo Meierhans hat als Jagdpächter im<br />
Gschnitztal und darüber hinaus Spuren<br />
hinterlassen. Nicht nur bei Abschussspenden<br />
von Gams- und Steinweild, wenn ihn<br />
sein Jagdleiter BJM Thomas Messner darum<br />
bat. Er war auch stets ein großzügiger<br />
Förderer in der Gemeinde, wenn es um<br />
kulturelle und soziale Belange ging (Kapelle,<br />
Mühlendorf) sowie ein maßvoller und<br />
nachhaltig agierender Jagdpächter, wenn es<br />
um den Aufbau seiner Lieblings-Wildarten<br />
Gams- und Steinwild in einem extremen<br />
Hochgebirgsrevier, das bei Pachtbeginn<br />
vor über 20 Jahren nicht mit Wildreichtum<br />
gesegnet war, ging. Nicht unbedingt nur<br />
die Trophäe, sondern vielmehr das Erlebnis<br />
zählte für ihn, sowie das Bewusstsein,<br />
gesundes und möglichst ungestört lebendes<br />
Wild in seinem Revier erschauen zu<br />
können. Herr Meierhans hat vieles erreicht<br />
und seine Pläne konsequent umgesetzt,<br />
getreu seinem Motto: „Was ich der Natur<br />
nehme, gebe ich ihr doppelt zurück!“ Sein<br />
größter Wunsch war es immer, seine Nachfolger<br />
mögen die Jagd in diesem Tal in seinem<br />
Sinne weiterführen und Begonnenes<br />
vollenden.Dieser Wunsch möge ihm zum<br />
Wohle der Jagd in Erfüllung gehen. Weidmannsdank<br />
und Weidmannsruh!<br />
hw<br />
1 Bezirk Kufstein<br />
Was waars denn ums<br />
Lebn ohne Jagn?<br />
Jagerisches Singen krönt seit 16 Jahren<br />
Unterinntaler Jagdtage in Kufstein! Jagdkultur<br />
pur im Rahmen eines zünftigen<br />
„Jagerischen Singens“ gab auch heuer<br />
wieder den Auftakt zu den Unterinntaler<br />
Jagdtagen des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es der<br />
Bezirksstelle Kufstein.<br />
Solche Jagdtage lass‘ ma uns gefallen, wo<br />
die Kultur den Ton angibt! Und dies bereits<br />
zum 16. Mal in Folge. Was würd‘ auch<br />
mehr „einigehn“ als jagerische Liader, jagerische<br />
Musig und pfiffige Jagagschichten,<br />
wie sie der <strong>Land</strong>mann Sepp Jahr für Jahr<br />
buchstäblich „aus dem Ärmel schüttelt“?<br />
Für ihn als Gestalter des Singens und die<br />
veranstaltende Jägerschaft unter Bezirksjägermeister<br />
Ing. Michael Naschberger hieß<br />
es diesmal allerdings bangen bis zuletzt.<br />
Meldete sich doch just am Wochenende,<br />
6./7. März, der Winter mit voller Wucht<br />
zurück. So steckten im Besonderen die<br />
Musikanten aus dem Bayrischen vor den<br />
Toren Tirols im Stau fest.<br />
Doch Musikanten und Jäger haben<br />
mehr gemeinsam als nur die Leidenschaft,<br />
die beide antreibt. Sie wissen sich auch<br />
zu helfen und finden meist einen Ausweg<br />
und das „rettende Hintertürl“. Das war in<br />
diesem Fall ein hilfreicher Polizist, der als<br />
Lotse fungierte. Sodass die Betroffenen –<br />
die Familienmusi Auer aus Hammerau im<br />
Berchtesgadner <strong>Land</strong> und die Inntaler Sänger<br />
aus Flintsbach – dann doch noch zur<br />
rechten Zeit am rechten Ort eintrafen. Wie<br />
auch Tirols Sing- und Spielleut, die durch<br />
den Dirndldreigesang <strong>Tiroler</strong> Dreierlei aus<br />
Zirl, den Brandenberger Saitensprung und<br />
die Kufsteiner Jagdhornbläsergruppe vertreten<br />
waren.<br />
Und was für ein großartiges, packendes<br />
Jagerisches Singen vor der Kulisse der<br />
prächtigen Trophäenschau im Kongress-<br />
Saal des Hotels Andreas Hofer konnten<br />
die vielen Besucher, die dem unwirtlichen<br />
Wetter trotzten – darunter auch Alt-<strong>Land</strong>eshauptmann<br />
Alois Partl als passionierter<br />
Jäger und großer Freund der alpenländischen<br />
Volksmusik – da wieder erleben!<br />
Nur allzu gern ließ man da den Winter<br />
Winter sein und folgte begeistert den<br />
Liedern, die u. a. vom „Gamsbergsteign<br />
im Summa“ erzählten oder gar den Eid<br />
schworen: „Koa lustigers Lebn, mein Oad,<br />
als jagn in die Berg umanand…“. Einmal<br />
mehr durften die Waidmänner dabei „Gast<br />
sein beim eigenen Erbe“. Und Nichtjägern<br />
wurde damit das jagerische Leben wohl<br />
auf eingängigste, mitreißendste Weise nahegebracht.<br />
Anne Schöbinger-Fuchs<br />
Jagd in Tirol 05/2010