39_Ausgabe Juli 2006
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mit erdrückendem Kreuzgewölbe ist eines<br />
der traurigsten Kapitel schlesischer Geschichte<br />
dokumentiert. Man schaut auf Dinge,<br />
die sehr persönliche Zeugen dieser ganz<br />
und gar unmenschlichen Epoche deutscher<br />
und schlesischer Geschichte sind. Ein zerfledderter<br />
Pass, die Wäscheliste eines Mäd-<br />
chens, auf die sie schrieb, was sie zur Flucht<br />
mitnahm, der kleine Rübezahl, das einzige<br />
Spielzeug, das ins Ränzlein passte, liegen<br />
zwischen erläuternden Texten. Die Ankunft<br />
in der Fremde, für Deutsche wie Polen verbindendes<br />
Schicksal, die schweren Neuanfänge,<br />
all das wird behutsam dargestellt.<br />
Am Ende steht die Versöhnung. Da steht Geschichte<br />
einer Familie, die aus Ostpolen in<br />
ein schlesisches Dorf umgesiedelt wurde,<br />
die die deutschen Gräber pflegte und nach<br />
vielen Jahren Freundschaft mit den ehemaligen<br />
Bewohnern ihres Hauses schloss. Und<br />
der Betrachter wird hinein genommen in ein<br />
neues schlesisches Bewusstsein, das seit einigen<br />
Jahren in Polen erwacht ist. Es ist eine<br />
junge, vorwärts strebende Identitätsfindung,<br />
die sich ihrer deutschen Wurzeln nicht<br />
schämt, sondern sie einbezieht.<br />
Andreas Neumann-Nochten<br />
Ulf Großmann, Bürgermeister für<br />
Kultur in Görlitz, Museumsdirektor Dr.<br />
Markus Bauer, Bischof Ryszard Bogusz<br />
aus Breslau, Bischof Prof. Dr. Wolfgang<br />
Huber, Evangelische Kirche Berlin-<br />
Brandenburg-schlesische Oberlausitz,<br />
und der stellvertretende Bürgermeister<br />
von Zgorzelec, Ireneusz Aniskiewicz<br />
(v.l.n.r), Foto: Schlesisches Museum /<br />
Jürgen Matschie<br />
Malermeister<br />
7<br />
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