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39_Ausgabe Juli 2006

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6<br />

terskirche bis zum Untermarkt ist schnell<br />

zurückgelegt. Eine große Menschentraube<br />

hat sich bereits vor dem Portal des Schönhofs<br />

versammelt.<br />

Der Rundgang führt durch die drei miteinander<br />

verbundenen Gebäude mit ihren<br />

Treppen und Halbgeschossen, den Renaissancesälen<br />

und kleinen Kabinetten, durch<br />

kühle Gewölbe, moderne neue Räume, ausgebaute<br />

Dachgeschosse und einen modernen<br />

Lichthof. Das Haus lässt die wechselvolle<br />

Geschichte Schlesiens transparent<br />

werden vom Mittelalter bis zur Gegenwart.<br />

Hier werden die politischen und kulturellen<br />

Einflüsse sichtbar, die Schlesien so unverwechselbar<br />

gemacht haben.<br />

Von den prächtigen Räumen im Vorderhaus<br />

an der Brüderstraße erstreckt sich der Museumskomplex<br />

bis zum Fischmarkt. Die Einund<br />

Umbauten vergangener Jahrhunderte<br />

sind verschwunden. Auch die eine oder<br />

andere überflüssige Wand ist dem Gestaltungswillen<br />

der Architekten zum Opfer gefallen<br />

wenn auch alles Erhaltenswerte liebevoll<br />

restauriert bzw. konserviert wurde.<br />

So bietet das Haus nicht unbedingt mehr das<br />

Bild eines Wohn- und Geschäftshauses der<br />

Renaissance, aber der Gesamteindruck des<br />

Baukörpers ist immer noch überwältigend.<br />

Daran ändern auch nichts die geschickt in<br />

die Räume integrierten Ausstellungsvitrinen,<br />

Informationstafeln und notwendige<br />

Präsentationsmedien.<br />

Die Frühzeit Schlesiens ist weniger in Exponaten<br />

als vielmehr in Texten präsent.<br />

Viele Exponate stammen aus dem Zeitalter<br />

der Glaubensspaltung, einer für Schlesien<br />

besonders bewegten Zeit. Geschliffenes<br />

Glas, Porzellan, Mobiliar, Gold- und Silberschmiedearbeiten<br />

zeugen vom hohen künstlerischen<br />

Niveau schlesischer Handwerkskunst.<br />

Zur Sammlung des Museums zählen auch<br />

wertvolle Münzen, Pokale, Skulpturen und<br />

Gemälde.<br />

In den dem Fischmarkt zugewandten Museumsräumen<br />

erhält man Einblick in den Alltag<br />

des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts,<br />

Industriekultur und städtisches Leben<br />

in der preußischen Provinz Schlesien. Uniform<br />

und Pickelhaube, Karten, abgegriffene<br />

Dokumente, Pässe, vergilbte Zeitungen, persönliche<br />

Bildchen in Rahmen, kleine Erinnerungen,<br />

Spielzeug lassen diese Zeit lebendig<br />

werden. Dort findet der Besucher auch<br />

eine "Audiostation", die ihm die Möglichkeit<br />

verschafft, Vergessenes und Verlorengeglaubtes<br />

noch einmal zu hören: schlesische<br />

Dialekte aus den verschiedenen Landstrichen<br />

und Städten, Wasserpolnisch oder<br />

Breslauer Deutsch.<br />

In einem fast düster zu nennenden Raum<br />

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