39_Ausgabe Juli 2006
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schen Reichspost 1872 durch den Begriff<br />
,,Postkarte” ersetzt. 1874 gründete sich in<br />
Bern der Weltpostverein, der sich bis 1879<br />
auf 36 Staaten ausbreitete. Immer mehr kamen<br />
illustrierte Postkarten<br />
auf den Markt,<br />
deren Abbildungen<br />
den Raum für die Mitteilungen<br />
verdrängten.<br />
Der Absender sparte<br />
sich so die Beschreibung<br />
seines Aufenthaltsortes.<br />
1905 wurde<br />
die offizielle Teilung<br />
der Vorderseite eingeführt.<br />
Nun stand rechts<br />
die Fläche für die Anschrift<br />
und links für<br />
Mitteilungen zur Verfügung.<br />
Die Rückseite<br />
nahmen nun vollständig<br />
bildliche Darstellungen<br />
ein. Die ersten<br />
Abbildungen auf Karten<br />
sollen Strichzeichnungen<br />
von Kriegshandlungen<br />
1870/<br />
1871 gewesen sein. In der Fachliteratur<br />
wird ein Buchhändler Namens Schwarz genannt,<br />
der als erster eine Karte mit dem Motiv<br />
der Schneekoppe bedruckt haben soll.<br />
Der Löbauer Fotograf Alphons Adolf gab<br />
1878 die erste Ansichtspostkarte mit dem<br />
Bild des Löbauer Rathauses heraus. Waren<br />
zuerst Holz- oder Kupferstich übliche<br />
Druckverfahren, setzten<br />
sich jedoch schnell<br />
Lithographie bzw.<br />
Chromolithographie<br />
durch. Die erste Lichtdruckkarte<br />
(nach einer<br />
Photoaufnahme) soll<br />
ebenfalls der Photograph<br />
Adolf, der inzwischen<br />
nach Zittau<br />
verzogen war, angefertigt<br />
haben. Heute hat<br />
die Flachdrucktechnik<br />
(Offsetdruck) eine<br />
große Bedeutung bei<br />
der Herstellung von<br />
Postkarten.<br />
Die Ausstellung zeigt<br />
einen Querschnitt der<br />
verschiedenen Herstellungstechniken<br />
als<br />
auch der gebräuchlichen<br />
Ausführungsarten.<br />
Als besonderes Ausstellungsstück ist ein<br />
Federhalter zu sehen, in dem eine Mikro -<br />
Postkarte eingearbeitet wurde. Sie zeigt auf<br />
2<br />
1mm 9 verschiedene Motive des Riesenge-<br />
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