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PFEIFENTABAK<br />
Der<br />
Pfeifentabakmarkt<br />
zeigt sich stoisch konstant<br />
in dieser von Verwirbelungen<br />
umgebenen Zeit. Einige Mischungen<br />
werden vom Markt genommen,<br />
neue kommen hinzu. Doch<br />
nichts, was uns beunruhigen muss.<br />
Was weniger freudig stimmt, ist<br />
die Preisgestaltung. Die Industrie<br />
erhöht schmerzfrei halbjährlich<br />
die Preise. Und wir sprechen<br />
einmal ausnahmsweise nicht von<br />
Steuererhöhungen, von denen wir<br />
zurzeit verschont bleiben. Der Zigarettenraucher<br />
dagegen wird zusätzlich<br />
seit Januar vermehrt zur<br />
Kasse gebeten. Doch diese Spezies<br />
interessiert uns hier nicht. Pfeife<br />
rauchen gehört immer noch zu der<br />
günstigsten Variante der Tabakhingabe,<br />
ein kleiner Trost. Die Tabaksteuer<br />
hierfür liegt deutlich niedriger<br />
als für den Bereich Zigarette.<br />
Hoffen wir, dass nicht zu viele auf<br />
die Idee kommen, mit der Pfeife<br />
zu beginnen, damit wir in unserer<br />
kleinen Welt der Nische leise weiter<br />
rauchen.<br />
Die Damenwelt liebt den Duft<br />
der Pfeife, findet Pfeifenraucher<br />
interessant und cool. Jedoch in der<br />
Regel nur aus der Distanz. Im eigenen<br />
Haus möchte man solch - vom<br />
Aussterben bedrohte - Spezies jedoch<br />
nicht unbedingt aufnehmen.<br />
Höchstens auf dem Balkon oder der<br />
Terrasse. Da werden keine Unterschiede<br />
gemacht, was die Jahreszeit<br />
angeht.<br />
Das hält uns nicht davon ab, unsere<br />
Pfeife mit liebevoller Hingabe<br />
und Aufmerksamkeit zu behandeln.<br />
Und wir besitzen nicht nur die eine,<br />
können nicht genug Pfeifen erwerben.<br />
Wir behandeln sie zärtlich,<br />
pflegen und begutachten sie immer<br />
wieder aufs Neue.<br />
Pfeifen nehmen nicht viel Platz<br />
ein. Im Vergleich zu anderen Liebhabereien<br />
sind sie genügsam, sie<br />
verlangen lediglich nach einem Reiniger<br />
und eventuell neuen Filtern<br />
nach dem Rauchen. Von Zeit zu Zeit<br />
eine Politur und Krustenentfernung<br />
Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />
Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />
wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />
in vierter Generation von Georg Huber geführt.Jens<br />
Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />
Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />
im Innenraum des Kopfes, das ist<br />
schon alles. Ganz einsperren sollte<br />
man sie allerdings nicht, zum Regenerieren<br />
also nicht im Beutel aufbewahren<br />
- die Pfeife braucht Luft.<br />
Über die Jahre sind etliche Tabake<br />
besprochen worden. Heute<br />
geht es nicht um Neuheiten, sondern<br />
um Favoriten. Hier die persönliche<br />
Auflistung der besten<br />
Tabakmischungen. Unterteilt in<br />
drei verschiedene Genres. Zusätzlich<br />
dazu die Kategorie Preis Leistungs-Sieger.<br />
Die englischen Mischungen gehören<br />
zur kleinsten und eigenständigsten<br />
Kategorie. Englisch heißt:<br />
Latakia. Dieser über Zedernholz<br />
geräucherte Tabak bildet das Rückgrat<br />
jeder Mischung. Latakia ist<br />
durch die eigenständige Rauchigkeit<br />
im Geruch wie im Rauch sofort<br />
erkennbar. Der Liebhaberkreis<br />
wird zunehmend kleiner. Scheinbar<br />
wandern die Wähler ab zu den<br />
reinen Virginia Mischungen und<br />
hier insbesondere zu den gepressten<br />
Varianten. Daher eine eigene<br />
Kategorie. Das große Feld wird<br />
bestimmt von den aromatischen<br />
Blends, sie nehmen gefühlt 80 Prozent<br />
der Raucher ein. Daneben die<br />
klassischen Dänen, versehen nur<br />
mit einer dezenten Süße, sozusagen<br />
der Ursprung der hocharomatischen<br />
Mischungen.<br />
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<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023