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REGIONALE WERTSCHÖPFUNG<br />
„Zukunftsfähigkeit – ein gerade sehr strapaziertes Wort. In dieser<br />
Zeit, geprägt von Krisen und Wandel ist es umso wichtiger für uns<br />
als Traditionsunternehmen flexibel zu bleiben. Flexibel für den<br />
Spagat zwischen unseren Wurzeln und den Flügeln, die für die<br />
Zukunftsentwicklung der nächsten 10 Jahre gebraucht werden. Wir<br />
bauen auf unsere Wurzeln. Auf unsere Töpfer Kolleg*innen, unser<br />
Wissen, unsere Erfahrung – und auch auf unsere Heimatverbundenheit<br />
gepaart mit unserem soliden, langfristigen Handeln und Planen.<br />
Die junge Generation der Mitarbeiter*innen, der Wandel in der<br />
Bio-Branche und die neuesten technologischen Errungenschaften<br />
spornen uns an. Wir streben nach modernen, multimedialen Lösungen,<br />
um Arbeitsabläufe und -alltage zu vereinfachen. Aber auch um die<br />
Komplexität der Anforderungen an einen mittelständischen Bio-Betrieb<br />
weiterhin mit einer kleinen, schlagkräftigen Mannschaft zu bewältigen.<br />
Wir richten den „Töpfer Blick“ mit Weitsicht auf die kommenden 10<br />
Jahre, auch über die Grenzen des Allgäus hinaus in die Welt – und<br />
bleiben mit Innovationen im Prozess- und Produktbereich up to date.<br />
Töpfer als Unternehmen, unser Team und auch ich fokussieren uns mit<br />
unserer Planung auf eine stetige Entwicklung und Optimierung einer<br />
„Unternehmensvision 2030“. Sie wächst mit uns und bildet, neben<br />
unseren Grundfesten, unserem Qualitätsverständnis und Werten, die<br />
spannenden Zukunftsentwicklungen der Branche, Babyernährung und<br />
Trendwenden im Leben der Menschen ab.<br />
Als Unternehmen in einer starken Wirtschaftsregion wie dem Allgäu<br />
sind wir gerüstet für die zukünftigen Herausforderungen und blicken<br />
optimistisch und gespannt nach vorne!“<br />
Töpfer-Geschäftsführerin Susanna Gabler<br />
Die biozertifizierten Bauernhöfe sind fast ausschließlich Familienbetriebe<br />
mit kleinen Herden. Artgerechte Tierhaltung nach den strengen Bio-<br />
Richtlinien ist Pflicht und Selbstverständlichkeit zugleich. Dabei gibt es<br />
klare Vorgaben und die gesetzlichen Vorschriften sind besonders streng:<br />
Nur Futter aus Öko-Betrieben, frei von Antibiotika, Leistungsförderer oder<br />
gentechnisch veränderten Rohstoffen. Außerdem liegt das Augenmerk<br />
auf der Tiergesundheit: die Kühe haben viel Bewegungsfreiheit und genießen<br />
Freilauf, Allgäuer Wiesen und Weiden sowie große Ställe (wenn<br />
es hier im Winter zu viel Schnee für Auslauf hat). Das klingt nach "Allgäu<br />
Urlaubsbildern" und der anfangs skizzierten heilen Welt. Ein Stück weit<br />
ist dies auch der Fall. Die Kuh ist im Allgäu kein „Klimakiller“, sondern<br />
schlichtweg extrem wichtig als Kulturlandpflegerin.<br />
Rund 26 % der landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Oberallgäu<br />
und der Stadt Kempten wirtschaften nach ökologischen Richtlinien – das<br />
sind ca. 630 Betriebe. Damit gehört die Region zu den Spitzenreitern<br />
in Bayern und ist zudem seit 2016 „staatlich anerkannte Öko-<br />
Modellregion“. Mit rund 15 Molkereien und Sennereien und zahlreichen<br />
weiteren Verarbeitungsbereichen wie Metzgereien, Bäckereien oder<br />
einer Ölmühle ist auch die Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln stark in<br />
der Region vertreten.<br />
Besuch auf einem Vorzeigehof: die Seehof GbR bei Reicholzried<br />
Einer der Lieferanten für die beiden Mittelständler ist die Seehof GbR.<br />
Nahe Reichholzried am schönen Sachsenrieder Weiher liegt der Hof<br />
der beiden Betriebsleitern Manfred und Simon Fischer, der nach den<br />
Bioland-Richtlinien bewirtschaftet wird. Zusammen mit Marzell Fischer<br />
bilden sie drei Generationen, die mit Unterstützung von Christa, Leoni<br />
und Anna-Marie Fischer den Hof betreiben. 1995 übernahm die aktuelle<br />
Generation das Anwesen, das mittlerweile rund 190 Tiere in einem<br />
Laufstall für Milchkühe, Jungvieh- und Kälberstall beherbergt. Dazu<br />
gehören 87 ha Land, darunter 9 ha Ackerland.<br />
Menschen leben lokal – Regionale Wertschöpfung<br />
heißt die Region fördern.<br />
Durch den weltweiten Austausch von Gütern und Dienstleistungen<br />
kommt es zu immer mehr Verkehr. Die Überwachung von ökologischen<br />
und sozialen Standards über die ganze Produktionskette ist schwierig.<br />
Oft ist es für die Menschen gar nicht möglich, nachzuvollziehen, wo ein<br />
Artikel von wem und unter welchen Bedingungen produziert wurde.<br />
Dadurch entstehen Unsicherheiten und Ängste. Die Förderung der<br />
regionalen Wirtschaft wirkt dem entgegen. Dabei soll sie nicht als Ersatz<br />
oder Konkurrenz für die Globalisierung dienen, sondern sie ergänzen.<br />
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