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wd Frühling 2023

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REGIONALE WERTSCHÖPFUNG<br />

„Zukunftsfähigkeit – ein gerade sehr strapaziertes Wort. In dieser<br />

Zeit, geprägt von Krisen und Wandel ist es umso wichtiger für uns<br />

als Traditionsunternehmen flexibel zu bleiben. Flexibel für den<br />

Spagat zwischen unseren Wurzeln und den Flügeln, die für die<br />

Zukunftsentwicklung der nächsten 10 Jahre gebraucht werden. Wir<br />

bauen auf unsere Wurzeln. Auf unsere Töpfer Kolleg*innen, unser<br />

Wissen, unsere Erfahrung – und auch auf unsere Heimatverbundenheit<br />

gepaart mit unserem soliden, langfristigen Handeln und Planen.<br />

Die junge Generation der Mitarbeiter*innen, der Wandel in der<br />

Bio-Branche und die neuesten technologischen Errungenschaften<br />

spornen uns an. Wir streben nach modernen, multimedialen Lösungen,<br />

um Arbeitsabläufe und -alltage zu vereinfachen. Aber auch um die<br />

Komplexität der Anforderungen an einen mittelständischen Bio-Betrieb<br />

weiterhin mit einer kleinen, schlagkräftigen Mannschaft zu bewältigen.<br />

Wir richten den „Töpfer Blick“ mit Weitsicht auf die kommenden 10<br />

Jahre, auch über die Grenzen des Allgäus hinaus in die Welt – und<br />

bleiben mit Innovationen im Prozess- und Produktbereich up to date.<br />

Töpfer als Unternehmen, unser Team und auch ich fokussieren uns mit<br />

unserer Planung auf eine stetige Entwicklung und Optimierung einer<br />

„Unternehmensvision 2030“. Sie wächst mit uns und bildet, neben<br />

unseren Grundfesten, unserem Qualitätsverständnis und Werten, die<br />

spannenden Zukunftsentwicklungen der Branche, Babyernährung und<br />

Trendwenden im Leben der Menschen ab.<br />

Als Unternehmen in einer starken Wirtschaftsregion wie dem Allgäu<br />

sind wir gerüstet für die zukünftigen Herausforderungen und blicken<br />

optimistisch und gespannt nach vorne!“<br />

Töpfer-Geschäftsführerin Susanna Gabler<br />

Die biozertifizierten Bauernhöfe sind fast ausschließlich Familienbetriebe<br />

mit kleinen Herden. Artgerechte Tierhaltung nach den strengen Bio-<br />

Richtlinien ist Pflicht und Selbstverständlichkeit zugleich. Dabei gibt es<br />

klare Vorgaben und die gesetzlichen Vorschriften sind besonders streng:<br />

Nur Futter aus Öko-Betrieben, frei von Antibiotika, Leistungsförderer oder<br />

gentechnisch veränderten Rohstoffen. Außerdem liegt das Augenmerk<br />

auf der Tiergesundheit: die Kühe haben viel Bewegungsfreiheit und genießen<br />

Freilauf, Allgäuer Wiesen und Weiden sowie große Ställe (wenn<br />

es hier im Winter zu viel Schnee für Auslauf hat). Das klingt nach "Allgäu<br />

Urlaubsbildern" und der anfangs skizzierten heilen Welt. Ein Stück weit<br />

ist dies auch der Fall. Die Kuh ist im Allgäu kein „Klimakiller“, sondern<br />

schlichtweg extrem wichtig als Kulturlandpflegerin.<br />

Rund 26 % der landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Oberallgäu<br />

und der Stadt Kempten wirtschaften nach ökologischen Richtlinien – das<br />

sind ca. 630 Betriebe. Damit gehört die Region zu den Spitzenreitern<br />

in Bayern und ist zudem seit 2016 „staatlich anerkannte Öko-<br />

Modellregion“. Mit rund 15 Molkereien und Sennereien und zahlreichen<br />

weiteren Verarbeitungsbereichen wie Metzgereien, Bäckereien oder<br />

einer Ölmühle ist auch die Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln stark in<br />

der Region vertreten.<br />

Besuch auf einem Vorzeigehof: die Seehof GbR bei Reicholzried<br />

Einer der Lieferanten für die beiden Mittelständler ist die Seehof GbR.<br />

Nahe Reichholzried am schönen Sachsenrieder Weiher liegt der Hof<br />

der beiden Betriebsleitern Manfred und Simon Fischer, der nach den<br />

Bioland-Richtlinien bewirtschaftet wird. Zusammen mit Marzell Fischer<br />

bilden sie drei Generationen, die mit Unterstützung von Christa, Leoni<br />

und Anna-Marie Fischer den Hof betreiben. 1995 übernahm die aktuelle<br />

Generation das Anwesen, das mittlerweile rund 190 Tiere in einem<br />

Laufstall für Milchkühe, Jungvieh- und Kälberstall beherbergt. Dazu<br />

gehören 87 ha Land, darunter 9 ha Ackerland.<br />

Menschen leben lokal – Regionale Wertschöpfung<br />

heißt die Region fördern.<br />

Durch den weltweiten Austausch von Gütern und Dienstleistungen<br />

kommt es zu immer mehr Verkehr. Die Überwachung von ökologischen<br />

und sozialen Standards über die ganze Produktionskette ist schwierig.<br />

Oft ist es für die Menschen gar nicht möglich, nachzuvollziehen, wo ein<br />

Artikel von wem und unter welchen Bedingungen produziert wurde.<br />

Dadurch entstehen Unsicherheiten und Ängste. Die Förderung der<br />

regionalen Wirtschaft wirkt dem entgegen. Dabei soll sie nicht als Ersatz<br />

oder Konkurrenz für die Globalisierung dienen, sondern sie ergänzen.<br />

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