Ausgabe 01-2023
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RO-KA-TECH <strong>2023</strong> – Wir sind dabei<br />
benstellungen mit einer Maximalschichtdicke von 100 mm des<br />
sehr schnell aushärtenden Geopolymers.<br />
Mittels Schleudertechnik beschichteter Schacht<br />
Die Applikation erfolgt beispielsweise händisch aufgrund der<br />
hohen Klebkraft in Schichtdicken von 9 bis 20 Millimetern je<br />
Arbeitsgang. Besonders wirtschaftlich ist das Aufbringen im<br />
Nassstrom-Spritzverfahren bzw. im Anschleuderverfahren auf<br />
die tragfähigen Untergründe. Das Material lässt sich auch<br />
über lange Strecken sehr gut pumpen und ist unempfindlich<br />
gegen höhere Temperaturen – selbst bei Schlauchlängen von<br />
100 Metern gibt es keine Stopper oder Ausfälle, das bedeutet<br />
eine Verdoppelung der Tagesleistung!<br />
SMG Bautenschutz für Hoch- und Tiefbau GmbH<br />
SMG steht für technische und handwerkliche Speziallösungen<br />
– nicht alltäglich, sondern einzigartig!<br />
Die SMG Bautenschutztechnik wird mit ihrem Pioniergeist und<br />
dem Drang, mit immer neuen Ideen scheinbar Unmögliches<br />
möglich zu machen, im Rahmen der RO-KA-TECH höchst unkonventionelle<br />
und maximal lösungsorientierte Ansätze bei der<br />
Planung und Umsetzung auch anspruchsvoller Projekte darstellen.<br />
Durch eine beispielhafte Servicebereitschaft, das Anwendungs-Know-how<br />
und das Engagement aller Mitarbeiter im<br />
gesamten Bundesgebiet sowie im angrenzenden Ausland stehen<br />
mittlerweile zahlreiche Beispiele parat, die exemplarisch<br />
am Messestand präsentiert werden.<br />
Beispielprojekt: Instandsetzung der Altverrohrung<br />
an exponierter Stelle in Unna, dem „Kortelbach“<br />
Beschichtung im Nassstromverfahren<br />
1. Aufgabenstellung: Im sensiblen Bereich der Gleisanlagen<br />
des Bahnhofs Unna waren dringend notwendige Sanierungsarbeiten<br />
der Kanalisation durchzuführen. Die SMG Bautenschutztechnik<br />
für Hoch- und Tiefbau GmbH aus Lage wurde mit den<br />
Tiefbauarbeiten separat beauftragt und entwickelte eigens für<br />
diesen Anwendungsfall eine Technik, um für den nachfolgenden<br />
Einbau eines Liners die passende Geometrie herzustellen.<br />
2. Vorbereitende Bautechnik: Der Laserscan ergab, dass die<br />
Breite des Kortelbachs von 1,80 m bis 1,90 m und die Höhe<br />
von 1,92 m bis 2,27 m variierte. Zudem schnürte eine im Kanal<br />
verlegte Grauguss-Leitung DN 400 den Sohlbereich um<br />
ca. 50 cm ein. Im Ergebnis der Einarbeitung einer Idealgeometrie<br />
eines Liners in den Laserscan belief sich der größte einbaubare<br />
Querschnitt auf DN<br />
1800. Es wurde deutlich, dass<br />
das vorhandene Sohlniveau<br />
durchgängig erhöht werden<br />
musste. An der tiefsten Stelle<br />
mussten ca. 60 cm Höhenunterschied<br />
ausgeglichen werden.<br />
Die Aufgabenstellung<br />
war somit eindeutig definiert:<br />
Vorhandene Ablagerungen<br />
entfernen, Graugussleitung<br />
DN 400 ausbauen, neues<br />
Sohlniveau herstellen und<br />
Einbau eines Sohlgerinnes<br />
als Halbschale DN 1800.<br />
Ursprünglicher Zustand<br />
3. Konzeption einer innenliegenden Wasserhaltung: Aufgrund<br />
der örtlichen Gegebenheiten war eine innenliegende Wasserhaltung<br />
zu konzipieren, abgestimmt auf die unterschiedlichen<br />
Arbeitsschritte. Es wurde eine Abmauerung mit insgesamt vier<br />
Durchleitungspunkten DN 250 und einem Notablauf DN 300<br />
eingebaut. Die Höhe der Abmauerung betrug ca. 1 m. Das<br />
Abwasser konnte auf diese Höhe eingestaut werden, ohne<br />
Rückstauschäden zu verursachen. So konnte die Sohle händisch<br />
geräumt werden.<br />
4. Ausbau einer Graugussleitung DN 400: Danach stand die<br />
Herkulesaufgabe an, die insgesamt<br />
ca. 30 Tonnen schwere<br />
und 120 m lange Gussrohr-Leitung<br />
auszubauen. Mit<br />
einer Druckkraft von über<br />
3 Tonnen wurde der Rohrstrang<br />
abschnittsweise von<br />
der Kanalwand abgedrückt.<br />
Die ca. 3,5 m langen Rohre<br />
mit einem Einzelgewicht von<br />
rund 850 kg wurden mit<br />
hydraulischen Einzylinder-<br />
Pressen mit einer Druckkraft<br />
von 300 Tonnen verkleinert<br />
zwecks Transport und<br />
Bergung aus der Baugrube. Ausbau der Graugussleitung<br />
5. Neues Sohlniveau und Sohlgerinne als Halbschale DN<br />
1800: Die lichte Weite zwischen Scheitel und neuer Sohle<br />
wurde exakt auf 1,85 m festgelegt. Eine mobile Betonpumpe<br />
förderte im Nachgang rund 60 m 3 Beton in den 120 m<br />
langen Kanalabschnitt. Zur Vorbereitung des später einzubauenden,<br />
lichthärtenden Liners stellte SMG im nächsten Schritt<br />
eine Halbschale mit exaktem Durchmesser DN 1800 und<br />
einer glatten Oberfläche her. Zur Herstellung der Schalkörper<br />
wurden dem Radius entsprechende Holzrahmen digital<br />
visualisiert und mittels CNC-gesteuerten Portalfräsmaschinen<br />
hergestellt. Bei der Positionierung der Fertigteile war es wichtig,<br />
die Höhe der späteren Sohle exakt auf 1,80 m unterhalb<br />
des Scheitels einzuhalten. Die Schalkörper wurden stumpf voreinander<br />
gesetzt, um sie dann miteinander zu verschrauben.<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>01</strong> / <strong>2023</strong> | 27