Ausgabe 01-2023
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NEWS von Mitgliedsunternehmen<br />
„Wir haben unsere Kunden über die Jahre durch Ehrlichkeit und Vertrauen gewonnen“<br />
TurboFix Kanalservice GmbH aus Essen ist jetzt ein Unternehmen der Kanalservice-Gruppe<br />
Firmengründer und Geschäftsführer Zdenko<br />
Cipetić mit den Prokuristen Wjatscheslaw Fast<br />
(links) und Ingo Dißmann (rechts).<br />
Mit 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
und einem modernen Fuhrpark<br />
mit 55 Fahrzeugen gehört TurboFix<br />
aus Essen heute zu den großen Firm<br />
Bereich Rohr- und Kanalreinigung in<br />
der Metropolregion Rhein-Ruhr. Seit<br />
Juli 2022 ist das Unternehmen aus<br />
Essen Mitglied in der Kanalservice-<br />
Gruppe. Die Holdinggesellschaft aus<br />
der Schweiz baut mit TurboFix ihr<br />
Dienstleistungsangebot und ihre Präsenz<br />
in Nordrhein-Westfalen weiter aus.<br />
Die Monteure von TurboFix sind in der ganzen Metropolregion<br />
Rhein-Ruhr im Einsatz.<br />
TurboFix ist ein noch relativ junges Unternehmen.<br />
Inhaber und Firmengründer<br />
Zdenko Cipetić startete vor 17 Jahren<br />
mit einem gebrauchten 5er BMW-Kombi.<br />
Seine Frau gab ihm von zuhause<br />
aus telefonisch die Aufträge durch. Eine<br />
eigene Firma zu gründen hatte der gelernte<br />
Gas- und Wasserinstallateur damals<br />
nicht im Sinn, denn er war gerade<br />
Vater geworden. Als sein damaliger<br />
Arbeitgeber Insolvenz anmeldete, fragte<br />
ihn ein Kunde „warum machst Du nicht<br />
einfach weiter?“ Nach kurzer Beratung<br />
im Familienkreis fiel die Entscheidung<br />
für die Selbständigkeit und er hat sie<br />
nicht bereut. Doch geregelte Arbeitszeiten<br />
und „um 16 Uhr die Sporttasche<br />
packen“ waren damit erst einmal vorbei.<br />
Die Geschäfte liefen gut an. Schon nach<br />
einem halben Jahr war das erste Service-Fahrzeug<br />
mit einem Kredit finanziert,<br />
ein „Ford Transit mit einer kleinen<br />
Hochdruckanlage“. Nach einem Jahr<br />
mietete Cipetić ein Büro und stellte die<br />
ersten Mitarbeiter ein. „Wir haben unsere<br />
Kunden über die Jahre durch Ehrlichkeit<br />
und Vertrauen gewonnen, denn<br />
das hält am längsten“, erzählt Cipetić.<br />
Andere Rohrreiniger hätten ihr Personal<br />
nach Provision bezahlt, „ich wollte es<br />
anders machen und habe meinen Jungs<br />
immer ein Festgehalt bezahlt“. Das habe<br />
sich schnell herumgesprochen. Auf acht<br />
Mitarbeiter war TurboFix gewachsen, als<br />
er 2<strong>01</strong>0 das heutige Bürogebäude mit<br />
großer Werkstatt in der Bottroper Straße<br />
in Essen kaufte.<br />
Der große Saugwagen von TurboFix.<br />
„Damals haben die Mitarbeiter sich<br />
schon gewundert, was wir mit so einer<br />
großen Halle wollen“, erzählt der Unternehmer,<br />
aber „wir wurden immer größer<br />
und hatten immer mehr zu tun“. Wenn<br />
irgendwo zwischen Aachen, Köln, Duisburg,<br />
Herne, Bochum oder Münster<br />
ein Rohr verstopft ist oder ein Hausanschluss<br />
saniert werden muss, ist heute<br />
oft ein Mitarbeiter von TurboFix mit<br />
einem Sprinter im Einsatz, um das Problem<br />
zu lösen. In einem Radius von 130<br />
Kilometern um Essen herum sind die<br />
Monteure unterwegs, die zum Teil in der<br />
Region wohnen. Sie finden am Morgen<br />
ihre Aufträge auf dem Tablet-PC und<br />
schicken die Arbeitsprotokolle online in<br />
die Zentrale. So sparen sie sich viel unproduktive<br />
Zeit auf der Straße.<br />
Rahmenverträge mit großen Wohnungsgesellschaften<br />
Cipetić war vor von Anfang an vor<br />
allem „draußen unterwegs“ und hat<br />
bei Hausverwaltungen, Kommunen<br />
und allen, die Immobilien bewirtschaften<br />
„angeklopft und hallo gesagt“. Der<br />
Durchbruch kam, als er die ersten Rahmenverträge<br />
mit Wohnungsgesellschaften<br />
abschließen konnte. Diese Kunden<br />
gehören heute nach vielen Zukäufen<br />
und Fusionen zu den größten ihrer<br />
Branche. „Wir waren als einziger Rohrreiniger<br />
für diese Gesellschaften tätig,<br />
da mussten wir auch springen, wenn<br />
etwas zu tun war“, erzählt der Unternehmer.<br />
„Wir mussten einmal auf einen<br />
Schlag 20 neue Leute einstellen und 20<br />
neue Fahrzeuge beschaffen“, ergänzt<br />
Wjatscheslaw Fast, der technische Leiter<br />
und Prokurist bei TurboFix. Früher<br />
war er weltweit im technischen Service<br />
bei der Wartung kerntechnischer Anlagen<br />
im Einsatz. Ingo Dißmann aus dem<br />
Führungsteam hat als Disponent angefangen<br />
und ist heute ebenfalls Prokurist<br />
und kaufmännischer Leiter des Unternehmens.<br />
„Wir sind ein gutes Trio, wir<br />
ergänzen uns, jeder macht seinen Job“,<br />
sagt Dißmann.<br />
Wie fast überall in der Branche ist heute<br />
die größte Herausforderung, gutes<br />
Personal zu finden. Im Unternehmen arbeiten<br />
viele Quereinsteiger, die mit Weiterbildungen<br />
für ihre Aufgaben geschult<br />
werden. Seit einigen Jahren bildet man<br />
auch selbst zur Fachkraft für den Rohr-<br />
Industrie und Kanalservice aus. Dass sie<br />
sich auf Ihr Team verlassen können, hat<br />
die Führungsmannschaft von TurboFix<br />
vor allem bei der Flutkatastrophe im<br />
Juli 2021 gemerkt, als innerhalb sehr<br />
kurzer Zeit 4.000 Aufträge abzuarbeiten<br />
waren. Zwei Monate lang haben die<br />
Mitarbeiter nach ihrer regulären Schicht<br />
noch bis Mitternacht weitergearbeitet,<br />
um alles zu schaffen.<br />
TurboFix ist heute in drei Sparten gegliedert.<br />
Das Kerngeschäft bildet die<br />
„klassische Rohrreinigung mit 24/7<br />
Notdienst“. Die Abteilung Sanierung<br />
bearbeitet vor allem planbare Projekte.<br />
80 | RO-KA-TECH Journal <strong>01</strong> / <strong>2023</strong>