Ausgabe 01-2023
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VDRK aktuell<br />
Liebe Mitglieder,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
Wenn Sie dieses Journal in den<br />
Händen halten, sind es nur<br />
noch wenige Wochen bis zur<br />
RO-KA-TECH <strong>2023</strong> und drei<br />
Monate des neuen Jahres sind<br />
bereits Vergangenheit.<br />
Offensichtlich erleben wir eine<br />
Zeitenwende. In der Ukraine<br />
wütet seit über einem Jahr<br />
ein brutaler Angriffskrieg, in<br />
Deutschland ist man dabei,<br />
unter dem Vorwand des Klimaschutzes,<br />
alles, was Generationen<br />
vorher aufgebaut haben,<br />
abzuwickeln. Die persönliche Mobilität wird von einer kleinen<br />
Gruppe von selbsternannten Klimarettern verteufelt, ohne<br />
Rücksicht auf die Arbeitsabläufe in der freien Wirtschaft oder<br />
gar systemrelevanter Gewerke. In der Politik scheint es nur<br />
noch ideologiebasierte Entscheidungen zu geben. Anders lassen<br />
sich die Anstrengungen unseres Wirtschaftsministers wohl<br />
nicht erklären. Da soll zum Beispiel ab 2026 der Verkauf von<br />
Öl- und Gasheizungen verboten werden, vielmehr als eine<br />
Wärmepumpe bleibt dann aber nicht mehr als alternative<br />
Heizmöglichkeit. Bekanntermaßen werden Wärmepumpen mit<br />
Strom betrieben. Zeitgleich zur Verbotsorgie bewährter Technologien<br />
bringen die regierenden Parteien aber auch Stromrationierung<br />
ins Spiel. Wer soll das als Verbraucher noch verstehen?<br />
Und vor allem, wer soll diesen Technologiewechsel<br />
umsetzen. Solche Vorgaben und Richtungswechsel sind in der<br />
Politik allerdings nicht neu, wenn wir uns an das Desaster zur<br />
Umsetzung des § 61a in unserer Branche zurückerinnern.<br />
In der deutschen Automobilindustrie als einem, wenn nicht<br />
dem größten Wirtschaftsmotor, sieht es auch nicht rosig aus.<br />
Alle großen deutschen Konzerne sind gezwungen, sich von Investitionen<br />
im eigenen Land abzuwenden. Volkswagen verkündete<br />
vor nicht allzu langer Zeit noch den Neubau einer komplett<br />
neuen Fabrik neben dem Stammwerk in Wolfsburg. Jetzt<br />
ist alles gestrichen und die Investitionen werden nach China,<br />
Indien und die USA verlagert.<br />
Folgen Sie uns auf<br />
@kanal_zukunft<br />
In Russland hat sich die deutsche Wirtschaft eine blutige Nase<br />
geholt und Milliarden in den Sand gesetzt. Trotz dieser Erfahrung<br />
wird aber in anderen totalitären Staaten wie China kräftig<br />
investiert. Die Aussage der Wirtschaft ist: lieber in China<br />
ein Risiko eingehen und dort Gewinne erwirtschaften als am<br />
Gängelband der deutschen Politik nichts mehr zu verdienen.<br />
In Deutschland wird von der jungen Generation die Woke<br />
Arbeitswelt favorisiert. Und nach neuesten Medienberichten<br />
in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten gibt es ja auch<br />
gar keinen Fachkräftemangel. Die bösen Arbeitgeber, hätten<br />
doch als unmenschliche Ausbeuter die Situation selbst herbeigeführt.<br />
Es seien genügend Fachkräfte am freien Markt vorhanden,<br />
die man doch nur mit der entsprechenden Vergütung<br />
oder attraktiven Arbeitszeitmodellen motivieren bräuchte. Vergessen<br />
wird dabei leider, dass die vier Tage Woche in überschaubar<br />
geregelter Arbeitszeit in vielen Bereichen der Bauindustrie<br />
und Dienstleister nicht wirklich funktioniert. So wird der<br />
über Jahrzehnte erarbeitete Vorsprung der Wirtschaftsmacht<br />
Deutschland Scheibchenweise zerlegt und verspielt.<br />
Dass Klimaschutz eines der wichtigsten Themen dieser Zeit<br />
ist, steht außer Frage. Aber ohne in realistisch umsetzbaren<br />
Prozessen in Forschung und Entwicklung zu investieren, wird<br />
es nicht gehen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen<br />
definieren und ist mit Empfehlungen von Unternehmern der<br />
freien Wirtschaft gut beraten, anstatt mit Hilfe teilweise selbst<br />
ernannter „Experten“ eine Verbotsorgie nach der anderenzu<br />
starten. Ein gerütteltes Maß an Technologieoffenheit gehört<br />
ebenso dazu.<br />
Trotz aller negativen Empfindungen gilt es gerade jetzt sich<br />
den positiven Entwicklungen unserer Branche zuwenden. Was<br />
hat das noch junge Jahr für unseren Verband, den VDRK, und<br />
damit auch für die ganze Branche gebracht?<br />
Das Wichtigste ist wohl unser neues, überarbeitetes Berufsbild.<br />
Die Änderung der Berufsbezeichnung „Umwelttechnologe<br />
oder Umwelttechnologin“ ist nur eine der neuen Möglichkeiten,<br />
um uns und unsere Arbeit positiver darzustellen. Nach<br />
vier Jahren Pause startet die RO-KA-TECH bereits schon am<br />
9. Mai <strong>2023</strong> und es wird mit einem zusätzlichen Messetag<br />
dem großen Aufwand der Austeller gerecht. Der VDRK greift<br />
das Thema Ausbildung auf seinem Messestand auf und wird<br />
umfassend über das neue Berufsbild, seine E-Learning Plattform<br />
oder dem Einsatz einer virtual reality Brille für die Azubi-<br />
Werbung und Unterstützung seiner Mitglieder und Partner bei<br />
der Ausbildung umfassend informieren.<br />
Mehr über Innovationen, neue Produkte, Ausbildung und über<br />
die RO-KA-TECH lesen Sie in dieser <strong>Ausgabe</strong>. Bis zur RO-KA-<br />
TECH gibt es nicht nur in unserer Geschäftsstelle noch sehr<br />
viel zu tun. Wir freuen uns darauf, Sie alle auf der Messe persönlich<br />
wiederzusehen.<br />
Bleiben Sie gesund und dann bis Mai in Kassel.<br />
Martin Cygiel<br />
4 | RO-KA-TECH Journal <strong>01</strong> / <strong>2023</strong>