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TV HILPOLTSTEIN Familien aufgepasst! Der TV Hilpoltstein bietet am Samstag, 8. Juli 2023 um 10 Uhr am Sportplatz der Realschule die Möglichkeit, das Deutsche Sport Abzeichen abzulegen. Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Leistungsabzeichen und kann auf den Leistungsstufen Bronze, Silber und Gold erworben werden. Es werden Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination in der jeweiligen Altersstufe und Geschlecht geprüft. Die Schwimmfertigkeit muss nachgewiesen werden. Die genauen Bedingungen sind auf der Homepage des TV Hilpoltstein unter https://tv-hip.de/sportabzeichen-2023/ zu finden. Jeder, ab dem 6. Lebensjahr, kann das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Eine Vereinsmitglied ist dafür nicht erforderlich, sondern einfach nur Spaß an Sport und Bewegung. Obendrein gibt es noch eine Extrabelohnung von Ernsting´s Family. Nach erfolgreicher Abnahme des Abzeichen, die Urkunde einfach in einer Filiale vorzeigen und Ernsting`s Family schenkt allen Familien, die gemeinsam das Deutsche Sportabzeichen abgelegt haben, einen Gutschein im Wert von 5,- Euro pro teilnehmendem Familienmitglied. Dafür müssen aber mindestens zwei Familienmitglieder aus mindestens zwei Generationen erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Es können aber auch Abnahme- oder Trainingstermine bei Doris Völkl, dorisvoelkl@web.de oder Andrea Dorr, sportreferentin@tv-hip.de vereinbart werden. Mitmachen lohnt sich auch für die eigene Fitness. 09174/9719-0 oder 0170/6011177 zentrale@hip-supplies.de • www.gruener-rasen.com KOPIEN UND AUSDRUCKE Erstellung von Kopien bis Din A3 (farbig oder schwarz/weiss), ab 1 Stück Druck von Ihrer Datei (USB Stick oder per Mail) Einfach + schnell! SCHWARM Druck+Werbung Industriestr. 18 • 91161 Hilpoltstein Telefon 09174 9605 • info@schwarm-druck.de www.schwarm-druck.de 18 07 | 2023
AUS DEM FRÄNKISCHEN TAGBLATT Hilpoltstein im Jahre 1927 3. Quartal von Peter Hagenmaier überarbeitet von Helmut Reiter Die Artikelserie Hilpoltstein im Spiegel des „Fränkisches Tagblatt“, eine sehr gute Informationsquelle über das Geschehen vergangener Epochen, wurde von P. Hagenmaier für die Jahre 1918 bis 1936 verfasst. Im Hilpoltsteiner Burgblatt wurden bisher nur die Jahre bis 1926 veröffentlicht. Die weiteren Jahre werden jetzt, nach seinem Tod, in sehr gekürzter Form wieder im Burgblatt erscheinen. Einzelheiten der Zeitungsberichte wie auch Hagenmaiers Artikelserie können im Hilpoltsteiner Stadtarchiv eingesehen werden. Abkürzungen für fränkisches Tagblatt FT, für Hilpoltstein HIP. In der letzten Stadtratssitzung wurde auf Antrag der Wirtevereinigung die Biersteuer erneut diskutiert. Ab 1. 7. wird auf Lagerbier 2 Mark je hl und auf Starkbiere 6 % erhoben. Auch wurde der Gänsbach neu verpachtet. Herr J. Hämmerle hat das Fischwasser von der Aumühle bis zum Knoblachsteg, und vom Stadtweiherwehr bis zur Seitzenmühle gepachtet. Am 3. 7. Berichtet das FT über das am 29. 6. in Heideck stattgefundenen 5. Gausängerfests, das von über 100 Sängern besucht war. Wegen des schlechten Wetters wurde die Feier in den „Barth-Saal“ verlegt. Am 6. 7. wurde die bisher zur Pfarrgemeinde Heuberg gehörende Vorstadt losgelöst und der Stadtpfarrei HIP zugeschlagen. Am 7. 7. berichtet das FT, dass der Rathausturm jetzt total abgebrochen ist. In der Beilage Nr. 10 setzt Pfarrer Hirschmann seine Serie über die Baugeschichte der Pfarrkirche fort. Am 8. 7. wird auf die am 10. 7. In Laffenau stattfindende Einweihung des neuen Altares in der Maria-Hilf-Kirche hingewiesen. Er wurde von der Kunstwerkstätte Heuch aus Roth geschaffen. Über die Versammlung einiger interessierter Geschäftsleute im Baumann- Saale informiert das FT am 14. 7. Grund der Versammlung war der allgemeine Wunsch in HIP ein Heimatfest zu planen. Eine „Kirchweih“ soll an jedem 2. Sonntag im August angeboten werden. Diese Versammlung war eigentlich die Geburtsstunde des Burgfestes. Karl Ossberger, autorisierter Autohändler aus Thalmässing, inseriert am 16. 7. PkWs mit 4 oder 16 PS. 2-Sitzer kosten 2.800, 4-Sitzer 3.100, Limousinen 3.600 und Lieferwägen mit einer Zuladung von max. 500 kg 3.150 Mark. In der Beilage Nr. 11 beschreibt Georg Maier aus Nürnberg die „Junge Pfalz“: Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg kam es am 30. 7. 1505 in Köln zum kaiserlichen Schiedsspruch und damit zur Gründung der „jungen Pfalz“. Die Größe des Fürstentums umfasste ca. 2750 km² mit etwa 90.000 Einwohnern. Ott-Heinrich verpfändete jedoch Hilpoltstein, Allersberg und Heideck anno 1542 für 36 Jahre an die Reichsstadt Nürnberg. Der Bericht endet mit dem Einzug der Pfalzgräfin D. M. in HIP. Schlussendlich wird noch an Karl Theodor, der von 1725 bis 1730 als Kleinkind nach HIP kam erinnert. Am 26. 7. findet sich wieder einmal ein humorvolles Inserat von einem Heuberger: „Der Dieb, der mir die Waschplatte gestohlen hat, soll auch die Böcke dazu holen. Als Unterschrift „Der Bestohlene“ Ein riesiger Aalzug im Rhein bei Andernach ist dem FT eine Meldung wert. Über eine Stunde konnte der riesige, flussaufwärtsziehende Schwarm beobachtet werden. Am 29. 7. bewirbt die süddeutsche Volksbühne ihren Operettenabend im Spiegel-Saal. Abends führt es die Förster Christ‘l, und in einer Nachmittagsvorstellung für Kinder „Das Findelkind“ auf. Ein längerer Artikel weist auf das erste Burgfest, das auch noch als Kirchweih bezeichnet wird hin. „Stolz grüßt uns die Ruine Stein im Flaggenschmuck und heißt Sie am 14. und 15. August 1927 herzlich willkommen, aus nah und fern, alle, die unser fränkische Städtchen Hilpoltstein an diesen Tagen beherbergen wird. Nun ist der Wurf gelungen. Die fieberhafte Tätigkeit des Ausschusses, dessen Bestrebungen bei den meisten Vereinen Unterstützung fanden, ermöglichte die heurige Durchführung dieser nun alle Jahre wiederkehrenden Veranstaltung. Das FT vom 18. 8. schildert Eindrücke des ersten Burgfestes, das am vergangenen Wochenende gefeiert wurde. Es hat die erwartete Anziehungskraft auch nicht verfehlt. Zahlreich kamen die Besucher aus nah und fern. Am Sonntag war allgemeiner Jahrmarktrummel, am Montagfrüh und Mittag fand eine Burgmusik statt und um 14 Uhr fieberten die Zuschauer dem historischen Festzug entgegen. Als die Aufstellung in der Bahnhofstraße beendet war, zog der Festzug in Begleitung der Musikkapelle Kach durch die festlich geschmückten Straßen. Einen Wagen schmückte das Brunnenmännlein, den Schluss des Zuges bildete die Bürgerwehr des Kriegervereins. Dieser Festtag fiel auch mit dem Ehrentag der lieben Mutter Gottes zusammen, an dem auch der örtliche Jungfrauenbund sein 75jähriges Gründungsfest feierte. Der 29. 8. bringt endlich wieder einmal einen Beitrag, der einen mindestens schmunzeln lässt. Ist eine Bubikopfsteuer gesetzlich zulässig? Wie das Reichsfinanzministerium auf Anfrage mitteilt, wird es gegen die Einführung einer Bubikopfsteuer keine Einwendungen erheben. In Offenbau werden derzeit die Leitungen für die Elektrifizierung verlegt. Einige Anlieger weigern sich jedoch, ihre Anwesen anzuschließen. Das FT wettert massiv gegen diese Ignoranten. Das Statistische Landesamt veröffentlicht am 8. 9. die Suizidzahlen des Jahres 1926. In diesem Jahr haben sich in Bayern 1.002 Männer und 365 Frauen das Leben genommen. Das entspricht einer erheblichen Abnahme gegenüber vergangener Jahre. Am 15. 9. folgt ein zweiseitiger Bericht über das viertägige landwirtschaftliche Bezirksfest in Greding. Es war verbunden mit dem 175jährigen Fahnenjubiläum der Feuerschützengesellschaft Greding. Der Bericht ist derartig umfangreich, dass wir an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen können. Die Gemeinde Eysölden kündigt die Versteigerung von 400 Zentnern schönem Tafelobst an. Im Nachgang zum Landwirtschaftsfest folgt am 16. 9. noch eine halbseitige Stellungnahme von Direktor Dick der Kreisbauernkammer Mittelfranken. Er stellt fest, dass der Hauptgrund für die existenzielle Notlage unserer Landwirtschaft durch zu hohe Nahrungsmittelimporte entstanden ist. Milch, Butter und Käse sind 1926 für 600 Mill. Mark eingeführt worden, obwohl diese Produkte in manchen deutschen Regionen von den ansässigen Bauern nicht mehr verkauft werden konnten. Dies war zum Großteil eine Folge der französischen „Inflation“, weil sich dadurch die Währungsparitäten für die deutschen Bauern erheblich verschlechtert hatten. Direktor Dick fragt, ist es notwendig, dass wir Millionen von Mark für Bananen, Apfelsinen, Ananas und Feigen ausgeben, während deutsche Obstbauern nicht einmal so viel erlösen, dass sie damit den Pflückerlohn bezahlen können? Ist es notwendig, dass wir gerade französische und spanische Weine trinken müssen, während die deutschen Winzer wegen Unverkäuflichkeit ihrer Weine kurz vor dem Ruin stehen? Direktor Dick fordert deshalb möglichst schnell die Einführung von Importrestriktionen. Die Einweihung des Tannenbergdenkmals ist dem FT einen längeren Bericht wert. Wie bei solchen Anlässen üblich, hielten Reichspräsident Hindenburg und General Ludendorff ihre routinemäßigen, langen und patriotischen Reden über die absolute Schuldlosigkeit Deutschlands am 1. Weltkrieg. Angeblich wurden zu dieser Veranstaltung 70.000 Zuhörer angekarrt. 07 | 2023 19
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