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Podcast<br />
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION<br />
<strong>07</strong>‘23<br />
von Genres. Das mag fürs Publikum lustig sein, aber ich fand<br />
es oft schade für die Kolleginnen und Kollegen, die ihr Herz zu<br />
Markte tragen mit sensibler Lyrik und dann keinen Blumentopf<br />
gewinnen.<br />
Wein- und Kulinarik-Krimis ist das eine. Und dann kam irgendwann<br />
„Der Buchspazierer“. Das Buch war 2 Jahre auf<br />
den Bestsellerlisten. Ist aber eine ganz andere Geschichte.<br />
Wie kam es zu der Idee, dieses Buches das sich ja doch sehr<br />
von vorhergehenden unterscheidet. Und um was geht es<br />
darin, für die, die das Buch noch nicht kennen?<br />
Es geht darin um einen alten Buchhändler, 72 Jahre ist er alt.<br />
Carl Christian Kollhoff liefert die Bücher noch zu Fuß aus. Die<br />
Kunden sind alles Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen<br />
ihre Wohnungen oder Häuser nicht verlassen oder andere<br />
Probleme haben. Und er ist für sie eine, wenn nicht sogar<br />
die wichtigste, Verbindung zur Welt. Andersherum aber auch.<br />
Auch sie sind für ihn der einzige Freundeskreis. Er hat ein sehr<br />
eingefahrenes Leben und plötzlich tritt ein 9-jähriges Mädchen<br />
da hinein. Schascha bringt das alles total durcheinander.<br />
MEHR AUS DEM GESPRÄCH<br />
ZWISCHEN DIETER AURASS UND<br />
CARSTEN SEBASTIAN HENN KÖNNT<br />
IHR EUCH ONLINE AUF ANCHOR,<br />
SPOTIFY ETC ODER AUF UNSEREN<br />
SOZIALEN KANÄLEN ANHÖREN.<br />
Es geht ganz viel um Literatur, es ist eine Hommage an Buchhändlerinnen<br />
und Buchhändler, an Bibliothekarinnen und<br />
Bibliothekare, aber vor allem an die Kraft des Lesens und wie<br />
das Lesen uns zusammenbringen kann. Das Buch habe ich tatsächlich<br />
vor der Pandemie geschrieben und plötzlich war die<br />
Pandemie da. Und das Thema, das ich hatte, wurde plötzlich<br />
aktuell. Wir können nicht mehr aus unserer Bude raus und wir<br />
sehnen uns nach sozialen Kontakten. Und die Buchhändler<br />
fangen plötzlich an, die Bücher zu Fuß auszutragen. Du denkst,<br />
es sollte zeitlos sein und plötzlich ist es hochaktuell. Das war<br />
überhaupt nicht geplant. (...) Ich habe mir über die Jahre immer<br />
mal wieder andere Genres geleistet. Ich wusste meine Krimis<br />
ernähren mich sicher. Aber immer wieder gab es Themen, die<br />
ich erzählen wollte, die in einen Krimi nicht hineingepasst hätten.<br />
Dann habe ich andere Romane geschrieben. Vorher schon<br />
„Das Apfelblütenfest“ oder „Eine Prise Sterne“. Das waren Versuche<br />
zu gucken, was macht ein anderes Genre oder welche<br />
Geschichte ging eben nicht. Und die Idee zum „Buchspazierer“<br />
hatte ich sieben Jahre lang bei mir. Normalerweise, du kennst<br />
das auch, redet man mit Kollegen drüber, was man gerade<br />
schreibt. Über die Idee habe ich aber mit keinem gesprochen.<br />
Weil ich dachte, das ist so eine schöne Idee einen Mann zu haben,<br />
der zu Fuß zu seinen Kunden geht. Egal wem ich die erzähle,<br />
dann schreiben sie die Geschichte. Deswegen habe ich<br />
die echt für mich behalten... Und nach sieben Jahren hatte ich<br />
dann auch eine Idee für die Geschichte. Das hat echt lange gedauert.<br />
Gott sei Dank hat auch der Verlag gesagt: Das machen<br />
wir. Die hätten ja auch sagen könne: „Ein anderes Genre, ne machen<br />
wir auf keinen Fall.“ Das war kein Spitzentitel, sondern ein<br />
Schuss ins Blaue – und dann ist der von alleine gelaufen.<br />
Wahnsinn. Es ist wirklich sehr mutig, einen Titel so lang im<br />
Kopf zu behalten als Idee. Weil jemand hat mal gesagt – und<br />
ich glaube das ist sehr wahr – Wenn du eine Idee hast, schreibe<br />
es, sonst schreibt es irgendjemand anders.<br />
Die Gefahr ist natürlich groß.<br />
Absolut.<br />
Ist mir auch schon passiert (...)<br />
Das ganze Gespräch könnt<br />
ihr euch auf den<br />
Streaming-Portalen wie u.a.<br />
anchor und spotify<br />
oder über unsere<br />
sozialen Kanäle anhören.<br />
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