atw - International Journal for Nuclear Power | 04.2023
Umwelt, Klima, Energiesysteme Betriebsergebnisse 2022
Umwelt, Klima, Energiesysteme
Betriebsergebnisse 2022
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<strong>atw</strong> Vol. 68 (2023) | Ausgabe 4 ı Juni<br />
ENERGY POLICY, ECONOMY AND LAW 44<br />
SPECIAL TOPIC | A JOURNEY THROUGH GERMAN NUCLEAR TECHNOLOGY 44<br />
| Abb. 15<br />
Ansicht des Steuerpultes und der Tafel für die nuklearen Meßgeräte in der Warte des<br />
Forschungsreaktors FR 2 Karlsruhe.<br />
Quelle: <strong>atw</strong> – <strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong><br />
| Abb. 16<br />
Forschungsreaktor Karlsruhe FR-2, 1963.<br />
Quelle: <strong>atw</strong> – <strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong><br />
pro MW zu senken. Zugleich ist wegen des Mangels<br />
an Erfahrung nicht klar, ob solche Konzepte nicht<br />
ein problematisch erhöhtes Betriebsrisiko hinsichtlich<br />
Verlässlichkeit und Ausfallraten mit sich<br />
bringen. Auch die Einbindung so großer Anlagen<br />
in die Stromnetze ist ein Diskussionsthema, zumal<br />
dies in besonderem Maße für das damals stark fragmentierte<br />
deutsche Stromnetz relevant ist.<br />
Natriumkühlung auf Gaskühlung<br />
zu wechseln. Bei den<br />
konkreten Projekten sind im<br />
Jahr 1962 der erfolgreiche Betrieb<br />
des VAK Kahl, der zügige<br />
Bau<strong>for</strong>tschritt beim AVR und der<br />
Baubeschluss zum Kernkraftwerk<br />
Gundremmingen vom RWE<br />
und dem Bayernwerk zu erwähnen.<br />
Die Kern<strong>for</strong>schungszentren<br />
Karlsruhe und Jülich führen zu<br />
einer besseren Verbindung zwischen<br />
Forschung und Industrie.<br />
In Karlsruhe wird die Entwicklung<br />
eines Schnellen Brüters<br />
begonnen<br />
Meilenstein Projekt<br />
KKW Gundremmingen<br />
Das Projekt eines nach damaligen<br />
deutschen Maßstäben<br />
großen Kernkraftwerks mit 237<br />
MW elektrischer Nettoleistung<br />
ist ein entscheidender Schritt zur<br />
wirtschaftlichen Nutzung der<br />
Kernenergie in Deutschland. Als<br />
Reaktortechnik wird ein Siedewasserreaktor<br />
gewählt und ein<br />
Konsortium von AEG, General<br />
Electric und Hochtief beauftragt.<br />
Beim Fortschritt weiterer Projekte<br />
und der Auftragsvergabe<br />
durch die Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />
erweist sich<br />
die Beteiligung der öffentlichen<br />
Hand an diesen Unternehmen zunehmend als<br />
Hemmschuh. Diese führt zu einer ausgeprägten<br />
Risikoaversion bei den Entscheidungsträgern. Insbesondere<br />
kommunale Mandatsträger schrecken<br />
Als weitere Reaktorvariante wird ein gasgekühlter<br />
Reaktor mit Schwerwasser als Moderator und<br />
U2O-Brennstoff auch für Deutschland vorgeschlagen.<br />
Bei Brennstoffen für Brutreaktoren mit<br />
schnellen Neutronen werden auch in Deutschland<br />
zunehmend oxidische Brennstoffe – U 2 O und<br />
Pu 2 O – in den Blick genommen, statt metallischer<br />
Brennstoffe, da damit ein höherer Abbrand und ein<br />
größerer Brutfaktor möglich wäre und mit Wiederaufarbeitung<br />
niedrigere Brennstoffkosten erwartet<br />
werden. Bei Brüterkonzepten wird untersucht, von<br />
| Abb. 17<br />
Messung der Rechtwinkeligkeit von U2O-Sinterkörpern 1961.<br />
Quelle: <strong>atw</strong> – <strong>International</strong> <strong>Journal</strong> <strong>for</strong> <strong>Nuclear</strong> <strong>Power</strong><br />
Special Topic | A Journey through German <strong>Nuclear</strong> Technology<br />
Kollektiver Schock und Aufbruch – die frühen Jahre der Kernenergiewirtschaft in Deutschland ı Nicolas Wendler