Verfahrenstechnik 7-8/2023

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EDITORIAL MIT NETZ UND DOPPELTEM BODEN Liebe Lesende, NICHT NUR SAUBER, SONDERN REIN Corona hat es gezeigt: Manchmal sind es die ganz kleinen Dinge (Viren), die einen schier zur Verzweiflung bringen können. Umso wichtiger ist Hygiene. Die fängt aber nicht erst beim Hände waschen an, sondern bereits beim Design oder bei einem bestimmten Verfahren, zum Beispiel der Filtrierung. Deshalb behandeln wir in der aktuellen Ausgabe unter anderem Themen wie Aufbereitung, Recyceln und Filtern. Unser Schwerpunktthema ist Hygienic Design mit Fokus auf die reinigungsgerechte Gestaltung von Bauteilen, Komponenten und Produktionsanlagen. Letztendlich geht es bei all diesen Themen um Sicherheit. Beim Filtern muss ich sicher sein, dass alle Schadstoffe wirklich gefiltert sind, bei der Auswahl der richtigen Oberfläche ist das richtige (sichere) Material von Bedeutung und beim Hygienic Design muss ich sicher sein, dass keine Kanten oder Ecken vorhanden sind. Bei der Auswahl der Materialen kommt es darauf an, die Überlebensfähigkeit von Viren und Bakterien herabzusetzen. Sehr rudimentär und nur beispielhaft sei hier eine Bakterienart aus der Gattung der Enterokokken genannt: Deren Tenazität beträgt bei Stahl zwölf Wochen und in einem Baumwollgewebe bis zu 49 Tage (Quelle: RKI). Grundsätzlich lässt sich sagen, dass auf edlen Oberflächen die Persistenz von Bakterien, Pilzen und die Dauer der Infektiosität von Viren deutlich kürzer ist als auf textilen Materialien, Kunststoffen und Stahl. Somit hat nicht nur die geometrische Gestaltung, sondern auch die Auswahl geeigneter Werkstoffe sowie die antimikrobielle Ausstattung der Oberflächen einen entscheidenden Einfluss auf die Einsatzfähigkeit in einer reinen – sicheren – Prozesstechnik. Liebe Interessierte, ein schlauer Chemiker stellte einmal fest: Die Dosis macht das Gift. Somit ist nicht ein Virus ansteckend, sondern es sind ganz viele. Deshalb ist auch die richtige Materialauswahl beim Designprozess wichtig: Je weniger Viren an einer Oberfläche haften können, umso geringer ist die Ansteckungsgefahr. Eine sichere Lektüre wünscht Ihnen Guido Matthes Redakteur VERFAHRENSTECHNIK www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/07-08 3
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