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Rotary Magazin 07-08/2023

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CLUBLEBEN 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – JULI/AUGUST <strong>2023</strong><br />

Kinder die Eltern zurückschreiben. Einige<br />

rufen sogar in den Schulen im Gastland an,<br />

damit das Kind beispielsweise in die richtige<br />

Klasse kommt und die richtigen Schulfächer<br />

wählt», berichtet Susanne Bokorny.<br />

Das übersteigerte Kontrollbedürfnis<br />

der Eltern stellt den Jugendaustausch vor<br />

eine echte Herausforderung, denn seine<br />

Organisationsstruktur lässt sich schlecht<br />

damit vereinbaren. Die Eltern vergessen<br />

dabei oft, dass <strong>Rotary</strong> die Jugendlichen<br />

und die Gastfamilien während des ganzen<br />

Austausches eng betreut, und dies mit<br />

Hingabe und Leidenschaft, denn die Ro -<br />

tarierinnen und Rotarier, die sich beim<br />

Jugendaustausch engagieren, tun dies aus<br />

freien Stücken und grösstenteils pro bono.<br />

Eine grosse Anzahl der Mitglieder, die<br />

sich beim Jugendaustausch einsetzen, ist<br />

schon seit vielen Jahren dabei. «Bei internationalen<br />

Treffen in Nord- oder Südamerika<br />

und in Europa trifft man seit Jahren<br />

dieselben Personen», bestätigt die Geschäftsführerin.<br />

Der Austausch wird bei <strong>Rotary</strong> stark<br />

gelebt und gefördert; das Netzwerk investiert<br />

sehr viel Zeit und Geld. Diese Faktoren<br />

garantieren eine Betreuung gerade in<br />

kniffligen Situationen vor Ort, bei der die<br />

Schüler und die Gastfamilien im Zentrum<br />

stehen. Dies ist eines der Merkmale, durch<br />

die sich der rotarische Jugendaustausch<br />

merklich von den Angeboten der Mitbewerber<br />

unterscheidet.<br />

AUS DER KOMFORTZONE<br />

RAUS UND LANGFRISTIG<br />

PROFITIEREN<br />

Ein Austausch in einem anderen Land<br />

führt oft zu Kontakten, die sich im weiteren<br />

Leben als überaus nützlich erweisen<br />

können. Beim <strong>Rotary</strong> Jugendaustausch<br />

kommt der Zugang zu einem globalen<br />

Netzwerk hinzu, der weit über den Austausch<br />

hinauswirkt und in dieser Form<br />

einzigartig ist. Vom grossen Netzwerk, der<br />

Leidenschaft und der Kompetenz der Mitglieder<br />

können die Teilnehmenden unter<br />

anderem im späteren Berufsleben profitieren,<br />

beispielsweise als Mitglied bei Rotex,<br />

Rotaract oder <strong>Rotary</strong>.<br />

Ganz allgemein aber soll ein Auslandsaufenthalt<br />

bewirken, dass die Jugendlichen<br />

die Komfortzone verlassen und<br />

selbstständiger werden. Jede Herausforderung<br />

für das eigene Kind ist eine grosse<br />

Chance, zu wachsen. «Für uns Eltern ist es<br />

nur ein Jahr – für das Kind ist es der Start<br />

in ein ganz neues Leben», weiss Stefan<br />

Bokorny.<br />

GEWÖHNEN AN DIE NEUE<br />

NORMALITÄT<br />

Den vorgängig angesprochenen Tendenzen<br />

muss sich der <strong>Rotary</strong> Jugendaustausch<br />

stellen. Dabei möchte er einerseits seine<br />

Einzigartigkeit beibehalten, andererseits<br />

wird er sich der Entwicklung anpassen<br />

müssen – in welcher Form, das steht noch<br />

nicht fest. Die Schweizer Sektion hat als<br />

Reaktion darauf kürzlich eine neue Marketing-<br />

und Social-Media-Kampagne lanciert.<br />

Darin kommen u. a. die Bedenken der Eltern<br />

und die Anliegen der Jugendlichen<br />

zur Sprache. Die Rotarier erreichen die<br />

Distrikt Governors, die das Thema jeweils<br />

bei den Clubbesuchen ansprechen. Auf<br />

diese Weise sollen 100 Jugendliche pro Jahr<br />

zwischen 15 und 18 in den wegweisenden<br />

Genuss eines Austauschjahres kommen.<br />

«Es braucht auch einfach Zeit, sich an<br />

die neue Normalität zu gewöhnen», ist<br />

sich Susanne Bokorny sicher.<br />

K Janine Keller / red | A zvg<br />

<strong>Rotary</strong> Jugendaustausch<br />

41<br />

Nachdem der rotarische Jugendaustausch pandemiebedingt für zwei Jahre komplett brachlag, kommt seit vergangenem<br />

Sommer wieder Leben ins Programm. An der Country Fair vergangenen November in Olten waren 45 Inbounds, die sich zu<br />

diesem Zeitpunkt in der Schweiz aufhielten, eingeladen, ihre Heimatländer zu präsentieren. Sie wollten den insgesamt<br />

92 Kandidaten aus der Schweiz, die sich für einen Austausch im Ausland interessierten, ihre Länder schmackhaft machen –<br />

damit der Fokus nicht immer nur auf den Topdestinationen USA, Kanada und Australien liegt. Und die Rechnung ging auf!<br />

Von den 32 jungen Menschen, die ursprünglich in die USA wollten, entschieden sich 24 nach der Country Fair um und<br />

schrieben sich stattdessen für Südamerika, Asien oder Europa ein

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