Rotary Magazin 07-08/2023
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BRAUCHT UNS N<br />
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – JULI/AUGUST <strong>2023</strong><br />
ROTARISCHER STANDPUNKT<br />
DIE JUGEND<br />
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… aber wir sie. Wichtig seien authentische Kontakte und eine<br />
Beziehungspflege auf Augenhöhe, meint Rot. Michael Schulte-<br />
Markwort, aber das liesse zu, infrage gestellt zu werden – ein<br />
ziemlich unbequemes Resultat.<br />
Diskussionen über die Bedeutung von<br />
rotarischen Jugendprogrammen wie<br />
Interact sind wichtig und ein Beispiel<br />
dafür, wie sich der Dialog der Generationen<br />
verändert. Viele Erwachsene, viele<br />
Unternehmer, haben derzeit den Eindruck,<br />
dass die jungen Leute der Generation Z<br />
(Zero), die ersten «Digital Natives», angeblich<br />
immer online, ungeduldig sowie<br />
gesundheits- und umweltbewusst sind –<br />
und dass sie auch, ähnlich wie die Generation<br />
Y, im Einstellungsgespräch zuerst<br />
nach der Work-Life-Balance fragen. Das<br />
wird oft mit weniger Leistungsbereitschaft<br />
und Leistungsfähigkeit gleichgesetzt.<br />
Rot. Michael Schulte-Markwort<br />
EIGENEN BLICK UND<br />
HALTUNG ÜBERPRÜFEN<br />
<strong>Rotary</strong> lebt von der Gemeinschaft und der<br />
lebendigen Vernetzung. <strong>Rotary</strong> lebt vom<br />
Nachwuchs. Und <strong>Rotary</strong> tut sich schwer,<br />
Letzteren wirklich und authentisch aufzunehmen.<br />
Wenn jetzt über Schwierigkeiten<br />
debattiert wird, die offensichtlich viele<br />
Regio nen bei der Gründung und Erhaltung<br />
von Interact Clubs haben, dann wird sofort<br />
über eine veränderte Jugend gesprochen.<br />
Eine Jugend, die vermeintlich pandemiegeschädigt<br />
ist, eine, die hinter ihren Smartphones<br />
verschwindet und die unverbindlicher<br />
geworden ist. Eine Jugend, die sich nur<br />
schwer für <strong>Rotary</strong> gewinnen lässt. An dieser<br />
Stelle könnte jetzt eine Analyse des jugendlichen<br />
Verhaltens folgen, verbunden mit<br />
Vorschlägen, wie sich Interact erfolgreicher<br />
organisieren lässt. Das zu tun, wäre eine<br />
Fortsetzung des grundlegenden, dahinterliegenden<br />
Dilemmas. Deshalb möchte ich<br />
vorschlagen, den eigenen Blick und die<br />
eigene Haltung zu überprüfen.<br />
Als Kinder- und Jugendpsychiater bin<br />
ich vertraut damit, wie schnell wir Erwach-