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Denn in diesem Kontext möchten potenzielle Kunden und Geschäftspartner<br />

auch als Person wahrgenommen, wertgeschätzt und persönlich<br />

angesprochen und umworben werden.<br />

Genau dieses Gefühl haben Kunden bei Twitter-Meldungen oder<br />

Facebook-Posts aber nicht. Denn zum einen sind diese in der Regel nicht<br />

personifiziert; zum anderen sind solche Meldungen bekanntlich die<br />

billigste und am wenigsten zeitintensive Form, Infos zu verbreiten. Das<br />

wissen auch deren Empfänger, weshalb sie in ihnen gerade kein Zeichen<br />

individueller Wertschätzung sehen.<br />

Dem Ziel der meisten Selbstständigen, sich als „Spezialist für...“ zu<br />

profilieren, sollten daher ausdrücklich auch die Medien entsprechen, die<br />

sie für die Kommunikation mit ihren Kunden wählen. Welche Medien<br />

das sind, ist individuell unterschiedlich und unter anderem abhängig<br />

von den individuellen Zielen und der Positionierung eines Anbieters im<br />

Markt. Sicher ist nur: Die erkennbar billigste Ansprache ist in der Regel<br />

auch die schlechteste und wirkungsloseste.<br />

Hyperaktivität kann dem Experten-Ruf schaden<br />

Man muss in jedem Fall aufpassen, die Falle zu vermeiden, in die in den<br />

letzten Jahren zahlreiche Berater unterschiedlichster Couleur getappt<br />

sind. Verführt von Marketingberatern, die Social Media als den Marketingkanal<br />

der Zukunft propagierten, publizierten sie in Blogs und in Foren<br />

nicht nur eine Vielzahl von Texten. Sie twitterten auch ohne Unterlass.<br />

Doch dabei übersahen sie, dass sie über diese Kanäle ihre Zielkunden<br />

im B2B-Bereich wie Entscheider in den Unternehmen meist gar nicht<br />

erreichen – denn die haben besseres zu tun, als auf solchen Plattformen<br />

herumzuturnen. Und wenn sie dort tatsächlich einmal Posts lesen, dann<br />

üblicherweise nur solche von Personen, die sie bereits kennen.<br />

Eine weitere Folge dieser Hyperaktivität im Social Media-Bereich<br />

war: Sie zerstörten sich ihren zuvor nicht selten guten Online-Auftritt.<br />

Der Grund ist einfach: Gab man vor einigen Jahren ihren Namen bei<br />

Google als Suchbegriff ein, dann erschienen bereits bei den ersten<br />

Treffern nicht selten Hinweise auf Zeitungsartikel, die diese Experten in<br />

Publikums- oder Fachzeitschriften veröffentlicht hatten. So entstand bei<br />

Die meisten bei Social Media publizierten<br />

Texte sind inhaltlich weitgehend uninteressant<br />

Web-Suchern der Eindruck: „Das scheint ja ein echter Fachmann für... zu<br />

sein“. Startet man heute dieselbe Google-Suche, erscheinen auf den ersten<br />

Seiten oft nur noch Hinweise auf irgendwelche mehr oder weniger<br />

belanglosen Aktivitäten auf Social Media-Plattformen; die informativen<br />

Zeitungsartikel wurden von den Social Media-Einträgen auf den Trefferseiten<br />

nach hinten verdrängt.<br />

Am besten einfach ausprobieren, was wirkt<br />

Die vorstehenden Feststellungen sollen kein Plädoyer dagegen sein, Social<br />

Media als Marketing-Instrumente zu nutzen. Sie sollen Sie nur ermutigen,<br />

vor Ihrer Entscheidung, welche Rolle diese Medien in Ihrem Marketing-Konzept<br />

spielen, genau zu prüfen: Kann ich mit ihnen mein Ziel, die Bekanntheit<br />

in meiner Zielgruppe zu steigern und mir einen Ruf als Experte aufzubauen,<br />

überhaupt erreichen? Denn für alle Marketing- und PR-Maßnahmen gilt: Sie<br />

sind kein Selbstzweck; sie müssen auch Erfolg haben!<br />

Wenn Sie im Einzelfall trotzdem einmal unsicher sind, ob ein bestimmtes<br />

Marketing-Instrument das richtige für Sie ist, lautet meine<br />

Empfehlung: Probieren Sie es einfach aus. Wen interessiert es, wenn Sie<br />

dabei ein paar Fehler machen? Am Ende ist zu viel Vorsicht auch kein<br />

Konzept, denn ein Grundsatz gilt nach wie vor: Der schlechteste Werbebrief<br />

ist der, der nie versandt wurde.<br />

Für alle Marketing- und<br />

PR-Maßnahmen gilt: Sie sind<br />

kein Selbstzweck; sie müssen<br />

auch Erfolg haben !<br />

Bernhard Kuntz ist Diplom-Pädagoge und hat viele Jahre<br />

als Journalist gearbeitet. Mit der von ihm 1989 gegründeten<br />

„Die PRofilBerater GmbH“ in Darmstadt hilft er Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen Branchen, ein eigenes Unternehmensprofil<br />

zu entwickeln oder ein vorhandenes zu schärfen. Er ist<br />

unter anderem Autor der Marketing- und PR-Ratgeber „Die<br />

Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“<br />

und „Warum kennt den jeder?“<br />

Kontakt: wwww.die-profilberater.de<br />

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<strong>EYECOM</strong> 05-06 | 2023

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