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50 Jahre Landkreis Schwäbisch Hall 2023

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STIMPFACH<br />

Seite 42<br />

Fruchtbare Arbeit und kein bisschen Langeweile<br />

Entwicklung Welche Baustellen die Gemeinde Stimpfach in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n beschäftigt haben und in Zukunft noch beschäftigen<br />

werden. Und dann ist da ein ganz dickes Brett, das der Bürgermeister einst erfolgreich für seine Bürger gebohrt hat. Von Jens Sitarek<br />

Baustellen gehören zum<br />

täglichen Geschäft eines<br />

Bürgermeisters, das ist in<br />

Stimpfach auch nicht anders.<br />

„Wir haben die Bauabteilung<br />

hier sitzen: mich“, so sagt es<br />

Stimpfachs Bürgermeister Matthias<br />

Strobel. Auf der einen Seite<br />

binden Baustellen viel Arbeitszeit<br />

und kosten viel Kraft, auf der anderen<br />

Seite sind sie doch ein Beleg<br />

dafür, dass sich etwas tut, dass<br />

sich eine Gemeinde entwickelt.<br />

„Jede Baustelle fordert einen“,<br />

fügt Strobel hinzu.<br />

Derzeit läuft die Erschließung<br />

der weißen Flecken, im Zuge dessen<br />

wird die Ortsdurchfahrt in Eichishof<br />

gleich mitgemacht. Spätestens<br />

seit Corona und den Anforderungen,<br />

die Homeoffice und<br />

Homeschooling so mit sich bringen,<br />

weiß jeder, wie wichtig<br />

schnelles Internet ist. Mit 4,5 Millionen<br />

Euro sind die Arbeiten in<br />

der Gemeinde veranschlagt.<br />

„Geld vergräbt sich nicht von allein“,<br />

sagt Strobel. Dank einer<br />

stattlichen Förderquote von 90<br />

Prozent ist Stimpfach beim Breitband<br />

mit einem Eigenanteil von<br />

4<strong>50</strong> 000 Euro dabei.<br />

Eine noch größere Baustelle,<br />

die gerade über die Bühne geht,<br />

ist die Sanierung der B 290 und<br />

der Ortsdurchfahrt Randenweiler.<br />

Im Ort werden Wasserleitungen<br />

neu gemacht, Regenwasserkanal,<br />

Fußwege, Randsteine, das ganze<br />

Programm also. Zudem entsteht<br />

zwischen dem Penny-Markt und<br />

dem Kocher-Jagst-Radweg eine<br />

Verbindung. Für Strobel sind die<br />

Sanierungsmaßnahmen „ein ganz<br />

wichtiger Lückenschluss“. Die<br />

Kosten wurden vorab auf 3,5 Millionen<br />

Euro geschätzt, vergeben<br />

wurden die Arbeiten für drei Millionen<br />

Euro. Die Hälfte davon<br />

Stimpfach<br />

Kontakt<br />

Gemeinde Stimpfach<br />

Kirchstraße 22<br />

74597 Stimpfach<br />

Tel. 07967 9001-0<br />

gemeinde@stimpfach.de<br />

So schön wohnt es sich in Rechenberg: Das Schloss im Vordergrund ist seit drei <strong>Jahre</strong>n in Privatbesitz, zuvor diente es als Jugendherberge.<br />

trägt die Kommune. Bisher läuft<br />

alles planmäßig – das ist immer<br />

gut. Bis Pfingsten soll der erste<br />

Bauabschnitt fertig sein, danach<br />

ist Randenweiler dran.<br />

Mit dem Einbau des Kanals<br />

wird einem Baugebiet vorgegriffen.<br />

An der Eckarroter Straße sollen<br />

20 Bauplätze entstehen. Das<br />

Gebiet steht schon länger auf der<br />

Agenda. Ansonsten ist es so, dass<br />

in jedem Baugebiet – zuletzt in<br />

Weipertshofen und Rechenberg –<br />

Mehrfamilienhäuser fest eingeplant<br />

sind, weil auf dem Land<br />

schlichtweg Wohnungen fehlen.<br />

Nicht jeder denkt halt gleich an<br />

ein Einfamilienhaus, viele können<br />

sich das auch nicht mehr leisten.<br />

Die Nachfrage habe nachgelassen,<br />

berichtet Strobel, „das merkt man<br />

daran, dass es keine Warteliste<br />

mehr gibt“. Neben den neuen<br />

Baugebieten sind in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n auch 25 Bauplätze<br />

innerorts verwirklicht worden.<br />

„Das dickste Brett“, das er in<br />

seiner Amtszeit seit 2008 habe<br />

bohren müssen, sei der Penny-<br />

Markt gewesen, so Strobel weiter.<br />

Es war schwierig, einen Platz zu<br />

finden, auf dem man bauen darf.<br />

Heute kommt Strobel auf dem<br />

Weg zur Arbeit täglich daran vorbei<br />

und sieht, dass sich der Aufwand<br />

gelohnt hat.<br />

Strobels erste Großbaustelle<br />

war die Sanierung der Waldhalle<br />

2009/2010, der Bau stammt aus<br />

den 1970er-<strong>Jahre</strong>n. Und? „Ist immer<br />

noch schön“, sagt Strobel,<br />

„ein Schmuckstück.“ Das gilt natürlich<br />

auch für den neuen Bauhof<br />

und das zentrale Feuerwehrmagazin<br />

im Hauptort, das gemeinsame<br />

Gebäude wurde im<br />

vergangenen Jahr eingeweiht. Der<br />

Versammlungsraum, der auf den<br />

Namen Wiesentalforum getauft<br />

wurde, werde „brutal gut“ angenommen.<br />

Ratssitzungen finden<br />

dort auch statt.<br />

„Die wichtigsten Dinge gibt es<br />

in der Gemeinde“, betont Strobel,<br />

und: „Die ärztliche Versorgung ist<br />

immer ein Thema, an dem bleiben<br />

wir dran.“ Froh ist der Bürgermeister,<br />

dass die Flurbereinigung<br />

Rechenberg/Jagstzell mittlerweile<br />

abgeschlossen ist. Das<br />

sei ein großer Verwaltungsaufwand<br />

über viele <strong>Jahre</strong> gewesen.<br />

Da ist für jeden<br />

was dabei.<br />

Hier entsteht<br />

was von Bürgern<br />

für Bürger.<br />

Matthias Strobel<br />

Bürgermeister von Stimpfach<br />

Wichtige Themen in der Zukunft<br />

sind Wasser und Abwasser.<br />

Dabei geht es um die eigenen<br />

Quellen, von denen Stimpfach im<br />

Vergleich zu anderen Gemeinden<br />

viele hat. Das Problem: Deren<br />

Schüttungen lassen nach – damit<br />

geht ein Stück Unabhängigkeit<br />

Foto: Ortner Media<br />

verloren. Und dann stellt sich<br />

eben die Frage nach einer Sammelkläranlage<br />

in Stimpfach, weil<br />

die Kläranlage in Rechenberg in<br />

die <strong>Jahre</strong> gekommen ist. „Uns<br />

wird nicht langweilig werden“,<br />

konstatiert Strobel.<br />

Im nächsten Jahr steht ein besonderes<br />

Jubiläum an: Stimpfach,<br />

anno 1024 erstmals urkundlich erwähnt,<br />

feiert quasi 1000-jährigen<br />

Geburtstag. Aus diesem Anlass<br />

wird es zwei Festwochenenden<br />

im Sommer geben, die Vorbereitungen<br />

in den Arbeitskreisen laufen<br />

auf Hochtouren. Strobel lobt<br />

die „sehr fruchtbare Arbeit“, wie<br />

er es formuliert. „Da ist für jeden<br />

was dabei. Hier entsteht was von<br />

Bürgern für Bürger.“<br />

Im Entstehen ist auch ein Logo<br />

der Gemeinde mit der Zahl 1000,<br />

passend zum Jubiläum. Darin sollen<br />

sich viele Dinge wiederfinden,<br />

die die Gemeinde prägen und geprägt<br />

haben: die Störche, die<br />

Jagst, die Wälder, die Kirche, das<br />

Vereinsleben, die Menschen.<br />

„Wir feiern trotzdem mit“<br />

Geschichte Die Altgemeinden Stimpfach und Rechenberg wurden<br />

erst zwei <strong>Jahre</strong> später dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> zugeschlagen.<br />

Grußwort<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

aus Stimpfach<br />

In der wunderschönen Landschaft von Jagsttal,<br />

Rottal und Reiglersbachtal liegt Stimpfach. Flüsse,<br />

ausgedehnte Heideflächen aber auch Wälder<br />

prägen unsere Kulturlandschaft. Stimpfach ist<br />

aber mehr als nur Natur. Über 1.100 Arbeitsplätze<br />

machen uns zu mehr als nur einer reinen<br />

Wohngemeinde. Stimpfach ist ein bedeutender<br />

Gewerbestandort, günstig gelegen an der B 290,<br />

auf halber Strecke zwischen den Mittelzentren<br />

Crailsheim und Ellwangen. Aber auch der Kocher-<br />

Jagst-Radweg führt Sie in unsere liebenswerte<br />

Gemeinde. Eine lebendige und vielfältige Vereinslandschaft<br />

prägt unser Gemeinwesen.<br />

Stimpfach und seine Teilorte sind reich an Geschichte<br />

und Tradition. Vor rund 1.000 <strong>Jahre</strong>n erstmals<br />

urkundlich erwähnt, gehen erste Siedlungen<br />

zurück bis ins 6. Jahrhundert. Heute ist Stimpfach<br />

eine moderne Gemeinde und heißt Sie herzlich<br />

willkommen.<br />

Matthias Strobel<br />

Bürgermeister<br />

Basisdaten<br />

Einwohnerzahl: 3124<br />

Fläche: 33,35 km²<br />

Teilorte: Stimpfach, Rechenberg,<br />

Weipertshofen<br />

Bürgermeister: Matthias Strobel (48)<br />

Partnergemeinde: Rechenberg-<br />

Bienenmühle in Sachsen<br />

3 Sehenswürdigkeiten: Schloss<br />

Rechenberg, Evangelische Schlosskirche<br />

Rechenberg, Sankt-Georgs-<br />

Kirche Stimpfach<br />

3 größte Vereine: SSV Stimpfach,<br />

830 Mitglieder<br />

3 größte Unternehmen: Firma Fenster<br />

Schneider, Firma Köhnlein, Firma Hosta<br />

Stimpfach. Als der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> anno 1973 ins Leben<br />

gerufen wurde, war die heutige<br />

Gemeinde Stimpfach noch<br />

gar nicht dabei. Die damalige Gemeinde<br />

Stimpfach gehörte zusammen<br />

mit der Gemeinde Rechenberg<br />

zwar zum <strong>Landkreis</strong><br />

Crailsheim, wurde aber zunächst<br />

dem Ostalbkreis zugeschlagen.<br />

Doch Ende 1975 verließen<br />

Stimpfach und Rechenberg diesen<br />

wieder und kamen schließlich<br />

zum <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong><br />

<strong>Hall</strong>. Im Zuge der Gemeindereform<br />

schlossen sich die beiden<br />

Gemeinden mit der Gemeinde<br />

Weipertshofen zur neuen Gesamtgemeinde<br />

Stimpfach zusammen,<br />

benannt nach dem Hauptort.<br />

Die Gemeinde Weipertshofen<br />

gehörte übrigens von Anfang an<br />

zum <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>.<br />

Und so kommt es, dass heuer<br />

nicht überall in der Gemeinde<br />

Stimpfach die <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Hall</strong> gefeiert werden kann, wenn<br />

man es ganz genau nimmt, sondern<br />

lediglich 48 <strong>Jahre</strong>. „Wir feiern<br />

trotzdem mit, so ist es ja<br />

nicht“, sagt Stimpfachs Bürgermeister<br />

Matthias Strobel und<br />

lacht. Was sind schon <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>,<br />

wenn man bedenkt, dass Stimpfach<br />

im nächsten Jahr das<br />

1000-Jährige feiert.<br />

js<br />

Grüß Gott: Die Altgemeinden Stimpfach und Rechenberg kamen erst<br />

1975 zum <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> dazu. Foto: Jens Sitarek

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