50 Jahre Landkreis Schwäbisch Hall 2023
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Seite 4<br />
Künftig wird die<br />
Haushalts- und<br />
Finanzlage aber<br />
voraussichtlich<br />
schwieriger werden.<br />
Seit 2004 begleitet Gerhard<br />
Bauer die Entwicklung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Schwäbisch</strong><br />
<strong>Hall</strong> als Landrat.<br />
Damit ist er<br />
schon länger im Amt als<br />
sein Vorgänger Ulrich<br />
Stückle, dem Bauer acht<br />
<strong>Jahre</strong> als Erster Landesbeamter<br />
gedient hat. Der<br />
Interview<br />
Landrat spricht vom Kreis<br />
immer wieder als dem<br />
„schönsten Kreis in Deutschland“.<br />
Warum das für ihn so ist<br />
erklärt er im Interview und<br />
nimmt zu zahlreichen weiteren<br />
Themen Stellung.<br />
Warum ist das Jubiläum <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hall</strong> ein Grund zu feiern?<br />
Gerhard Bauer: Das ist immerhin<br />
ein halbes Jahrhundert, das muss<br />
man sich erstmal auf der Zunge<br />
zergehen lassen. Das ist wie ein<br />
runder Geburtstag oder eine goldene<br />
Hochzeit. Also definitiv ein<br />
Grund zu feiern! Die Kreisgebietsreform<br />
von 1973 ist damals<br />
nicht überall nur auf Gegenliebe<br />
gestoßen. Heute können wir aber<br />
sagen: Sie hat sich bestens bewährt.<br />
Man muss sicher in der<br />
Nachbetrachtung feststellen, dass<br />
die Gebietsreform in unserer Region<br />
richtig konzipiert ist. Denn<br />
bei allen anfänglichen Bedenken<br />
und Vorbehalten: Der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> ist in den <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
seiner Geschichte ein Erfolgsmodell<br />
geworden, mit einer Entwicklung,<br />
um die uns viele andere<br />
<strong>Landkreis</strong>e sehr beneiden. Wir<br />
sind ein innovativer, wachsender<br />
<strong>Landkreis</strong> und das ist der Verdienst<br />
all unserer Bürgerinnen<br />
und Bürger.<br />
Was macht für Sie persönlich eigentlich<br />
den besonderen Reiz des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> aus?<br />
In erster Linie die liebenswerten<br />
und fleißigen Menschen sowie<br />
die wunderbare Landschaft! Es ist<br />
die Vielfalt, die sich im <strong>Landkreis</strong><br />
in vielen Bereichen zeigt. Zum einen<br />
in seiner Landschaft, tief eingeschnittene<br />
Flusstäler, die Hohenloher<br />
Ebene, schöne Waldgebiete,<br />
Burgen und Schlösser und<br />
viel mehr. Gleiches gilt für die<br />
Wirtschaft: Auf der einen Seite<br />
die Global Players und Hidden<br />
Champions, auf der anderen die<br />
kleinen und mittleren Unternehmen<br />
mit unseren hochwertigen<br />
Handwerksbetrieben sowie die<br />
zahlreichen kleinen, aber feinen<br />
Betriebe des Hotel- und Gastgewerbes,<br />
die alle absolut qualitätsvoll<br />
arbeiten. Unsere regionale<br />
Wirtschaft bietet den Menschen<br />
im <strong>Landkreis</strong> gute und sichere Arbeitsplätze<br />
und erwies sich auch<br />
trotz widriger Umstände als sehr<br />
krisenresistent. Natürlich nicht<br />
zu vergessen auch die starke<br />
Landwirtschaft, die es uns ermöglicht,<br />
uns wirklich regional und<br />
damit nachhaltig zu versorgen.<br />
Eine weitere Stärke ist die Innovationskraft<br />
des <strong>Landkreis</strong>es in<br />
vielen Bereichen.<br />
Sie haben die Menschen im <strong>Landkreis</strong><br />
erwähnt, welchen Anteil haben<br />
diese am Erfolg?<br />
Eine ganz große Stärke des <strong>Landkreis</strong>es<br />
ist mit Sicherheit auch der<br />
Zusammenhalt der Menschen.<br />
Das hat sich natürlich insbesondere<br />
bei der Flutkatastrophe in<br />
Braunsbach gezeigt. Wenn wir<br />
diese Krise nicht allein hätten bewältigen<br />
können, hätte anstatt einem<br />
Großschadensereignis der<br />
Katastrophenfall ausgerufen werden<br />
müssen. Das war nicht nötig.<br />
Und gerade damals oder auch<br />
beim Jagstunglück hat man gesehen,<br />
dass für diesen Zusammenhalt<br />
alte <strong>Landkreis</strong>grenzen keine<br />
Rolle spielen.<br />
Wenn Sie auf Ihre bisherige Amtszeit<br />
zurückblicken: Welche Entwicklungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> sind für Sie die eindrücklichsten?<br />
Vor allem die vielen positiven<br />
wirtschaftlichen Entwicklungen:<br />
Gerhard Bauer in seinem Dienstzimmer im Landratsamt in <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>.<br />
„Wir sind ein<br />
<strong>Landkreis</strong>“<br />
Interview Für Landrat Gerhard Bauer stellt sich der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hall</strong> in<br />
seinem <strong>50</strong>. Jahr als Erfolgsmodell dar. Wünsche und Hoffnungen für<br />
die Zukunft hat er noch einige in petto. Von Norbert Acker<br />
Rein rechnerisch<br />
ist unser<br />
<strong>Landkreis</strong> in Sachen<br />
Strom bereits seit<br />
2019 autark.<br />
Dies zeigt sich auch an der Entwicklung<br />
der Einwohnerzahlen<br />
im <strong>Landkreis</strong>. Lag die Einwohnerzahl<br />
im Jahr 1973 noch bei rund<br />
152 000, haben wir aktuell die<br />
200 000 deutlich überschritten.<br />
Wir sind eine Boom-Region, es<br />
herrscht seit langem quasi Vollbeschäftigung.<br />
Die Menschen ziehen<br />
zu uns oder bleiben bei uns,<br />
weil sie hier eine Perspektive sehen,<br />
ihr Leben verbringen und<br />
eine Familie gründen wollen.<br />
Weil sie den <strong>Landkreis</strong> als ihre<br />
Heimat ansehen.<br />
Und darüber hinaus?<br />
In Sachen Klimaschutz dürfen wir<br />
uns mit Stolz als Vorreiter sehen.<br />
Hier profitieren wir klar von den<br />
Kompetenzen unseres Energiezentrums,<br />
das ja schon 2002 gegründet<br />
wurde. Rein rechnerisch<br />
ist unser <strong>Landkreis</strong> in Sachen<br />
Strom bereits seit 2019 autark. Es<br />
wird also mehr Strom aus erneuerbaren<br />
Energien erzeugt als verbraucht<br />
wird. Eindrücklich sind<br />
für mich aber auch die positiven<br />
Entwicklungen in Sachen Breitbandausbau,<br />
der Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie unserer Gesundheitsversorgung.<br />
Der Neu- und<br />
Anbau sowie die Umgestaltung<br />
des Altbaus des Klinikums Crailsheim<br />
mit einer Gesamtsumme<br />
von über 100 Millionen Euro ist<br />
zudem die größte Investition, die<br />
der <strong>Landkreis</strong> jemals getätigt hat.<br />
Es wird auch nach <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n immer<br />
noch von den Altkreisen <strong>Hall</strong> und<br />
Crailsheim gesprochen? Ist das<br />
nicht völlig aus der Zeit gefallen?<br />
Ja, absolut. Wir sind ein <strong>Landkreis</strong>,<br />
wir sind zusammengewachsen.<br />
In der täglichen Arbeit im<br />
Landratsamt ist das überhaupt<br />
kein Thema.<br />
Es kommen immer mehr Aufgaben<br />
auf öffentliche Verwaltungen zu.<br />
Können Sie an einem Beispiel darlegen,<br />
wie sich dies im Landratsamt<br />
auswirkt?<br />
Foto: Ufuk Arslan<br />
Ein Beispiel ist das Bundesteilhabegesetz,<br />
mit dem wir allein 2021<br />
einen Zuwachs von zehn Stellen<br />
hatten. Das Bedarfsermittlungsinstrument<br />
ist ein über 40-seitiges<br />
bürokratisches Ungetüm, das<br />
regelmäßig überarbeitet werden<br />
muss. Eine Individualisierung der<br />
Bedarfe ist auf der einen Seite<br />
richtig, auf der anderen Seite aber<br />
auch extrem aufwändig und teuer.<br />
Weitere Beispiele sind die Reform<br />
des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes<br />
in der Jugendhilfe.<br />
Diese ist ähnlich umfangreich.<br />
Außerdem die Betreuungsrechtsreform,<br />
die Wohngeldreform oder<br />
das Bürgergeld. In all den Bereichen<br />
mussten und müssen wir<br />
Personal aufbauen. Und aktuell<br />
sind 16 Prozent der Stellen im<br />
Landratsamt <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> unbesetzt.<br />
Die <strong>Landkreis</strong>verwaltung merkt also<br />
auch den Fachkräftemangel?<br />
Unbedingt! Was glauben Sie, wie<br />
schwierig es in der Pandemie war,<br />
allein die offenen Stellen im Gesundheitsamt<br />
zu besetzen.<br />
Würden Sie sich für <strong>Landkreis</strong>e<br />
trotzdem weitere Kompetenzen<br />
wünschen?<br />
Ja, ich würde mir wünschen, dass<br />
beispielsweise die Schulaufsicht<br />
wieder bei uns angesiedelt wird.<br />
Und zwar für alle Schulen, auch<br />
die Gymnasien. Ich bedaure es<br />
außerdem, dass die Forstverwaltung<br />
2020 wieder zerschlagen<br />
wurde. Dies hat zu Synergieverlusten<br />
geführt, da jetzt zwei Verwaltungen<br />
parallel für den Wald<br />
zuständig sind. Für die Bürgerinnen<br />
und Bürger ist es nun sehr<br />
unübersichtlich, wer, wo und für<br />
was in Bezug auf den Wald zuständig<br />
ist.<br />
Wie hat sich die Arbeit des Kreistags<br />
in Ihrer Zeit als Landrat verändert?<br />
Der Kreistag ist politisch bunter<br />
geworden und es gibt heute mehr<br />
Kreistagsthemen. Grundsätzlich<br />
ist das Aufgabenspektrum stark<br />
gewachsen und rechtliche Anforderungen<br />
ändern sich. Auch für<br />
die Kreisräte sind die ständig veränderten<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
eine besondere Herausforderung.<br />
Der Kreistag bildet<br />
das Hauptorgan unseres<br />
<strong>Landkreis</strong>es. Hier werden die<br />
grundlegenden Entscheidungen<br />
für die positive Weiterentwicklung<br />
des Kreises beraten und beschlossen.<br />
Wo hakt es bei der Zusammenarbeit<br />
mit den Kommunen?<br />
Nirgends. Ich bin froh und dankbar,<br />
dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem <strong>Landkreis</strong> und den<br />
Städten und Gemeinden von einem<br />
sehr konstruktiven, verlässlichen<br />
und offenen Umgang geprägt<br />
ist. Im kommunalen Schulterschluss<br />
bringen wir wichtige<br />
Themen im Interesse und zum<br />
Wohle der Bürgerinnen und Bürger<br />
sowie der Unternehmen voran<br />
und stellen uns gemeinsam<br />
den Herausforderungen.<br />
Fühlen Sie sich manchmal als Erfüllungsgehilfe<br />
der Landesregierung?<br />
Sie weist an, Sie müssen umsetzen.<br />
Nicht im originären Aufgabenbereich<br />
des <strong>Landkreis</strong>es. Aber ganz<br />
konkret bei Corona war das in<br />
weiten Teilen so, wenn beispielsweise<br />
Sonntagabend Anweisungen<br />
kamen, die montags umgesetzt<br />
werden mussten.<br />
Bei welchen Themen sehen Sie den<br />
<strong>Landkreis</strong> weit vorne dabei?<br />
Beim Breitbandausbau sind wir<br />
dank der hervorragenden Arbeit<br />
unseres Zweckverbands auf einem<br />
sehr guten gemeinsamen<br />
Weg. Wir konnten die Fördermittel<br />
bisher vorbildlich abgreifen.<br />
Was die nächste Ausbaustufe angeht,<br />
wird der Zweckverband weiterhin<br />
am Ball bleiben und den<br />
Ausbau des schnellen Internets<br />
zielgerichtet vorantreiben.<br />
Und wie sieht es beim Thema Wirtschaft<br />
aus?<br />
Auch wirtschaftlich entwickelt<br />
sich der <strong>Landkreis</strong> äußerst positiv.<br />
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten ist in<br />
den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n um knapp<br />
20 Prozent und damit stärker als<br />
im Landesdurchschnitt gestiegen.<br />
Die meisten Beschäftigten, knapp<br />
38 Prozent, arbeiten im produzierenden<br />
Gewerbe, das sind fast<br />
zehn Prozentpunkte mehr als im<br />
Landesschnitt. Hier liegt also ein<br />
wesentlicher Treiber für die positive<br />
Entwicklung der letzten<br />
<strong>Jahre</strong> und Jahrzehnte im <strong>Landkreis</strong>.<br />
Die Arbeitslosenquote liegt<br />
wiederum konstant deutlich unter<br />
dem Landesschnitt. Der <strong>Landkreis</strong><br />
trägt zu dieser positiven<br />
wirtschaftlichen Entwicklung<br />
durch die Ausbildung in modern<br />
ausgestatteten Berufs- und Förderschulen<br />
bei.<br />
Wo gibt es noch Luft nach oben?<br />
Hier denke ich zum Beispiel an<br />
den sechsspurigen Ausbau der<br />
A 6, der sich schon über eine sehr<br />
lange Zeit hinzieht. Auch im<br />
Schienenverkehr gibt es noch Luft<br />
nach oben. Zuletzt sind mir bei<br />
der täglichen Lektüre der Tageszeitung<br />
viel zu oft die Worte<br />
„Zugausfall“ oder „Verspätung“<br />
entgegengesprungen. Seit längerem<br />
häufen sich die Klagen, vor<br />
allem von Berufspendlern, die<br />
aufgrund der schlechten Situation<br />
wieder auf den Pkw umsteigen.<br />
Bei den Fahrgästen herrscht<br />
massiver Frust. Zum Beispiel die<br />
Murrbahn: Hier sind wir quasi<br />
ständig in Gesprächen mit dem<br />
Verkehrsministerium, der Bahn<br />
und den Betreibern. Es gibt noch<br />
gewaltigen Nachholbedarf auf der<br />
Schiene, wenn wir die Verkehrswende<br />
im <strong>Landkreis</strong> nicht gefährden<br />
wollen. Wünschen würde ich<br />
mir zudem eine Außenstelle einer<br />
technischen Hochschule im<br />
Raum Crailsheim. Unsere Maschinenindustrie<br />
braucht Ingenieure.<br />
Es wäre besser, wenn die<br />
jungen Leute hier im Kreis studieren<br />
könnten.<br />
Wie beurteilen Sie die Finanzlage<br />
des <strong>Landkreis</strong>es? Was ist in den<br />
kommenden <strong>Jahre</strong>n zu erwarten?<br />
Aktuell ist sie stabil. Künftig wird<br />
die Haushalts- und Finanzlage<br />
aber voraussichtlich schwieriger<br />
werden, da wichtige und hohe Investitionen<br />
bei unseren Pflichtaufgaben<br />
anstehen. Zum Beispiel<br />
in kreiseigene Gebäude wie die<br />
<strong>Landkreis</strong>verwaltung in <strong>Hall</strong>, die<br />
Außenstelle in Crailsheim oder<br />
die Fröbelschule und die Berufsschulzentren.<br />
Die Sozialkosten,<br />
die schon heute den größten Posten<br />
in unserem Haushalt bilden,<br />
werden künftig deutlich ansteigen.<br />
Erschwerend hinzu kommt,<br />
dass wir aktuell einen Rückgang<br />
bei der Grunderwerbssteuer verzeichnen<br />
und wegen der nicht<br />
mehr auf Hochtouren laufenden<br />
Konjunktur künftig die Finanzzuweisungen<br />
nicht mehr ausreichend<br />
wachsen werden. Kurz gesagt:<br />
Die Ausgaben steigen, die<br />
Einnahmen schrumpfen. Wir<br />
müssen uns also darauf einstellen,<br />
den Gürtel enger zu schnallen.<br />
Was gibt es zur Zukunft der Standorte<br />
des Landratsamts zu berichten?<br />
Aktuell gibt es hierzu nichts Neues.<br />
Wir sind im Gespräch mit der<br />
Stadt <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>, um die<br />
Möglichkeiten einer Zusammenführung<br />
der <strong>Landkreis</strong>verwaltung<br />
im Karl-Kurz-Areal zu klären. Für<br />
die energetische Sanierung und<br />
Erweiterung der Außenstelle in<br />
Crailsheim läuft die Vorplanung.<br />
Wie erklären Sie eigentlich Politiklaien,<br />
welche Aufgaben ein <strong>Landkreis</strong> in<br />
Baden-Württemberg hat?<br />
(lacht) Eine Behörde erklären,<br />
ohne Behördensprache zu verwenden,<br />
ist gar nicht so einfach.<br />
Das sind Aufgaben, die Gemeinden<br />
allein nicht leisten können.<br />
Im Grunde hat ein Landratsamt<br />
zwei große Aufgabenbereiche.<br />
Zum einen die klassische kommunale<br />
Selbstverwaltung. Das sind<br />
Angelegenheiten, die der <strong>Landkreis</strong><br />
in eigener Verantwortung<br />
regelt. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Kreisstraßen, der ÖPNV,<br />
die Abfallwirtschaft, die Berufsund<br />
Förderschulen, die Sozialund<br />
Jugendhilfe sowie die Trägerschaft<br />
für das Kreiskrankenhaus<br />
in Crailsheim.<br />
Klingt nach viel Verwaltung . . .<br />
Natürlich, wir sind eine sogenannte<br />
untere staatliche Verwaltungsbehörde,<br />
also Verwaltungsbehörde<br />
des Landes. Dieser Aufgabenbereich<br />
beinhaltet zum Beispiel<br />
die Rechtsaufsicht über die<br />
Kommunen, das Erteilen von Baugenehmigungen<br />
oder das Ausstellen<br />
von Führerscheinen, Fahrzeugzulassungen,<br />
die Aufsicht im<br />
Gesundheits- und Veterinärbereich,<br />
Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umweltschutz und vieles mehr.<br />
Als ich 1995 ins <strong>Hall</strong>er Landratsamt<br />
kam, hieß es, das Amt habe<br />
2000 Aufgaben. Ich habe sie nicht<br />
gezählt, aber ich bin sicher, dass<br />
es heute noch mehr sind.<br />
Seit 1995 in Diensten<br />
des <strong>Hall</strong>er <strong>Landkreis</strong>es<br />
Gerhard Bauer ist 1958 in Heidenheim<br />
geboren worden. 1985 hat er sein<br />
Studium der Rechtswissenschaften<br />
an der Universität Tübingen mit Prädikat<br />
abgeschlossen. Nach einer Zeit als<br />
selbstständiger Jurist hat Bauer seine<br />
Laufbahn in der Verwaltung als Sozialdezernent<br />
beim Landratsamt Rems-<br />
Murr-Kreis begonnen. Von 1995 bis<br />
2003 war er Erster Landesbeamter<br />
beim Landratsamt <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong>.<br />
Seine erste Amtszeit als Landrat des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> hat Gerhard<br />
Bauer am 1. Januar 2004 angetreten,<br />
aktuell ist er in seiner dritten<br />
Amtszeit.<br />
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