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50 Jahre Landkreis Schwäbisch Hall 2023

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ROSENGARTEN<br />

Seite 36<br />

Seit vielen <strong>Jahre</strong>n auf Wachstumskurs<br />

Potenziale Die „Sandwich-Gemeinde“ zwischen <strong>Hall</strong> und Gaildorf kann mit einer gesunden Gewerbestruktur und hoher Wohnqualität<br />

aufwarten. 2022 wird ein schuldenfreier Kernhaushalt erreicht. Von Beatrice Schnelle<br />

Gemessen am Alter hat<br />

Rosengarten im Vergleich<br />

mit dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Hall</strong> die Nase um<br />

ein Jahr vorne: Die Gemeinde<br />

wurde am 1. Januar 1972 aus der<br />

Taufe gehoben und feierte ihren<br />

<strong>50</strong>. Geburtstag schon 2022.<br />

Im vergangenen<br />

Jahr wurde mit<br />

5318 Einwohnern ein<br />

historischer Höchststand<br />

erreicht.<br />

Die zuvor selbstständigen Orte<br />

Westheim, Uttenhofen mit Raibach,<br />

Tullau, Rieden und Sanzenbach<br />

hatten sich bei einer Bürgerabstimmung<br />

für den Zusammenschluss<br />

entschieden – und damit<br />

gegen eine Eingliederung in die<br />

Große Kreisstadt <strong>Schwäbisch</strong><br />

<strong>Hall</strong>. Neben Fichtenau, Frankenhardt<br />

und Kreßberg war Rosengarten<br />

mit rund 3800 Einwohnern<br />

das größte der vier „Kinder“ der<br />

damaligen Gemeindereform. Seither<br />

hat sich die „Sandwich-Gemeinde“<br />

zwischen <strong>Schwäbisch</strong><br />

<strong>Hall</strong> und Gaildorf vor allem mit<br />

ihrem Wachstum beschäftigt. Die<br />

Bevölkerungszahl knackte 1999<br />

die <strong>50</strong>00er-Marke. Im Jubiläumsjahr<br />

2022 wurde mit 5318 Einwohnern<br />

ein historischer Höchststand<br />

erreicht.<br />

Wohngebiete sind entstanden<br />

In den vergangenen 13 <strong>Jahre</strong>n entstanden<br />

unter anderem in Uttenhofen<br />

die großen Wohngebiete<br />

„Häuslesäcker“ und „Jakobsweg“,<br />

in Rieden die „Rosenäcker“ und<br />

Im Rathaus Uttenhofen wird die Gemeinde Rosengarten verwaltet. Hier wird auch Kommunalpolitik gemacht, wenn sich dort einmal im Monat<br />

der Gemeinderat versammelt.<br />

Drohenfoto: Archiv/Ufuk Arslan<br />

ein kleineres Neubaugebiet in Vohenstein.<br />

In Vohenstein gab es zudem<br />

das bis dato größte, private<br />

Hochbauprojekt in Rosengarten:<br />

Im März 2017 eröffnete die Dienste<br />

für Menschen gGmbh anstelle<br />

der alten Pflegestift-Gebäude einen<br />

modernen Neubau mit 60<br />

Pflegeplätzen. Auch der gesunde<br />

Gewerbemix in der Gemeinde<br />

kann sich sehen lassen. Einer der<br />

größten Arbeitgeber ist bis heute<br />

die seit über 120 <strong>Jahre</strong>n in<br />

Westheim ansässige BEW Umformtechnik<br />

mit rund 200 Mitarbeitern.<br />

Im Uttenhofener Gewerbegebiet<br />

Schollenäcker sind in<br />

jüngerer Zeit zahlreiche Mittelständler<br />

heimisch geworden, darunter<br />

namhafte Firmen wie die<br />

Hohenloher Recycling (vormals<br />

Deininger), Reissmann Sensortechnik,<br />

Aluca Fahrzeugeinrichtungen,<br />

Wrapping Solutions mit<br />

Kaschierlösungen für den mobilen<br />

Innenraum oder Intelligent<br />

Buildings, ein Anbieter für Smart-<br />

Home-Technik. Die vorläufig letzte<br />

verfügbare Gewerbefläche<br />

wurde im vergangenen Jahr an ein<br />

Ehepaar aus Rosengarten verkauft,<br />

das den Onlineshop der Firma<br />

Speick Naturkosmetik betreibt.<br />

Seit einigen <strong>Jahre</strong>n kann<br />

sich die Gemeinde über steigende<br />

Tendenzen bei der Gewerbesteuer<br />

freuen. Im Haushaltsjahr<br />

2019 flossen erstmals Rekordeinnahmen<br />

von mehr als 1,9 Millionen.<br />

Für das Haushaltsjahr 2022<br />

verkündete Kämmerer Andreas<br />

Anninger gar Gewerbesteuereinnahmen<br />

in Höhe von 3,6 Millionen<br />

Euro. 2022 erreichte die Gemeinde<br />

auch ein Ziel, auf das die<br />

Verwaltung zuvor fast 20 <strong>Jahre</strong><br />

lang hingearbeitet hatte, nämlich<br />

einen schuldenfreien Kernhaushalt.<br />

Tausch folgt auf König<br />

Jürgen König hatte die Entwicklung<br />

von Rosengarten ab 1988 als<br />

Bürgermeister geprägt und zog<br />

sich Sommer 2919 in den Ruhestand<br />

zurück. Die Amtsgeschäfte<br />

übernahm der damals 33-jährige<br />

Julian Tausch. Er hatte bei der<br />

Bürgermeisterwahl 2019 im ersten<br />

Anlauf 54,3 Prozent der Stimmen<br />

erhalten. Zu seinen ersten<br />

Projekten gehörten die Einführung<br />

des Senioren- und Vereinsbusses<br />

„Rosengartenmobil“, die<br />

B-19-Sanierung in Westheim von<br />

März bis November 2021 und die<br />

Digitalisierung der Grundschule.<br />

Die erste spektakuläre Abstimmung<br />

des neu gewählten Gemeinderats<br />

führte im Dezember 2919<br />

zum Aus für eine noch unter Bürgermeister<br />

Jürgen König in Westheim<br />

geplante Ballsporthalle. 65<br />

000 Euro hatten die Vorbereitungsarbeiten<br />

für das 1,2-Millionen-Euro-Projekt<br />

bereits verschlungen,<br />

Fördergelder in Höhe<br />

von 402 000 Euro waren gerade<br />

bewilligt worden.<br />

Rosengarten<br />

Kontakt<br />

Bürgermeisteramt Rosengarten<br />

Hauptstraße 39<br />

74538 Rosengarten<br />

Tel. 0791 9<strong>50</strong>17-0<br />

gemeinde@rosengarten.de<br />

Grußwort<br />

Herzlich willkommen<br />

in Rosengarten<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> ist aus meiner<br />

Sicht der schönste überhaupt. Rosengarten liegt<br />

im Herzen dieses <strong>Landkreis</strong>es, und unser Slogan<br />

„Echt liebenswert“ kann getrost für die gesamte<br />

Region gelten. Die herrliche Natur, unsere vielfältigen<br />

Baudenkmäler, ein breitgefächertes kulturelles<br />

Angebot – die Bürgerinnen und Bürger haben<br />

hier alles vor der Haustüre, was man sich nur<br />

wünschen kann. Doch damit nicht genug. Wir sind<br />

auch bekannt als der <strong>Landkreis</strong> der Mittelständler,<br />

der Schaffer, der Ideengeber. Für all diese Schätze<br />

müssen wir Kommunalpolitiker unser Bestes<br />

geben. Dazu gehört u.a. der Ausbau der Bildungsangebote,<br />

die Familienförderung und natürlich<br />

die Unterstützung unserer Ehrenamtlichen in den<br />

Vereinen, deren Arbeit mehr Lebensqualität für<br />

Menschen jeden Alters schafft.<br />

In den vergangenen <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n sind die Gemeinden<br />

im <strong>Landkreis</strong> weiter zusammengewachsen.<br />

Was gemeinsam geht, sehen wir aktuell am<br />

wichtigen Zukunftsprojekt Breitbandausbau, das<br />

bei uns dank eines großartigen interkommunalen<br />

Zusammenhalts möglich wird. In Zukunft wird<br />

es sicherlich immer stärker darum gehen, kluge<br />

Wege zum Bewahren des Bewährten zu finden<br />

und gleichzeitig einer neuen Zeit die Türen zu<br />

öffnen.<br />

Rosengarten konnte schon 2022 das <strong>50</strong>. Jubiläum<br />

seiner Gemeindegründung feiern. Nun wünsche<br />

ich uns allen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Schwäbisch</strong> <strong>Hall</strong> ein gelungenes<br />

Jubiläumsjahr. Lassen Sie uns weiterhin<br />

gemeinsam die gute und zukunftssichere Entwicklung<br />

unserer Heimat gestalten.<br />

Julian Tausch<br />

Bürgermeister<br />

Basisdaten<br />

Einwohnerzahl: 5313<br />

Fläche: 31,01 km²<br />

Teilorte: Westheim, Uttenhofen, Rieden,<br />

Sanzenbach, Raibach, Tullau<br />

Bürgermeister: Julian Tausch (37)<br />

Partnergemeinden: keine<br />

3 Sehenswürdigkeiten: Spätgotische<br />

Marienkirche Rieden, Technisches<br />

Baudenkmal, Kochersteg, Rieden,<br />

Kirchhofkapelle Westheim<br />

3 größte Vereine: SV Westheim,<br />

7<strong>50</strong> Mitglieder; SV Rieden, 408 Mitglieder;<br />

TTC Westheim, 200 Mitglieder<br />

3 größte Unternehmen: ALUCA GmbH,<br />

200 Mitarbeiter; BEW-Umformtechnik<br />

GmbH, 182 Mitarbeiter;<br />

REISSMANN Sensortechnik GmbH,<br />

124 Mitarbeiter<br />

Im März vergangenen <strong>Jahre</strong>s sind auf dem Reutter-Areal in Westheim die letzten Mauern gefallen. Hier<br />

entsteht ein neues Mischgebiet.<br />

Foto: Archiv/Beatrice Schnelle<br />

Ehrgeizige Projekte<br />

Ausblick Das größte kommunale Bauprojekt in Rosengarten ist das<br />

„Zentrum“. Private Investoren treiben den Wohnungsbau voran.<br />

Rosengarten. Seit Dezember 2022<br />

ist der Rosengartener Kernhaushalt<br />

schuldenfrei und die Gemeinde<br />

hat wieder finanziellen<br />

Spielraum für kommende Projekte.<br />

Das größte davon könnte das<br />

auf sieben Millionen Euro geschätzte<br />

neue „Zentrum“ in Westheim<br />

werden, das anstelle des<br />

„Alten Ladenzentrums“ entstehen<br />

soll. Der Neubau soll Raum<br />

für die Verlässliche Grundschule,<br />

die Jugend- und Kinderbetreuung<br />

sowie eine Mensa schaffen<br />

und auch von den Bürgern mitgenutzt<br />

werden.<br />

Weiter ist für rund 2<strong>50</strong> 000<br />

Euro der Umbau des Alten Rathauses<br />

in Westheim zur Obdachlosen-<br />

und Asylunterkunft geplant.<br />

Bis 2027 wird die Verwaltung<br />

noch mit der Sanierung der<br />

Kanalisation in allen Ortsteilen<br />

zu tun haben. Die Kosten dafür<br />

werden sich laut Prognose auf<br />

sechs Millionen Euro belaufen.<br />

Zuschuss für Ballsporthalle<br />

Als Ersatz für die 2019 vom Gemeinderat<br />

abgelehnte Ballsporthalle<br />

in Westheim wollen SV<br />

Westheim und SV Rieden bis 2024<br />

gemeinsam ein Kunstrasenfeld<br />

beim Riedener Vereinsheim realisieren.<br />

Im Finanzhaushalt ist dafür<br />

ein Zuschuss in Höhe von 400<br />

000 Euro eingeplant. Deutlich<br />

wachsen könnte zudem das<br />

Wohnraumangebot in der Gemeinde.<br />

In Riedener Kirchklingenweg<br />

sind die Planungen eines<br />

privaten Investors für bis zu 46<br />

Mietwohnungen in fünf Neubauten<br />

bereits weit fortgeschritten.<br />

Am Ortsausgang von Rieden<br />

westlich der Kreisstraße 2594<br />

„Ziegelberg“ soll ein neues Wohngebiet<br />

ausgewiesen werden.<br />

Zwölf Mietwohnungen, zwei Ladengeschäfte<br />

und eine Gastwirtschaft<br />

mit Biergarten planen die<br />

neuen Eigentümer mit der Sanierung<br />

des ehemaligen Gasthofs<br />

Hirsch in Westheim. Zurzeit sind<br />

dort etwa 30 Geflüchtete aus der<br />

Ukraine untergebracht.<br />

Das umfangreichste Projekt<br />

wartet auf dem Areal der früheren<br />

Süßwarenfabrik Reutter in<br />

Westheim. Dort wollen der Projektentwickler<br />

Frank Scheper aus<br />

Bühlerzell und der Öhringer Bauunternehmer<br />

Jörg Obermüller<br />

sechs Mehrfamilienhäuser, Gewerberäume,<br />

ein Pflegeheim und<br />

ein großer Rewe-Markt bauen lassen.<br />

Die alten Fabrikgebäude wurden<br />

bereits im letzten Jahr abgerissen.<br />

cito

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