24.11.2023 Aufrufe

Land & Leben Ausgabe Dezember 2023

Regionalmagazin für OHZ, ROW, VER und umzu. Mit Veranstaltungskalneder und Berichten aus der Region.

Regionalmagazin für OHZ, ROW, VER und umzu. Mit Veranstaltungskalneder und Berichten aus der Region.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

POSTHAUSEN, ACHIM, LANGWEDEL UND VERDEN SPEZIAL<br />

Einzigartige Wandverkleidungen aus Wolle<br />

Tapeten mit Merinowolle oder Kaschmirwolle können den Schall absorbieren und beim Energiesparen helfen<br />

Die Erfindung kommt von Malermeister Jürgen Hahn aus der<br />

Reiterstadt Verden (Aller). Verden ist jetzt nicht mehr nur als<br />

Reiterstadt bekannt, sondern mittlerweile auch für die einzigartige<br />

Wandverkleidung mit Merino- oder Kaschmirwolle an<br />

den Wandflächen.<br />

Der Malermeister Jürgen Hahn hat bereits vor zwei Jahren darüber<br />

nachgedacht, wie man die Raumakustik positiv und nachhaltig mit<br />

einer außergewöhnlichen Wandverkleidung verändern kann. Dabei<br />

erinnerte sich der leidenschaftliche Handwerksmeister, der schon<br />

immer gerne mit unterschiedlichen Baustoffen experimentiert hat,<br />

dass man früher die Wandflächen mit Stoff oder Teppichboden verkleidet<br />

oder beklebt hat. Dies wurde gemacht, um eine angenehme<br />

Atmosphäre und Akustik (Hall) in die Räume zu bringen.<br />

Durch die Recherche im Internet über die Eigenschaften verschiedener<br />

Wollarten fand der Malermeister Jürgen Hahn heraus, dass<br />

Merino- und Kaschmirwolle den Schall absorbieren und Wärmeverluste<br />

minimieren können. Beides würde sogar die Sprachqualität<br />

in den Räumen verbessern.<br />

Viele positive Eigenschaften<br />

Merino- und Kaschmirwolle haben viele positive Eigenschaften,<br />

dieses kennen wir bereits durch das Tragen auf unserer Haut. Sie<br />

isolieren gegen Kälte und Wärme, sind schwer entflammbar, können<br />

Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, heißt sie wirken temperaturregulierend,<br />

laden sich nicht elektrostatisch auf, bilden keine unangenehmen<br />

Gerüche und vor allem ist Wolle biologisch abbaubar.<br />

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus den positiven Eigenschaften.<br />

Der Malermeister benutzt für seine Tapete einen mehrschichtigen<br />

Aufbau, bei dem das Besondere ist, dass man bei der neuen Wandbekleidung<br />

optisch keine Abstriche machen muss. Sie kann mit<br />

unterschiedlichen Motiven und Mustern bedruckt werden.<br />

Zahlreiche Farbtöne – auch mit Motiven<br />

Merino- und Kaschmirwolle gibt es in zahlreichen Farbtönen, welche<br />

mit den unterschiedlichen Motiven und Mustern direkt bedruckt<br />

werden können. Oder es wird zusätzlich eine Oberflächentapete mit<br />

dem gewünschten Motiv und Muster aufgebracht, bestehend aus<br />

einem Vliesträger oder einem Makulatur-Papier. Herr Hahn hat hierfür<br />

verschiedene Verfahren beim „dpma“, dem Deutschen Patentamt,<br />

angemeldet. Die Tapete wird nun sogar im Malermuseum von Wilhelm<br />

Köster in Wehrbleck ausgestellt.<br />

(v. l.) Wilhelm Köster, Jürgen Hahn und Dieter Wegener<br />

Jürgen Hahn hat sich über die Anfrage von einem solchen Urgestein<br />

wie Herrn Köster sehr gefreut. Im Malermuseum werden neben den<br />

Innovationen auch viele alte Techniken und Tapeten ausgestellt. Es<br />

finden sich dort viele Unikate, welche Herr Köster den Besuchern<br />

gerne zeigt und erklärt.<br />

Köster und Hahn fachsimpeln<br />

Gemeinsam fachsimpeln die beiden Malermeister über alte und<br />

neue Techniken im Malerhandwerk und wie sich die Situation am<br />

Arbeitsmarkt in Bezug auf Fachkräfte im Laufe der Jahre verändert<br />

hat. Auch im Malerhandwerk hat der Fachkräftemangel Einzug<br />

gehalten. Die Malermeister engagieren sich daher beide im Bereich<br />

Ausbildung. Während Jürgen Hahn selber junge Menschen zu<br />

Maler- und Lackierergesellen ausbildet, arbeitet Wilhelm Köster in<br />

der Diakonie Freistatt als Malermeister und Ausbilder. Beide würden<br />

sich wünschen, dass sie noch mehr junge Menschen für den schönen<br />

Beruf des Maler- und Lackierers begeistern können und mehr Betriebe<br />

wieder ausbilden.<br />

Beim Fototermin trafen sich die beiden mit einem gemeinsamen Bekannten,<br />

dem Malermeister Dieter Wegener. Herr Wegener hat in<br />

Bielefeld den damals jungen Malerazubi Jürgen Hahn in überbetrieblichen<br />

Unterweisungen ausgebildet. Herr Hahn kann sich noch<br />

gut an Herrn Wegener erinnern, da dieser ihm mit seinem fundierten<br />

Fachwissen viel beigebracht und Herrn Hahn dadurch sehr für das<br />

Malerhandwerk begeistert hat. (pr/hg)<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!