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M<br />
Mehr zugewiesene<br />
Geflüchtete<br />
für die Doppelstadt<br />
Aktuelle Flüchtlingssituation in Rheda-Wiedenbrück<br />
(Kem) 1183 geflüchtete Menschen lebten zum 30. Oktober in Rheda-Wiedenbrück.<br />
Von ihnen kommen 629 aus der Ukraine und 554 aus anderen<br />
Ländern, insbesondere aus Syrien, Afghanistan und Irak.<br />
833 geflüchtete Personen leben in städtischen Unterkünften oder in<br />
von der Stadt angemietetem Wohnraum, 350 in privaten Wohnungen.<br />
Viele der ukrainischen Flüchtlinge kamen zunächst bei Bekannten oder<br />
Verwandten unter. Die Stadt konnte durch den Neubau der beiden Gemeinschaftsunterkünfte<br />
am Amselweg (Inbetriebnahme Oktober 2022)<br />
und Hellweg (Ende Mai <strong>2023</strong>) sowie durch die Anmietung von Wohnungen<br />
zirka 300 Wohnplätze für Geflüchtete neu schaffen. In den Quartieren<br />
finden ebenfalls Menschen eine Bleibe, denen die Obdachlosigkeit droht<br />
– zuletzt waren <strong>das</strong> 70 Personen.<br />
Aktuell werden der Stadt Rheda-Wiedenbrück wieder deutlich mehr<br />
Geflüchtete von der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen als noch im<br />
Frühjahr, bzw. im Sommer. Ein Großteil der Menschen stammt nach wie<br />
vor aus der Ukraine, aktuell wächst die Zuweisung aus anderen Ländern<br />
stark, so die Fachbereichsleiterin Larissa Varol im Ausschuss für Soziales,<br />
Migration und Sport am 21. September. Andererseits sind verstärkt Fortzüge<br />
ukrainischer Menschen feststellbar. Die Ursachen: Die Ukrainer haben<br />
keine Wohnsitzauflage für Rheda-Wiedenbrück. Sie können somit ihren<br />
Wohnsitz in NRW frei wählen. Zudem zieht ein Teil der Geflüchteten aus<br />
der Ukraine wieder in ihre Heimat zurück.<br />
Vor dem Hintergrund wachsender Flüchtlingszahlen wurde für Rheda-Wiedenbrück<br />
auch die Zuweisungsquote der unbegleiteten Minderjährigen<br />
angehoben. Sie liegt aktuell bei 23 Jugendlichen, im Frühjahr waren<br />
es noch 20. Die jetzt tatsächlich zugewiesenen 24 jungen Leute leben zum<br />
Teil in Verwandtenpflege oder in Jugendhilfeeinrichtungen. Niemand von<br />
ihnen kommt aus der Ukraine.<br />
1 Seit einem Jahr besteht die Gemeinschaftsunterkunft am Amselweg. Sie ist äußerlich<br />
identisch mit der Unterkunft am Hellweg.<br />
»Der Massenzustrom ukrainischer Geflüchteter in 2022 war wohl die<br />
größte Herausforderung für die Stadt Rheda-Wiedenbrück«, heißt es in<br />
dem städtischen Sozialbericht 2022.<br />
Die Stadtverwaltung stellte sich dem Problem mit Erfolg: Die große<br />
Notunterkunft Burg wurde Mitte März 2022 zur Belegung mit Geflüchteten<br />
hergerichtet und konnte schon nach den Sommerferien 2022 an die<br />
Schulen und Sportvereine zur Nutzung zurückgegeben werden. Auch <strong>das</strong><br />
Ankommenszentrum im Gemeindehaus St. Pius wurde im Sommer 2022<br />
zurückgebaut. Das »Ankommenszentrum« Johannes geht jetzt in Stand-by.<br />
Um die vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können, wurden aus der<br />
Stadtverwaltung Mitarbeitende zusammengezogen, um die Abteilung<br />
Soziales bei der Bearbeitung der vielen Anträge auf Asylbewerberleistungen<br />
zu unterstützen. Der Fachbereich Immobilienmanagement musste die 50<br />
in 2022 angemieteten Wohnungen und Häuser für Geflüchtete sichten,<br />
bewerten und ausstatten sowie die Beschlüsse zur Errichtung der beiden<br />
großen Gemeinschaftsunterkünfte für jeweils rund 80 Personen umsetzen.<br />
Eine dritte Einheit mit 60 Plätzen ist angedacht.<br />
Aktuell stehen der Stadt Rheda-Wiedenbrück 175 freie Wohnplätze für<br />
die Unterbringung Geflüchteter zur Verfügung. Insgesamt betreibt die<br />
Stadt 97 städtische Unterkünfte, die Platz für rund 1083 Personen bieten<br />
(Stand 2.11.23). Ein Jahr vorher waren es 53 Unterkünfte für 618 Personen.<br />
Auffällig ist darüber hinaus, <strong>das</strong>s Rheda-Wiedenbrück vermehrt Personen<br />
zugewiesen werden, die keine Bleibeperspektive haben. Die letzte<br />
Abschiebung durch die Ausländerbehörde fand im September 2021 statt.<br />
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