CliniCum onko 06/2023
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Die Auswirkungen von Krebs auf die sexuelle Gesundheit von AYAs<br />
Krebskranke Jugendliche und junge Erwachsene<br />
(AYAs – adolescents and young adults)<br />
stellen eine kleine und doch einzigartige<br />
Patientengruppe dar, die vor besonderen<br />
Herausforderungen steht. Ihre sexuelle Gesundheit<br />
ist ein wesentlicher Faktor für ihr<br />
allgemeines Wohlbefinden. Ihre Erfahrungen<br />
unterscheiden sich deutlich von denen von<br />
Kindern und älteren Erwachsenen.<br />
Besondere Merkmale krebskranker AYAs. Die<br />
Sexualität junger Menschen ist ein komplexer<br />
und sich weiterentwickelnder Aspekt ihres Lebens.<br />
Typischerweise erlebt diese Altersgruppe<br />
ihre ersten sexuellen Begegnungen, erkundet<br />
ihre sexuelle Orientierung und denkt über<br />
Familienplanung nach. Eine Krebserkrankung<br />
unterbricht diese natürliche Entwicklung. Das<br />
veränderte Körperbild, die Sorge um die Fruchtbarkeit<br />
und die veränderten körperlichen Funktionen<br />
führen zu Ängsten und Befürchtungen,<br />
die sich auf ihr Selbstwertgefühl, ihre Beziehungen<br />
und ihre sexuelle Entwicklung auswirken.<br />
Ganzheitliche Betreuung für junge Menschen<br />
mit Krebs. Um die vielfältigen Herausforderungen<br />
zu bewältigen, mit denen junge<br />
Menschen mit Krebs konfrontiert sind, ist eine<br />
integrierte Versorgung unerlässlich. „In den<br />
Niederlanden arbeitet ein Netz von etwa 70<br />
Krankenhäusern zusammen, um eine spezialisierte<br />
Versorgung für junge Menschen zu<br />
gewährleisten. Dieser Ansatz geht über die<br />
herkömmliche Krebsbehandlung hinaus und<br />
bezieht auch psychologische und soziale Aspekte<br />
mit ein“, berichtet Sophia Sleeman vom niederländischen<br />
AYA „Young & Cancer“ Care Network.<br />
Vom Zeitpunkt der Diagnose an werden<br />
Themen wie Fruchtbarkeit, Beziehungen und<br />
sexuelle Gesundheit offen besprochen und in<br />
elektronischen Patientenakten dokumentiert.<br />
Bedarf an informierten und einfühlsamen<br />
Gesundheitsfachkräften. Umfragen haben<br />
gezeigt, dass mehr als die Hälfte der jugendlichen<br />
Patient:innen nicht über sexuelle Funktionsstörungen<br />
durch Krebs informiert war.<br />
Paradoxerweise halten etwa 90 Prozent der<br />
Gesundheitsdienstleister diese Informationen<br />
für wichtig, aber nur 21 Prozent der jungen<br />
Erwachsenen waren mit den erhaltenen Informationen<br />
zufrieden.<br />
Krebskranke junge Menschen müssen nicht<br />
immer an Psycholog:innen überwiesen<br />
werden; oft kann ein einfaches und offenes<br />
Gespräch der erste Schritt zu Lösungen sein,<br />
ist Sleeman überzeugt.<br />
Empfehlungen zum Umgang mit Sexualität in der Krebsbehandlung<br />
Die Ärzteschaft und das Pflegepersonal spielen<br />
eine entscheidende Rolle, wenn es darum<br />
geht sicherzustellen, dass das sensible Thema<br />
Sexualität bei der Betreuung von Krebspatient:innen<br />
in angemessener Weise behandelt<br />
wird. Um eine umfassende und patientenzentrierte<br />
Versorgung zu gewährleisten, sollten<br />
folgende Empfehlungen berücksichtigt werden:<br />
• Proaktiver und systematischer Ansatz: Das<br />
Fachpersonal sollte das Thema Sexualität proaktiv<br />
in die Beratung einbringen und deutlich<br />
machen, dass dies ein legitimes und wichtiges<br />
Gesprächsthema ist. Das Thema sollte während<br />
der gesamten Krebserkrankung regelmäßig<br />
in die Gespräche einbezogen werden.<br />
• Letztlich sind es die Patient:innen, die entscheiden,<br />
ob, wann und wie sie Gespräche<br />
über ihre sexuelle Gesundheit führen wollen.<br />
• Die Thematisierung der Sexualität in der<br />
Krebsbehandlung sollte inklusiv sein; unabhängig<br />
von Alter, Geschlecht, sexueller<br />
Iden tität, ethnischer Zugehörigkeit oder<br />
Beziehungsstatus der Patient:innen.<br />
• Klare Rollen und Verantwortlichkeiten für<br />
Gespräche über Sexualität sollten festlegt<br />
werden. Es sollte bestimmt werden, wer für<br />
die Einführung in das Thema verantwortlich<br />
ist, wer für tiefergehende Gespräche zuständig<br />
ist und wer spezielle Pflege und Unterstützung<br />
leisten kann.<br />
• Praktische Hilfsmittel wie z.B. Selbstauskunftsfragebögen,<br />
Checklisten und Informa -<br />
tionsmaterial können helfen, Gespräche über<br />
Sexualität zu erleichtern.<br />
• Zusätzliche Schulungen können die Kommunikationsfähigkeiten<br />
verbessern.<br />
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