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Herausforderung Demographischer Wandel - Kuratorium der ...

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Strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

• Verstärkte Berufsorientierung (gemeinsam mit Arbeitsagenturen,<br />

Wirtschaft) in den Schulen, z. B. durch Ausbau<br />

<strong>der</strong> Patenschaften zwischen Schule und Betrieb<br />

• Vernetzung von schulischer und betrieblicher Qualifi kation<br />

– Möglichkeit, während <strong>der</strong> Ausbildung höhere Schulqualifi<br />

kation zu erreichen<br />

• Ausweitung <strong>der</strong> europäischen/internationalen Anerkennung<br />

von Ausbildungsberufen<br />

• Durchlässigkeit zwischen Ausbildung und Studiengängen<br />

erhöhen – Anrechnung bereits erbrachter Bildungsleistungen<br />

aus <strong>der</strong> dualen Aus- und Weiterbildung auf Studiengänge<br />

För<strong>der</strong>ung älterer Mitarbeiter<br />

Unser Age Management zielt darauf ab, die Innovationsfähigkeit<br />

aller Altersgruppen zu entfalten, die Potenziale aller<br />

Generationen zu nutzen und den Dialog zwischen den Generationen<br />

zu för<strong>der</strong>n. Initiativen/Programme im Rahmen<br />

des demographischen <strong>Wandel</strong>s werden alle Altersgruppen<br />

ansprechen.<br />

Entscheidend für die Personalentwicklung sind die <strong>Herausfor<strong>der</strong>ung</strong>en,<br />

die durch den demographischen <strong>Wandel</strong> entstehen.<br />

Die stärkste Alterskohorten heute sind die 41 – 45<br />

Jährigen. Dies bedeutet, Innovationen werden immer mehr<br />

zu einer Sache <strong>der</strong> Älteren, was nicht grundsätzlich eine<br />

Bedrohung beinhaltet. Ältere Mitarbeiter sind nicht „per se“<br />

leistungsschwach. Das Defi zitmodell gilt bereits seit Beginn<br />

<strong>der</strong> 90 Jahre als empirisch wissenschaftlich wi<strong>der</strong>legt. Die<br />

Potenzielle Gefährdung resultiert eher daraus, dass<br />

• kaum Wissenserneuerung durch Wissenstransfer Jung/Alt<br />

erfolgt,<br />

• bestehende Werte/Verhalten mittlerer/älterer Mitarbeiter<br />

die erfor<strong>der</strong>liche Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft, Mobilität/ Flexibilität<br />

hinsichtlich persönlicher (Personal) Entwicklung<br />

verhin<strong>der</strong>n,<br />

• ggf. Motivationsverlust aufgrund fehlen<strong>der</strong> Wertschätzung<br />

auftritt.<br />

Fehlende Karriereperspektiven für jüngere Alterskohorten<br />

sind eine weitere <strong>Herausfor<strong>der</strong>ung</strong> des demographischen<br />

<strong>Wandel</strong>s. Steigende Personalkosten aufgrund des Senioritätsprinzips<br />

sind in bestimmten Bereichen zu verzeichnen.<br />

Rekrutierungsengpässe durch Alterung und Schrumpfung <strong>der</strong><br />

Erwerbsbevölkerung und <strong>der</strong> potenziellen Gefahr des Wissensverlusts<br />

durch die Verrentungswelle <strong>der</strong> „Baby-Boomer“<br />

in 2020 werden zu einem weiteren zentralen Faktor.<br />

Auf diese <strong>Herausfor<strong>der</strong>ung</strong>en werden wir kurz-, mittel- und<br />

langfristig reagieren müssen. Kurzfristig steht zunächst die<br />

Sensibilisierung <strong>der</strong> Führungskräfte und Mitarbeiter für die<br />

Auswirkungen des demographischen <strong>Wandel</strong>s im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Ergänzend ist ein altersgerechtes Führen zu etablieren:<br />

Gutes Führungsverhalten ist <strong>der</strong> einzige hochsignifi -<br />

kante Faktor für den eine Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit<br />

zwischen dem 51. und 62. Lebensjahr nachgewiesen wurde.<br />

Altersgerechte Führung bedeutet:<br />

• Realistische, d. h. vorurteilsfreie Einschätzung des Leistungsvermögens<br />

Älterer<br />

• Anerkennung und Wertschätzung <strong>der</strong> Leistung<br />

• Dialog/Wissenstransfer zwischen jüngeren und älteren<br />

Mitarbeitern instrumentalisieren<br />

• Gestaltung alternsgerechter Erwerbsverläufe ermöglichen<br />

(z. B. fl exible Arbeitszeit, Jobrotation etc.)<br />

• Steuerung des Weiterbildungsverhaltens auch älterer Mitarbeiter<br />

Langfristig wird <strong>der</strong> Wissenstransfer zwischen Alt und Jung<br />

intensiver gesteuert. Hier gilt es sicherlich, die Auswirkungen<br />

des demographischen <strong>Wandel</strong>s hinsichtlich technischer Entwicklungen,<br />

Branchenentwicklungen etc. zu berücksichtigen.<br />

• Gemeinsame Anstrengungen aller an <strong>der</strong> Ausbildung/Bildung<br />

beteiligten Akteure sind nötig zur<br />

– Verbesserung <strong>der</strong> Ausbildungsfähigkeit <strong>der</strong> Schulabgänger<br />

– im Augenblick erfüllen immer weniger Abgänger<br />

die Eingangskriterien<br />

– Erhöhung <strong>der</strong> Durchlässigkeit und Festigung des dualen<br />

Ausbildungssystems<br />

• Kultusminister/Berufsschulen:<br />

– Ausstattung <strong>der</strong> berufl ichen Schulen verbessern (z. B.<br />

Durchführung von Projekten in kleinen Gruppen, im Bereich<br />

Medienkompetenz, neue Techniken etc.)<br />

– Flexibilität zum Thema Blockunterricht<br />

– Sicherstellung von genügend und fachlich aktuellen<br />

Lehrkräften (stärkere Gewichtung mo<strong>der</strong>ner Medien<br />

im Unterricht, regelmäßige Praktika für Lehrer in den<br />

Betrieben)<br />

• BMBF/Gesetzgeber:<br />

– Bildungsstandards an Schulen umsetzen (z. B. Fremdsprachen<br />

in den Berufsschulunterricht integrieren)<br />

– regelmäßige Anpassung <strong>der</strong> Berufsbil<strong>der</strong> an Entwicklungen<br />

in <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

• Arbeitgebervertreter/Arbeitnehmervertreter:<br />

– Möglichkeiten für eher praktisch begabte Jugendliche<br />

schaffen<br />

– Neuordnungen für Berufsbil<strong>der</strong> gemeinsam zielorientiert<br />

angehen<br />

• Europäische Akteure:<br />

– “Europäischen Bildungsraum“ schaffen (siehe Lissabon-Prozess:<br />

verstärkte europäische Zusammenarbeit<br />

bei <strong>der</strong> berufl ichen Bildung) wie z. B. Entwicklung eines<br />

Anrechnungs- und Übertragungssystems für die berufliche<br />

Bildung (ECVET)<br />

– Bologna-Prozess gemeinsam vorantreiben und umsetzen.<br />

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