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Herausforderung Demographischer Wandel - Kuratorium der ...

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Hans-Peter Meinhold, Lufthansa Technical Training GmbH (Mo<strong>der</strong>ation)<br />

Prof. Dr. Eberhard Kruppe, REFA Sachsen<br />

Arbeitsorganisatorische Handlungskompetenz vermitteln<br />

Die zunehmende Verbreitung neuer Formen <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

verän<strong>der</strong>t die Arbeitssituation wie die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Unternehmen teilweise grundlegend: einerseits werden<br />

neue Möglichkeiten für die Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch bessere Nutzung des Unternehmens- und Mitarbeiter-<br />

Potenzials erschlossen, an<strong>der</strong>erseits wird das Einsatzgebiet<br />

erweitert, Gruppenarbeit löst zunehmend die Einzelarbeit ab.<br />

Dadurch wachsen die Ansprüche an Selbstorganisation und<br />

Selbstgestaltung <strong>der</strong> eigenen Arbeit, und nicht zuletzt soll<br />

die eigene Arbeit ständig verbessert werden.<br />

Um solche Anfor<strong>der</strong>ungen erfolgreich bewältigen zu können,<br />

wird in vielen Unternehmen – die nicht über entsprechende<br />

Fachkräfte verfügen – hinreichende arbeitsorganisatorische<br />

Kompetenz <strong>der</strong> Beschäftigten benötigt, nicht zuletzt zum<br />

Selbstgebrauch arbeitsbezogener Daten, Informationen und<br />

Methoden. Ansonsten können die Möglichkeiten neuzeitlicher<br />

Arbeitsorganisation zur Leistungsverbesserung, zur<br />

Beschleunigung <strong>der</strong> Auftragsbearbeitung, zur Steigerung <strong>der</strong><br />

Arbeitsqualität o<strong>der</strong> zur Senkung von Kosten aller Art kaum<br />

erschlossen werden.<br />

Mangelnde Kenntnisse und Fertigkeiten im Gebrauch des<br />

arbeitsorganisatorischen Instrumentariums sind für Unternehmen<br />

dann ein Problem, wenn auch die Beschäftigten und<br />

Auszubildenden über aktuelle arbeitsorganisatorische Kenntnisse<br />

und Fertigkeiten nicht o<strong>der</strong> nicht hinreichend verfügen.<br />

Dies kann dazu führen, dass die Chancen und Risiken zeitgemäßer<br />

Arbeitsorganisation – wie die hieraus resultierenden<br />

Ansprüche an das eigene Arbeitsverhalten und -handeln –<br />

nicht erkannt und folglich nicht umgesetzt werden können.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass<br />

1. erfor<strong>der</strong>liche arbeitsorganisatorische Handlungskompetenz<br />

vielfach nicht in ausreichendem Maße vorhanden<br />

ist<br />

2. entsprechende Möglichkeiten zu <strong>der</strong>en Erwerb durch<br />

Aus- und Weiterbildung faktisch nicht bestehen.<br />

Arbeitsorganisation ist – eben weil sie die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Unternehmen maßgeblich stärken kann – ein Kernelement<br />

aller aktuellen Management-Konzepte von business<br />

process reengineering bis zu Netzwerkmanagement. Sie ist<br />

im gesamten Unternehmen, in allen Geschäftsbereichen,<br />

ja an jedem einzelnen Arbeitsplatz erfor<strong>der</strong>lich. Durch ihre<br />

konsequente Nutzung lassen sich nachhaltige Leistungsverbesserungen<br />

von 10- 25% bei vergleichsweise geringem<br />

Aufwand erzielen.<br />

Selbst die Europäische Union ist um die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsorganisation bemüht. Bereits im Grünbuch „Eine<br />

neue Arbeitsorganisation im Geiste <strong>der</strong> Partnerschaft“ aus<br />

dem Jahr 1996 wird auf entsprechende Aufgaben in <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

aufmerksam gemacht und verdeutlicht:<br />

Mit dem stattfi ndenden Übergang von rigiden (starren) Produktionssystemen<br />

zu einem fl exiblen Prozess organisatorischer<br />

Entwicklung entstehen neue Ansprüche an Lernfähigkeit, Innovation,<br />

Verbesserungen und Produktivitätswachstum, die<br />

62<br />

auch die stärkere Nutzung des Beschäftigtenpotenzials und<br />

deutlich mehr Selbstorganisation verlangen. Das wie<strong>der</strong>um<br />

bedingt nicht nur höhere, son<strong>der</strong>n umfassen<strong>der</strong>e Qualifi kationen<br />

und Kompetenzen <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

Arbeitsorganisation bezeichnet die Art und Weise, in <strong>der</strong> die<br />

Güterproduktion und die Erbringung von Dienstleistungen am<br />

Arbeitsplatz organisiert werden. Hierbei geht es um alle Arten<br />

von Arbeitsplätzen in sämtlichen Tätigkeitsbereichen.<br />

Arbeitsorganisatorische Handlungskompetenz erlangt (bzw.<br />

besitzt), wer<br />

• umfassenden Einblick in betriebliche Zusammenhänge<br />

und Abläufe hat<br />

• über aktuelle Grundkenntnisse und -fertigkeiten <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

verfügt<br />

• aktuelle Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen kennt und engagiert erfüllen<br />

kann<br />

• sein Handeln und Verhalten entsprechend auszurichten<br />

vermag.<br />

Sie basiert auf Kenntnissen und Fertigkeiten, die in <strong>der</strong> Berufsausbildung,<br />

in <strong>der</strong> berufl ichen Weiterbildung o<strong>der</strong> durch<br />

Bildungsmaßnahmen <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit bislang<br />

kaum hinreichend und im Zusammenhang vermittelt werden.<br />

Sie geht über spezielle berufl iche Kompetenz deutlich hinaus.<br />

Eine Möglichkeit zu ihrem Erwerb ist eine Lösung aus mehreren<br />

Bausteinen, die keine Vorkenntnisse voraussetzt, sich<br />

aber mit unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungskonzepten<br />

leicht verbinden lässt. Sie umfasst folgende Themengruppen:<br />

Betriebliche Themen, darunter Management-Systeme, Prozessorientierung,<br />

Produktionssystem<br />

Allgemeine arbeitsorganisatorische Themen, wie Gruppenarbeit,<br />

Führen mit Zielvereinbarung, Leistungsbeurteilung,<br />

Kennzahlen/Balanced Scorecards, Arbeitszeitfl exibilisierung<br />

Spezielle arbeitsorganisatorische Themen, z. B. Arbeitsdaten<br />

und Informationen, Arbeitsgestaltung, Gesundheitsmanagement,<br />

Telearbeit.<br />

Die Themen beinhalten grundlegende Kenntnisse, Einblick in<br />

betriebliche Zusammenhänge sowie aktuelle Ansprüche an<br />

das eigene Arbeitsverhalten, das für erfolgreiches Agieren<br />

unter den sich rapide än<strong>der</strong>nden Produktions- und Arbeitsbedingungen<br />

notwendig ist. Die Lösung umfasst je Thema<br />

eine vollständige Lehrunterlage für Teilnehmer, eine erweiterte<br />

Unterlage für die Ausbil<strong>der</strong> und einen kommentierten<br />

Bildsatz. Sie ist praktisch erprobt und in Aus- und Weiterbildung<br />

einsetzbar.

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