wellhotel Ausgabe 4-2023

Hotellerie | Gastronomie | Tourismus [ Tourismus-Pioniere im Portrait ]
Alpenresort Schwarz, Mieming: Sinnbildliche 50-jährige Entwicklung
vom ursprünglichen Herrenhaus und Bauernhof zum Paradehotel.
Franz Pirktl als
Gallionsfigur
einer der drei
Tiroler Wellness-Pioniere.
Geballte Gastgeber-Power im
Alpenresort Schwarz mit Zukunftsperspektive:
Martha und
Franz Pirktl (sitzend) mit ihren
Nachfolgern Thomas (li.), Schwiegertochter
Katharina und Franz-
Josef (stehend Mitte) sowie deren
Kindern Anna, Elias, Greta (v. li.)
und Nesthäkchen Josefina – umrahmt
von den Großeltern.
Nicht im Bild Tochter und Ärztin
Heidi, spezialisiert auf medizinische
Wellness.
„Alles Erlernte muss auch verkauft werden“
... eine klar motivierte An- und Aussage vom Tiroler Wellness-Pionier Franz Pirktl, dem Begründer des
5-Sterne Alpenresort Schwarz in Mieming. Ein antreibend ansteckender Pragmatismus, den der „Senior“
mit all seinem Wissen und seiner Erfahrung verinnerlicht hat, untrennbar verbunden mit dem leidenschaftlichen
Gastgeber-Gen und permanenter Investitionsfreude. Attribute des Erfolgs, nahtlos der nächsten
Pirktl-Generation vererbt.
Text:
Renate
Linser-Sachers
Fotos:
schwarz.at /
Simon Fischler /
jan hanser
mood.at
in das Anwesen als ehemaliges sogenanntes
Herren- und späteres
Bauernhaus (im Besitz der Familie
Schwarz seit dem 19. Jahrhundert)
hatte der Vater von Franz Pirktl eingeheiratet.
Und zwar eine der drei
(ledigen) Schwarz-Schwestern und
damit als einziger Mann im Hause
1920 den damaligen Bauernhof
übernommen. 1954 wurde von seinen
Eltern begonnen, acht Fremdenzimmer
(so der früher landesübliche
Begriff) an vermögende
Sommerfrischler zu vermieten und
mit bäuerlichen Produkten bescheiden
auszukochen. Die Mutter in der
Küche, der Vater im Service.
Franz Pirktl, Bruder von sieben
älteren Schwestern, musste 1963
nach dem Tod des Vaters als einzigem
männlichen Nachkommen mit
nur 17 Jahren den Bauernhof übernehmen.
Die Mädchen, in den Wintersaisonen
in Skiorten arbeitend,
berichteten nach ihrer Rückkehr
immer öfter von den schönen Hotels,
die sie dort gesehen hatten. Der
imaginäre Startschuss für den jungen
Vollerwerbsbauern, sich – damals
laut Eigenzitat eher ziemlich
unbeschwert und locker – mit dem
Tourismus am Mieminger Plateau
zu beschäftigen.
Entweder Landwirtschaft oder
Gastronomie – so lautete die Gretchenfrage,
als er 1973 seine Martha
heiratete. Die alles entscheidende
Antwort darauf mutierte zur bekannten
Erfolgsgeschichte. Wenn
sich ein Franz Pirktl jedoch mit was
auch immer beschäftigt, macht er
das weitblickend und „gscheit“.
So suchte er in diesen Anfangszeiten
bereits nach Möglichkeiten, Gesundheit,
Fitness und ergo völlig
neue Angebote für die Gäste zu integrieren,
lernte Fachleute aus Amerika
und das bis dahin unbefleckt
jungfräuliche Fremdwort „Wellness“
kennen, baute 1994 die ersten
Kabinen und 1996 die erste große
Wellnessanlage. Die erste im Hotel
Schwarz – denn kurz vor ihm hatte
auch Wolfgang Kostenzer in seinem
Hotel Alpenrose in Maurach
am Achensee die Zeichen der Zeit
erkannt. Der dritte im innovativen
Bunde war Josef Stock vom gleichnamigen
Hotel im Zillertaler Finkenberg
gewesen.
Dieses sensationelle Pionier-Trio
bildete die Startgruppe der Vereinigung
Wellness Hotels Austria, welche
bewusst harte (und monetär
stattliche) Aufnahme-Kriterien für
potenzielle Mitglieder formulierte,
um das bereits vorhandene und damit
vorgegebene Niveau zu halten
und das Know-how ständig zu steigern.
Franz Pirktl, heute 77 Jahre alt,
50 Jahre mit seiner Martha und dem
Betrieb verheiratet – und sein Alpenresort
Schwarz etablierte sich zu
einem der seit vielen Jahren führenden
Vorzeigeunternehmen der viele
Blüten treibenden Wellness-Branche.
www.schwarz.at
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