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wellhotel Ausgabe 4-2023

Das Fachmagazin für Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit, Wellness & Beauty

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Hotellerie | Gastronomie | Tourismus [ Tourismus-Pioniere im Portrait ]<br />

Planung mit verführerischem Taktgefühl<br />

Energiebündel. So die allererste Assoziation zu Karl Landauer. Dazu die Blaupause, wie zwei jeweils Jahrzehnte<br />

lange Berufsleben völlig gegensätzlicher Genres zu einer sagenhaft unkonventionellen Erfolgsgeschichte<br />

geführt haben. Den Spagat vom fidelen Musikanten zum global agierenden Hotel- und Wellnessplaner<br />

im Selfmade-Verfahren zu vollbringen, als Member der Ü-80-Generation wie eh und je am<br />

topaktuellen Stand des Zeitgeistes zu sein und die Crème de la Crème der Branche zu den Auftraggebern<br />

zählen zu können, muss erst mal jemand nachmachen. Schwierig? Nein, eigentlich unmöglich.<br />

Karl Landauer und seine zwei<br />

Leben als Überflieger. So<br />

der Titel des in <strong>wellhotel</strong><br />

erschienenen Interviews anlässlich<br />

seines 70. Geburtstages. Nun,<br />

elf Jahre später, haben sich eigentlich<br />

nur die Flugmeilen von jährlich<br />

50.000 auf „überschaubare“ 20.000<br />

reduziert, Korea, Asien, Dubai & Co.<br />

liegen mittlerweile in der planerischen<br />

Vergangenheit des kreativen<br />

Kopfes. Der Job würde irgendwann<br />

den Reiz verlieren, bei bis zu<br />

50 Grad Celsius in einem Container<br />

Projektbesprechungen abzuhalten,<br />

lautet die mehr als schlüssige Erklärung<br />

des Protagonisten. Mehr<br />

Zeit und noch mehr Verlangen also,<br />

sich noch intensiver den jahrzehntelangen<br />

Geschäftsbeziehungen und<br />

Neukunden hierzulande zu widmen.<br />

Wie man überhaupt die Brücke<br />

vom Musizieren zum Planen quasi<br />

von jetzt auf dann überqueren kann,<br />

ist aus Sicht Landauers banal einfach:<br />

Indem er als Musiker 30 Jahre<br />

lang in Spitzenhotels mit der Infrastruktur<br />

und dem operativen Ablauf<br />

der Häuser konfrontiert gewesen<br />

war, hatte er – in den Betrieben<br />

offen sichtlich stets offenen Auges –<br />

das Talent fürs Planen entdeckt und<br />

im Studium das erforderliche Knowhow<br />

erlernt und praktiziert.<br />

In einer gewagten These ist er<br />

also der Hotellerie treu geblieben –<br />

wenn auch auf völlig konträre Art<br />

und Weise.<br />

1990 war es Karl Landauer, welcher<br />

als Erster mit seinen Planungen<br />

und Ideen eine neue Hardware<br />

in der damals beginnenden Wellness<br />

Landschaft praktizierte. Von<br />

Tirol aus verbreitete sich diese<br />

Hardware über halb Europa bis nach<br />

Fernost, obwohl bereits in Amerika,<br />

Asien und China eine ähnliche<br />

Architektur der Hardware zu sehen<br />

war. Für Österreich und Europa war<br />

es neu. Seine von ihm konzipierte<br />

Schneckendusche findet man heute<br />

mehrfach in Asien und Europa.<br />

Der Gast muss emotional verführt<br />

werden. Unter diesem Aspekt<br />

beobachtet der Prof. h. c./Südkorea<br />

und Träger des Goldenen Verdienstzeichens<br />

der Republik Österreich<br />

die sich permanent verändernde<br />

Hotelwelt mit den Erfahrungen,<br />

welche vor allem auf Aufträgen im<br />

Ausland basieren. Das Wissen über<br />

die Philosophie der Funktionalität,<br />

Emotionalität und Motivation der<br />

Gäste, wie diese sich intuitiv im Hotel<br />

bewegen – selbstredend ohne zu<br />

merken, dass sie verführt werden –,<br />

trägt zum Wohlbefinden der Erholungsuchenden<br />

ebenso bei wie sich<br />

gesteigerte Umsatzzahlen als erstrebte<br />

Konsequenz implizieren.<br />

Karl Landauer als Nimmermüder<br />

sieht – egal wo er sich gerade befindet<br />

– neue internationale Designs,<br />

Trends und die Innenarchitektur<br />

der Zukunft in der Hotellerie, Gastronomie,<br />

im Spa-Bereich und lässt<br />

seine Pläne zum Mehrwert der gehobenen<br />

Hotellerie einfließen. Seit<br />

Jahrzehnten sind Trends bereits<br />

außerhalb von Österreich zu sehen.<br />

Im Ausland kann man die Nachhaltigkeit<br />

von Trends bereits jetzt erkennen.<br />

Die Gästemotivation durch<br />

mediale Beeinflussungen wächst<br />

und hat sich eklatant verändert.<br />

Dass etwa das frühere kleine<br />

Hallenbad durch den Infinitypool<br />

auf dem Dach ersetzt wird, dass sich<br />

die Größe der Zimmer, Suiten und<br />

Bäder, der Aufenthalts- und Relaxbereiche,<br />

der Buffets (von ehemals<br />

zwei mickrigen auf bis zu 40 Laufmeter)<br />

gewaltig ausdehnt, dass sich<br />

das Interieur von Eiche zu Fichte,<br />

von Fichte zu Altholz und von diesem<br />

retour wieder zu Hartholz in<br />

rasantem Tempo entwickelt, dass<br />

man all diesen zeitgeistigen Anforderungen<br />

gerecht wird, dass das<br />

Hotel mit den gehobenen Ansprüchen<br />

wachsen und zukunftsträchtig<br />

gedeihen kann – dafür steht seit<br />

mehr als 35 Jahren ein Name: Karl<br />

Landauer, der – danach gefragt, wie<br />

denn seine (gelernten und/oder studierten)<br />

Mitbewerber mit seinem<br />

Erfolg umgehen – kurz und bündig<br />

anmerkt, dass untereinander keine<br />

Schwierigkeiten herrschen und diese<br />

Tatsache einfach zu akzeptieren<br />

sei. Punkt.<br />

www.atelier-landauer.com<br />

Text & Fotos:<br />

Renate<br />

Linser-Sachers<br />

Selfmademan<br />

Karl Landauer,<br />

wie er seit über<br />

35 Jahren und<br />

nach wie vor<br />

ungebremst<br />

leibt und lebt:<br />

Pläne ausarbeitend<br />

und von<br />

einem Termin<br />

zum nächsten<br />

eilend.<br />

29<br />

WellHotel

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