TOPFIT Winter 2023/2024
Bescheid wissen - gesund bleiben
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Diagnose & Therapie<br />
9<br />
Erhöhtes Darmkrebsrisiko<br />
Deutliche Unterschiede gibt es bei den möglichen<br />
Komplikationen. Morbus Crohn-Kranke müssen<br />
zum Beispiel häufiger mit der Bildung von Eiteransammlungen<br />
(Abszessen) und Fistelverbindungen<br />
rechnen. Eine solche Fistel kann praktisch<br />
überall in die Umgebung des befallenen Darmabschnitts<br />
führen: um den Anus herum, aber auch<br />
zur Blase oder zur Haut. Oder der Fistelgang besteht<br />
zwischen Dünn- und Dickdarm. Heilen die<br />
entzündeten Stellen ab, bleiben oft Narben zurück,<br />
die dann eine Verengung des Darms hervorrufen<br />
können; in diesen Fällen ist meist ein operativer<br />
Eingriff notwendig. Darüber hinaus haben Morbus-Crohn-Patienten,<br />
bei denen die Entzündung<br />
nur schlecht kontrolliert werden kann, ein erhöhtes<br />
Darmkrebsrisiko – das allerdings niedriger ist<br />
als das von Colitis ulcerosa-Patienten. Eine weitere<br />
gefürchtete (seltene) Komplikation der Colitis ulcerosa<br />
ist eine Überdehnung des Dickdarms (toxisches<br />
Megakolon), wodurch es zu einem lebensgefährlichen<br />
Darmdurchbruch kommen kann.<br />
Auch wenn die Forschung auf Hochtouren läuft:<br />
Was genau die Ursache für die Entstehung einer<br />
chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ist,<br />
lässt sich immer noch nicht genau sagen. Vermutet<br />
wird, dass mehrere Risikofaktoren zusammentreffen,<br />
allen voran eine erbliche Veranlagung und bestimmte<br />
Infekte in Kombination mit einer Fehlregulation<br />
des Immunsystems. Auffällig ist zudem,<br />
dass Raucher deutlich häufiger als Nichtraucher<br />
an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung<br />
leiden, insbesondere an Morbus Crohn. Auf<br />
welche Weise auch immer der Entstehungsmechanismus<br />
in Gang gesetzt wird – am Ende stehen<br />
massive Schäden an der Schleimhautbarriere<br />
des Darms. Aber auch die Darmflora (Darmmikrobiom)<br />
wird durch die anhaltende Entzündung<br />
in Mitleidenschaft gezogen: Tatsächlich weist die<br />
Darmflora von CED-Patienten deutlich weniger<br />
Bakterienstämme auf und sie ist zudem aus anderen<br />
Bakterien zusammensetzt als die Darmflora<br />
bei Gesunden.<br />
Oberstes Ziel: Eindämmung der<br />
Entzündungsaktivität<br />
Bislang ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung<br />
nicht heilbar. Aber es ist möglich, eine<br />
langandauernde beschwerdefreie Phase (Remission)<br />
zu erreichen: Schübe und allgemeine Beeinträchtigungen<br />
treten nur noch vereinzelt auf, sodass<br />
der CED-Kranke über Monate und sogar Jahre<br />
weitgehend beschwerdefrei ist. Dies setzt voraus,<br />
dass es gelingt, die Entzündungsaktivität nachhaltig<br />
einzudämmen – denn inzwischen weiß man,<br />
dass auch in beschwerdefreier Zeit noch entzündliche<br />
Prozesse im Darm schwelen können. Um diese<br />
zum Stillstand zu bringen, setzen die Ärzte auf<br />
eine medikamentösen Basistherapie zur Bekämpfung<br />
der Entzündung (z. B. mit Mesalazin, Kortison<br />
oder modernen Biologika wie TNF-Antikör-<br />
per oder JAK-Inhibitoren). Auf diese Weise wird<br />
die Schleimhaut im Darm in die Lage zu versetzt,<br />
dass sie abheilen kann – und das Risiko für Komplikationen<br />
kann deutlich gesenkt, im Idealfall sogar<br />
ganz zum Verschwinden gebracht werden.<br />
Pflanzenextrakte zur Erhaltung der<br />
Remission<br />
Neben den genannten synthetischen Immunmodulatoren<br />
haben sich zudem einige pflanzliche<br />
Wirkstoffe mit einer entzündungshemmenden<br />
Wirkung bewährt. Dazu gehören vor allem Curcumin,<br />
Weihrauch oder auch eine Kombination aus<br />
Myrrhe, Kamillenblütenextrakt und Kaffeekohle.<br />
Die Einnahme dieser Pflanzenextrakte empfehlen<br />
die aktuellen Leitlinien (<strong>2023</strong>) zur »Diagnostik und<br />
Therapie der Colitis ulcerosa«, insbesondere in den<br />
schubfreien Phasen zur Erhaltung der Remission.<br />
Viele CED-Patientinnen und -Patienten haben darüber<br />
hinaus gute Erfahrungen mit weiteren Begleitmaßnahmen<br />
der Komplementärmedizin gemacht,<br />
etwa mit Akupunktur.<br />
Rauchen und Stress sind bedeutsame Faktoren, die<br />
sich ungünstig auf die Entzündungsaktivität im<br />
Darm auswirken können. Zum Abbau von Stress<br />
haben sich achtsamkeitsbasierte Entspannungsverfahren<br />
(Mind-Body-Verfahren) wie Autogenes<br />
Training, Muskelrelaxation nach Jacobson, Yoga<br />
oder auch Meditation bewährt. Hinzu kommt:<br />
Multimodale Behandlung individuell<br />
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Fast jede CED-Patientin bzw. fast jeder CED-Patient<br />
leidet unter mindestens einer individuellen<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeit. Diese Unverträglichkeit<br />
kann von Dauer sein oder aber nur<br />
phasenweise auftreten, sie kann einen bestimmten<br />
Nahrungsbestandteil oder eine ganze Gruppe<br />
von Lebensmitteln betreffen. Und manchmal ist es<br />
auch die Zubereitungsart, die darüber entscheidet,<br />
ob etwas gut oder nicht vertragen wird. Unverträglichkeiten<br />
aufzuspüren und den ermittelten Nahrungsbestandteil<br />
dann konsequent zu meiden, gehört<br />
deshalb zu den wichtigsten Ernährungsprinzipien<br />
bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.<br />
Von einer CED-Diät, wie manchmal<br />
empfohlen wird, raten die Leitlinien jedoch ab.<br />
Gegen den Nährstoffmangel<br />
Schließlich gehört auch der konsequente Ausgleich<br />
eines Mangels von Nährstoffen zur Therapiestrategie,<br />
unter dem viele Betroffene leiden. Besonders<br />
häufig gilt es bei CED, ein ausgeprägtes Defizit an<br />
Zink, Vitamin B12 und Vitamin D mithilfe einer<br />
gezielten Substitutionstherapie auszugleichen. Gelingt<br />
es, die Nährstoffspeicher im Körper wieder zu<br />
füllen, wirkt sich dies meist auch spürbar auf die<br />
Lebensqualität aus. Denn oft bessern sich belastende<br />
Begleitsymptome wie Infektanfälligkeit, Muskelschwäche,<br />
Vergesslichkeit und/oder Müdigkeit<br />
oder verschwinden sogar ganz.<br />
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<strong>TOPFIT</strong> 4 / <strong>2023</strong>