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Freiheitliche fordern eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Der freiheitliche Landwirtschaftssprecher Peter Schmiedlechner erläutert im NFZ-Interview die Lage<br />

der heimischen – <strong>und</strong> damit auch der europäischen – Landwirtschaft zum besseren Verständnis der<br />

Proteste in ganz Europa: „Die Bauern merken immer mehr, wer etwas für sie tut <strong>und</strong> wer nur ankündigt.<br />

Wir wollten mit der Aktion einmal mehr wachrütteln – <strong>und</strong> das ist uns gelungen.“<br />

Foto: NFZ<br />

Die ÖVP bleibt untätig <strong>und</strong> schiebt den<br />

„Schwarzen Peter“ an die EU weiter<br />

In ganz Europa protestieren die<br />

Bauern. Gäbe es, Herr Abgeordneter,<br />

nicht auch für die österreichischen<br />

Bauern genug Gründe, auf die<br />

Straße zu gehen?<br />

Schmiedlechner: Die gibt es zuhauf.<br />

Seit Jahrzehnten dauert das<br />

Bauernsterben in Deutschland <strong>und</strong><br />

auch in Österreich unter ÖVP-Landwirtschaftsministern<br />

schon an. Es<br />

kann doch nicht das Ziel sein, die<br />

heimische Produktion zu schwächen<br />

<strong>und</strong> einzuschränken, aber gleichzeitig<br />

Lebensmittel, die zu weit<br />

schlechteren Bedingungen produziert<br />

werden, zu importieren. Während<br />

die ÖVP die heimische Landwirtschaft<br />

mit Vollgas gegen die<br />

Wand fährt <strong>und</strong> lediglich mit leeren<br />

Versprechungen glänzt, verkündet<br />

sie großspurig<br />

die Unterstützung<br />

für<br />

die deutschen<br />

Proteste.<br />

Das kann die<br />

„Es kann doch nicht das Ziel sein, die<br />

heimische Produktion zu schwächen <strong>und</strong><br />

einzuschränken, aber gleichzeitig Lebensmittel,<br />

die zu weit schlechteren Bedingungen<br />

produziert werden, zu importieren.“<br />

ÖVP: Phrasen<br />

dreschen,<br />

aber nichts<br />

für unsere Bauern tun. Unsere Landwirte<br />

haben massive Einkommensverluste,<br />

hohe Betriebsmittelkosten,<br />

immer mehr Auflagen, eine von der<br />

EU vorangetrieben Totalüberwachung<br />

<strong>und</strong> aufgezwungene Lieferverträge<br />

zu ertragen! Von der ÖVP<br />

kommt dazu nur die Ausrede, dass<br />

Brüssel das beschlossen hat. Aber<br />

es geht auch anders. Italien hat ein<br />

Verbot für Laborfleisch beschlossen,<br />

zum Schutz der Konsumenten<br />

<strong>und</strong> der eigenen Bauern. Das sollte<br />

Österreich auch tun. Ich finde es nur<br />

schäbig <strong>und</strong> scheinheilig<br />

von unserem<br />

ÖVP-Landwirtschaftsminis-<br />

ter, wenn<br />

er sich<br />

jetzt dafür feiern lassen will, dass<br />

das Thema auf EU-Ebene „diskutiert<br />

werden“ soll. Aber diese „Problem-Auslagerung“<br />

kennt man von<br />

der ÖVP ja schon – bei allen für Österreich<br />

wichtigen Themen.<br />

Was haben die Freiheitlichen den<br />

österreichischen Landwirten anzubieten?<br />

Schmiedlechner: Wir Freiheitliche<br />

haben unser Entlastungspaket<br />

für die Landwirtschaft vorgestellt<br />

<strong>und</strong> die Regierung aufgefordert,<br />

es umzusetzen. Das beinhaltet den<br />

Ausstieg aus dem Green Deal, also<br />

<strong>statt</strong> einer Kürzung der Produktion<br />

durch Flächenstilllegungen muss<br />

die heimische Produktion unterstützt<br />

<strong>und</strong> gestärkt werden. Wir fordern<br />

ein Ende des „Solidaritätsimports“<br />

von ukrainischem Getreide,<br />

das nicht unter den EU-Standards<br />

erzeugt wurde. Wir fordern die Abschaffung<br />

der AMA-Marketingbeiträge,<br />

weil diese mit der Einführung<br />

eines allgemeinen Flächenbeitrags<br />

2023<br />

eine versteckte<br />

Gr<strong>und</strong>steuer<br />

sind. Weiters<br />

braucht es die<br />

Aussetzung<br />

der Mehrwertsteuer<br />

auf<br />

Betriebsmittel<br />

sowie der Mineralölsteuer in<br />

Krisenzeiten, um die explodierenden<br />

Produktionskosten – <strong>und</strong> damit<br />

auch die Preissteigerungen bei den<br />

Lebensmitteln für die Österreicher –<br />

einzudämmen. Und wir fordern einen<br />

Agrargipfel für Ernährungssouveränität,<br />

um sinnvolle Konzepte für<br />

die Zukunft der heimischen Landwirtschaft<br />

zu erarbeiten, Denn der<br />

von der ÖVP versprochene „Feinkostladen<br />

Österreich“ ist am Kollabieren.<br />

Wenn ihre Ideen den Bauern helfen,<br />

wieso gab es dann bei der Demonstration<br />

vor zwei Wochen eine<br />

so geringe Teilnahme?<br />

Schmiedlechner: Die Bilder aus<br />

Deutschland sind schwer zu übertreffen,<br />

das war uns ganz klar. Ich<br />

habe den Landwirten<br />

dahingehend geholfen,<br />

dass ich die<br />

Demonstration angemeldet<br />

habe. Es war<br />

auch mit der Polizei<br />

abgesprochen, dass<br />

maximal 15 Traktoren<br />

am Ballhausplatz<br />

auffahren werden. Das Ziel,<br />

Aufmerksamkeit für die Probleme<br />

der heimischen Landwirtschaft zu<br />

wecken, wurde erreicht. Die Bauern<br />

merken immer mehr, wer etwas für<br />

sie tut <strong>und</strong> wer nur ankündigt. Wir<br />

wollten mit der Aktion einmal mehr<br />

wachrütteln, <strong>und</strong> das ist uns gelungen,<br />

wie die mediale Berichter<strong>statt</strong>ung<br />

zeigt. Es sollte aber nicht unerwähnt<br />

bleiben, dass viele aus Angst<br />

vor dem Einfluss <strong>und</strong> der Macht des<br />

ÖVP-Bauernb<strong>und</strong>s nicht erschienen<br />

sind. Neben persönlicher Einschüchterung<br />

auch aus Angst, dass<br />

ihnen möglicherweise Kredite fällig<br />

gestellt oder sie von der AMA<br />

„zu Tode kontrolliert“ werden. Daher<br />

verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass die<br />

offizielle Interessenvertretung der<br />

Bauern, die vom ÖVP-Bauernb<strong>und</strong><br />

kontrollierte Landwirtschaftskammer,<br />

gegen unseren Protest agitiert<br />

hat. Wer Jahrzehnte lang die<br />

schlechten Entscheidungen der<br />

ÖVP-Minister verteidigt hat,<br />

wird auch nicht das eigene<br />

Fehlverhalten diskutieren <strong>und</strong><br />

aufzeigen wollen.<br />

Foto: tichyseinblick.de<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Europas B<br />

Klimarettungswahn, unsin<br />

Im Vorjahr die Niederlande,<br />

Polen <strong>und</strong> die Slowakei, heuer<br />

Deutschland, Belgien <strong>und</strong><br />

Frankreich. Die Untätigkeit <strong>und</strong><br />

das Unwissen ihrer Regierungen<br />

haben bei Europas Bauern<br />

den Geduldsfaden reißen lassen.<br />

Immer mehr bürokratische Vorschriften<br />

<strong>und</strong> unsinnige Regulierungen<br />

lassen kaum noch eine<br />

wirtschaftliche Produktion auf<br />

Europas Bauernhöfen zu.<br />

Traktorkolonnen, die Richtung<br />

Hauptstädte rollen, prägen das<br />

Bild in Europa von Polen bis nach<br />

Frankreich seit dem vergangenen<br />

Jahr. Begonnen hat es in den Niederlanden,<br />

weil die im Herbst abgewählte<br />

Regierung in der blinden<br />

Befolgung des irrsinnigen<br />

Green Deal der EU ein Drittel der<br />

Bauernhöfe schließen wollte, um<br />

die „Methanemission“ über die<br />

Schlachtung von 300.000 Kühen<br />

zu verringern.<br />

Um die Klimaziele der Eurokraten<br />

zu erreichen, müsste auch<br />

Irland bis 2030 seinen Rinderbestand<br />

von derzeit 6,5 Millionen auf<br />

r<strong>und</strong> eine Million verringern. Dann<br />

gibt es noch die „Farm-to-fork“-<br />

Strategie der EU, nach der zehn<br />

Prozent der Agrarfläche stillgelegt

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