wellhotel Ausgabe 1-2024
Das Fachmagazin für Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit, Wellness & Beauty
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Hotellerie | Gastronomie | Tourismus [ Branchennews ]<br />
tikartikeln (36,5 %), Batterien<br />
(30,4 %), Besteck (27,5 %),<br />
Kunstwerken (24,4 %), Tablets<br />
und Computern (18,3 %), Decken<br />
(18 %) und Kissen (16,1 %).<br />
Knapp ein Achtel der Befragten<br />
(12,3 %) nannten Geschirr,<br />
11,4 % Kaffeemaschinen, und<br />
10,4 % Fernbedienungen. Weniger<br />
begehrt mit unter 10 %<br />
waren Föhn (9,5 %), Fernsehgeräte<br />
(8,9 %), Glühbirnen (7,2 %),<br />
Matratzen (6,6 %), Lampen (4,1<br />
%), Telefone (3,4 %) oder Mini-<br />
Kühlschränke (3,4 %). Was auffällt<br />
ist, dass sich in dieser Aufstellung<br />
keine Angaben über<br />
nicht bezahlte Entnahmen aus<br />
der Minibar befinden. Entweder<br />
gilt dies nicht (mehr) als<br />
Diebstahl, oder es deutet auf<br />
eine Abschaffung dieser mitunter<br />
doch praktischen Einrichtung<br />
in den Zimmern hin.<br />
Die Aufstellung gibt – entgegen<br />
einem ersten Eindruck<br />
– keine Rangfolge der Beliebtheit<br />
bestimmter Gegenstände<br />
wider, sondern nur die Anteile<br />
der Hotels, die Diebstähle in<br />
den jeweiligen Kategorien angegeben<br />
haben. Wenn zum Beispiel<br />
in zwei Drittel der Häuser<br />
jeweils nur ein Bademantel<br />
entwendet wird, rutscht die<br />
Kategorie „Bademantel“ auf<br />
der Skala weiter nach oben als<br />
die nur von einem knappen<br />
Drittel der Befragten angegebene<br />
Kategorie „Batterien“,<br />
obwohl insgesamt vielleicht<br />
einige Tausend dieser Objekte<br />
mitgenommen wurden.<br />
Hinzu kommen noch unterschiedliche<br />
Dunkelziffern, da<br />
Bademäntel eher als fehlend<br />
auffallen als Batterien, deren<br />
Fehlen zudem nicht zwingend<br />
auf einen Diebstahl schließen<br />
lässt (der Hotelgast könnte sie<br />
auch aufgebraucht und entsorgt<br />
haben).<br />
Eine solche Angabe mit<br />
Variablen wie Nationalität,<br />
Schichtzugehörigkeit oder<br />
Einkommen zu kombinieren<br />
und aus den Ergebnissen weitergehende<br />
Folgerungen zu<br />
ziehen, um zum Beispiel traditionelle<br />
nationale Stereotypen<br />
entweder zu bestätigen oder<br />
zu widerlegen, hat nicht einmal<br />
einen Unterhaltungswert,<br />
vom Informationswert ganz<br />
zu schweigen. Was soll damit<br />
ausgedrückt werden, wenn<br />
(der Erhebung zufolge) Deutsche<br />
vor allem Handtücher,<br />
Bademäntel und Kosmetikartikel<br />
entwenden (und damit ein<br />
„langweiliges“ Diebstahlverhalten<br />
aufweisen), während<br />
Geschirr und Kaffeemaschinen<br />
bei Österreichern und Weingläser<br />
bei Italienern besonders<br />
beliebte Objekte sein sollen?<br />
Da keine absoluten Fallzahlen<br />
bekannt sind, lässt sich der<br />
Befund, dass Gäste von 5-Sterne-Hotels<br />
im Vergleich zu Gästen<br />
von 4-Sterne-Betrieben<br />
fünfmal so häufig hochwertige<br />
Fernsehgeräte aus ihren Hotelzimmern<br />
mitnehmen auch<br />
nicht weiter interpretieren.<br />
Was daran – Wellness Heaven<br />
zufolge – „besonders pikant“<br />
sein soll, bleibt ein weiteres<br />
Rätsel dieser Studie, zumal sich<br />
für diesen Sachverhalt die naheliegende<br />
Erklärung anbietet,<br />
dass die vermutlich wertvolleren<br />
Geräte in den kostspieligeren<br />
Hotels beim Verkauf mehr<br />
Gewinn einbringen als preiswertere<br />
Modelle aus 4-Sterne-<br />
Häusern.<br />
B) Einer Befragung von<br />
knapp 6000 Deutschen durch<br />
das Reiseportal Travel24.com<br />
zufolge haben bei einer Gästebefragung<br />
1 % der Teilnehmer<br />
zugegeben, schon einmal<br />
ein Radio- oder Fernsehgerät<br />
aus einem Hotel mitgenommen<br />
zu haben. Das wären<br />
dann 60 Stück, aber innerhalb<br />
welchen Zeitraumes? Und in<br />
welchen Ländern? Möglicherweise<br />
wollten sich einige der<br />
anonym Befragten auch nur<br />
besonders interessant machen.<br />
Das Ergebnis, dass 80 % der Hoteldiebstähle<br />
in 3- und 4-Sterne-Hotels<br />
stattfanden und<br />
einfachere Häuser und Luxushotels<br />
vom Diebstahl weniger<br />
betroffen waren, ist – eine valide<br />
Erhebung vorausgesetzt –<br />
banal. Einfache Häuser haben<br />
nichts, was sich zum Mitnehmen<br />
lohnt, und Gäste teurer<br />
Hotels haben es wohl nicht nötig,<br />
etwas mitgehen zu lassen<br />
– und/oder befürchten, ihren<br />
Sonderstatus zu verlieren,<br />
sollte man sie ertappen. ›››<br />
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