Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 24
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| Macher & Märkte<br />
WOHNRAUMFÖRDERUNG<br />
IN NRW 20<strong>24</strong><br />
Stadt <strong>Köln</strong> erhält mindestens 100 Millionen Euro aus dem Topf zur Wohnraumförderung<br />
Foto: photo 5000 – stock.adobe.com<br />
dramatisch ist die Verringerung verfügbarer<br />
geförderter Wohnungen, weil mehr Wohnungen<br />
aus der Mietpreisbindung fallen, als<br />
neu aufgenommen werden. Deshalb sind die<br />
aktuellen Möglichkeiten der Wohnraumförderung<br />
ein wichtiges Instrument für den sozialen<br />
Wohnungsbau. <strong>Die</strong> öffentliche Wohnraumförderung<br />
ist unabdingbar und muss<br />
weiter intensiviert werden, um für Menschen<br />
mit dem Bedarf bezahlbaren und verfügbaren<br />
Mietwohnraum zu schaffen“, erklärt Dr.<br />
Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit<br />
und Wohnen der Stadt <strong>Köln</strong>.<br />
Förderung von selbst<br />
genutztem Wohneigentum<br />
In <strong>Köln</strong> bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist derzeit ein fast sinnloses Unterfangen<br />
Um bezahlbaren Wohnraum in <strong>Köln</strong> zu bauen und zu erhalten, erhält die Stadt Unterstützung<br />
durch die Wohnraumförderung 20<strong>24</strong> des Landes Nordrhein-Westfalen. Und<br />
das weiter auf hohem Niveau, denn 20<strong>24</strong> stehen in <strong>Köln</strong> Fördermittel in Höhe von<br />
mindestens 100 Millionen Euro zur Verfügung.<br />
Wohnraum ist knapp und bezahlbaren<br />
Wohnraum zu finden, wird immer schwerer.<br />
In <strong>Köln</strong> ist dies derzeit ein fast sinnloses<br />
Unterfangen. Das Land Nordrhein-Westfalen<br />
unterstützt daher mit der öffentlichen Wohnraumförderung<br />
die Schaffung, Erhaltung<br />
sowie Modernisierung bezahlbaren Wohnraums<br />
für unterschiedliche Zielgruppen. Im<br />
Jahr 20<strong>24</strong> erhält der geförderte Wohnungsbau<br />
in Nordrhein-Westfalen eine Fördersumme<br />
von insgesamt 1,7 Milliarden Euro aus<br />
dem Topf der Wohnraumförderung NRW.<br />
<strong>Die</strong>s ist eine Erhöhung gegenüber 2023, denn<br />
im Vorjahr belief sich der Betrag noch auf 1,6<br />
Milliarden Euro.<br />
<strong>Köln</strong> erhält davon fünf Millionen Euro mehr<br />
als im Vorjahr, nämlich nun 100 Millionen<br />
Euro. Ist diese Summe ausgeschöpft, kann<br />
die Stadt jedoch noch weiteres Budget beim<br />
Ministerium für Heimat, Kommunales,<br />
Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
anfordern. <strong>Die</strong> Finanzierung<br />
der Wohnraumförderung erfolgt mit<br />
Kreditmitteln der NRW-Bank, mit Haushaltsmitteln<br />
des Landes sowie mit Bundesfinanzhilfen.<br />
Der größte Teil der 1,7 Milliarden,<br />
nämlich 900 Millionen Euro, ist dabei<br />
für die Neuschaffung von Mietwohnungen<br />
sowie für Wohnraum in Einrichtungen für<br />
Menschen mit Behinderung vorgesehen.<br />
Bewilligungsmiete für<br />
Sozialwohnungen erhöht<br />
Wer Sozialwohnungen errichtet oder modernisiert,<br />
erhält Fördermittel vom Staat, verpflichtet<br />
sich damit allerdings im Gegenzug<br />
dazu, für diese Wohnungen maximal die<br />
sogenannte Bewilligungsmiete anzusetzen.<br />
<strong>Die</strong> Höhe richtet sich dabei unter anderem<br />
nach Einkommensstufe und Lage der Wohnung.<br />
<strong>Die</strong>se Bewilligungsmieten werden nun<br />
im Rahmen der Wohnraumförderung NRW<br />
20<strong>24</strong> angehoben. Für die Einkommensgruppe<br />
A wurde sie um 0,75 Euro auf 7,85 Euro<br />
je Quadratmeter Wohnfläche und Monat erhöht.<br />
Für die Einkommensgruppe B liegt die<br />
Bewilligungsmiete nun bei neun Euro je Quadratmeter<br />
Wohnfläche und Monat und steigt<br />
damit um einen Euro gegenüber dem Vorjahr.<br />
Sie kann zudem auch jetzt für modernisierten<br />
Mietwohnraum angesetzt werden.<br />
„Wir erleben, auch bedingt durch steigende<br />
Baukosten, einen sich drastisch zuspitzenden<br />
Mangel an Wohnraum. Ganz besonders<br />
Auch selbst genutztes Wohneigentum zu erwerben<br />
bzw. zu bauen wird für Menschen,<br />
die unterhalb bestimmter Einkommensgrenzen<br />
liegen, erleichtert. So konnten diese<br />
bisher schon ein zinsgünstiges Darlehen<br />
der NRW.BANK erhalten. Als Reaktion auf<br />
die gestiegenen Baukosten wurden die Darlehensbeträge<br />
je nach Einkommenssituation<br />
auf Grunddarlehen zwischen 59.000 Euro<br />
und 184.000 Euro angehoben.<br />
Nachhaltiges Bauen:<br />
Gebäuderessourcenpass<br />
wird erprobt<br />
Nordrhein-Westfalen will im laufenden Jahr<br />
die Verbreitung des digitalen Gebäuderessourcenpasses<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Nachhaltiges Bauen voranbringen, um<br />
ressourcenschonende „zirkuläre“ Bauweisen<br />
zu fördern. Im digitalen Gebäuderessourcenpass<br />
werden verbaute Materialien und Produkte,<br />
deren Qualität und Recyclingpotenzial<br />
sowie die Öko- und Klimabilanz festgehalten.<br />
Bei insgesamt zehn Bauvorhaben in NRW<br />
soll die Erfassung der Daten erprobt werden.<br />
Um Abläufe öffentlich geförderten Wohnungsbaus<br />
zu vereinfachen, soll zudem die<br />
Bürokratie abgebaut werden. So werden<br />
Bereiche von Förderungen aus drei unterschiedlichen<br />
Richtlinien in einer Förderrichtlinie<br />
zusammengefasst. W<br />
Monika Eiden<br />
14 www.diewirtschaft-koeln.de