Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 24
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
| Leben & Wissen<br />
SO EIN THEATER<br />
<strong>Köln</strong>s lebendige freie Theaterszene ergänzt und bereichert die <strong>Köln</strong>er Kulturlandschaft<br />
<strong>Die</strong> Volksbühne - das älteste Theater der Stadt bietet eine große Vielfalt an Kulturaufführungen<br />
Keine Frage: Der <strong>Köln</strong>er Dom ist <strong>Köln</strong>s Hauptmagnet mit jährlich sechs Millionen<br />
Besuchern. Aber die Domstadt hat selbstverständlich noch viel mehr zu bieten, als<br />
da wäre z. B. die Philharmonie in direkter Nachbarschaft oder die Museen <strong>Köln</strong>s, wie<br />
das Museum Ludwig, das Wallraf-Richartz-Museum, die drei Museen im Kolumbaquartier<br />
oder im Kulturquartier am Neumarkt usw. Und da wäre natürlich auch noch<br />
die lebendige freie Szene, insbesondere mit den Theaterbühnen im Bereich der Innenstadt,<br />
die das vielfältige Kulturangebot <strong>Köln</strong>s ergänzen.<br />
Beste Beispiele dafür sind die Volksbühne<br />
am Rudolfplatz sowie das Theater im Bauturm,<br />
beide an der Aachener Straße gelegen.<br />
Beiden Theatern ist es wichtig, mit ihren<br />
zumeist gesellschaftlichen, aber auch<br />
kölnspezifischen Themen ein möglichst<br />
breites Publikum anzusprechen. So wollen<br />
sie einerseits die Besucher mit aktuellen<br />
Themen zum Nachdenken anregen und natürlich<br />
andererseits Lust auf einen Besuch<br />
ihrer Vorstellungen machen.<br />
<strong>Die</strong>ses Engagement schätzt auch Helmut<br />
Schmidt, Vorstandsvorsitzender von<br />
STADTMARKETING KÖLN: „<strong>Die</strong>ses private<br />
kulturelle Engagement zeigt, mit wie<br />
viel Herzblut die <strong>Köln</strong>er ihre Kultur wertschätzen<br />
und welch großartiges Potenzial<br />
vorhanden ist. Ganz gleich ob es <strong>Köln</strong>er<br />
Themen sind, die sich in Musicals der<br />
Volksbühne in ,Himmel un Kölle‘ oder in<br />
gesellschaftlichen Themen des Theaters<br />
im Bauturm wiederfinden. <strong>Die</strong>ses Engagement<br />
ist unmittelbar mit den Themen und<br />
den Menschen der Stadt verbunden und<br />
prägt einen wesentlichen Teil der lebendigen<br />
Kulturszene.“<br />
Vielfältiges<br />
kulturelles Programm<br />
auf der Volksbühne<br />
Foto: Frank Mirgel<br />
<strong>Die</strong> Volksbühne am Rudolfplatz, das ehemalige<br />
Millowitsch-Theater, kann auf eine<br />
bewegte Vergangenheit zurückblicken.<br />
Gebaut wurde das prächtige Jugendstilgebäude<br />
im Jahr 1905 und anfangs als Lichtspielhaus<br />
und Ballsaal genutzt. Über eine<br />
sehr lange Zeit, von 1936 bis zum März<br />
2018, fand das auch über <strong>Köln</strong>s Grenzen<br />
hinaus bekannte Volkstheater Millowitsch<br />
dort sein Zuhause. 1966 erwarb der Verein<br />
Freie Volksbühne <strong>Köln</strong> e. V. das Gebäude.<br />
Das älteste Theater <strong>Köln</strong>s wurde mit einer<br />
behutsamen Modernisierung – das Gebäude<br />
ist denkmalgeschützt –, die den besonderen<br />
Charme der Institution voll zur Geltung<br />
brachte, auf die Zukunft vorbereitet.<br />
Seit 2015 bespielt die Betreibergesellschaft<br />
Volksbühne am Rudolfplatz die Bühne und<br />
seitdem ist das kulturelle Repertoire vielfältiger<br />
geworden. Auch heute überzeugt<br />
die Volksbühne mit einem breiten Angebot.<br />
Über das ganze Jahr hinweg finden<br />
am Rudolfplatz rund 320 Veranstaltungen<br />
aus den Genres Theater, Musik, Literatur,<br />
politisches Kabarett, Comedy und Kleinkunst<br />
statt. Damit wurde das Haus zu einer<br />
erstklassigen Adresse für ein breites Publikum,<br />
die Kultur für alle bietet. <strong>Die</strong> Besucher<br />
haben die Wahl aus kölscher Musik,<br />
Lesungen, Talks, Kabarett, Comedy, Musik,<br />
Musical, Theater, Improvisation und weiteren<br />
kulturellen Veranstaltungen. Dabei erhält<br />
die Volksbühne keine staatliche Förderung<br />
und finanziert sich unter anderem<br />
aus dem Verkauf von Getränken und dem<br />
Erlös aus den Einnahmen der Garderobe.<br />
40 Jahre<br />
Theater im Bauturm<br />
Im Jahr 1983 gegründet, das heißt seit<br />
mittlerweile gut 40 Jahren, existiert das<br />
Theater im Bauturm, ebenfalls an der Aachener<br />
Straße gelegen. <strong>Die</strong> beliebte freie<br />
Bühne greift immer wieder relevante Themen<br />
auf. Ein Schwerpunkt liegt dabei unter<br />
anderem zwar auf gesellschaftlichen<br />
Themen, aber auch auf der Aufbereitung<br />
der Geschichte <strong>Köln</strong>s. So auch im aktuellen<br />
Stück „Ein humoreskes Panorama zur<br />
Geschichte von Frauen in <strong>Köln</strong>“. Auf einer<br />
breiten historischen Leinwand werden<br />
zentrale Protagonistinnen aus 2000<br />
Jahren Politik, Kultur und Alltagsleben in<br />
<strong>Köln</strong> zum Leben erweckt. Dabei stellen Susanne<br />
Pätzold und Nicole Kersten verschiedensten<br />
Persönlichkeiten aus mehreren<br />
Jahrhunderten Stadtgeschichte die Frage,<br />
was es heißt, als Frau in <strong>Köln</strong> zu leben.<br />
Daneben wird der Spielplan durch Debatten,<br />
humoristische Formate und Gastspiele<br />
aus dem Bereich des Musiktheaters ergänzt.<br />
Das Theater im Bauturm wird durch<br />
die Stadt <strong>Köln</strong> und einen eigens dafür gegründeten<br />
Förderverein „Freunde und Förderer<br />
des Theater im Bauturm <strong>Köln</strong> e. V.“<br />
unterstützt. W<br />
Monika Eiden<br />
42 www.diewirtschaft-koeln.de