Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 24
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| Leben & Wissen<br />
SO GELINGEN TRANS-<br />
FORMATIONSPROZESSE<br />
Wer multiple Transformationsprozesse zu meistern hat,<br />
braucht mehr als technisches und betriebswirtschaftliches Know-how<br />
Foto: contrastwerkstatt – stock.adobe.com<br />
Was nach Chichi klingt, steht für Diversity<br />
(Diversität), Equity (Gleichstellung), Inclusion<br />
(Inklusion) und Belonging (Zugehörigkeit),<br />
und birgt großes Produktivitätspotenzial.<br />
Doch noch sind unausgesprochene<br />
Vorbehalte und unpassende Arbeitsplätze<br />
an der Tagesordnung. Solche „traditionellen“<br />
Verhältnisse schließen viele potenzielle<br />
Fachkräfte von Vornherein aus. Wer<br />
sich am Arbeitsplatz hingegen respektiert<br />
fühlt, ist motiviert, produktiv und kann<br />
sich mit dem Arbeitgeber identifizieren.<br />
Nachhaltig<br />
wirtschaften<br />
Der Generationenwechsel steht in vielen Betrieben an<br />
Neben der digitalen Transformation gibt es mindestens fünf weitere Veränderungsanlässe,<br />
die unausweichlich auf nahezu jedes Unternehmen zukommen. Ein durchdachtes<br />
Change- und Kommunikations-Management reduziert dabei die Reibung und<br />
managt die Motivation der Beteiligten.<br />
Volatilität verringern<br />
<strong>Die</strong> Welt ist volatil, unsicher, komplex und<br />
ambivalent geworden – kurz: <strong>Die</strong> Welt ist<br />
VUKA. Unternehmen und ihre Belegschaft<br />
spüren dies. Laut einer aktuellen Umfrage<br />
von YouGov glauben 62 Prozent der befragten<br />
Unternehmensentscheider, dass es<br />
heute schwieriger ist, ein Unternehmen zu<br />
führen, als noch vor fünf Jahren. Bei den<br />
befragten Arbeitnehmern sind es sogar 67<br />
Prozent. Viele KMU müssen ihre Geschäftsprozesse<br />
umstrukturieren, um schnell auf<br />
veränderte Marktbedingungen reagieren<br />
zu können. Wer die Belegschaft frühzeitig<br />
über das Warum und Wozu informiert, verringert<br />
Frustration, Widerstände und Produktivitätsverluste.<br />
Nachfolge sichern<br />
<strong>Die</strong> ohnehin schwierige Frage der Unternehmensnachfolge<br />
wird durch die demografischen<br />
und konjunkturellen Entwicklungen<br />
aktuell noch verschärft. Laut einem<br />
Bericht der DIHK kommen auf immer mehr<br />
ausscheidende Senior-Unternehmer immer<br />
weniger Übernahmeinteressierte. Oft sind<br />
die Strukturen sowie die Mitarbeiter- und<br />
Kundenbeziehungen stark von den bisherigen<br />
Inhabern geprägt. Nach einem Wechsel<br />
kann es Jahre dauern, diese Abhängigkeiten<br />
zu reduzieren. Zudem können die<br />
Umstellungen in der Unternehmenskultur<br />
für langjährige Mitarbeiter regelrecht<br />
schmerzhaft sein.<br />
Wissen bewahren<br />
Der bevorstehende Generationenwechsel<br />
innerhalb der Belegschaft stellt Firmen vor<br />
die Herausforderung, das wertvolle Wissen<br />
und die Erfahrung der älteren Generation<br />
zu bewahren und für die jüngere Generation<br />
zugänglich zu machen. Unternehmen,<br />
die es schaffen, diese anscheinend<br />
inkompatiblen Gruppen respektvoll und<br />
vorurteilsfrei in den Austausch zu bringen,<br />
machen substanzielles Know-how zukunftsfähig.<br />
DEIB-Potenziale<br />
ausschöpfen<br />
Nachhaltigkeit bringt Bürokratie und Berichtspflichten<br />
– und betriebliche Unabhängigkeit<br />
durch Materialrecycling, Ressourceneffizienz<br />
und Stromautarkie. Wer<br />
Nachhaltigkeit nur halbherzig umsetzt,<br />
wird spätestens bei der Auftragsvergabe<br />
und der Personalgewinnung dafür abgestraft.<br />
Auch im Betriebsalltag lassen sich<br />
viele positive Veränderungen umsetzen,<br />
wenn die Belegschaft dafür ins Boot geholt<br />
wird.<br />
Bei allen Veränderungsprozessen sind<br />
Geschäftsführer und Manager gefordert,<br />
nicht nur den Betrieb durch die Transformation<br />
führen, sondern zuallererst die Belegschaft.<br />
Fehlen dafür kommunikatives<br />
Know-how oder Kapazitäten, hilft externe<br />
Unterstützung. Mit methodischer, respektbasierter<br />
Kommunikation können Veränderungen<br />
zu Verbesserungen werden. W<br />
Gastautorin: Meike Sturat, Expertin für PR,<br />
Kommunikation und Veränderungsprozesse<br />
www.sturat-kommunikation.de<br />
Foto: Uta Konopka<br />
38 www.diewirtschaft-koeln.de