ERASMUS - DAAD
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FINNLAND<br />
ebenfalls ein langwieriger Prozess. Die ersten drei Monate hatten<br />
wir für unseren Sohn eine „Club-Betreuung“ zweimal die<br />
Woche, danach einen richtigen Platz. Mit der Integration in den<br />
Kindergarten und dem Spracherwerb dort haben wir sehr gute<br />
Erfahrungen gemacht. Leider hat unser Großer irgendwann beschlossen,<br />
uns keine fi nnischen Wörter mehr zu verraten, die er<br />
neu gelernt hat. Ich mutmaße aber trotzdem, dass er die besten<br />
Finnischkenntnisse der Familie hat.<br />
Einen großen Teil unserer Zeit verbrachten wir mit den Kindern<br />
auf den vielen Spielplätzen der Stadt, nahezu jedes Wohnquartier<br />
besitzt kleinere Anlagen. Große gibt es im Zentrum, am<br />
Seeufer und in der Nähe von Kindergärten. Während der Winterzeit<br />
ist kein Spielplatz nötig, da der allgegenwärtige Schnee<br />
genügend Möglichkeiten bietet. Auf den Seen befi nden sich gespurte<br />
Loipen und eine große, täglich polierte Eislaufbahn! Im<br />
Sommer laden viele kleinere und größere Badestrände zum<br />
Schwimmen und Sandburgen bauen ein. Die Seen sind allerdings<br />
bis weit in den Juni recht kühl, erst im Spätsommer schütteln<br />
sie ihre winterliche Kälte ab. Sowieso verschiebt sich im<br />
Sommer das Leben hier viel weiter in den Abend hinein. Zwar<br />
verschwindet die Sonne in diesem Breitengrad noch immer hinter<br />
dem Horizont, aber irgendwann wird es trotzdem nicht mehr<br />
dunkel. Zum Tanzen, Sporttreiben, Spielen und vor allem zum<br />
Grillen wird dies ausgiebig genutzt. Ab Juhannus (dem längsten<br />
Tag des Jahres im Juni und ein feucht-fröhliches Fest sondergleichen)<br />
fängt dann der Finne an, melancholisch zu werden, da ja<br />
nun die Tage wieder kürzer werden und der Sommer sozusagen<br />
vorbei ist.<br />
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