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Christkind von 1897 - Die Schweizerische Post

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10 Hintergrund <strong>Post</strong>Mail<br />

<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 12/2006<br />

www.post.ch/personalzeitung<br />

Im Briefmarkt noch mehr<br />

Muskeln zulegen<br />

Auf die dynamischen Veränderungen<br />

im Briefmarkt, die schleichende<br />

Substitution und die zunehmende<br />

Marktöffnung reagiert <strong>Post</strong>Mail mit<br />

neuen Konzepten.<br />

Text: Michael Flückiger<br />

In der Schweiz werden heute pro Jahr 538<br />

adressierte Briefsendungen und Zeitungen pro<br />

Kopf zugestellt. Das ist gemäss Statistik des<br />

Weltpostvereins <strong>von</strong> 2004 weltweit ein Spitzenwert.<br />

In Deutschland ist der Wert mit 263 Sendungen<br />

pro Kopf tiefer und in Österreich mit<br />

121 Sendungen pro Kopf sogar deutlich tiefer.<br />

Ohne Frage, der Schweizer Briefmarkt ist klein,<br />

aber sehr interessant für potenzielle Wettbewerber.<br />

2005 steuerte der Bereich <strong>Post</strong>Mail<br />

denn auch einen Viertel des Gewinns der <strong>Post</strong><br />

bei. In den ersten drei Quartalen 2006 hat der<br />

mit 18 000 Mitarbeitenden grösste Bereich der<br />

<strong>Post</strong> einen Gewinn <strong>von</strong> 150 Millionen Franken<br />

erzielt, leicht weniger als vor einem Jahr.<br />

Verlagerung und Konzentration<br />

Der Verlauf der letzten Jahre zeigt klar: <strong>Die</strong><br />

Erträge im Sektor Brief wie auch die Menge der<br />

beförderten Sendungen nehmen stetig ab.<br />

Gegenwärtig liegt der Rückgang der Sendungen<br />

pro Jahr bei rund 1,5 Prozent. <strong>Die</strong> Substitution<br />

der physischen <strong>Post</strong> durch die elektronische<br />

<strong>Post</strong> ist einer der Gründe für den Rückgang der<br />

Briefmengen. Der andere liegt in der Konzen-<br />

tration: Telefonrechnungen zum Beispiel werden<br />

heute nur noch alle zwei bis drei Monate<br />

versendet, um Versandkosten zu sparen.<br />

Neue Lösungen gefragt<br />

Gegen aktuelle wie auch bevorstehende Entwicklungen,<br />

die das Kerngeschäft unterwandern,<br />

wappnet sich <strong>Post</strong>Mail einerseits mit Kostensparmassnahmen<br />

wie bei REMA. Dann wartet <strong>Post</strong>-<br />

Mail aber auch mit innovativen Konzepten auf.<br />

So zum Beispiel im elektronischen Bereich:<br />

Jüngst hat <strong>Post</strong>Mail das ZertES-Zertifikat für die<br />

elektronische Unterschrift erhalten. Damit wird<br />

auch der elektronisch eingeschriebene Brief<br />

Wirklichkeit. Innovativ ist auch die Tochter<br />

search.ch, die raffinierte Suchmaschine, die den<br />

Kunden neue Möglichkeiten für trendbewusstes<br />

e-Marketing bietet. Moderne elektronische<br />

<strong>Die</strong> Chance mit Werbemailings nutzen<br />

Während die Briefmenge gesamthaft gesehen<br />

abnimmt, geht <strong>Post</strong>Mail aktiv vor, um<br />

Sendungsvolumen bei Werbemailings zu<br />

steigern. Eine Stossrichtung verfolgt <strong>Post</strong>-<br />

Mail derzeit bei den unadressierten Werbesendungen<br />

(Promopost), mit denen die <strong>Post</strong><br />

im Wettbewerb steht und mit denen sie derzeit<br />

zwei Prozent ihres gesamten Umsatzes<br />

erzielt. Heute sind 40 Prozent der Briefkästen<br />

in der Schweiz mit einem Stopp-Kleber<br />

für Werbung versehen. Damit entgeht der<br />

<strong>Post</strong> ein Potenzial <strong>von</strong> rund 80 Millionen<br />

Mengenentwicklung Briefkanal 2002–2006<br />

Total prioritäre<br />

Sendungen in Mio.<br />

Total nichtprioritäre<br />

Sendungen in Mio.<br />

Total Promopost<br />

(nichtadressierte<br />

Sendungen) in Mio.<br />

Zeitungen in Mio.<br />

Quelle: Geschäftsbericht der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong><br />

Franken Umsatz. Im Frühjahr in Basel und<br />

jüngst im Grossraum Zürich hat <strong>Post</strong>Mail die<br />

Kunden dafür zu gewinnen versucht, diese<br />

Kleber zu entfernen oder mit eigens ihnen<br />

zugesandten Stickern zu überkleben. Mit<br />

Erfolg: In Basel haben 4,8 Prozent der 68 000<br />

Angeschriebenen positiv reagiert, im Grossraum<br />

Zürich waren es 3,3 Prozent <strong>von</strong><br />

110 000 Angeschriebenen. Darüber freut sich<br />

Christof Lenhard, Leiter Direct Marketing bei<br />

<strong>Post</strong>Mail: «Jeder schweizweite Prozentpunkt<br />

weniger Stopp-Kleber bringt uns zwei Millio-<br />

2002 2003 2004 2005 1. Halb- 1. Halbjahr<br />

2005 jahr 2006<br />

828 787 754 754 371 370<br />

2101 2049 2031 2029 1005 988<br />

1274 1264 1253 1214 598 568<br />

1091 1074 1195 1203 606 604<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen können aber den Rückgang im<br />

Kerngeschäft nicht vollständig auffangen.<br />

Ein weiteres Bespiel ist der umworbene<br />

Markt Direct Marketing: Hier begnügt sich die<br />

<strong>Post</strong> längst nicht mehr damit, Sendungen zuzustellen;<br />

die Kunden werden mit findigen Ideen<br />

und Konzepten bedient. Jüngst sorgte die Stopp-<br />

Kleber-Aktion zur Steigerung der Akzeptanz für<br />

unadressierte Werbung für Furore (siehe<br />

Kasten). Während diese Aktivitäten sich auf die<br />

Sendungen respektive das Sendungsvolumen<br />

konzentrieren, hat <strong>Post</strong>Mail erkannt, dass ihr<br />

Distributionsnetz mit 7500 Zustellerinnen und<br />

Zustellern auch für andere <strong>Die</strong>nstleistungen als<br />

die Zustellung geeignet ist. <strong>Die</strong> Pilotversuche für<br />

die Distribution <strong>von</strong> Hundefutter, der Blick-Abo-<br />

Verkauf sowie die jüngste Aktion, die PET-Flaschenentsorgung,<br />

sind Beispiele dafür.<br />

nen Franken mehr Umsatz und hilft so,<br />

Arbeitsplätze zu sichern.» Noch aussichtsreicher<br />

sieht die Entwicklung bei adressierten<br />

Werbesendungen aus. So hat sich der Anteil<br />

an Direktwerbung an den Gesamtwerbeinvestitionen<br />

<strong>von</strong> 18 Prozent im Jahre 1998 auf<br />

24 Prozent im Jahre 2004 erhöht. Christof<br />

Lenhard dazu: «<strong>Die</strong>ses Wachstum lässt sich<br />

natürlich nicht endlos fortsetzen, aber wir<br />

rechnen in diesem Segement in den nächsten<br />

Jahren mit weiteren Zuwachsraten <strong>von</strong> zwei<br />

bis drei Prozentpunkten.»

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