Christkind von 1897 - Die Schweizerische Post
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www.post.ch/personalzeitung<br />
Immer mehr Angestellte im Kader der <strong>Post</strong><br />
überlegen sich, ihr Arbeitspensum zugunsten<br />
einer ausgeglicheneren Work-Life-Balance zu<br />
reduzieren; trotzdem ist der Anteil <strong>von</strong> Teilzeitarbeitenden<br />
mit 7,1 Prozent gering. Woran<br />
liegts? <strong>Die</strong> in Bern zum dritten Mal stattfindende<br />
«Erfa-Tagung» bot sowohl Teilzeit als auch<br />
interessierten Vollzeit arbeitenden Kaderangehörigen<br />
Gelegenheit zur Diskussion. Dabei<br />
zeigte sich, dass die Teilzeitbeschäftigten ihre<br />
Situation sehr positiv beurteilen: Kaum jemand<br />
würde beispielsweise sein Pensum für einen<br />
Karrieresprung aufstocken.<br />
Angeregtes Podiumsgespräch<br />
Unter der Regie <strong>von</strong> Moderatorin Béatrice<br />
Vandezande tauschten die Teilnehmenden ihre<br />
persönlichen Erfahrungen aus und erarbeiteten<br />
Fragen für das nachmittags stattfindende<br />
Podiumsgespräch mit Urs Schwaller, Präsident<br />
der CVP Bundeshausfraktion, Franziska<br />
Bischof-Jäggi, Familienmanagement GmbH,<br />
Ursula Straub, Personal Informationstechnologie,<br />
und Yves-André Jeandupeux, Mitglied der<br />
Konzernleitung <strong>Post</strong>.<br />
Vorurteile abbauen<br />
Fazit <strong>von</strong> Organisator Olivier Gross, Delegierter<br />
für Chancengleichheit, nach einem Tag<br />
prall gefüllt mit angeregten und konstruktiven<br />
Diskussionen: «Wer Teilzeit arbeiten möchte,<br />
muss es selbst anpacken, kreativ werden und<br />
konkrete Lösungen vorschlagen. <strong>Die</strong> Vorgesetzten<br />
müssen ihrerseits eine neue Führungskultur<br />
entwickeln. <strong>Die</strong> Aufgabe der <strong>Post</strong> als<br />
Arbeitgeberin ist es, die Rahmenbedingungen<br />
aufzuzeigen sowie mit einer gezielten Kommunikation<br />
Vorurteile abzubauen und Chancen zu<br />
beleuchten.»<br />
Warum setzt sich Teilzeit nicht überall durch?<br />
Urs Schwaller, Präsident der<br />
CVP Bundeshausfraktion<br />
Wir müssen bessere Bedingungen schaffen:<br />
zum Beispiel bezahlbare Krippenplätze und Schulstrukturen,<br />
die Familien das Leben erleichtern.<br />
Klar darf man aber auch nicht diejenigen diskriminieren,<br />
die der Kinder wegen auf eine Erwerbstätigkeit<br />
verzichten. Teilzeitarbeit wird in Zukunft<br />
immer wichtiger werden – vor allem auch für die<br />
Älteren, die nicht bis zur Pension voll arbeiten<br />
möchten.<br />
Arbeitsalltag Service 25<br />
Teilzeit im Kader: zwischen<br />
Bedenken und Begeisterung<br />
Kann man bei der <strong>Post</strong> mit<br />
einem reduzierten Pensum arbeiten<br />
– und gleichzeitig Karriere<br />
machen? <strong>Die</strong>s diskutierten rund<br />
40 Mitarbeitende der <strong>Post</strong><br />
Anfang November im Rahmen<br />
des Erfahrungsaustauschs<br />
«Teilzeit im Kader».<br />
Text und Bilder: Mareike Fischer<br />
Warum herrscht in der Schweiz Steinzeit im Vergleich<br />
zu Frankreich und Skandinavien?<br />
Franziska Bischof-Jäggi, Geschäftsführerin<br />
Familienmanagement GmbH<br />
«In der Schweiz gibt es durchaus innovative<br />
Arbeitszeitmodelle. Allerdings hapert es an der<br />
gesellschaftlichen Akzeptanz: Arbeitet eine Frau<br />
mit Kindern 60 Prozent, ist das okay, arbeitet sie<br />
80 Prozent, muss sie sich unweigerlich verteidigen.<br />
Arbeitet ein Mann der Familie dagegen 80<br />
Prozent, wird er gefeiert; reduziert er auf 60 Prozent,<br />
hält man ihn für bequem und antriebslos.»<br />
<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> Nr. 12/2006<br />
Wie haben Sie Ihren Vorgesetzten vom Modell Top-Sharing<br />
(Job-Sharing in Führungspositionen) überzeugt?<br />
Ursula Straub, Personal Informationstechnologie,<br />
Top-Sharing ab 2007<br />
«Mein Top-Sharing-Partner Cuno Derendinger<br />
und ich werden uns mit je 50 Prozent die Führung<br />
des Personals des Bereichs Informationstechnologie<br />
teilen. Wie ich vorgegangen bin: Ich habe<br />
mich in meinen Chef hineinversetzt und überlegt,<br />
welches seine wichtigsten Bedürfnisse sind. Ich<br />
habe konkrete Lösungen vorgeschlagen, offen<br />
Vor- und Nachteile des Top-Sharings beleuchtet<br />
und mich mit allen Beteiligten abgesprochen. Und<br />
ich war zu Kompromissen bereit – indem ich zum Beispiel die Personalführung abgegeben,<br />
dafür aber die strategische Führung übernommen habe.»<br />
Teilzeit bei der <strong>Post</strong><br />
Bei der <strong>Schweizerische</strong>n <strong>Post</strong> arbeiten über 40 Prozent der Mitarbeitenden Teilzeit, das<br />
heisst mit einem Beschäftigungsgrad <strong>von</strong> weniger als 90 Prozent. 80 Prozent dieser Teilzeitbeschäftigten<br />
sind Frauen. Auch höher qualifizierte Frauen und Männer interessieren sich<br />
vermehrt für Teilzeitstellen. Dazu beigetragen hat das Projekt «Teilzeit im Kader». Seit 2003<br />
ist der Anteil <strong>von</strong> Kaderpersonen mit Teilzeitpensen (ab Funktionsstufe 10) <strong>von</strong> 86 auf<br />
aktuell 156 Mitarbeitende angestiegen.<br />
Mehr Infos im Intranet unter Bereich Personal/Chancengleichheit.