Handbuch für die Pädagogische Praxis - Familie
Handbuch für die Pädagogische Praxis - Familie
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<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
in Sachsen<br />
„<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“<br />
Ein Modellprojekt des Sächsischen Landesjugendamtes,<br />
gefördert durch das Sächsische Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales<br />
Die Bedeutung der <strong>Familie</strong>
Impressum<br />
Das <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong> wurde im Auftrag<br />
des Sächsischen Staatsministeriums <strong>für</strong> Soziales durch<br />
das Felsenweg-Institut im Rahmen der zweiten Modellphase<br />
des Landesmodellprojekts „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“ erarbeitet.<br />
Bei der Erarbeitung sind <strong>die</strong> Ideen, Erfahrungen und praktische<br />
Beispiele der Koordinatorinnen aus den Modellstand-<br />
orten eingeflossen.<br />
Koordinatoren:<br />
Jens Altmann, Ralf Brandis, Annett Heinrich, Doreen Hempel,<br />
Jeannette Kunert, Kathrin Standar<br />
Herausgeber:<br />
Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales<br />
Albertstraße 10<br />
01097 Dresden<br />
Weitere Exemplare sind zu beziehen über:<br />
Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> und Soziales<br />
Abteilung 4 – Landesjugendamt<br />
Reichsstraße 3<br />
09112 Chemnitz<br />
Telefon: 0371/577-0<br />
E-Mail: landesjugendamt@slfs.sms.sachsen.de<br />
Gesamtleitung:<br />
Günter Refle<br />
Projektleitungsteam:<br />
Margot Refle, Udo Schmitz, Christiane Voigtländer<br />
Felsenweg-Institut<br />
Karl Kübel Stiftung <strong>für</strong> Kind und <strong>Familie</strong><br />
Tolkewitzer Str. 90<br />
01279 Dresden<br />
www.felsenweginstitut.de<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Günter Refle, Christiane Voigtländer<br />
Redaktion:<br />
Günter Refle, Margot Refle, Udo Schmitz, Christiane Voigtländer<br />
Gestaltung, Layout und Satz:<br />
Grafikdesign Zimmermann . www.paperfish.de<br />
Druck:<br />
Starke und Sachse, Großenhain<br />
1. Auflage: 500 Stück<br />
Dresden, Juli 2007
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich freue mich, dass auch Sie <strong>die</strong>ses <strong>Handbuch</strong> nutzen wollen, um<br />
Kooperationen zwischen <strong>Familie</strong>nbildung und Kindertagesstätten<br />
auf- und auszubauen.<br />
Wir haben uns in Sachsen da<strong>für</strong> entschieden, <strong>Familie</strong>nbildung<br />
ganz besonders in der Kooperation mit den sächsischen Kindertagesstätten<br />
Eltern ganz buchstäblich näher zu bringen. Kein institutionelles<br />
Netzwerk erreicht mehr <strong>Familie</strong>n. Kitas können und<br />
sollen nicht nur <strong>für</strong> Sachsens Kinder maßgebliche Bildungschancen<br />
eröffnen, sondern auch <strong>für</strong> Eltern ein vertrauter und niederschwelliger<br />
Lernort sein. Das kann in ganz unterschiedlicher Form und in<br />
unterschiedlichem Maß passieren. In der Regel werden Kindertagesstätten<br />
dabei mit Experten der <strong>Familie</strong>nbildung zusammenarbeiten<br />
und oft auch einfach auf Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
gezielt verweisen.<br />
Die Kooperation von <strong>Familie</strong>nbildung und Kindertagesstätten,<br />
aber auch mit weiteren Partnern, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n Rat und Unterstützung<br />
bieten, schafft wichtige Synergien, ohne im gleichen Maß<br />
Mehraufwand zu erfordern. Gleichzeitig ist <strong>die</strong>ser Weg höchst<br />
flexibel und lässt jeder Kommune und jeder Einrichtungen <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, passgenau auf <strong>die</strong> eigene Situation zugeschnittene<br />
Formen zu finden.<br />
Darin liegt <strong>die</strong> große Chance, aber auch eine erhebliche Herausforderung,<br />
denn damit ist auch jede Region und jede entsprechende<br />
Institution da<strong>für</strong> verantwortlich, einen eigenen Weg zu suchen<br />
und zu gehen.<br />
Ich bin sicher, dass der Einsatz an Zeit und Ideen in <strong>die</strong>ser Form den<br />
größten Nutzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>n in Sachsen entfalten kann. Und<br />
das ist ohne Zweifel das wichtigste Kriterium: Eltern in Sachsen<br />
erleben, dass sie mit ihrer faszinierenden, aber auch herausfordernden<br />
Aufgabe nicht alleingelassen sind, sondern unkompliziert<br />
und je nach aktuellem Bedarf Rat und Hilfe erhalten. Eltern stärken,<br />
damit unsere Kinder zu starken Persönlichkeiten heranwachsen<br />
können – das ist unser Ziel.<br />
Helma Orosz<br />
Staatsministerin <strong>für</strong> Soziales<br />
Vorwort der Ministerin <strong>für</strong> Soziales und <strong>Familie</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
5 - 6<br />
7 - 24<br />
25 - 44<br />
45 - 62<br />
63 - 78<br />
79 - 95<br />
96 - 111<br />
112<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung<br />
1. Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
2. Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
3. Auf- und Ausbau einer erziehungs-<br />
partnerschaftlichen Elternarbeit<br />
4. Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
5. Kopiervorlagen<br />
6. Anregungen und Beispiele<br />
7. Literaturverzeichnis
Einleitung<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen<br />
durchzuführen hat sich in den vergangenen Jahren als ein erfolgreicher<br />
Weg erwiesen, um <strong>Familie</strong>n <strong>für</strong> ihr Miteinander zu stärken<br />
und sie in ihrem Alltag zu unterstützen.<br />
Die Kindertageseinrichtung kann ein vielfältiger und vertrauter<br />
Lernort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n sein. Den Weg dahin haben wir im Rahmen<br />
des Landesmodellprojektes „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit<br />
Kindertageseinrichtungen“ erprobt.<br />
Auf Grundlage der Erfahrungen der ersten Projektphase wurde in<br />
der zweiten Projektphase ein strukturiertes Verfahren entwickelt,<br />
um Kooperationen nachhaltig und zügig aufzubauen, zu pflegen<br />
und durch ihre inhaltliche Ausgestaltung <strong>die</strong> Elternarbeit in Kitas<br />
im Sinne eines erziehungspartnerschaftlichen Miteinanders weiterzuentwickeln.<br />
Der Weg hat sich bewährt und liegt nun ausführlich beschrieben<br />
als <strong>Handbuch</strong> vor.<br />
Die Inhalte, Abläufe und Ergebnisse der zweiten Projektphase sind<br />
im Abschlussbericht dargestellt. Aus <strong>die</strong>sem Grund haben wir uns<br />
bei der Gestaltung des <strong>Handbuch</strong>s auf jene Elemente konzentriert,<br />
<strong>die</strong> Sie als Praktiker in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen.<br />
Kapitel 1 gibt einen kurzen Einblick in theoretische Hintergründe,<br />
<strong>die</strong> bei dem Aufbau von Kooperationsbeziehungen zwischen <strong>Familie</strong>nbildung<br />
und Kindertageseinrichtungen von Bedeutung sind.<br />
Die Kapitel 2 bis 4 beschreiben den „Weg der <strong>Praxis</strong>“:<br />
Wie werden Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen aufgebaut?<br />
Welche Schritte sind beim Auf- und Ausbau eines erziehungspartnerschaftlichen<br />
Miteinanders zu gehen? Was ist bei der<br />
Planung und Durchführung von Veranstaltungen und Angeboten<br />
wichtig? Die Schritte sind als „Roter Faden“ gedacht, der Orientierung<br />
geben will. Bei der Umsetzung sind in jedem Fall <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.<br />
In Kapitel 5 und 6 finden Sie Kopiervorlagen und Anregungen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Praxis</strong>.<br />
Die Kopiervorlagen sind <strong>für</strong> Sie als Arbeitsinstrumentarium gedacht.<br />
Die <strong>Praxis</strong> zeigt jedoch, dass im Sinne der Flexibilität des<br />
Ansatzes Vorlagen im Gespräch mit Kita-Teams und Eltern angepasst<br />
werden müssen. Die Muster <strong>die</strong>nen als „Anregungen von der<br />
<strong>Praxis</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong>“ dazu, Beispiele zu zeigen und Ideen anschaulich<br />
zu machen.<br />
Einleitung
Einleitung<br />
Den Kooperationsaufbau haben in beiden Modellphasen pädagogische<br />
Fachkräfte an den unterschiedlichen Standorten geleistet.<br />
Diese Fachkräfte wurden als Koordinatoren bezeichnet. Da es sich<br />
in der Mehrzahl um weibliche Fachkräfte handelte, wird in dem<br />
<strong>Handbuch</strong> der Einfachheit halber <strong>die</strong> weibliche Form – Koordinatorin<br />
– verwendet. Alle männlichen Fachkräfte – <strong>die</strong> bisherigen und<br />
zukünftigen – sind damit eingeschlossen.<br />
Wir möchten all denen herzlich danken, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Projektarbeit in<br />
den letzten Jahren unterstützt und begleitet haben. Besonderer<br />
Dank gilt Frau Wenzler aus dem Sozialministerium und Herrn<br />
Brinkel vom Sächsischen Landesjugendamt. Die Mitglieder des<br />
Projektbeirats bereicherten <strong>die</strong> Projektarbeit durch viele konstruktive<br />
Diskussionen - auch ihnen sei an <strong>die</strong>ser Stelle herzlich gedankt.<br />
Herrn Prof. Knoll und Frau Braun vom Lehrstuhl <strong>für</strong> Erwachsenenpädagogik<br />
der Universität Leipzig danken wir <strong>für</strong> <strong>die</strong> konstruktive<br />
und inhaltlich bereichernde wissenschaftliche Begleitung. Weiterer<br />
Dank <strong>für</strong> das aktive Mittun geht an <strong>die</strong> Leiterinnen, Erzieherinnen<br />
und Eltern der beteiligten Kindertageseinrichtungen.<br />
Ein ganz besonderer Dank gilt den Koordinatorinnen <strong>für</strong> Ihre<br />
engagierte Arbeit. Sie haben das Projekt an vier Modellstandorten<br />
in Sachsen ganz konkret betrieben und vorangebracht. Die hier<br />
beschriebenen Wege und Instrumente sind mit ihnen gemeinsam<br />
entwickelt, erprobt und diskutiert worden.<br />
Das <strong>Handbuch</strong> muss nicht so bleiben, wie wir es geschrieben haben.<br />
Es darf sich entwickeln. Das heißt, Sie als Praktiker sollen es<br />
mit Ihren eigenen Ideen, Gedanken, methodischen Anregungen<br />
und Texten füllen.<br />
Viel Erfolg bei der Umsetzung!<br />
Dresden, im Juli 2007<br />
Für das Projektteam<br />
Günter Refle und Christiane Voigtländer<br />
Felsenweg-Institut der Karl Kübel Stiftung <strong>für</strong> Kind und <strong>Familie</strong>
Grundlagen –<br />
Theoretischer Hintergrund<br />
IKapitel
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
Grundlagen –<br />
Theoretischer Hintergrund<br />
“Wir finden, Kinder sind etwas Grossartiges. Sie machen das Land menschlicher.“<br />
Tilman Gerwien<br />
Es ist unumstritten, dass <strong>die</strong> <strong>Familie</strong> eine elementare Bedeutung<br />
<strong>für</strong> das gelingende Aufwachsen von Kindern hat. Ob ein Kind sich<br />
wohl fühlt und ob es seine Potentiale bestmöglich entfalten kann,<br />
hängt entscheidend von seinem familiären Umfeld ab. In der <strong>Familie</strong><br />
erfahrene Wärme, emotionale Unterstützung und verständliche<br />
Regeln sind wichtige Schutzfaktoren <strong>für</strong> eine positive Entwicklung<br />
des Kindes.<br />
Die <strong>Familie</strong> ist <strong>die</strong> früheste und wichtigste Sozialisationsinstanz<br />
einer Gesellschaft. In ihr werden junge Persönlichkeiten nachhaltig<br />
geprägt. Darüber hinaus ist <strong>die</strong> <strong>Familie</strong> <strong>die</strong> erste und grundlegende<br />
Bildungsinstitution <strong>für</strong> Kinder. Hier werden zentrale Fähigkeiten<br />
<strong>für</strong> lebenslanges Lernen geschaffen.<br />
Der Gesetzgeber ist sich der Bedeutung der <strong>Familie</strong> bewusst und<br />
sieht das Kindeswohl im systemischen Zusammenhang mit der <strong>Familie</strong>.<br />
So benennt das SGB VIII u. a. als Leitziele <strong>die</strong> Schaffung einer<br />
familienfreundlichen Umwelt und <strong>die</strong> Unterstützung und Beratung<br />
von Eltern bei der Erziehung.<br />
<strong>Familie</strong><br />
Systemische Wechselwirkung<br />
Kindeswohl<br />
Eine Form der Unterstützung und Beratung von Eltern bei der<br />
Erziehung stellt <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>nbildung dar. Deren zentrales Anliegen<br />
ist <strong>die</strong> Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz.<br />
Erziehungskompetenzen sind keine feststehenden Sachverhalte,<br />
sondern komplexe, soziale Konstruktionen. Sie beschreiben auch<br />
keine „Ein-Personen-Merkmale“ im Sinne eines Kataloges von<br />
Fähigkeiten und Kenntnissen, <strong>die</strong> einer Mutter oder einem Vater<br />
jederzeit und beziehungsunabhängig zur Verfügung stehen. Jede<br />
Kompetenz realisiert und aktualisiert sich immer in ganz konkreten<br />
und einmaligen Interaktionen mit dem jeweiligen Kind.
Der wissenschaftliche Beirat <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>nfragen des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen und Jugend hat vier Kompetenzklassen<br />
elterlicher Kompetenzen beschrieben, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Befriedigung der Grundbedürfnisse und Entwicklungserfordernisse<br />
von Kindern als wichtig erwiesen haben:<br />
/ selbstbezogene<br />
/ kindbezogene<br />
/ kontextbezogene<br />
/ handlungsbezogene<br />
Unter selbstbezogenen Kompetenzen werden vor allem Dispositionen<br />
der Eltern beschrieben, <strong>die</strong> im Zusammenhang mit beziehungs-<br />
und erziehungsthematischen Situationen stehen. Dazu<br />
gehört z. B., sich Wissen über <strong>die</strong> Entwicklung und den Umgang<br />
mit Kindern anzueignen, eigene Emotionen zu kontrollieren und<br />
überlegt handeln zu können, eigene Fehler einzugestehen und<br />
offen <strong>für</strong> Veränderungen zu sein.<br />
Die kindbezogenen Kompetenzen umfassen eine Reihe von Dispositionen<br />
mit deren Hilfe Eltern auf individuelle Besonderheiten<br />
und Entwicklungserfordernisse ihrer Kinder eingehen können, wie<br />
z. B. Zuneigung zeigen, empfänglich sein <strong>für</strong> kindliche Bedürfnisse,<br />
kindliche Entwicklungspotentiale erkennen und zu ihrer Verwirklichung<br />
beitragen können.<br />
Die inhaltliche Beschreibung der kontextbezogenen Kompetenzen<br />
zielt vor allem auf Dispositionen ab, mit denen Eltern in der Lage<br />
sind, den (Lebens-)Kontext der Kinder entwicklungsförderlich zu<br />
gestalten. Dazu gehört beispielsweise, dass Eltern zusammen mit<br />
ihren Kindern Situationen aufsuchen oder gestalten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Kinder entwicklungsförderlich sind (z. B. Zoobesuche, kreative<br />
Spielsituationen).<br />
Zur Klasse der handlungsbezogenen Kompetenzen gehört, dass<br />
Eltern Vertrauen in <strong>die</strong> eigene Handlungsfähigkeit haben, angekündigtes<br />
Handeln auch tatsächlich umsetzen oder ihr Handeln<br />
erfahrungsgeleitet ändern und an neue Gegebenheiten anpassen<br />
(z. B. bei veränderten <strong>Familie</strong>nverhältnissen oder sich ändernden<br />
Entwicklungsaufgaben der Kinder).<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
Anliegen des Projektes<br />
Das Projekt will als zentrales Anliegen Eltern in ihren Erziehungsaufgaben<br />
unterstützen. Deshalb sollen<br />
/ Eltern in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben sicher und<br />
stark gemacht werden (präventiv).<br />
/ viele Eltern in Sachsen mit bedarfsgerechten Bildungsangeboten<br />
erreicht werden (bedarfsgerecht).<br />
/ <strong>die</strong> Angebote inhaltlich, zeitlich und örtlich an den Lebenswelten<br />
von <strong>Familie</strong>n orientiert werden (niederschwellig).<br />
Der Weg der Umsetzung soll durch den Aufbau von Kooperationen<br />
zwischen Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung und Kitas<br />
geschehen.<br />
Die Gründe da<strong>für</strong> sind:<br />
/ In Sachsen besuchen nahezu alle Kinder zwischen 3 und<br />
6 Jahren eine Kita.<br />
/ Für viele Eltern sind Erzieherinnen wichtige Ansprechpartnerinnen,<br />
wenn es um Fragen der Erziehung und Bildung ihrer<br />
Kinder geht.<br />
/ Die Erzieherinnen genießen aufgrund der Nähe und ihres<br />
Fachwissens ein hohes Vertrauen bei den Eltern.<br />
Das Projekt greift <strong>die</strong> Bemühungen vieler Kitas auf, Ihre Elternarbeit<br />
vertiefen und erweitern zu wollen. Dies geschieht nach einer<br />
im Landesmodellprojekt erprobten und bewährten Vorgehensweise<br />
und unter Berücksichtigung einrichtungsspezifischer Rahmenbedingungen.<br />
Zentrales Anliegen <strong>die</strong>ser Unterstützung ist <strong>die</strong> Begleitung,<br />
Beratung und Qualifizierung der Erzieherinnen<br />
/ in der Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungs-<br />
partnerschaft.<br />
/ in der Weiterentwicklung und Umgestaltung ihrer Einrichtung<br />
zu einem (Lern-) Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n.<br />
0
Bei der Umsetzung der Projektidee werden sowohl regionale als<br />
auch einrichtungsspezifische Besonderheiten berücksichtigt. Die<br />
Weiterentwicklung der Kitas hin zu einem Lernort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n<br />
geschieht in Übereinstimmung mit den Anliegen des Sächsischen<br />
Bildungsplans.<br />
Gut zu wissen!<br />
Der Sächsische Bildungsplan erachtet es ebenso als eine unerlässliche<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine optimale Förderung der<br />
Kinder, dass Eltern in das Kita-Geschehen miteinbezogen und<br />
Erziehungs- und Bildungspartnerschaften aufgebaut werden.<br />
Bei der institutionellen Weiterentwicklung bzw. Umgestaltung<br />
haben sich drei Kooperationsmodelle herauskristallisiert. Die<br />
Entscheidung, welches der drei Modelle von der jeweiligen Einrichtung<br />
angestrebt wird, obliegt der Einrichtung selbst.<br />
1. Das Grundmodell<br />
Innerhalb der Regeltätigkeit wird <strong>die</strong> vorhandene Elternarbeit<br />
qualitativ in Richtung Erziehungs- und Bildungspartnerschaft umgestaltet.<br />
Das Bewusstsein über familienbildnerische Anteile in der<br />
eigenen Tätigkeit wird gestärkt.<br />
2. Das erweiterte Modell<br />
Zusätzlich zum Regelangebot <strong>für</strong> Kinder und <strong>Familie</strong>n finden sich<br />
weitere Angebote und Dienstleistungen <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n. Die Kita erweitert<br />
ihr Angebotsspektrum, indem sie Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung<br />
in ihrer Einrichtung aufnimmt. Diese Leistungen werden<br />
nicht durch eigenes Personal geleistet.<br />
3. Das integrierte Modell<br />
Die Kita entwickelt sich zu einem <strong>Familie</strong>nzentrum, das selbst<br />
Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung übernimmt und durchführt. Damit<br />
wird sie zu einem expliziten Leistungserbringer der <strong>Familie</strong>nbildung.<br />
Für das Erbringen <strong>die</strong>ser Leistungen werden zusätzliche<br />
zeitliche und finanzielle Ressourcen benötigt, da sie nicht mehr<br />
über <strong>die</strong> Regelfinanzierung der Kita abgedeckt ist. Das Kitapersonal<br />
muss sich in der Regel Zusatzqualifikationen erwerben.<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine tragfähige Kooperationsbeziehung ist, dass<br />
sich beide „Welten“ verstehen. Dazu gehört u.a. <strong>die</strong> Anliegen, Zielsetzungen<br />
und Leitbilder des anderen „Fachbereichs“ zu kennen.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> Kooperationen:<br />
Die Welt des Anderen kennen verstehen<br />
Welt der<br />
<strong>Familie</strong>nbildung<br />
Die Welt der <strong>Familie</strong>nbildung verstehen<br />
/ Anforderungen an <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>nbildung sind:<br />
/ Prävention<br />
/ Bedarfsgerechtigkeit<br />
/ Niederschwelligkeit<br />
Welt der Kita<br />
Präventive <strong>Familie</strong>nbildung will <strong>Familie</strong>n stärken und begleiten,<br />
bevor sich Belastungssituationen zuspitzen können. Sie grenzt sich<br />
damit von intervenierenden Angeboten der <strong>Familie</strong>nhilfe ab. Präventive<br />
Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung verfolgen einen ressourcenorientierten<br />
Ansatz. Familiäres Miteinander wird demnach nicht<br />
grundsätzlich als defizitär betrachtet. Der Fokus richtet sich vielmehr<br />
auf <strong>die</strong> Förderung schon vorhandener Stärken von <strong>Familie</strong>n<br />
und damit auf <strong>die</strong> Aktivierung von Selbsthilfekompetenzen.<br />
<strong>Familie</strong>nbildung muss sich an den Bedürfnissen der <strong>Familie</strong>n orientieren<br />
und ihre Angebote bedarfsgerecht auswählen und gestalten.<br />
Um <strong>Familie</strong>n <strong>für</strong> ihren Alltag und ihr Miteinander zu stärken,<br />
gilt es, dort anzusetzen, wo tatsächlich Fragen und Unterstützungsbedarf<br />
vorhanden sind.
Niederschwelligkeit beschreibt <strong>die</strong> Orientierung familienpädagogischer<br />
Angebote an den Lebenswelten der <strong>Familie</strong>n. Wichtig ist<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang ein einfacher Zugang zu Angeboten.<br />
Dieser wird beispielsweise erreicht durch Alltagsnähe, räumliche<br />
und zeitliche Erreichbarkeit, Freiwilligkeit und Anonymität bzw.<br />
Vertraulichkeit.<br />
/ Ansatzpunkte der <strong>Familie</strong>nbildung<br />
<strong>Familie</strong>nbildung orientiert sich immer an der Lebenswelt der<br />
<strong>Familie</strong>n. Sie kann an den Lebensphasen einer <strong>Familie</strong> ansetzen<br />
(Lebensphasen-Ansatz) oder an den Aufgaben, <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>n zu<br />
bewältigen haben (Aufgabenorientierter Ansatz).<br />
Paarbeziehung<br />
Schwangerschaft<br />
Babyphase<br />
Kleinkindphase<br />
Kindphase<br />
Jugendphase<br />
F a m i l i e n - L e b e n s p h a s e n - A n s a t z<br />
Im Leben einer <strong>Familie</strong> gibt es verschiedene natürliche Phasen. Die<br />
Übergänge von einer Phase in <strong>die</strong> nächste bringen oft große Veränderungen<br />
und damit Unsicherheiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>nmitglieder<br />
mit sich. Sie stellen deshalb eine gewisse Herausforderung dar<br />
und können als krisenhaft erlebt werden. Auf <strong>die</strong>se übergangsbedingten<br />
Herausforderungen sollen <strong>Familie</strong>n vorbereitet werden.<br />
Im Sinne des aufgabenorientierten (oder auch lebenslagenorientierten)<br />
Ansatzes setzt <strong>Familie</strong>nbildung an besonderen Lebenssituationen<br />
und den in <strong>die</strong>sen Situationen vorhandenen Bedürfnissen<br />
von <strong>Familie</strong>n an. Dies sind nicht allein unmittelbare Bildungsbedürfnisse,<br />
sondern Bedürfnisse nach Kontakt und Austausch, nach<br />
Entlastung durch Dienstleistungen und nach anregender Freizeitgestaltung.<br />
Leere<br />
Nestphase<br />
Großelternphase<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
Paarbeziehung<br />
Schwangerschaft<br />
Babyphase<br />
/ Zielgruppen der <strong>Familie</strong>nbildung<br />
Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung stehen grundsätzlich allen Interessierten<br />
offen. Das Sächsische Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales hat<br />
in seinem Konzept zur <strong>Familie</strong>nbildung in Sachsen vier Hauptzielgruppen<br />
formuliert:<br />
/ bildungsinteressierte und bildungsgewohnte Eltern, <strong>die</strong><br />
weiterhin Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung wahrnehmen<br />
wollen und sollen<br />
/ bildungsungewohnte Eltern, d. h. Menschen, <strong>die</strong> Bildungs-<br />
angeboten eher skeptisch gegenüber stehen, was nicht<br />
automatisch gleichzusetzen ist mit geringerem Einkommen<br />
oder sonstigen Belastungen<br />
/ Eltern, deren Belastungssituation eine erhöhte Wahrschein-<br />
lichkeit <strong>für</strong> einen mittelfristigen Hilfebedarf im Sinne des<br />
KJHG erwarten lässt<br />
/ Väter<br />
Hinzu kommen weitere Zielgruppen, wie Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
mit Handicaps, mit besonderen sozialen Problemen<br />
und Belastungen (wie z. B. pflegende Angehörige) und<br />
Senioren.<br />
/ <strong>Familie</strong>nbildung als Querschnittsaufgabe<br />
<strong>Familie</strong>n kommen in ihren verschiedenen Lebensphasen mit unterschiedlichen<br />
Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs-, und Sozialwesens<br />
in Kontakt. In deren Angeboten sind häufig Anteile von<br />
<strong>Familie</strong>nbildung enthalten. Neben den haupt- und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern in den Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung, den expliziten<br />
Akteuren, setzen sich implizite Akteure unterschiedlicher<br />
Professionen in verschiedenen Einrichtungen da<strong>für</strong> ein, Eltern in<br />
ihrer Erziehungskompetenz zu stärken.<br />
I m p l i z i e r t e A k t e u r e d e r F a m i l i e n b i l d u n g<br />
Frauenarzt Hebamme<br />
Kinderarzt<br />
Kleinkindphase<br />
Erzieherinnen<br />
Kindphase<br />
Jugendphase<br />
Lehrer<br />
..... .....<br />
Leere<br />
Nestphase<br />
Großelternphase
Implizite Akteure der <strong>Familie</strong>nbildung sind Berufsgruppen außerhalb<br />
der <strong>Familie</strong>nbildung, deren professionseigenes berufliches<br />
Handeln familienbildnerische Elemente umfasst. Sie besitzen natürliche<br />
soziale Kontakte zu <strong>Familie</strong>n, <strong>die</strong> in der Regel nicht pro-<br />
blembelastet sind und niederschwellige Zugänge zu <strong>Familie</strong>n<br />
ermöglichen. Damit sind auch <strong>Familie</strong>n erreichbar, <strong>die</strong> sonst häufig<br />
nicht durch präventive Angebote erreicht werden.<br />
Sie sind dadurch erste Ansprechpartner <strong>für</strong> Eltern im Hinblick auf<br />
erzieherische Fragestellungen und können Eltern an andere Angebote<br />
weitervermitteln. Sie kennen ihre Zielgruppen und deren<br />
spezifische Lebenslage, so dass sie auf Grund ihrer Zielgruppen-<br />
nähe passgenaue Angebote entwickeln und positionieren können.<br />
Folgende Punkte sind <strong>für</strong> eine erfolgreiche Erweiterung der <strong>Familie</strong>nbildung<br />
von zentraler Bedeutung:<br />
1. Implizite Akteure der <strong>Familie</strong>nbildung fühlen sich schnell<br />
überfordert von dem Anspruch, jetzt auch noch <strong>Familie</strong>nbildung<br />
machen zu müssen. Für sie ist es entlastend, <strong>die</strong><br />
Anteile ihrer Regeltätigkeit zu identifizieren, innerhalb<br />
derer sie „sowieso“ <strong>die</strong> Erziehungs- und Beziehungskompetenz<br />
von Eltern stärken. Daran anknüpfend kann mit ihnen<br />
erarbeitet werden, wie sie <strong>die</strong>se Anteile ohne wesentliche<br />
Mehrbelastung qualitativ verbessern oder mit zusätzlichen<br />
Ressourcen weiter ausbauen können.<br />
2. Explizite Akteure der <strong>Familie</strong>nbildung mit dem Auftrag<br />
Netzwerkknotenpunkte zu bilden, haben <strong>die</strong> Verantwortung,<br />
<strong>die</strong> impliziten Akteure in das sozialräumliche Netzwerk<br />
zu integrieren und sie als Professionelle der <strong>Familie</strong>nbildung<br />
partnerschaftlich in der Wahrnehmung ihrer<br />
Aufgaben zu unterstützen. In der <strong>Praxis</strong> übernehmen sie<br />
teilweise beratende Funktionen.<br />
3. Die Kontexte der einzelnen Professionen müssen unbedingt<br />
Beachtung finden. Hierzu zählt ihr Selbstverständnis, ihre<br />
Zielsetzungen und Leitbilder, ihre Organisationsstrukturen<br />
und ihre Handlungsspielräume.<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
Die Welt der Kita verstehen<br />
1. Der Grundauftrag der Kita<br />
Kindertageseinrichtungen arbeiten in sozialpädagogischer Ausrichtung<br />
nach einem ganzheitlich verstandenen Erziehungs-,<br />
Bildungs- und Betreuungsauftrag, bei dem alters- und entwicklungsspezifische<br />
Besonderheiten der Kinder berücksichtigt werden<br />
sollen. Dabei haben <strong>die</strong> Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und<br />
<strong>die</strong> Beratung und Information der Erziehungsberechtigten eine<br />
wesentliche Bedeutung. Der Kindergarten ergänzt <strong>die</strong> Erziehung<br />
in der <strong>Familie</strong> und eröffnet den Kindern erweiterte und umfassendere<br />
Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten über das familiäre<br />
Umfeld hinaus. Dabei hat der Kindergarten seinen Erziehungs-<br />
und Bildungsauftrag im ständigen Kontakt mit der <strong>Familie</strong> und<br />
anderen Erziehungsberechtigten durchzuführen (vgl. §2f GTK / §2<br />
SächsKitaG).<br />
Im Rahmen des Sächsischen Bildungsplans werden familienunterstützende<br />
Funktionen beschrieben, <strong>die</strong> Kindertageseinrichtungen<br />
übernehmen sollten. Neben dem primären Erziehungs-, Bildungs-<br />
und Betreuungsauftrag der Kinder werden ihnen familienbegleitende,<br />
entlastende, präventive und kompensatorische Aufgaben<br />
zugewiesen.<br />
2. Der Sächsische Bildungsplan<br />
Für den Aufbau von Kooperationen mit Kitas ist es unerlässlich,<br />
den <strong>für</strong> alle sächsischen Einrichtungen bestimmenden Bildungsplan<br />
aufzugreifen. Der Sächsische Bildungsplan stellt gewissermaßen<br />
den „Masterplan“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kitas dar.<br />
Seine Intention liegt in einem gemeinsamen Nachdenken über<br />
Bildung und Erziehung und dem Ziel der Professionalisierung des<br />
pädagogischen Handelns. In ihm werden auf der Grundlage einer<br />
neuen Sicht auf das Kind und der Beschreibung des Bildungs- und<br />
Lernverständnisses sechs Bildungsbereiche entfaltet.<br />
Das im Sächsischen Bildungsplan beschriebene neue Bild vom Kind<br />
geht vom Kind als Akteur seiner eigenen Entwicklung aus. Bildung<br />
wird verstanden als eine ganzheitliche Aneignung von Welt<br />
im Sinne von Selbstbildung in sozialen Kontexten. Dies führt zu<br />
einer veränderten Sicht und Rolle des Erziehenden: nicht mehr das<br />
Belehren, sondern das Ermöglichen steht im Vordergrund pädagogischen<br />
Handelns.
3. Elternzusammenarbeit im Sächsischen Bildungsplan<br />
Der Sächsische Bildungsplan erachtet das Einbeziehen der Eltern<br />
und <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit ihnen als unerlässliche Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> eine optimale Förderung der Kinder. Die <strong>Familie</strong> wird ausdrücklich<br />
als der primäre Erfahrungsort von Kindern gesehen, in denen<br />
sie ihre ersten Bildungserfahrungen machen. Aus <strong>die</strong>ser Grundhaltung<br />
heraus entfaltet der Sächsische Bildungsplan eine erweiterte<br />
Sicht der Kita: Kita wird nicht mehr nur als Ort <strong>für</strong> Kinder gesehen,<br />
sondern auch als ein Kommunikationsort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n. Durch <strong>die</strong><br />
Kita sollen <strong>Familie</strong>n nicht nur eine Entlastung erfahren, sondern<br />
sie soll einen Beitrag zur Stabilisierung von <strong>Familie</strong> leisten. Dies soll<br />
dadurch gewährleistet werden, dass <strong>die</strong> Kita sich zu einem „Haus<br />
des Lernens <strong>für</strong> alle“ weiterentwickelt.<br />
Sächsischer Bildungsplan:<br />
Kita<br />
Ort <strong>für</strong> Kinder Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n<br />
Haus<br />
des Lernens<br />
<strong>für</strong> alle<br />
Kitas sollen ihre Zusammenarbeit mit den Eltern auf der Grundhaltung<br />
der Erziehungspartnerschaft gestalten.<br />
Mit dem Eintritt in <strong>die</strong> Kindertageseinrichtung hat das Kind eine<br />
<strong>für</strong> seine weitere Entwicklung nicht zu unterschätzende Aufgabe<br />
zu bewältigen. Das Kind öffnet sich einer zweiten Bezugswelt und<br />
erfährt durch sie ebenso Prägungen und Wegweisungen. Für das<br />
Kind hat das Verhältnis der beiden Lebensbereiche zueinander<br />
einen ebenso bestimmenden Charakter wie Ereignisse innerhalb<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
eines Lebensbereichs. Im Hinblick auf eine gute Entwicklung des<br />
Kindes kann festgestellt werden, dass das Vorhandensein und <strong>die</strong><br />
Qualität der sozialen Verbindungen zwischen den Lebenswelten<br />
von großer Bedeutung sind.<br />
Erziehungspartnerschaft kann als Qualitätsbeschreibung des Verhältnisses<br />
zwischen Erzieherinnen und Eltern verstanden werden.<br />
Im erziehungspartnerschaftlichen Miteinander wird der Erziehungs-<br />
und Bildungsprozess des Kindes in gemeinsamer Verantwortung<br />
und gleichberechtigt gestaltet.<br />
Erziehungspartnerschaft heißt, Eltern und Erzieherinnen:<br />
u öffnen sich <strong>für</strong>einander.<br />
Sie machen ihre Erziehungsvorstellungen transparent,<br />
tauschen Informationen über <strong>die</strong> Entwicklung, das Verhalten<br />
und <strong>die</strong> Erziehung des Kindes und über Konzeption<br />
und pädagogisches Arbeiten in der Kita aus.<br />
u kooperieren zum Wohle des Kindes.<br />
Sie erkennen <strong>die</strong> Bedeutung der jeweils anderen Lebenswelt<br />
<strong>für</strong> das Kind und versuchen, ihre Erziehungsmethoden<br />
und -ziele aufeinander abzustimmen. Eltern werden in <strong>die</strong><br />
pädagogische Arbeit einbezogen.<br />
u akzeptieren sich gegenseitig als Experten.<br />
u unterstützen und ergänzen sich gegenseitig auf der Grundlage<br />
einer Beziehung, <strong>die</strong> von Offenheit, Geduld, Akzeptanz,<br />
Vertrauen und Dialogbereitschaft gekennzeichnet ist.<br />
4. Schnittmengen im Bildungs- und Lernverständnis<br />
Die im Sächsischen Bildungsplan grundgelegte Sicht des Kindes,<br />
das Verständnis von Lernen und <strong>die</strong> daraus folgende Rolle der<br />
Erzieherin sowie <strong>die</strong> dargestellte Elternzusammenarbeit sind wichtige<br />
Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kooperation.<br />
Im Projekt wurden <strong>die</strong>se Anknüpfungspunkte in Beziehung gesetzt<br />
zu den theoretischen Grundlagen der <strong>Familie</strong>n- und Erwachsenenbildung.<br />
Aufgabe war es, zu prüfen, inwieweit das Bildungsverständnis,<br />
<strong>die</strong> Sicht des Lehrenden und Lernenden mit den im Sächsischen<br />
Bildungsplan dargelegten Sichtweisen kompatibel sind.<br />
Bildung im Sächsischen Bildungsplan wird beschrieben als Selbstbildung<br />
in sozialen Kontexten. Das Bildungsverständnis der Erwachsenenbildung<br />
ist ebenfalls eines der Selbstbildung. In der pädagogischen<br />
Psychologie wird zunehmend eine konstruktivistische<br />
Lerntheorie vertreten. Lernen ist ein selbstgesteuerter und aktiver
Prozess. Der Lernende arbeitet neues Wissen in vorhandene Strukturen<br />
ein – er konstruiert und rekonstruiert ein Leben lang. Die<br />
Selbstbestimmtheit und Alltagsrelevanz von Lernprozessen sind bei<br />
erwachsenen Lernern besonders stark ausgeprägt.<br />
“Gerade <strong>für</strong> Erwachsene sind Aspekte wie Eigenaktivität, Interessenbezug, Eigenverantwortlichkeit,<br />
Integration gemachter Erfahrungen und bestehender Überzeugungen<br />
sowie Bezug zu konkreten Situationen besonders wichtig.“ Reimann-Rothmeier/Mandl<br />
Der Erwachsenenbildner versteht sich als Begleiter und Ermöglicher<br />
von Lernprozessen, er gestaltet Lernumgebungen und aktiviert<br />
den Lernenden, um vorhandenes Wissen aufzudecken und<br />
weiterzuentwickeln. Hier wird deutlich, dass das Verständnis von<br />
Lernen und Lehren im Sächsischen Bildungsplan durchaus kompatibel<br />
mit dem Ansatz der Erwachsenenbildung ist.<br />
Die Gestaltung der Kooperation<br />
Für den Aufbau trägfähiger Kooperationen zwischen der <strong>Familie</strong>n-<br />
bildung und der Kita bedarf es einer Vorgehensweise seitens der<br />
Koordinatorin, <strong>die</strong> von gewissen Sicht- und Handlungsweisen ge-<br />
prägt ist. Darüber hinaus müssen <strong>die</strong> Aufgaben und damit das<br />
Handlungs- und Kompetenzprofil der Koordinatorin geklärt sein.<br />
Grundlegende Herangehensweisen und Sichtweisen<br />
Beim Aufbau von Kooperationen und beim Auf- und Ausbau von<br />
Erziehungspartnerschaft sind folgende grundlegende Herangehensweisen<br />
förderlich.<br />
1. Wertschätzung der bestehenden (Eltern-) Arbeit:<br />
a) Die Koordinatorin hat echtes Interesse, <strong>die</strong> pädagogische<br />
Arbeit kennenzulernen und vor allem verstehen zu wollen.<br />
b) Die Art und Weise wie das Projekt vorgestellt wird, muss<br />
<strong>die</strong> Wertschätzung betonen:<br />
I. es geht nicht um das Abschaffen vorhandener Eltern-<br />
arbeit, sondern um das Aufgreifen von Bestehendem<br />
II. Betonung einer einrichtungsspezifischen Vorgehens-<br />
weise, d. h. eine exakte Abstimmung auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
und Möglichkeiten der jeweiligen Einrichtung<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
2. Ressourcenorientierung – Anknüpfen an „Sowiesos“:<br />
a) Das, was sowieso schon getan wird, findet Beachtung:<br />
I. Bezug zum Sächsischen Bildungsplan herstellen<br />
II. Bewusstmachen familienbildnerischer Elemente inner-<br />
halb der laufenden Elternarbeit<br />
b) Die hohe Arbeitsbelastung der Erzieherinnen berück-<br />
sichtigen:<br />
I. alle Vorschläge an dem Maßstab des Leistbaren messen<br />
II. Erzieherinnen vor „sich selbst schützen“, d.h. <strong>die</strong><br />
Koordinatorin erklärt sich zum „Zeitwächter“<br />
3. Stärkenorientierung:<br />
a) zunächst gilt es „das halbvolle und nicht das halbleere<br />
Glas“ zu sehen<br />
b) Die Einrichtung wurde nicht auf Grund von Defiziten<br />
ausgewählt (häufiges Vorurteil)<br />
c) Probleme als Entwicklungspotenziale begreifen und so<br />
benennen<br />
4. Lösungsorientierung:<br />
a) Es geht um Lösungsfindung, nicht primär um <strong>die</strong> Analyse<br />
oder Darstellung der Probleme.<br />
5. Reflektiertes Arbeiten<br />
a) Im Sinne eines qualitätsorientierten Handelns muss <strong>die</strong><br />
gemeinsame Arbeit hinsichtlich der Zielereichung in regel-<br />
mäßigen Abständen reflektiert werden.<br />
b) Aus den gewonnen Erfahrungen gilt es, <strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige<br />
Weiterarbeit Konsequenzen zu ziehen.<br />
Diese Sichtweisen und Herangehensweisen können als eine Art<br />
Brille verstanden werden, durch <strong>die</strong> bei allen Handlungsschritten<br />
im Rahmen der Kooperation geblickt wird.<br />
0
Rolle und Aufgabe der Koordinatorin<br />
Die beiden Haupttätigkeitsfelder liegen im Bereich des<br />
/ Auf- und Ausbaus von Kooperationsbeziehungen<br />
/ Auf- und Ausbaus erziehungspartnerschaftlicher Elternarbeit.<br />
Die Koordinatorin muss Kooperationen initiieren. Sie ist zumindest<br />
am Anfang der „Anschieber“ bzw. „Startfunke“ <strong>für</strong> viele entstehenden<br />
Kooperationen. Um Kooperationsbeziehungen tragfähig<br />
und stabil zu machen, ist es notwendig, dem Miteinander ein „Gesicht“<br />
zu geben, eine Kultur zu schaffen und somit <strong>die</strong> Beziehung<br />
zu gestalten. Die entstandenen Kooperationen gilt es weiterhin<br />
zu koordinieren. Koordinieren meint gerade jene Vorgehensweise,<br />
<strong>die</strong> nicht bestimmend, sondern fördernd ist und genug Raum<br />
schafft, dass Eigenaktivitäten entstehen können.<br />
Im Aufbau von Erziehungspartnerschaften erhalten <strong>die</strong> Kitas<br />
durch <strong>die</strong> Koordinatorin Unterstützung in ihren Bemühungen,<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Eltern zu vertiefen. Auf dem Weg der<br />
Umgestaltung ihrer Einrichtung zu einem Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n werden<br />
sie begleitet, und bei der konkreten Planung und Gestaltung von<br />
Erziehungspartnerschaften erhalten sie Beratung seitens der Koordinatorin.<br />
Tätigkeitsfelder der Koordinatorin<br />
Auf- und Ausbau<br />
von Kooperationsbeziehungen<br />
initiieren<br />
koordinieren<br />
gestalten<br />
Auf- und Ausbau<br />
erziehungspartnerschaftlicher<br />
Elternarbeit<br />
unterstützen<br />
beraten<br />
begleiten<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
I<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
/ Diese Tätigkeiten lassen sich in unterschiedliche Aspekte eines<br />
Rollenprofils zusammenfassen.<br />
/ Vermittlerin im Feld der Information<br />
Dies bezieht sich vor allem darauf, dass <strong>die</strong> Koordinatorin<br />
in der Lage sein muss, <strong>die</strong> Idee der <strong>Familie</strong>nbildung in den<br />
Kindertageseinrichtungen den Erzieherinnen und Eltern<br />
vermitteln zu können und <strong>die</strong>se da<strong>für</strong> motivieren und<br />
begeistern zu können. Dabei reicht es nicht aus, <strong>die</strong> bloße<br />
Information darüber zu vermitteln, sondern es bedarf, dass<br />
<strong>die</strong>se in den Kontext der Institutionen und in Beziehung<br />
zu den beteiligten Personen gestellt werden müssen. Dies<br />
setzt voraus, dass <strong>die</strong> Koordinatorin nicht nur Wissen aus<br />
dem Bereich der <strong>Familie</strong>nbildung vorweisen kann, sondern<br />
auch mit dem System der Kindertageseinrichtungen und<br />
der Lebenssituation von <strong>Familie</strong>n mit Kindergartenkindern<br />
vertraut ist.<br />
/ Beraterin im Feld der Reflexion<br />
Der Berater im Feld der Reflexion geht von vornherein von<br />
dem Grundsatz aus, dass er nicht mehr wissen kann als der<br />
Betroffene selbst und nur behilflich dabei ist, <strong>die</strong> vorhandenen<br />
Potenziale und Ressourcen hervorzubringen. Dieses<br />
Rollenprofil ist von zentraler Bedeutung, da den Kindertageseinrichtungen<br />
nichts komplett Neues „übergestülpt“<br />
werden soll, sondern man in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess<br />
(der von der Koordinatorin begleitet wird)<br />
schaut, welche Entwicklungen möglich und welche Ressourcen<br />
da<strong>für</strong> vorhanden sind (anknüpfen an dem, was bereits<br />
da ist). Diese Beraterfunktion hat ebenfalls eine wichtige<br />
Bedeutung, wenn es darum geht gemeinsam mit den Erzieherinnen<br />
<strong>die</strong> eigene Berufsrolle zu reflektieren und sich mit<br />
den Anforderungen an <strong>die</strong>se Rolle auseinander zu setzen.<br />
/ Moderatorin im Feld der Kommunikation<br />
Das Profil des Moderators im Feld der Kommunikation<br />
birgt eine initiierende Funktion in sich. Der Koordinatorin<br />
kommt dabei <strong>die</strong> Rolle eines ständigen Impulsgebers und<br />
Initiator zu. Die Kindertageseinrichtungen sind in ihrer<br />
momentanen Situation nicht in der Lage, <strong>die</strong>se erweitere<br />
Aufgabe ohne weitere Unterstützung zu bewältigen.<br />
Gleichzeitig übernimmt der Koordinator <strong>die</strong> Rolle eines<br />
Moderators, wenn es um den Aufbau von Netzwerken und<br />
eine gemeinwesenorientierte Ausrichtung der Arbeit der
Kindertageseinrichtungen geht. Er initiiert Netzwerkpartnerschaften<br />
und bringt <strong>die</strong> Partner zusammen, <strong>die</strong> familienunterstützende<br />
Angebote in ihrem Leistungsspektrum<br />
haben.<br />
/ Dieses Rollenprofil beinhaltet verschiedene Aspekte eines<br />
Kompetenzprofils. Die unterschiedlichen Kompetenzfacetten<br />
zeigen sich hier in personengebundenen Fähigkeiten, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Tätigkeit als Koordinatorin notwendig sind.<br />
/ Vermittlungskompetenz:<br />
Vermittlungskompetenz drückt sich in der Fähigkeit aus,<br />
Informationen und Wissen zielgruppenorientiert zur Verfügung<br />
zu stellen. Dies benötigt Fachwissen, Methodenwissen,<br />
Wissen über <strong>die</strong> Ziel- bzw. Adressatengruppe und <strong>die</strong><br />
Fähigkeit <strong>die</strong>se Aspekte miteinander in Bezug zu stellen.<br />
/ Reflexionskompetenz:<br />
Reflexionskompetenz beinhaltet <strong>die</strong> Fähigkeit zur Analyse<br />
sowie zur Überprüfung von Situationen und Ergebnissen<br />
in Bezug auf ein vorher festgelegtes Ziel. Reflexionskompetenz<br />
meint aber auch <strong>die</strong> Fähigkeit zur Selbstreflexion<br />
(Selbstevaluation), in der allgemeines und fachliches Wissen<br />
auf <strong>die</strong> eigene Situation bezogen werden.<br />
/ Systemkompetenz:<br />
Unter Systemkompetenz kann <strong>die</strong> Befähigung verstanden<br />
werden, Personen, Gruppen und Institutionen in Beziehung<br />
zueinander zu bringen, deren Kapazitäten zu mobilisieren<br />
und dauerhaft als Ressource zu integrieren.<br />
Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />
I
Aufbau von Kooperationen<br />
mit Kindertageseinrichtungen<br />
II<br />
Kapitel
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
Aufbau von Kooperationen<br />
mit Kindertageseinrichtungen<br />
“Kooperieren ist <strong>die</strong> Kunst, unter Berücksichtigung der eigenen Ziele und der<br />
Interessen des Kooperationspartners zielgerichtet zusammenzuarbeiten.“<br />
h Erfolgreiches<br />
kooperieren heißt:<br />
kommunizieren<br />
und Beziehungen<br />
aktiv gestalten<br />
h Erfolgreiches<br />
kooperieren heißt:<br />
ressourcenorientiert<br />
arbeiten<br />
h Erfolgreiches<br />
kooperieren heißt:<br />
Klarheit schaffen<br />
Die Zielsetzung der Kooperationen mit den Kindertageseinrichtungen<br />
steht fest: Es sollen Eltern aus den kooperierenden Einrichtungen<br />
in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben sicher<br />
und stark gemacht werden. Dies wird umgesetzt, in dem <strong>die</strong><br />
Erziehungspartnerschaften auf- und ausgebaut sowie neue und<br />
bedarfsgerechte Angebote der Eltern- und <strong>Familie</strong>narbeit durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Kita wird durch <strong>die</strong> Koordinatorin:<br />
/ unterstützt in ihren Bemühungen, <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
Eltern zu vertiefen.<br />
/ begleitet auf dem Weg der Umgestaltung ihrer Einrichtung<br />
zu einem Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n.<br />
/ beraten bei der konkreten Planung und Gestaltung<br />
von Erziehungspartnerschaften.<br />
Der Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
ist ein vielschichtiger und komplexer Prozess. Dieser Prozess wird<br />
durch <strong>die</strong> Koordinatorin im Austausch mit den Erzieherinnen initiiert,<br />
koordiniert und Gestaltungsprozess<br />
gestaltet. gelungene<br />
soziale Kernprozesse<br />
funktionale Kernprozesse<br />
strukturelle Kernprozesse<br />
Im Blickpunkt des Kooperationsmanagements<br />
stehen drei Kernprozesse:<br />
soziale Kernprozesse<br />
funktionale Kernprozesse<br />
strukturelle Kernprozesse<br />
Gestaltungsprozess<br />
1. soziale Kernprozesse:<br />
<strong>die</strong> Gestaltung des Miteinanders und der Kommunikation<br />
2. funktionale Kernprozesse:<br />
<strong>die</strong> Klärung von Aufgaben, Zuständigkeiten, Absprachen<br />
und Vereinbarungen, Grenzen der Kooperation aufzeigen<br />
3. strukturelle Kernprozesse:<br />
<strong>die</strong> Klärung der Ressourcenfrage,<br />
Gestaltung von transparenten Entscheidungsstrukturen<br />
Kooperationsbeziehungen<br />
gelungene Kooperationsbeziehungen
Phasen beim Aufbau von Kooperationen<br />
Hilfreich beim Aufbau von<br />
Kooperationen ist <strong>die</strong><br />
Unterscheidung von zeitlich<br />
nacheinander ablaufenden Phasen.<br />
1. Organisationsinterne Planungsphase<br />
Schritt 1 Klärung des eigenen Kooperationsinteresses<br />
Schritt 2 Auswahl der Kooperationspartner<br />
Klärung des eigenen Kooperationsinteresses<br />
Die Klärung des eigenen Kooperationsinteresses hat eine zentrale<br />
Bedeutung <strong>für</strong> Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit der Kooperationsbeziehung.<br />
Die Erfahrungen zeigen, dass vor allem das Gespräch<br />
zwischen Träger und Koordinatorin wichtig ist, um Nutzen, Rahmenbedingungen<br />
und Ressourcen festzulegen.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Koordinatorin und der Träger müssen <strong>die</strong> eigenen Ziele und<br />
den Nutzen bestimmen. Darüber hinaus müssen <strong>die</strong> internen<br />
Voraussetzungen und Rahmenbedingungen definiert und <strong>die</strong> zur<br />
Verfügung stehenden Ressourcen festgelegt sein. Die Koordinatorin<br />
kennt <strong>die</strong> Erfolgskriterien, an der ihre Arbeit gemessen wird.<br />
- Methode<br />
Die Koordinatorin führt ein persönliches Gespräch mit der Geschäftsführung.<br />
x Ergebnissicherung<br />
Die Koordinatorin hält <strong>die</strong> Ergebnisse schriftlich fest, damit später<br />
im Sinne von Reflexion und Weiterentwicklung daran angeknüpft<br />
werden kann.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
Als Ergebnisse <strong>die</strong>ser Klärung liegen gebündelte Aussagen zu<br />
folgenden Fragen vor:<br />
/ Welche Zielsetzung und welchen Nutzen verfolgen wir?<br />
/ Was wollen wir bis wann realisiert haben?<br />
(organisationsinterne Erfolgskriterien)<br />
/ Welche Verpflichtungen können wir eingehen?<br />
/ Was können und sollen wir leisten?<br />
/ Welche Rahmenbedingungen stehen<br />
der Koordinatorin zur Verfügung?<br />
/ Welche Ressourcen stehen der Koordinatorin<br />
organisationsintern zur Verfügung?<br />
/ Wer ist organisationsinterner Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordinatorin?<br />
Auswahl der Kooperationspartner<br />
Die Auswahl der Kooperationspartner erfolgt auf unterschiedliche<br />
Art und Weise:<br />
/ Kitas kommen mit eigenem Kooperationswunsch<br />
auf <strong>die</strong> Koordinatorin zu.<br />
/ Kitas werden über Dritte vermittelt.<br />
Auswahl von Kitas als Kooperationspartner<br />
Jugendamt<br />
freie Träger<br />
Stadtteilrunde<br />
eigener Träger<br />
und Andere<br />
Kitas fragen<br />
selbst an<br />
Kitas werden<br />
vorgeschlagen<br />
Auswahl<br />
In beiden Fällen gilt es anhand von gewissen Kriterien zu prüfen,<br />
ob eine zukünftige Zusammenarbeit sinnvoll ist.<br />
Koordinatorin<br />
Kriterien
. Zielsetzung<br />
Die Koordinatorin muss anhand von Kriterien entscheiden, zu<br />
welchen Kitas Kontakt aufgenommen werden soll.<br />
- Methode<br />
Bei der Auswahl werden relevante Rahmenbedingungen bzw.<br />
Kriterien (organisationsinterne und organisationsexterne) berücksichtigt<br />
und fließen in <strong>die</strong> Entscheidung ein.<br />
Kriterien sind:<br />
/ Freiwilligkeit: <strong>die</strong> Kooperation muss gewollt sein<br />
/ Leistbarkeit: <strong>die</strong> Kita muss genügend Freiräume <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Kooperation zur Verfügung haben<br />
/ Trägerzustimmung: <strong>die</strong> Kooperation ist vom Träger gewollt<br />
x Ergebnissicherung<br />
Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswahl relevanten Kriterien werden schriftlich festgehalten,<br />
so dass zu einem späteren Zeitpunkt <strong>die</strong> getroffenen<br />
Entscheidungen nachvollziehbar sind (umfasst sowohl <strong>die</strong> positive<br />
als auch <strong>die</strong> negative Auswahl).<br />
Als Ergebnisse liegen gebündelte Aussagen zu<br />
folgenden Fragen vor:<br />
/ Welche Beweggründe liegen bei den Kitas vor, <strong>die</strong><br />
sich aktiv um eine Zusammenarbeit bemühen?<br />
/ Welche Beweggründe haben <strong>die</strong> „Vermittler“ von Kitas?<br />
/ Ist bei der Auswahl der Kitas das Verhältnis von öffentlichen<br />
und privaten Einrichtungen berücksichtigt worden?<br />
/ Sind <strong>die</strong> Interessen und Anliegen der Verwaltung (Jugendamt)<br />
und des Jugendhilfeausschusses bekannt und bei der<br />
Entscheidungsfindung berücksichtigt worden?<br />
/ Steht <strong>die</strong> Anzahl der (neuen) Kitas in einem realistischen<br />
Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden Ressourcen?<br />
/ Ist <strong>die</strong> Leiterin über <strong>die</strong> Vermittlung seitens des Trägers in<br />
Kenntnis gesetzt?<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
h Berücksichtigen Sie<br />
bei der Gesprächsvorbereitung,<br />
ob<br />
es sich um eine<br />
„vermittelte“ Kita<br />
handelt!<br />
2. Phase der Kontaktaufnahme<br />
Schritt 1 Telefonat mit der Leiterin<br />
Schritt 2 Treffen mit der Leiterin in der Einrichtung<br />
Schritt 3 Vorstellung der Kooperationsidee im Team<br />
Schritt 4 Vorstellung der Kooperationsidee bei der<br />
Elternschaft<br />
Telefonat mit Leiterin<br />
Die persönliche Kontaktaufnahme mit der Leiterin einer Einrichtung<br />
beginnt mit dem Telefonat. Dieses Gespräch prägt den ersten<br />
Eindruck, den <strong>die</strong> Leiterin von der Koordinatorin gewinnt und legt<br />
in einem gewissen Sinn auch <strong>die</strong> emotionale Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einschätzung<br />
der Kooperationsidee.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Koordinatorin hat in einer guten Gesprächsatmosphäre einen<br />
Besuchstermin bei der Leiterin vereinbart. Die Leiterin hat eine<br />
erste Vorstellung von der Projektidee gewonnen und wünscht sich,<br />
beim Vororttermin Näheres darüber zu erfahren.<br />
- Methode<br />
Die Koordinatorin führt ein Telefonat unter Berücksichtigung folgender<br />
Punkte:<br />
/ kurze Vorstellung (Name und Funktion)<br />
/ in wenigen Sätzen erläutert sie das Projektanliegen<br />
/ in wenigen Sätzen erläutert sie, wie es zur Auswahl der<br />
Einrichtung kam<br />
/ fragt nach, ob <strong>die</strong> Leiterin ggf. über ihren Träger / Jugendamt<br />
informiert worden ist<br />
/ fragt nach, ob <strong>die</strong> Leiterin das Projekt kennt bzw. schon<br />
mal etwas darüber gehört hat<br />
/ vereinbart einen Vororttermin in der Kita und berücksichtigt<br />
dabei den Tagesablauf der Leiterin, bzgl. der Uhrzeit<br />
als auch der Gesprächsdauer (sollte jedoch mindestens eine<br />
Stunde sein)<br />
0
x Ergebnissicherung<br />
Die Koordinatorin hält <strong>die</strong> Ergebnisse des Tefonats <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vor-<br />
bereitung des Besuchstermins schriftlich fest.<br />
/ Besuchstermin in der Einrichtung<br />
/ erster Eindruck über den Kenntnisstand der Leiterin über<br />
das Projekt<br />
/ erster Eindruck, wie <strong>die</strong> Leiterin zu dem Projekt steht (ggf.<br />
Erwartungen, Skepsis etc.)<br />
Treffen mit der Leiterin in der Einrichtung<br />
Das Gespräch mit der Leiterin vor Ort in der Einrichtung ist das<br />
„Herzstück“ der persönlichen Kontaktaufnahme. Verläuft <strong>die</strong>ses<br />
Treffen positiv, ist der erste Schritt <strong>für</strong> den Aufbau einer Beziehung<br />
zur Einrichtung gelungen.<br />
Persönliche Kontaktaufnahme umfasst:<br />
/ persönliches Kennenlernen<br />
/ Kennenlernen der Projektidee (<strong>für</strong> <strong>die</strong> Leiterin)<br />
/ Kennenlernen der Einrichtung (<strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordinatorin)<br />
. Zielsetzung<br />
Die Leiterin konnte <strong>für</strong> das Projekt gewonnen werden. Die Leiterin<br />
kennt das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele des Projektes und hat eine erste<br />
Vorstellung, wie <strong>die</strong>se Ideen <strong>für</strong> ihrer Einrichtung umgesetzt werden<br />
können (aus „dem“ Projekt ist „unser“ Projekt geworden).<br />
Die Koordinatorin hat einen ersten Eindruck der Einrichtung gewonnen.<br />
Sie hat verstanden, welche Schwerpunkte in der Elternarbeit<br />
gesetzt werden. Die Wünsche und Hoffnungen der Leiter-<br />
innen in Bezug auf das Projekt sind ihr bekannt.<br />
Die Koordinatorin und Leiterin haben sich kennengelernt.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
h Nutzen Sie <strong>die</strong><br />
Seite „Vorstellung<br />
des Projektes“!<br />
Projekterfahrung<br />
Kopiervorlage<br />
79<br />
- Methode<br />
Häufig geäusserte Erwartungen<br />
von Leiterinnen:<br />
u Weiterentwicklung der Einrichtung in<br />
ihrer Elternarbeit<br />
u Transparenz der Arbeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />
u Intensivierung der Zusammenarbeit mit<br />
Eltern (Ideen, Potenziale und Ressourcen<br />
der Eltern kennen lernen und nutzen)<br />
u positive Außenrepräsentanz der Kita<br />
u Stärkung der Rolle der Erzieherinnen<br />
Die Koordinatorin führt ein Zweiergespräch mit der Leiterin. Für<br />
<strong>die</strong> Vorstellung des Trägers und des Projektes liegen ggf. Materialien<br />
vor. Die Materialien sollen das Gesagte visualisieren und der<br />
Leiterin <strong>die</strong> Möglichkeit geben, im Nachgang zum Gespräch <strong>die</strong><br />
Informationen nachzulesen.<br />
Die Koordinatorin erhält eine persönliche Führung durch <strong>die</strong> Einrichtung<br />
(evtl. kombiniert mit einer kurzen Begrüßung der Erzieherinnen)<br />
und lernt in entspannter Atmosphäre <strong>die</strong> pädagogische<br />
Arbeit, den Stand der Elternarbeit sowie positive Erlebnisse und<br />
Erfolge kennen.<br />
x Ergebnissicherung<br />
Ergebnisse auf einen Blick:<br />
/ Das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele des Projektes sind der Leiterin<br />
bekannt.<br />
/ Die Ziele von <strong>Familie</strong>nbildung sind der Leiterin bekannt.<br />
/ Der Zusammenhang zwischen der Umsetzung des Sächsischen<br />
Bildungsplans und den Projektzielen, sind der Leiterin<br />
bewusst.<br />
/ Die Anknüpfungspunkte zur bestehenden Elternarbeit der<br />
Einrichtung sind bekannt.<br />
/ Chancen und Bedenken, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Leiterin geäußert hat, sind<br />
benannt und aufgegriffen worden.<br />
/ Die nächsten Schritte / Termine sind vereinbart worden.<br />
/ Es ist geklärt, zu welchem Zeitpunkt <strong>die</strong> Elternschaft informiert<br />
und integriert wird.<br />
/ Es ist eine positive Grundstimmung gelegt worden.<br />
u Identifizierung der Eltern mit der Kinder-<br />
einrichtung ihres Kindes stärken<br />
u abwechslungsreiche und bedarfsgerechte<br />
Angebote <strong>für</strong> Eltern und Kinder<br />
u thematische Angebote <strong>für</strong> Eltern, da Hilflosigkeit<br />
und Überforderung der Eltern in Fragen<br />
der Erziehung immer häufiger beobachtet<br />
werden<br />
u Vermittlung kompetenter Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n
Für starke <strong>Familie</strong>n:<br />
<strong>Familie</strong>n leisten viel <strong>für</strong> unsere Gesellschaft.<br />
„Sie balancieren zwischen zahlreichen Aufgaben<br />
und Wünschen, zwischen Notwendigkeiten<br />
und begrenzten Möglichkeiten. Für <strong>die</strong>se<br />
Leistungen ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> sächsischen <strong>Familie</strong>n<br />
unsere Anerkennung, unseren Respekt und unsere<br />
Unterstützung.“ (Helma Orosz, Sächsische<br />
Staatsministerin <strong>für</strong> Soziales in ihrer Regierungserklärung<br />
im April 2006)<br />
Das Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“ will Eltern in<br />
Ihren Erziehungsaufgaben unterstützen. Die<br />
Erziehung der Kinder liegt vor allem in den Händen<br />
ihrer Eltern. Deshalb sollen<br />
u Eltern in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben<br />
sicher und stark gemacht werden.<br />
u viele Eltern in Sachsen mit bedarfsgerechten<br />
Bildungsangeboten erreicht werden.<br />
u <strong>die</strong> Angebote inhaltlich, zeitlich und örtlich<br />
an den Lebenswelten von <strong>Familie</strong>n orientiert<br />
werden.<br />
Gemeinsam sind wir stark:<br />
Für starke Kitas:<br />
In Sachsen besuchen nahezu alle Kinder zwischen<br />
3 und 6 Jahren eine Kita. Für viele Eltern<br />
sind Erzieherinnen wichtige Ansprechpartnerinnen,<br />
wenn es um Fragen der Erziehung und<br />
Bildung ihrer Kinder geht. Die Erzieherinnen<br />
genießen aufgrund der Nähe und ihres Fachwissens<br />
ein hohes Vertrauen bei den Eltern.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wollen viele Kitas ihre<br />
Elternarbeit vertiefen und erweitern.<br />
Im Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“ werden<br />
u Kitas unterstützt - in ihren Bemühungen, <strong>die</strong><br />
Zusammenarbeit mit Eltern zu vertiefen.<br />
u Kitas begleitet - auf dem Weg der Umgestaltung<br />
ihrer Einrichtung zu einem Ort <strong>für</strong><br />
<strong>Familie</strong>n.<br />
u Kitas beraten - bei der konkreten Planung<br />
und Gestaltung von Erziehungspartnerschaften.<br />
Durch den Aufbau von Kooperationen zwischen Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung und Kitas soll<br />
<strong>die</strong> bestehende Elternarbeit in Kitas unterstützt und erweitert werden. Dies geschieht nach einer<br />
im Projekt erprobten und bewährten Vorgehensweise und unter Berücksichtigung einrichtungsspezifischer<br />
Rahmenbedingungen. Zentrales Anliegen <strong>die</strong>ser Unterstützung ist <strong>die</strong> Begleitung der<br />
Erzieherinnen in der Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Dies umfasst<br />
unter anderem <strong>die</strong> Analyse der bestehenden Elternarbeit, eine Bedarfserhebung bei den Eltern, <strong>die</strong><br />
Planung und Durchführung von Veranstaltungen usw.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
“Wir sollten nicht zulassen, dass unsere Ängste uns davon abhalten, unseren<br />
Hoffnungen nach zu gehen.“ John F. Kennedy<br />
h Nehmen Sie den Erzieherinnen<br />
<strong>die</strong> Sorge, dass<br />
ihnen eine komplett neue<br />
Arbeitsweise übergestülpt<br />
wird und <strong>die</strong> bisherigen<br />
Vorgehensweisen als falsch<br />
betrachtet werden. Es soll<br />
vor allem deutlich werden,<br />
dass man an bereits Bestehendem<br />
anknüpft und <strong>die</strong>ses<br />
gemeinsam im Rahmen der<br />
Möglichkeiten weiterentwickelt.<br />
Machen Sie den<br />
Erzieherinnen Mut!<br />
h Zu welchem Zeitpunkt<br />
<strong>die</strong> Elternschaft informiert<br />
und integriert<br />
wird, ist eine Entscheidung<br />
der Einrichtung.<br />
Wichtig ist, dass <strong>die</strong>se<br />
Frage mit der Leiterin<br />
angesprochen und eine<br />
Vorgehensweise festgelegt<br />
wird.<br />
Was gefällt<br />
mir<br />
Was<br />
macht mir<br />
Sorgen<br />
Vorstellung der Kooperationsidee im Team<br />
Neben der Leiterin sind <strong>die</strong> Erzieherinnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausgestaltung<br />
einer Kooperation von zentraler Bedeutung. Verläuft <strong>die</strong> Vorstellung<br />
der Kooperationsidee im Team positiv, hat sich <strong>die</strong> „Tür weit<br />
geöffnet“.<br />
Neben dem persönlichen Kennenlernen stehen <strong>die</strong> Vorstellung des<br />
Projektes sowie das Wahrnehmen von Erwartungen, Hoffnungen<br />
und Sorgen seitens der Erzieherinnen im Vordergrund. Die Vorstellungsrunde<br />
sollte aber nicht inhaltlich überfrachtet werden,<br />
sondern einen Einstiegscharakter haben. Fragen, <strong>die</strong> angerissen<br />
werden, können in nachfolgenden Treffen aufgegriffen und bearbeitet<br />
werden.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Erzieherinnen konnten <strong>für</strong> das Projekt gewonnen werden. Sie<br />
kennen <strong>die</strong> Ziele und Anliegen des Projektes und konnten ihre<br />
Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen äußern. Ein gegenseitiges<br />
Kennenlernen hat stattgefunden.<br />
- Methode<br />
Das Teamtreffen umfasst zwei Elemente:<br />
/ (Visualisierter) Vortrag zur Vorstellung des Projektes<br />
/ Moderiertes Teamgespräch<br />
Die Koordinatorin moderiert ein Teamgespräch<br />
Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Moderation<br />
/ Wie stehe ich persönlich dazu? Welche Wünsche verbinde<br />
ich mit der Kooperation?<br />
/ Was gefällt mir an <strong>die</strong>ser Idee? Was könnte meine Arbeit<br />
bereichern?<br />
/ Was macht mir Sorgen dabei?<br />
/ Welche Verantwortlichkeiten kann ich übernehmen?<br />
/ Welche Erwartungen habe ich an <strong>die</strong> Koordinatorin?<br />
/ An welchen Punkten bin ich skeptisch?
Projekterfahrung<br />
Wünsche der Erzieherinnen:<br />
u Sensibilisierung der Eltern <strong>für</strong> das<br />
Miteinander (Erziehungspartnerschaft)<br />
u aktive, kooperative und kontinuierliche<br />
Elternarbeit<br />
u verstärkte Initiative/Beteiligung der<br />
Eltern – dadurch Abwechslung und<br />
Vielfalt<br />
u Verantwortungsübernahme auch<br />
durch Eltern<br />
u Interesse der Eltern am Tagesablauf<br />
ihres Kindes<br />
(kein „Parken“ der Kinder in der Kita)<br />
u Unterstützungsmöglichkeit <strong>für</strong> Eltern<br />
(Stärkung ihrer Erziehungsfähigkeiten)<br />
u Anregungen <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
sinnvolle Nutzung gemeinsamer Zeit<br />
u Kontaktmöglichkeiten der Eltern untereinander<br />
= Kita als Begegnungsort<br />
u Unterstützung bei der Umsetzung<br />
des Sächsischen Bildungsplanes<br />
u Erfahrungsaustausch der Erzieherinnen<br />
über Elternarbeit mit anderen Kitas<br />
u Sicherheit im Umgang mit Eltern<br />
gewinnen<br />
x Ergebnissicherung<br />
Ergebnisse auf einen Blick:<br />
/ Das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele des Projektes sind den Erzieherinnen<br />
bekannt.<br />
/ Der Zusammenhang zwischen der Umsetzung des Sächsischen<br />
Bildungsplans und der Projektziele sind den Erzieherinnen<br />
bewusst.<br />
/ Die Chancen und Bedenken der Erzieherinnen sind benannt<br />
und aufgegriffen worden.<br />
/ Erste Erwartungen an <strong>die</strong> Koordinatorin sind benannt<br />
worden.<br />
/ Verantwortlichkeiten der Erzieherinnen sind benannt<br />
worden.<br />
/ Die Ziele von <strong>Familie</strong>nbildung sind bekannt.<br />
/ Die nächsten Schritte / Termine sind vereinbart.<br />
/ Es ist eine positive Grundstimmung gelegt.<br />
/ Die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vorstellung<br />
im Elternrat sind besprochen und werden von den Erzieherinnen<br />
mitgetragen.<br />
Verantwortlichkeiten der Erzieherinnen:<br />
u Einbezug familienbildender Elemente in <strong>die</strong><br />
alltägliche Kita-Arbeit<br />
u Offenheit <strong>für</strong> Belange, Ideen und Anliegen<br />
der Eltern<br />
u Beziehungsarbeit leisten (auf Eltern zugehen,<br />
motivieren, Gesprächsbereitschaft, Partner sein)<br />
u Einbezug eigener Fähigkeiten<br />
u Terminkoordination<br />
Skepsis:<br />
u Mehrbelastung <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />
u Wo bleibt <strong>die</strong> Arbeit am Kind?<br />
u bereits viele Angebote/Projekte in der Kita<br />
vorhanden<br />
u Erreichbarkeit der Eltern, insbesondere der<br />
bildungsungewohnten Eltern<br />
u Viele Eltern wollen ihre Ruhe haben.<br />
u geringes Zeitbudget der Eltern durch<br />
Berufstätigkeit<br />
u Nachhaltigkeit<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
h Es empfiehlt sich bei einem<br />
aktiven und selbstständig<br />
arbeitenden Elternrat <strong>die</strong>sen<br />
von Anfang an mit einzubeziehen.<br />
Er ist neben den Erzieherinnen<br />
wichtiger Mittler<br />
zur Elternschaft und verfügt<br />
über eigene Möglichkeiten,<br />
<strong>die</strong> Eltern der Kindertagseinrichtungen<br />
zu gewinnen und<br />
zu mobilisieren.<br />
h Beispiele <strong>für</strong><br />
Elternbriefe (Flyer)<br />
finden Sie in den<br />
„Anregungen“.<br />
Beispiel . Seite<br />
100 ff.<br />
h Zur Visualisierung<br />
können Sie eine<br />
Power Point Präsentation<br />
nutzen. Beispielfolien<br />
finden Sie in<br />
den „Anregungen“.<br />
Beispiel . Seite<br />
96 ff.<br />
h Starten Sie einen<br />
Vortrag mit einer<br />
Erzählung, mit<br />
einer Geschichte,<br />
mit etwas Persönlichem!<br />
Vorstellung der Kooperationsidee bei der Elternschaft<br />
Die Eltern müssen in <strong>die</strong> Zusammenarbeit ebenfalls integriert werden.<br />
Die Vorgehensweise und den Zeitpunkt des Informierens und<br />
Integrierens legen <strong>die</strong> Einrichtungen selbst fest. Dieser Vorgang<br />
muss der bestehenden Elternarbeit entsprechen. Dies drückt sich<br />
z. B. darin aus, wie kommuniziert und ob zuerst der Elternrat oder<br />
gleich <strong>die</strong> gesamte Elternschaft informiert wird.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Elternschaft ist ansprechend über das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele<br />
des Projektes informiert. Sie kennt <strong>die</strong> nächsten Schritte und weiß,<br />
wie sie sich einbringen kann. Die Erzieherinnen und ggf. der Elternrat<br />
stehen <strong>für</strong> Rückfragen und Anregungen zur Verfügung.<br />
- Methode<br />
Die Eltern werden über einen Elternbrief (Flyer) zunächst schriftlich<br />
über das Projekt informiert. Der Brief sollte von der Einrichtung<br />
(Erzieherinnen, Elternrat) formuliert werden, d. h. <strong>die</strong> Handschrift<br />
des Hauses tragen und nicht „fremd“ wirken.<br />
Vorstellung im Elternrat:<br />
/ Vorstellung der Person der Koordinatorin<br />
/ (Visualisierter) Vortrag zur Vorstellung des Projektes<br />
/ Moderiertes Gruppengespräch<br />
Die Koordinatorin moderiert ein Teamgespräch<br />
Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Moderation:<br />
/ Was bedeutet <strong>die</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung?<br />
/ Wo kann der Elternrat unterstützen?<br />
/ Welche Ideen bestehen dazu?<br />
Vorstellung auf dem Elternabend:<br />
/ Vorstellung der Person der Koordinatorin<br />
/ (Visualisierter) Vortrag zur Vorstellung des Projektes<br />
/ anschließende Diskussion bzw. Fragerunde
x Ergebnissicherung<br />
Ergebnisse auf einen Blick:<br />
/ Die Eltern konnten <strong>für</strong> das Projekt gewonnen werden<br />
und erkennen einen Nutzen <strong>für</strong> ihr Kind und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Einrichtung.<br />
/ Die Eltern haben einen ersten Eindruck, was auf sie und<br />
auf <strong>die</strong> Einrichtung zukommt.<br />
/ Die Eltern kennen <strong>die</strong> nächsten Schritte<br />
(Projekttransparenz).<br />
/ Die Eltern kennen <strong>die</strong> Informationswege und wissen,<br />
bei wem sie nachfragen können.<br />
Projekterfahrung<br />
Die Elternabende fanden teils gruppenübergreifend vor<br />
der gesamten Elternschaft der jeweiligen Einrichtung oder<br />
in den einzelnen Gruppen statt.<br />
Zeitorganisatorisch betrachtet, ist ein Elternabend pro Einrichtung<br />
günstiger, dennoch ergaben sich innerhalb der<br />
gruppeninternen Elternabende mehr Gesprächs- und Diskussionsrunden.<br />
Die Sensibilisierung der Eltern und auch<br />
<strong>die</strong> Gewinnung im Sinne einer Erziehungspartnerschaft<br />
und Partizipation am Alltagsgeschehen der Kita gelingen<br />
in einzelnen Gruppenabenden besser.<br />
Im Anschluss an jeden Elternabend bietet es sich an, Zeit<br />
<strong>für</strong> individuelle Gespräche mit Eltern über Projektinhalte,<br />
persönliche Wünsche und Vorstellungen zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
h Die Vereinbarung sollte<br />
nicht nur von der Leiterin<br />
der Einrichtung und der<br />
Koordinatorin, sondern auch<br />
vom Träger der Einrichtung<br />
unterzeichnet werden. Der<br />
Träger muss in jedem Fall <strong>die</strong><br />
Kooperation mittragen und<br />
<strong>die</strong> notwendigen Rahmenbedingungen<br />
zur Ausgestaltung<br />
der Kooperation zur<br />
Verfügung stellen.<br />
3. Kooperationsaufbau und Konstituierung<br />
In <strong>die</strong>ser Phase ist es notwendig, das Miteinander auf eine verbindliche<br />
Basis zu stellen und <strong>die</strong> Beziehung zu stabilisieren. Zentrale<br />
Merkmale <strong>die</strong>ser Phase sind:<br />
/ Ziele und Erwartungen festschreiben<br />
/ Verbindlichkeiten formulieren<br />
/ Informationsfluss sicherstellen<br />
/ erste Aktionen angehen<br />
Schritt 1 Ausgestaltung der Kooperationsvereinbarung<br />
Schritt 2 Regelmäßiger Kontakt zu allen Mitarbeitern der<br />
Einrichtung / Beratung<br />
Schritt 3 Aufbau eines einrichtungsübergreifenden<br />
Erzieherinnenstammtisches<br />
Ausgestaltung der Kooperationsvereinbarung<br />
Nachdem das Projekt vorgestellt wurde und ein erstes Kennenlernen<br />
stattgefunden hat, gilt es, das Miteinander auf eine tragfähige<br />
Basis zu stellen. Eine Kooperationsvereinbarung ist hier<strong>für</strong> ein<br />
geeignetes Instrument. Die Vereinbarung hält <strong>für</strong> beide Partner<br />
schriftlich fest, wie sie ihr Miteinander gestalten wollen. Die durch<br />
<strong>die</strong> Vereinbarung geschaffene Klarheit <strong>die</strong>nt dazu, Reibungsverluste<br />
so weit wie möglich zu vermeiden und das Miteinander<br />
effizienter zu gestalten. Darüber hinaus schafft sie eine hilfreiche<br />
Verbindlichkeit.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Kooperationsvereinbarung schafft Klarheit und Transparenz<br />
/ in der Zielsetzung.<br />
/ in den Erwartungen.<br />
/ bei der Klärung von Verantwortlichkeiten.<br />
/ in der Vorgehensweise.
Kooperationsvereinbarung<br />
Inhalt:<br />
1. Präambel<br />
2. Ziel der Kooperation<br />
3. Grundsätze der Kooperationsvereinbarung<br />
4. Voraussetzungen<br />
5. Leistungen des Koordinators<br />
6. Leistungen der Einrichtung<br />
7. Folgende Erwartungen der Erzieherinnen<br />
verbinden sich mit der Teilnahme am Projekt<br />
- Methode<br />
Aufbauend auf <strong>die</strong> Erstgespräche sollte ein eigenes Treffen mit der<br />
Leiterin und dem Erzieherinnenteam <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausgestaltung der<br />
Kooperationsvereinbarung genutzt werden.<br />
Die Koordinatorin moderiert ein Gruppengespräch:<br />
/ Visualisierung der Ergebnisse aus den Erstgesprächen<br />
/ Vorstellung der Vorlage eines Kooperationsvertrages<br />
/ Erarbeitung folgender Fragen:<br />
u Welche Chancen bietet das Projekt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung?<br />
u Welche Chancen bietet das Projekt<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieherinnen?<br />
u Welche Verantwortlichkeiten liegen bei den<br />
Erzieherinnen?<br />
u Welche Erwartungen richten sich an <strong>die</strong> Koordinatorin?<br />
u Wo sind <strong>die</strong> kritischen Punkte?<br />
/ Anpassung der Vertragsvorlage<br />
x Ergebnissicherung<br />
Ergebnisse auf einen Blick:<br />
/ Die Vereinbarung wird von den Beteiligten innerlich mitgetragen<br />
(Freiwilligkeit).<br />
/ Die Vereinbarung wird vom Träger mitgetragen.<br />
/ Die Vereinbarung wird unterschrieben.<br />
Kopiervorlage<br />
80 ff.<br />
h Die Vorlage eines standardisiertenKooperationsvertrages<br />
ist hilfreich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Darstellung der notwendigen<br />
Eckpunkte. Der Vertrag<br />
sollte jedoch diskutiert<br />
und ggf. angepasst werden.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
“Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich<br />
selbst zu finden.“ Galilei<br />
h Die Koordinatorin übernimmt<br />
mehr und mehr <strong>die</strong><br />
Aufgabe der Beratung.<br />
Die Beratung geschieht nach<br />
dem Ansatz des Coachings.<br />
h Im Sinne eines qualitätsorientierten<br />
Handelns empfiehlt es<br />
sich, <strong>die</strong> gemeinsame Arbeit<br />
hinsichtlich der Zielereichung<br />
in regelmäßigen Abständen zu<br />
reflektieren und aus den gewonnenen<br />
Erfahrungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
zukünftige Weiterarbeit Konsequenzen<br />
zu ziehen. Dies hat den<br />
Vorteil, das gemeinsame Erfolge<br />
<strong>für</strong> alle Beteiligten sichtbar und<br />
ggf. noch nicht erreichte Zielstellungen<br />
überdacht werden.<br />
Regelmäßiger Kontakt zu allen Mitarbeitern der Einrichtung /<br />
Beratung<br />
Der regelmäßige Kontakt zu der Einrichtung wird über <strong>die</strong> Leiterin<br />
(bzw. <strong>die</strong> da<strong>für</strong> bestimmte Ansprechperson) gepflegt. Die Regelmäßigkeit<br />
der Begegnungen, <strong>die</strong> unterschiedliche Inhalte haben<br />
können, führt zur Stabilisierung der Kooperationsbeziehung.<br />
Es ist zentrale Aufgabe der Koordinatorin <strong>die</strong>sen Kontakt zu gestalten<br />
und zu pflegen.<br />
Darüber hinaus muss ebenfalls ein persönlicher Kontakt zu dem<br />
Erzieherinnenteam bestehen. Dies geschieht in Abstimmung mit<br />
der Leiterin.<br />
Die Koordinatorin unterstützt <strong>die</strong> Einrichtung in dem Sinne, dass<br />
sie hilft, eigene Vorgehensweisen und Lösungen der Erzieherinnen<br />
zur Umsetzung zu bringen. Es geht immer darum, <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />
in ihrer Rolle zu stärken und im Umgang mit den Eltern<br />
sicherer zu machen.<br />
. Zielsetzung<br />
Durch <strong>die</strong> regelmäßigen Kontakte wird sichergestellt, dass<br />
/ der Informationsfluss zu und innerhalb der Kita<br />
funktioniert.<br />
/ der „Faden“ zu der Einrichtung nicht abreißt.<br />
/ „Stolpersteine“ schnell erkannt und aus dem<br />
Weg geräumt werden.<br />
/ ausreichend Beratung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Leiterin und das<br />
Team stattfindet.<br />
/ <strong>die</strong> Erzieherinnen aktiv und motiviert mitarbeiten.<br />
- Methode<br />
Die Koordinatorin berät <strong>die</strong> Einrichtung durch Einzelgespräche mit<br />
der Leiterin und Teamgespräche mit den Erzieherinnen. Die Beratung<br />
geschieht vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen in<br />
der Umsetzung von Kooperationszielen. Die Beratung basiert auf<br />
dem Ansatz des Coachings.<br />
0
Gut zu wissen!<br />
Coaching<br />
Coaching ist eine sehr effektive Methode der lösungsorientierten<br />
Beratung und Unterstützung. Ziel des Coachingprozesses<br />
ist es, dass der zu Coachende selbst Lösungsideen seines<br />
Problems entwickelt und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lösung selbst verantwortlich<br />
bleibt.<br />
Die Metapher des Coaches ist der Taxifahrer mit der Frage:<br />
„Wo wollen Sie hin?“<br />
Projekterfahrung<br />
Zur Stärkung und Festigung von Kooperationsbeziehungen hat<br />
sich bewährt, mit den Einrichtungen kleine „Höhepunkte“ zu<br />
schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit der Beteiligen anerkennen und wertschätzen<br />
und zu einer erhöhten Motivation führen, z. B. eine<br />
Festveranstaltung zum Kooperationsauftakt.<br />
Aufbau eines einrichtungsübergreifenden<br />
Erzieherinnenstammtisches<br />
Ein einrichtungsübergreifender Erzieherinnenstammtisch <strong>die</strong>nt:<br />
/ der Austauschmöglichkeit der Kitas zu Inhalten<br />
des Projektes und weiteren aktuellen Themen,<br />
/ der Weiterqualifizierung der Erzieherinnen.<br />
Die Kitas können untereinander intensive Netzwerkbeziehungen<br />
knüpfen und von dem Erfahrungsschatz der anderen profitieren.<br />
. Zielsetzung<br />
/ Qualifizierung der Erzieherinnen zu Themen der <strong>Familie</strong>n-<br />
bildung<br />
/ Stärkung der Erzieherinnen im Umgang mit ihren Eltern<br />
und in ihrer Elternzusammenarbeit<br />
/ Austauschmöglichkeit („Blick über den Tellerrand“)<br />
/ Vernetzung der Kitas untereinander<br />
/ Vermittlung und Vorstellung konkreter Ansprechpartner<br />
(Beratungsstellen, ASD etc.)<br />
“Coaching ist ‘Navigations-<br />
hilfe‘ zur Umsetzung<br />
gefundener Lösungen“.<br />
Horn/Brick<br />
h Leiterinnenstammtisch!<br />
Nach einer gewissen Zeit<br />
entwickelt sich häufig<br />
der Wunsch, nach einem<br />
Treffen, auf dem nur<br />
Leiterinnen sich austauschen<br />
können – Leiterinnenstammtisch.<br />
Diesen<br />
Wunsch gilt es in jedem<br />
Fall seitens der Koordinatorin<br />
aufzugreifen und<br />
umzusetzen.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />
h Beispiele <strong>für</strong> Flyer<br />
finden Sie in den<br />
„Anregungen“.<br />
h Beispiele <strong>für</strong> Abläufe<br />
finden Sie in<br />
den „Anregungen“.<br />
Beispiel . Seite<br />
106 ff.<br />
Beispiel . Seite<br />
103 ff.<br />
- Methode<br />
Die Durchführung sollte innerhalb eines festen planbaren Rhythmus<br />
geschehen. Alle 4 bis 6 Wochen ist ein realistischer Abstand.<br />
Der zeitliche Rahmen sollte nicht länger als zwei Stunden<br />
umfassen.<br />
Der Veranstaltungsort kann ein <strong>Familie</strong>nzentrum sein. Sehr beliebt<br />
ist auch der monatliche Wechsel des Treffpunktes. Jede Kita ist einmal<br />
Gastgeber und hat damit <strong>die</strong> Möglichkeit sich zu präsentieren.<br />
Um über Termine und Veranstaltungsort zu informieren, eignet<br />
sich ein Flyer, welcher in einer größeren Anzahl der Kita zur Verfügung<br />
steht. Somit kann jede interessierte Erzieherin ihr eigenes<br />
Exemplar erhalten. Der Flyer enthält jeweils <strong>die</strong> aktuellen Termine,<br />
Themen und Veranstaltungsorte <strong>für</strong> 3 Monate. Alle Adressen und<br />
Telefonnummern der teilnehmenden Kita-Partner sind ebenfalls<br />
verfügbar.<br />
Jeden Monat werden <strong>die</strong> Kitas zum Stammtisch per E-Mail oder<br />
Postschreiben schriftlich eingeladen. Um <strong>die</strong> Räumlichkeiten zu<br />
planen, wird um eine telefonische Anmeldung gebeten. Es empfiehlt<br />
sich auf <strong>die</strong> Gruppengröße zu achten (eine Teilnehmerzahl<br />
von 20 ist geeignet).<br />
Im Rahmen jeden Stammtisches erfolgt (sofern er innerhalb von<br />
Kitas umgesetzt wird) eine Hausbesichtigung der gastgebenden<br />
Kita. Die Erzieherinnen begrüßen es sehr, auch mal den Ort zu<br />
wechseln und Eindrücke von Räumlichkeiten sowie der inhaltlichen<br />
Arbeit anderer Kindereinrichtungen zu erhalten.<br />
Der inhaltliche Bereich wird in einem thematischen Teil durch <strong>die</strong><br />
Koordinatorin umgesetzt. Der inhaltliche Teil einiger Stammtische<br />
wird durch einen externen Referenten gestaltet.<br />
Ablauf von einem Stammtisch:<br />
/ kurze Begrüßung mit Vorstellung des Ablaufes durch<br />
<strong>die</strong> Koordinatorin<br />
/ Führung durch <strong>die</strong> Kita und Vorstellung der<br />
pädagogischen Arbeit durch <strong>die</strong> Leiterin der Einrichtung<br />
(informeller Austausch ist hier sehr wichtig)<br />
/ Thematischer Teil: Impulsreferat<br />
/ Fragenteil / Gruppenarbeit etc.<br />
/ Infoteil: nächster Termin, was sonst noch ansteht
x Ergebnissicherung<br />
Jede Kita des Modellprojektes erhält nach einem Erzieherinnenstammtisch<br />
ein Protokoll zum Verlauf und zu Inhalten des<br />
Treffens.<br />
Eine kurze Auswertung am Ende jeder Runde sichert <strong>die</strong> Qualität.<br />
Mit Hilfe eines kurzen Fragebogens kann das Ergebnis und <strong>die</strong><br />
Effektivität durch <strong>die</strong> Erzieherinnen bewertet werden.<br />
Das Evaluationsergebnis wird in jedem Protokoll festgehalten.<br />
Folgende drei Fragen sind hilfreich:<br />
/ Wurden <strong>die</strong> Erwartungen an den Stammtisch erfüllt?<br />
/ War <strong>die</strong> Arbeit effektiv?<br />
/ Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden?<br />
Fragebogen zur Bewertung des<br />
Stammtisches <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />
4. Ziele der Umsetzungphase<br />
Die Umsetzungsphase ist inhaltlich bestimmt durch den Auf- und<br />
Ausbau der Erziehungspartnerschaft.<br />
Dieser wird im Rahmen des folgenden Kapitels beschrieben.<br />
Kopiervorlage<br />
84<br />
h Sehr hilfreich <strong>für</strong> ein gelingendes<br />
Treffen ist <strong>die</strong> Ausgestaltung<br />
einer angenehmen<br />
Arbeitsatmosphäre. Ein dekorativ<br />
gestalteter Tisch inklusive<br />
einer kleinen Gaumenfreude<br />
setzt Zeichen der Wertschätzung<br />
und vermittelt das Gefühl<br />
des Willkommenseins.<br />
II<br />
Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen
Auf- und Ausbau einer<br />
erziehungspartnerschaftlichen<br />
Elternarbeit<br />
III<br />
Kapitel
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
Auf- und Ausbau einer<br />
erziehungspartnerschaftlichen<br />
Elternarbeit<br />
“Ich glaube daran, dass das grösste Geschenk, das ich von jemandem empfangen<br />
kann, ist, gesehen, gehört und verstanden zu werden. Das grösste Geschenk,<br />
das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören und zu verstehen.<br />
Wenn das geschieht, entsteht Kontakt.“ Virginia Satir<br />
Die Erzieherin ist <strong>die</strong> Bezugsperson <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern. Das hohe Ansehen<br />
der Erzieherinnen und der Vertrauensvorschuss, den ihnen<br />
Eltern in der Regel geben, begründen <strong>die</strong> positive Ausgangslage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung eines erziehungspartnerschaftlichen Miteinanders.<br />
Die zentrale Person beim Auf- und Ausbau von Erziehungspartnerschaft<br />
ist <strong>die</strong> Erzieherin. Von ihr muss <strong>die</strong> Initiative ausgehen.<br />
Sie formt mit ihren Haltungen und ihrem Tun aktiv <strong>die</strong> Kultur<br />
des Miteinanders. Sie ist es, <strong>die</strong> Eltern willkommen heißt und zur<br />
Beteiligung einlädt. Die Gestaltung der Beziehung zu den Eltern ist<br />
Teil des professionellen Handelns der Erzieherin.<br />
Gut zu wissen!<br />
Erziehungspartnerschaft heißt, Eltern und Erzieherinnen:<br />
u öffnen sich <strong>für</strong>einander.<br />
Sie machen ihre Erziehungsvorstellungen transparent,<br />
tauschen Informationen über <strong>die</strong> Entwicklung, das Verhalten<br />
und <strong>die</strong> Erziehung des Kindes sowie über Konzeption<br />
und pädagogisches Arbeiten in der Kita aus.<br />
u kooperieren zum Wohle des Kindes.<br />
Sie erkennen <strong>die</strong> Bedeutung der jeweils anderen<br />
Lebenswelt <strong>für</strong> das Kind und versuchen, ihre<br />
Erziehungsmethoden und -ziele aufeinander<br />
abzustimmen.<br />
u akzeptieren sich gegenseitig als Experten.<br />
u unterstützen und ergänzen sich gegenseitig auf der Grundlage<br />
einer Beziehung, <strong>die</strong> von Offenheit, Geduld, Akzeptanz,<br />
Vertrauen und Dialogbereitschaft gekennzeichnet ist.<br />
Der Erziehungs- und Bildungsprozess des Kindes wird in<br />
gemeinsamer Verantwortung und gleichberechtigt gestaltet.<br />
Bei der Zusammenarbeit mit den Eltern wird <strong>die</strong> Erzieherin kooperierend,<br />
beratend und vermittelnd tätig.
kooperierend<br />
Kooperierend heißt<br />
/ Die Erzieherin geht aktiv und ermutigend auf <strong>die</strong> Eltern zu<br />
und eröffnet Möglichkeiten <strong>für</strong> Beteiligung und gemeinsames<br />
Handeln.<br />
/ Die Erzieherin sucht regelmäßig den Austausch von Informationen<br />
mit Eltern und das Abstimmen in Bezug auf<br />
Entwicklungs- und Bildungsprozesse des Kindes.<br />
Beratend heißt<br />
/ Die Erzieherin ist <strong>für</strong> Fragen der Eltern offen und geht<br />
darauf ein.<br />
/ Die Erzieherin nutzt Elternabende, aber auch Alltags- und<br />
Begegnungssituationen in der Kita, um Eltern sensibel Anregungen<br />
<strong>für</strong> ihr Erziehungsverhalten zu vermitteln.<br />
Vermittelnd heißt<br />
Tätigkeiten der Erzieherin in Bezug auf Eltern<br />
/ Die Erzieherin kann einschätzen, welche Anfragen eine<br />
Unterstützung jenseits der Kita benötigen.<br />
/ Die Erzieherin kennt wichtige Anlaufstellen <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n<br />
und vermittelt bei Bedarf Kontakte.<br />
Dieser dreigliedrigen Handlungsebene liegt eine Grundhaltung<br />
des partnerschaftlichen Miteinanders von Eltern und Erzieherinnen<br />
zugrunde.<br />
Gut zu wissen!<br />
Elternzusammenarbeit<br />
beratend<br />
Partnerschaftliche Grundhaltung<br />
vermittelnd<br />
Beratung wird hier verstanden als präventive Hilfe, <strong>die</strong> der Entstehung von Erziehungsdefiziten<br />
und familiären Problemlagen entgegen wirken will. Es geht darum, im dialogischen Prinzip Informationen<br />
zu vermitteln, Kompetenzen zu erweitern und neue Verhaltenseinsichten zu bewirken.<br />
Eine in <strong>die</strong>sem Sinne verstandene Beratung ist abzugrenzen von klassischen Aufgaben der Erziehungsberatungsstellen<br />
nach §28 SGB VIII. (vgl. „Empfehlungen zur Allgemeinen Förderung der<br />
Erziehung in der <strong>Familie</strong>“ des Sächsischen Landesjugendamts).<br />
Vermittlung geschieht aus einer professionellen Abgrenzung heraus, <strong>die</strong> nicht in Desinteresse oder<br />
Hilflosigkeit begründet ist, sondern aus dem Bewusstsein der eigenen beruflichen Schlüsselkompetenzen<br />
und dem Wissen um professionell beratende Anlaufstellen.<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
Qualifizierung<br />
kitaübergreifend<br />
„Es geht um <strong>die</strong> Arbeit an<br />
Grundhaltungen und das<br />
Lernen voneinander.”<br />
Die Stärkung der Erzieherin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit den Eltern<br />
Der Schlüssel <strong>für</strong> den Aufbau einer erziehungspartnerschaftlichen<br />
Grundhaltung liegt in der Stärkung der Erzieherin als Person und<br />
im Umgang mit Eltern. Diese Stärkung erfolgt im Wechselspiel von<br />
kitaübergreifenden Qualifizierungen und Erzieherinnenstammtischen<br />
sowie der kitaspezifischen Beratung und Begleitung durch<br />
<strong>die</strong> Koordinatorin.<br />
Stärkung der Erzieherinnen<br />
Kollegiale Fachberatung:Erzieherinnenstammtische<br />
kitaübergreifend<br />
„Wir kennen uns und<br />
können von den Erfahrungen<br />
der Anderen profitieren.”<br />
Qualifizierung der Erzieherinnen<br />
Beratung und<br />
Unterstützung durch<br />
<strong>die</strong> Koordinatorin<br />
kitaspezifisch<br />
„Jede Kita geht ihren<br />
eigenen Weg.”<br />
Die Qualifizierungen der Erzieherinnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Erwachsenen<br />
beinhalten drei Ebenen:<br />
u Arbeit an Grundhaltungen, <strong>die</strong> ein partnerschaftliches Miteinander<br />
ermöglichen<br />
u Vertraut werden mit Methoden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Erwachsenen<br />
u Stärkung persönlicher Kompetenzen<br />
Die Qualifizierungen finden im Sinne eines Erfahrungs- und Ideen-<br />
austausches hauptsächlich einrichtungsübergreifend statt. Im<br />
Rahmen von <strong>Praxis</strong>übungen gibt es jedoch auch kitaspezifische<br />
Elemente.<br />
Die grundlegende Qualifizierung <strong>für</strong> Erzieherinnen in Bezug auf<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den Eltern ist das Modul „Neue Wege des<br />
Miteinanders von Eltern und Erzieherinnen“, das auch Bestandteil<br />
des Curriculums zum Sächsischen Bildungsplan ist.
Auf der Grundlage <strong>die</strong>ses Moduls werden weitere Module empfohlen.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte sollten sein:<br />
u Gesprächsführung und Konfliktlösung<br />
u Elternaktivierung und Elternbeteiligung<br />
u Interkulturelle Elternarbeit<br />
u Methoden der Erwachsenenbildung<br />
u Elternabende lebendig gestalten<br />
Kollegiale Fachberatung im Rahmen von<br />
Erzieherinnenstammtischen<br />
Einrichtungsübergreifende Erzieherinnenstammtische finden ca.<br />
alle 6 Wochen statt. Dabei geht es um<br />
u Austauschmöglichkeiten der Kita zu Inhalten des Projektes und<br />
weiteren aktuellen Themen.<br />
u Weiterqualifizierung der Erzieherinnen.<br />
u gegenseitige Beratung im Sinne einer kollegialen Fachberatung.<br />
Die Kitas können untereinander intensive Netzwerkbeziehungen<br />
knüpfen und von dem Erfahrungsschatz der Anderen profitieren.<br />
Beratung und Unterstützung durch <strong>die</strong> Koordinatorin<br />
Bewährter Ablauf beim Ausbau von Erziehungspartnerschaft<br />
1. Analyse der vorhandenen Arbeit<br />
2. Bedarfsanalyse der Eltern<br />
3. Vereinbarung eines Handlungsplans<br />
Die in der jeweiligen Kita vorhandene Elternarbeit soll im Sinne<br />
eines erziehungspartnerschaftlichen Miteinanders weiterentwickelt<br />
werden. Auf <strong>die</strong>sem Weg wird <strong>die</strong> Kita durch <strong>die</strong> Koordinatorin<br />
unterstützt und begleitet. Dabei gilt es in einem ersten Schritt<br />
das wahrzunehmen, was bereits da ist. Der Blick auf das Vorhandene<br />
<strong>die</strong>nt als Grundlage <strong>für</strong> das Aufzeigen von Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
<strong>die</strong> an dem ansetzen, was den Erzieherinnen vertraut<br />
ist. Der Ansatz an dem Vorhanden ermöglicht v. a.<br />
u <strong>die</strong> Wertschätzung des bisher Geleisteten und<br />
u ein ressourcenorientiertes Arbeiten.<br />
h Das Miteinander von Koordinatorin<br />
und Erzieherinnen/Leiterin<br />
muss von derselben partnerschaftlichen<br />
Grundhaltung<br />
geprägt sein wie das Miteinander<br />
von Erzieherinnen und<br />
Eltern. Die Art und Weise, wie<br />
<strong>die</strong> Koordinatorin ihre Arbeit<br />
mit den Erzieherinnen gestaltet,<br />
beeinflusst das Miteinander<br />
von Eltern und Erzieherinnen.<br />
Wichtige Grundsätze in der<br />
Herangehensweise sind dabei:<br />
u wertschätzende Grundhaltung<br />
u Stärkenorientierung<br />
u Ressourcenorientierung<br />
u Reflexion der Arbeit<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
Der Blick auf <strong>die</strong> vorhandene Elternarbeit wird ergänzt durch<br />
Wünsche und Ideen der Eltern und der Erzieherinnen. Letztlich<br />
entstehen Ideen <strong>für</strong> das zukünftige Miteinander und konkrete Umsetzungen<br />
von erziehungspartnerschaftlicher Elternarbeit werden<br />
geplant.<br />
Im Rahmen der Beratung und Unterstützung der Erzieherinnen<br />
kommt es erfahrungsgemäß häufig zu einer Auseinandersetzung<br />
der Erzieherinnen mit der eigenen Rolle und der eigenen Person.<br />
Es ergeben sich folgende Fragestellungen, mit denen sich <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />
beispielsweise im Rahmen eines Stammtisches auseinander<br />
setzen können:<br />
u Wie sicher bin ich in dem, was meine tägliche Arbeit ausmacht?<br />
u Wie sicher bin ich im Umgang mit Eltern?<br />
u Nehme ich Be<strong>für</strong>chtungen von Eltern ernst?<br />
u Unterschätze ich Be<strong>für</strong>chtungen von Eltern?<br />
u Umgang mit Grenzen – Wie viel Elternarbeit will und kann<br />
ich leisten? Wie viel Elternbeteiligung will und kann ich<br />
zulassen? Wo grenzen wir uns als Team ab?<br />
u Welche Grundsätze sind mir wichtig? Wie kann ich <strong>die</strong>se<br />
verständlich nach außen transportieren?<br />
u Professionelle Nähe – Distanz<br />
u Wie gestalte ich meine Arbeit transparent?<br />
u Sind <strong>für</strong> mich selbstverständliche Dinge auch den Eltern<br />
selbstverständlich?<br />
u Leiste ich gute Arbeit?<br />
u Werde ich beurteilt, wenn ich zu sehr Einblick in meine<br />
Arbeit gewähre?<br />
u Gerate ich in eine Rechtfertigungsposition, wenn Eltern<br />
mich auf Dinge aufmerksam machen?<br />
u Reflektiere ich meine Arbeit?<br />
u Kann ich Veränderungen zulassen?<br />
u Gelingt es mir, Eltern selbständig Aktionen und Angebote<br />
planen zu lassen? Kann ich es aushalten, dass Eltern <strong>die</strong><br />
Planung anders, langsamer, vielleicht auch umständlicher<br />
gestalten? Wie kann ich <strong>die</strong> Eltern dabei unterstützen?<br />
0
1. Die Analyse der vorhandenen Elternarbeit –<br />
Was ist da und wie läuft das?<br />
“Wenn es ein Geheimnis <strong>für</strong> den Erfolg gibt, so ist es das: Den Standpunkt des<br />
anderen verstehen und <strong>die</strong> Dinge mit seinen Augen sehen.“ Henry Ford<br />
Schritt 1 Der Blick von innen – Die Koordinatorin gestaltet den<br />
Prozess der Selbsteinschätzung der vorhandenen<br />
Elternarbeit im Erzieherinnenteam.<br />
Schritt 2 Der Blick von außen – Die Koordinatorin nimmt eine<br />
eigene (externe) Einschätzung der Elternarbeit vor.<br />
Der Blick von innen<br />
Das Team der Kindertageseinrichtung nimmt eine Selbsteinschätzung<br />
ihrer vorhandenen Elternarbeit vor. Die Koordinatorin gestaltet<br />
und moderiert <strong>die</strong>sen Prozess und sorgt <strong>für</strong> eine Ergebnissicherung.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Erzieherinnen sollen sich über ihr eigenes Tun in Bezug auf Eltern<br />
klar werden, eine ehrliche Bilanz ihrer Elternarbeit ziehen und<br />
mögliche Weiterentwicklungspotentiale und Bedarfe entdecken.<br />
- Methode<br />
/ Die Koordinatorin moderiert ein Teamgespräch.<br />
/ Die Fragen können von den Teammitgliedern auch schriftlich<br />
im Rahmen eines Fragebogens bearbeitet werden.<br />
Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Moderation zur Selbsteinschätzung der<br />
Elternarbeit im Team<br />
/ Was läuft bisher an Elternarbeit in unserer Kita?<br />
/ Welche Einschätzung gibt es dazu: Was ist gut?<br />
Was läuft weniger gut?<br />
/ Wie sehen wir Eltern? Was sind Eltern <strong>für</strong> uns?<br />
/ Wo gibt es Handlungsbedarf und Entwicklungspotentiale?<br />
/ Welche Anknüpfungspunkte an „Sowiesos“ gibt es?<br />
/ Was wünschen wir uns? Was brauchen wir da<strong>für</strong>?<br />
Wie sehen<br />
wir Eltern<br />
Was<br />
wünschen<br />
wir uns<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
h Wie Erziehungspartnerschaft<br />
in einer Kita gelebt wird,<br />
kann sich anhand der Alltagsatmosphäre<br />
erspüren und gut<br />
bei besonderen Anlässen<br />
beobachten lassen, z. B.<br />
u in Situationen mit hohem<br />
Eigeninteresse (Entwicklungsgespräch<br />
über das eigene<br />
Kind)<br />
u in Anfangs- und Übergangs-<br />
situationen (Anmeldegespräch,<br />
Eingewöhnungszeit,<br />
erster Elternabend)<br />
u in schwierigen Situationen<br />
(Problemgespräch)<br />
x Ergebnissicherung<br />
Die Koordinatorin hält <strong>die</strong> Ergebnisse der Selbsteinschätzung des<br />
Teams schriftlich fest, damit später daran angeknüpft werden<br />
kann. Als Ergebnisse <strong>die</strong>ser Teamarbeitsphase liegen gebündelte<br />
Aussagen zu folgenden Fragen vor:<br />
/ Was läuft an Elternarbeit in der Kita?<br />
/ Wie wird <strong>die</strong>s durch das Team eingeschätzt?<br />
/ Welche Bedarfe/Wünsche sieht das Team?<br />
/ Was möchte das Team zunächst angehen?<br />
Der Blick von außen<br />
Die Koordinatorin schätzt <strong>die</strong> Elternarbeit der Kita aus ihrer Sicht<br />
ein. Sie beobachtet, hört zu, fragt nach und richtet dabei ihre Aufmerksamkeit<br />
gezielt auf Wahrnehmungen bzgl. der Haltung von<br />
Erzieherinnen Eltern gegenüber. Sie achtet auf konzeptuelle und<br />
strukturelle Rahmenbedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elternarbeit.<br />
. Zielsetzung<br />
In erster Linie <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Fremdeinschätzung der Koordinatorin<br />
dazu, einen Blick <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweilige Kita zu gewinnen. Der Blick von<br />
außen ist eine wichtige Ergänzung zu eigenen Einschätzungen der<br />
Erzieherinnen. Durch <strong>die</strong> Analyse des Vorhandenen entdeckt <strong>die</strong><br />
Koordinatorin auch Entwicklungspotentiale der jeweiligen Kita<br />
und kann <strong>die</strong> eigene Tätigkeit danach ausrichten.<br />
- Methode<br />
Der Wahrnehmungsleitfaden <strong>die</strong>nt der Schärfung des Blickes der<br />
Koordinatorin. Er sorgt <strong>für</strong> eine Systematisierung der Wahrnehmung<br />
und macht <strong>die</strong>se dadurch stringenter und verbalisierbar.<br />
Dennoch ist er offen <strong>für</strong> <strong>die</strong> ganz vielfältigen Ausprägungen der<br />
Wahrnehmungskriterien.<br />
Wahrnehmungsleitfaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fremdanalyse<br />
der vorhandenen Elternarbeit<br />
Kopiervorlage<br />
85
Kriterien zur Analyse von Elternarbeit<br />
Die Vielzahl von angeführten Kriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elternarbeit einer<br />
Kita sind keine Qualitätskriterien, <strong>die</strong> punktuell abgearbeitet werden<br />
müssen und anhand derer eindeutige Qualitätsaussagen bzgl.<br />
der Elternarbeit zu treffen sind. Sie sind vielmehr zu verstehen<br />
als Wahrnehmungsfilter im Sinne von „Auf was sollte ich achten?<br />
Welche Möglichkeiten gibt es? usw.“<br />
x Ergebnissicherung<br />
Die eigene Einschätzung wird im Rahmen des Wahrnehmungsleitfaden<br />
verschriftlicht, damit Sie später darauf Bezug nehmen<br />
können.<br />
Wohin mit der eigenen Einschätzung?<br />
Kopiervorlage<br />
86 ff.<br />
Die Einschätzungen der Koordinatorin und <strong>die</strong> des Teams sind<br />
sicher in vielen Punkten ähnlich, teilweise können sie sich aber<br />
auch unterscheiden. Natürlich kann und soll <strong>die</strong> Koordinatorin ihre<br />
Wahrnehmung dem Team gegenüber äußern. Dort, wo sich Wahrnehmungen<br />
decken, ist eine Unterstreichung seitens der Koordinatorin<br />
beispielsweise bei der Besprechung der Selbsteinschätzung<br />
des Teams sinnvoll.<br />
Bei Unterschieden in der Einschätzung sollte <strong>die</strong> Koordinatorin<br />
prüfen, welche Relevanz <strong>die</strong> jeweiligen Punkte <strong>für</strong> den Gesamtprozess<br />
haben und zu welchem Zeitpunkt ein Einbringen sinnvoll<br />
ist. Beispielweise können ihre Wahrnehmungen bei der Besprechung<br />
von Elternaussagen hilfreiche Unterstreichungen sein. Hier<br />
ist jedoch großes Fingerspitzengefühl und Sensibilität gefragt.<br />
Insbesondere sehr früh geäußerte und von der Selbsteinschätzung<br />
abweichende kritische Rückmeldungen können den Aufbau von<br />
Beziehungen stark belasten.<br />
h Das Team sollte keinesfalls<br />
mit einem Kriterienkatalog<br />
„erschlagen“<br />
werden – <strong>die</strong> Kriterien<br />
sind an <strong>die</strong>ser Stelle nur<br />
als Hintergrund <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Koordinatorin gedacht.<br />
h Ihre Gesprächspartnerin<br />
sollte nicht den Eindruck<br />
gewinnen, Sie haken<br />
nur Punkte ab. Den Leitfaden<br />
können Sie beispielsweise<br />
auch direkt<br />
nach dem Besuch in der<br />
Einrichtung ausfüllen.<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
h Die Vorlage eines<br />
standardisierten<br />
Fragebogens ist<br />
hilfreich. Er sollte<br />
jedoch diskutiert<br />
und ggf. angepasst<br />
werden.<br />
2. Bedarfsanalyse der Eltern –<br />
Was wünschen sich unsere Eltern?<br />
“Es geht nicht um <strong>die</strong> Eltern, sondern um ihre Eltern!“<br />
Wenn eine partnerschaftliche Beziehung zu Eltern aufgebaut<br />
werden soll, müssen <strong>die</strong> Eltern mit ihren Einschätzungen, Wünschen<br />
und Bedürfnissen ernst genommen werden. Da<strong>für</strong> müssen<br />
<strong>die</strong>se bekannt sein. Eine Fragebogenerhebung ist ein geeigneter<br />
Weg, <strong>die</strong> Vorstellungen von möglichst vielen Eltern einer Einrichtung<br />
kennen zu lernen und später Angebote bedarfsorientiert zu<br />
gestalten. Die Bedarfserfassung kann auch mit Fragen kombiniert<br />
werden, <strong>die</strong> generell wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kindertageseinrichtung sind<br />
(z. B. Öffnungszeiten).<br />
Schritt 1 Die Koordinatorin unterstützt das Team bei Entscheidungen<br />
bzgl. der Gestaltung der Bedarfserhebung.<br />
Schritt 2 Die Eltern beteiligen sich an einer Fragebogen-<br />
erhebung.<br />
Schritt 3 Die Koordinatorin wertet <strong>die</strong> Fragebögen aus.<br />
Schritt 4 Die Koordinatorin visualisiert <strong>die</strong> Ergebnisse.<br />
Schritt 5 Die Ergebnisse der Befragung werden dem Team zur<br />
Verfügung gestellt und besprochen.<br />
Schritt 6 Die Ergebnisse der Befragung werden den Eltern<br />
mitgeteilt.<br />
. Zielsetzung<br />
Eltern erhalten <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre Vorstellungen, Wahrnehmungen<br />
und Wünsche zu äußern. Das Team erfährt, was den<br />
Müttern und Vätern ihrer Einrichtung wichtig ist, lernt deren<br />
Einschätzungen kennen und erfährt eine Vielzahl an Anregungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausrichtung der Elternarbeit. In <strong>die</strong>sem Sinne halten <strong>die</strong><br />
Erzieherinnen <strong>die</strong> Elternbefragung <strong>für</strong> wichtig und nutzbringend.<br />
Durch eine möglichst hohe Beteiligung entsteht ein repräsentatives<br />
Meinungsbild der Elternschaft.<br />
Elternfragebogen<br />
Kopiervorlage<br />
88 ff.
- Methode<br />
/ Gesprächsmoderation<br />
Das Team muss Vorgehen und Methode der Bedarfserhebung<br />
festlegen. Die Koordinatorin moderiert <strong>die</strong>sen Prozess und<br />
berät das Team. Sie achtet darauf, dass das Vorgehen zur jeweiligen<br />
Kita passt und vom Team getragen wird.<br />
Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teamsitzung<br />
/ Welchen Nutzen hat <strong>die</strong> Elternbefragung<br />
<strong>für</strong> uns?<br />
/ Was möchten wir von unseren Eltern<br />
wissen? Was interessiert uns besonders?<br />
/ Wie soll der Fragebogen ggf. geändert/<br />
ergänzt werden?<br />
/ Welche alternativen Methoden der Bedarfsanalyse<br />
gibt es? Ist eine davon <strong>für</strong><br />
uns eher geeignet?<br />
Gut zu wissen!<br />
Kreativnach<br />
-<br />
mittag<br />
Folgende Gedanken können bei Fragebogenerhebungen<br />
hilfreich sein:<br />
u Eltern sollen spüren, dass <strong>die</strong> Erzieherinnen tatsächlich an<br />
ihren Meinungen und Wünschen interessiert sind.<br />
Das Anschreiben zum Fragebogen sollte in <strong>die</strong>sem Sinne aus<br />
Sicht der Kita formuliert und unterschrieben sein.<br />
u Wenn <strong>die</strong> Eltern <strong>die</strong> Fragebögen direkt und persönlich erhalten,<br />
ist <strong>die</strong> Rücklaufquote i.d.R. höher als beispielsweise<br />
bei einer Verteilung über <strong>die</strong> Fächer. Die Bögen können auch<br />
mit einer entsprechenden Anmerkung im Anschluss eines<br />
Elterabends ausgegeben werden.<br />
u Sie können auf dem Fragebogen einen abtrennbaren Teil<br />
anhängen, auf dem Eltern ihren Namen und ihr Interesse an<br />
einer Mitwirkung formulieren können. Dadurch kann das<br />
Team <strong>die</strong> engagierten Eltern (trotz anonymisierter Frage-<br />
bögen) identifizieren und gezielt ansprechen.<br />
/ Wie wollen wir <strong>die</strong> Eltern auf <strong>die</strong> Befragung<br />
aufmerksam machen - Elternabend,<br />
Elternbrief, Aushang,…?<br />
/ Wie werden <strong>die</strong> Bögen ausgeteilt und<br />
wieder eingeholt? (Möglichkeiten und<br />
Konsequenzen)<br />
/ Wie können wir den Eltern-<br />
rat beteiligen?<br />
Ballschule<br />
<strong>für</strong><br />
Kinder<br />
Kita<br />
Zeitung<br />
h Machen Sie sich bei dem<br />
Fragebogen bewusst,<br />
dass bestimmte Fragen<br />
Erwartungen der Eltern<br />
wecken können, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong> Kita zum jetzigen<br />
Zeitpunkt nicht erfüllen<br />
kann.<br />
Floh -<br />
markt<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
h Bedarfsanalyse – schnell und<br />
anders!<br />
Stellen Sie ein Flipchart im<br />
Eingangsbereich auf mit einer<br />
<strong>für</strong> Sie aktuell wichtigen<br />
Frage (z. B. Welche Themen<br />
wünschen Sie sich <strong>für</strong> den<br />
nächsten Elternabend? oder:<br />
Welche Ideen haben Sie <strong>für</strong><br />
das Sommerfest?) Ein dicker<br />
Stift liegt bereit, mit dem<br />
Eltern „im Vorbeigehen“<br />
ihre Antworten aufschreiben<br />
können.<br />
u Der Fragebogen sollte übersichtlich, nicht zu lang und einfach<br />
gestaltet werden.<br />
u Als Anreiz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an der Elternbefragung können<br />
Sie unter den eingegangenen Fragebögen kleinere Preise<br />
verlosen.<br />
u Zur anonymen Rückführung der Fragebögen eignet sich ein<br />
bunter Kasten im Eingangsbereich der Kita. Dieser kann von<br />
den Kindern kreativ gestaltetet werden.<br />
u Legen Sie einen Termin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abgabe der Bögen fest.<br />
u Beteiligen Sie den Elternrat bei der Gestaltung bzw. Anpassung<br />
der Fragebögen oder lassen Sie <strong>die</strong>sen vom ihm prüfen.<br />
Projekterfahrung<br />
Zur Stärkung und Festigung von Kooperationsbeziehungen hat<br />
sich bewährt, mit den Einrichtungen kleine „Höhepunkte“ zu<br />
schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit der Beteiligen anerkennen und wertschätzen<br />
und zu einer erhöhten Motivation führen, z. B. eine<br />
Festveranstaltung zum Kooperationsauftakt.<br />
Alternative: Mündliche Befragung<br />
Manche Eltern sind besser im persönlichen Gespräch zu erreichen,<br />
insbesondere dann, wenn es einen weniger formellen Rahmen<br />
hat. Erzieherinnen können beispielsweise im Rahmen von „Tür-<br />
und Angelgesprächen“ relativ einfach Elternbedarfe „erheben“.<br />
Eine solch einfache Form der mündlichen Befragung ist wesentlich<br />
zeitaufwendiger, man kann jedoch relativ sicher sein, dass <strong>die</strong><br />
formulierten Bedarfe wirklich an der Lebenssituation der <strong>Familie</strong><br />
ansetzen, da sie nicht standardisiert abgefragt wurden.<br />
Auswertung<br />
Die Koordinatorin wertet alle Fragebögen aus und fasst <strong>die</strong> Einzelaussagen<br />
zu Ergebnissen zusammen.<br />
Visualisierung<br />
Zur Veranschaulichung der ausgewerteten Ergebnisse empfiehlt<br />
es sich, neben einfachen Tabellen auch mit Balken- und Kreisdiagrammen<br />
zu arbeiten. Visualisierte Ergebnisse können Sie auch in<br />
eine PowerPoint Präsentation einbinden und so vor allem größeren<br />
Teams gut vorstellen.
Haben Sie Lust und Zeit sich an der Ausgestaltung<br />
verschiedener Angebote zu beteiligen?<br />
22 % stimmten mit nein<br />
Die Eltern müssen unbedingt über <strong>die</strong> Ergebnisse der Befragung<br />
informiert werden. Ein einfacher, geeigneter Weg ist ein Aushang<br />
bzw. eine Wandzeitung. Möglich ist auch eine kurze Information<br />
im Rahmen einer sowieso geplanten Veranstaltung.<br />
Indem das Erzieherinnenteam über <strong>die</strong> Art und Weise der Information<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern nachdenkt, wird <strong>die</strong> Reflexion der Ergebnisse<br />
vertieft.<br />
Teamgespräch zur den Ergebnissen der Befragung<br />
Die Koordinatorin präsentiert dem Team <strong>die</strong> Ergebnisse und moderiert<br />
anschließend ein Gespräch dazu. An <strong>die</strong>ser Stelle kann es<br />
sinnvoll sein, Ergebnisse aus der Eigen- und Fremdeinschätzung<br />
einzubeziehen. Besonderes Interesse zeigen <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />
erfahrungsgemäß bei der Frage nach der Mitwirkungsbereitschaft<br />
von Eltern.<br />
Die Auswertung wird auch dem Elternrat vorgestellt. Dies erfolgt<br />
entweder gemeinsam mit den Erzieherinnen im Rahmen der Teamsitzung<br />
oder aber bei einer Elternratssitzung.<br />
Leitfragen<br />
/ Was haben wir erwartet? Was hat uns überrascht?<br />
/ Was sind gute Anregungen?<br />
/ Haben wir Neues erfahren?<br />
/ Wie geht es uns mit den Ergebnissen?<br />
Was bedeuten sie <strong>für</strong> uns generell?<br />
/ Wie möchten wir <strong>die</strong> Eltern über <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
informieren?<br />
x Ergebnissicherung<br />
78 % stimmten mit ja<br />
Die Koordinatorin stellt <strong>für</strong> das Team Unterlagen zu den Ergebnissen<br />
der Elternbefragung zusammen. Die Ergebnisse fließen in <strong>die</strong><br />
Gestaltung des Handlungsplans ein.<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
h Je früher <strong>die</strong> Eltern einbezogen<br />
werden, desto besser.<br />
Der Zeitpunkt und <strong>die</strong> Form<br />
werden jedoch von der Kita<br />
bestimmt.<br />
3. Vereinbarung eines Handlungsplans -<br />
Wie geht es weiter, was haben wir vor?<br />
“Jeder noch so lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“<br />
Die Ergebnisse der Analyse der vorhandenen Elternarbeit und der<br />
Elternbefragung münden nun in <strong>die</strong> Planung von konkreten Umsetzungen.<br />
Dabei gilt es, <strong>die</strong> Wünsche und Bedürfnisse seitens des<br />
Teams und der Eltern, aber auch Rahmenbedingungen, Möglichkeiten<br />
und Ressourcen zusammenzuführen und einen Handlungsplan<br />
zu erstellen.<br />
Elternarbeitsanalyse<br />
Erzieherinnen<br />
Ergebnisse Ergebnisse<br />
Schritt 1 Die Wünsche und Ideen von den Eltern und den<br />
Erzieherinnen werden überblicksartig zusammengestellt.<br />
Schritt 2 Die Koordinatorin sorgt <strong>für</strong> eine ehrliche Prüfung<br />
von Möglichkeiten und Ressourcen und moderiert<br />
eine Schwerpunktsetzung.<br />
Schritt 3 Das Team formuliert ggf. gemeinsam mit Elternvertretern<br />
einen Handlungsplan.<br />
Schritt 4 Die Eltern werden informiert.<br />
Bedarfsanalyse<br />
Eltern<br />
Sammlung, Gewichtung und Ressourcencheck<br />
Handlungsplan<br />
Schritt 5 In regelmäßigen Abständen wird der Handlungsplan<br />
überprüft und weiterentwickelt.
. Zielsetzung<br />
Das Ziel ist <strong>die</strong> Vereinbarung eines realistischen, an den Bedürfnissen<br />
der Eltern und der Erzieherinnen sowie an den vorhandenen<br />
Möglichkeiten und Ressourcen angepassten Handlungsplans.<br />
“Sie sind <strong>die</strong> Wächter ihrer eigenen Ressourcen!“<br />
- Methode<br />
Die Koordinatorin moderiert eine Teamsitzung, bei der ggf. auch<br />
Elternvertreter anwesend sind. Sie sorgt <strong>für</strong> eine zusammenfassende<br />
Darstellung der Wünsche der Erzieherinnen und der Anregungen<br />
seitens der Eltern. Die Koordinatorin moderiert anschließend<br />
einen Prozess, in dem Gewichtungen vorgenommen und<br />
letztlich Vereinbarung getroffen werden.<br />
Gesprächspunkte im Überblick<br />
u Sichtung der Ideen und Vorschläge<br />
u gemeinsame Gewichtung<br />
u Prüfung der Ressourcen – Was ist realistisch und machbar?<br />
Wer könnte das tun?<br />
u Aufstellen eines Handlungsplans mit Terminen,<br />
Verantwortlichkeiten, inhaltlichen Schwerpunktsetzungen etc.<br />
u Vereinbarung von Meilensteinen zur Reflexion und<br />
Weiterentwicklung<br />
u Mitteilung des Handlungsplans an <strong>die</strong> Eltern<br />
Elternaktivierung<br />
Eltern sollen <strong>für</strong> <strong>die</strong> aktive Mitgestaltung verschiedener Angebote<br />
und Ideen gewonnen werden. Die Elternbefragung an sich wirkt<br />
häufig schon aktivierend. Eltern sollten in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
von der Erzieherin konkret und persönlich angesprochen werden.<br />
Dabei gilt es vor allem bei den Eltern vorhandene Talente und<br />
Begabungen zu nutzen. Projekte, <strong>die</strong> Eltern eigenverantwortlich<br />
durchführen, werden ebenfalls im Handlungsplan aufgenommen.<br />
h Achten Sie dabei auf eine<br />
realistische Einschätzung und<br />
Anpassung von geäußerten<br />
Wünschen – zur Partnerschaft<br />
gehört auch das Abgleichen<br />
eigener Interessen mit der<br />
Situation des Gegenübers!<br />
h Gewichtungen können<br />
Sie beispielsweise mit<br />
der Punkte-Methode<br />
vornehmen. Jeder erhält<br />
3-5 Klebepunkte<br />
und kann <strong>die</strong> auf <strong>die</strong><br />
aus seiner Sicht besten/wichtigsten<br />
Ideen<br />
kleben. Gibt es Häufungen,<br />
an denen Sie<br />
ansetzten können?<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
Beispiele <strong>für</strong> Elternprojekte:<br />
Projekterfahrung<br />
Oftmals entstehen, angeregt durch <strong>die</strong> Elternbefragung, viele<br />
Projekte, <strong>die</strong> auch in der Organisation und Verantwortlichkeit<br />
der Eltern liegen. Insbesondere <strong>die</strong> Nachmittagsgestaltung<br />
innerhalb einer Kita erfuhr durch <strong>die</strong>ses Engagement eine<br />
wesentliche Bereicherung. Für viele <strong>Familie</strong>n entstanden Kursangebote<br />
(einmalig oder sich wiederholend), <strong>die</strong> Anregung <strong>für</strong><br />
eine gemeinsame Beschäftigung und Gestaltung von Freizeit<br />
bieten. Aber auch Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Eltern untereinander wurden ins Leben gerufen.<br />
Angebot Leitung Zeitpunkt<br />
Eltern-Kind-Kreativnachmittag 1 Mutter 1 x Woche, 1 h, 6 Monate<br />
Sportangebot <strong>für</strong> Kinder 3 Mütter 1 x Woche, 1 h, 6 Monate<br />
Ballschule <strong>für</strong> Kinder<br />
inkl. Elterntreff aller 3 Monate 1 Vater 14 - tägig, 2 h, 1 Jahr<br />
Fußreflexzonenmassage 1 Mutter einmalig<br />
Kita-Zeitung Eltern 2 x bzw. 4 x Jahr<br />
Kinderwerkstatt 3 Väter 1 x Woche<br />
<strong>Familie</strong>nbibliotheken 1 - 2 Mütter 1 - 2 x Woche Ausleihmöglichkeit,<br />
dauerhaftes Angebot<br />
Flohmarkt Elternrat 2 - 4 x Jahr<br />
h Motivation ist entscheidend!<br />
Deshalb sorgen Sie schon<br />
bei der Planung da<strong>für</strong>, dass<br />
besonders zu Beginn schnell<br />
Erfolge sichtbar werden.<br />
Handlungsplan<br />
Im Handlungsplan können Aktionen/Veranstaltungen (z. B. Veranstaltung<br />
eines thematischen Elternabends/Jahr), aber auch<br />
interne Organisationsentwicklungsprozesse (Verbesserung der<br />
Kommunikationskultur durch …) aufgeführt werden.<br />
Die Koordinatorin achtet darauf, dass bei jedem im Handlungsplan<br />
aufgenommen Punkt Termine und Verantwortlichkeiten<br />
fest vereinbart werden.<br />
Handlungsplan<br />
0<br />
Kopiervorlage<br />
92
Projekterfahrung<br />
Die erste so genannte <strong>Familie</strong>nbildungsveranstaltung sollte<br />
genau überlegt und bestens abgesprochen sein. Sie sollte eine<br />
Art Highlight darstellen, welches ‚einschlägt‘ und durch ihre<br />
positive Resonanz auf Seiten der Erzieherinnen und Eltern auf<br />
weitere Vorhaben im Sinne eines Motivationsanschubes abfärbt.<br />
Thematische Veranstaltungen zu „Topthemen“ wie Regel-<br />
und Grenzsetzung in der Erziehung, kindliche Entwicklung<br />
bis zum 6. Lebensjahr – welchen Beitrag können Eltern leisten,<br />
Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schule oder Kinder und Konfliktlösungen mit ausgewählt<br />
guten Referenten können erste Akzente setzen. Darüber<br />
hinaus eignen sich auch niedrigschwellig angelegte <strong>Familie</strong>naktionstage<br />
als guter Einstieg.<br />
x Ergebnissicherung<br />
Der Handlungsplan wird verschriftlicht und <strong>die</strong>nt als verbindlicher<br />
Fahrplan, an dem sich das Team und <strong>die</strong> Elternvertreter orientieren.<br />
In regelmäßigen Abständen (ca. 6 Monate) sorgt <strong>die</strong> Koordi-<br />
natorin da<strong>für</strong>, dass Erfahrungen reflektiert und <strong>die</strong> aktuellen<br />
Entwicklungen mit dem Fahrplan verglichen werden (Soll-Ist-<br />
Vergleich). Der Handlungsplan wird regelmäßig mit dem Erzieherinnenteam<br />
und den Elternvertretern besprochen und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt.<br />
Handlungsplan<br />
h Vereinbaren Sie<br />
nicht zu viele<br />
Termine und<br />
Angebote. Das<br />
führt schnell zu<br />
Überfrachtung<br />
und Frust.<br />
h Beginnen Sie mit einer „einschlagenden“<br />
Veranstaltung.<br />
Positive Erfahrungen und<br />
Erfolge zu Beginn sorgen <strong>für</strong><br />
Rückenwind.<br />
Einrichtung: ____________________________________ Koordinator/-in: _______________________________________<br />
Datum der Vereinbarung: ______________________________<br />
Nr.<br />
Was?<br />
Art der Veranstaltung und<br />
Thema<br />
Warum?<br />
Zielsetzung<br />
Wer?<br />
Verantwortung<br />
Wann?<br />
Datum/Dauer<br />
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
Was gibt’s zu sagen<br />
Bemerkungen
III<br />
Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />
Was sind Erfolge?<br />
Erfahrungsgemäß kommt es hin und wieder zu Enttäuschung<br />
seitens der Erzieherinnen und auch engagierter Eltern, wenn<br />
beispielsweise mit Mühe gestaltete Veranstaltungen nur mäßig<br />
besucht werden.<br />
Projekterfahrung<br />
Dennoch bleiben Frustration und eine skeptische Hinterfragung<br />
manchmal vergebens organisierter Angebote nicht aus.<br />
Verständlicherweise wollen Erzieherinnen nicht <strong>die</strong> Animateure<br />
ihrer Eltern sein. Wichtig ist, von Anfang an einen offenen<br />
Weg der Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu finden,<br />
klare Wünsche und Möglichkeiten zu benennen, aber auch <strong>die</strong><br />
Ressourcen realistisch zu betrachten. Eine Kita muss unbedingt<br />
eine gesunde Balance bzw. ein gesundes Maß an Elternpartizipation<br />
und Mitgestaltung <strong>für</strong> sich finden und festlegen.<br />
Die Koordinatorin muss mögliche Frusterfahrungen thematisieren<br />
und auffangen. Sie muss <strong>die</strong> Erfolge deutlich aufzeigen.<br />
Sie sollte mit dem Team neben der Reflexion des Vorgehens und<br />
der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten einen Nachdenkprozess<br />
im Sinne von „Was ist Erfolg?“ anregen. Dies kann z. B. im<br />
Rahmen eines Erzieherinnenstammtisches erfolgen.<br />
Folgende Gedanken können im Gespräch mit den Erzieherinnen<br />
hilfreich sein:<br />
u War das eigene Ziel realistisch? – Nur selten werden alle Eltern<br />
erreicht!<br />
u Auch wenn nur wenige Eltern/<strong>Familie</strong>n kommen und <strong>die</strong> eine<br />
gute Zeit haben, ist das ein Erfolg!<br />
u Neue Angebotsformen müssen erst greifen – „Das muss sich<br />
herumsprechen.“ (Ein Schneeball-Effekt fängt mit wenigen<br />
Flocken an.)<br />
u Die Gestaltung von Kultur (Kultur des Miteinanders) braucht<br />
Zeit.<br />
u Auch Eltern müssen sich erst daran gewöhnen, dass ihre Kita<br />
ein „Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>“ sein will.<br />
“Sie sind Langstreckenläufer, keine Sprinter!“
Angebotsentwicklung<br />
und Gestaltung<br />
von Veranstaltungen<br />
IVKapitel
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
Angebotsentwicklung<br />
und Gestaltung<br />
von Veranstaltungen<br />
“Der Grundsatz ‘Nichts zählt ausser Vollkommenheit‘ kann ‘Lähmung‘ bedeuten.“<br />
Winston Churchill<br />
Auf der Grundlage des Handlungsplans werden verschiedene Veranstaltungen,<br />
Aktionen und Angebote geplant und durchgeführt.<br />
Die vereinbarten Umsetzungsvorschläge einer erziehungspartnerschaftlichen<br />
Elternarbeit basieren auf den<br />
/ Bedarfen der Eltern,<br />
/ den Entwicklungsvorstellungen der Erzieherinnen und<br />
/ den Ressourcen und Möglichkeiten der Kita.<br />
. Zielsetzung<br />
Die Angebote sind eine Ausdrucksform des partnerschaftlichen<br />
Miteinanders. Lernprozesse werden angeregt, um Eltern in ihrer<br />
Erziehungskompetenz zu stärken und sie zu beraten.<br />
Vermittlung<br />
von Informationen<br />
und Inhalten<br />
Stärkung der<br />
Erziehungskompetenz<br />
Gestalten von<br />
Austausch und<br />
Erfahrung<br />
Veranstaltungen<br />
Partnerschaftliche Beziehung<br />
Ermöglichen<br />
von Partizipation<br />
Die Koordinatorin unterstützt Erzieherinnen und engagierte Eltern<br />
bei der Gestaltung von Veranstaltungen. Sie sollte dabei auf zwei<br />
grundlegende Fragen achten:<br />
1. Wie werden Veranstaltungen im Sinne eines partnerschaftlichen<br />
Miteinanders geplant und durchgeführt?<br />
2. Wie können Lernprozesse im Sinne der Stärkung der Erziehungskompetenz<br />
angeregt werden?
1. Planung von Veranstaltungen im Sinne<br />
eines partnerschaftlichen Miteinanders<br />
Die Rolle der Erzieherin<br />
Die Erzieherin hat eine initiierende Rolle bei der Planung und<br />
Organisation verschiedenster Veranstaltungen und Angebote. Sie<br />
tut <strong>die</strong>s im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders, wenn es<br />
sinnvoll und möglich ist, mit den Eltern gemeinsam.<br />
Die Erzieherin<br />
u kooperiert mit Eltern<br />
Bei der Planung und Organisation von Veranstaltungen richtet<br />
sie sich an dem Bedarf und den Wünschen der Eltern aus und<br />
arbeitet mit ihnen zusammen. Die Eltern werden früh über<br />
wichtige Schritte informiert und in Abläufe einbezogen.<br />
Es ist ein wichtiger und notwendiger Lernprozess <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieherin,<br />
Beteiligung im jeweils sinnvollen Rahmen zu erbitten und<br />
auch zuzulassen. Eltern <strong>die</strong> Regie zu überlassen, bedeutet auch<br />
Kontrolle abzugeben und damit ein Risiko einzugehen.<br />
u aktiviert Eltern<br />
Die Erzieherin muss <strong>die</strong> Eltern aktivieren. Viele Eltern sind von<br />
sich aus bereits sehr engagiert, andere wollen entdeckt, gefragt<br />
und ermutigt werden. Die Erzieherin sollte Talente und Kompetenzen<br />
von Eltern <strong>für</strong> Veranstaltungen in der Kita nutzbar<br />
machen.<br />
Projekterfahrung<br />
Eine Fotodokumentation zeigt <strong>die</strong> Vielfalt Ihres Kita-Lebens.<br />
Sie kann Atmosphäre zeigen, Interesse wecken und aktivieren.<br />
„Von unserem Backnachmittag in der Backstube von Svens<br />
Vater haben wir Fotos ausgehangen. Daraufhin fragte mich<br />
ein anderer Vater, der Physiotherapeut ist, ob er vielleicht mal<br />
einen Nachmittag in der Kita Bewegungsspiele mit den Kindern<br />
machen kann….“ (Erzieherin)<br />
u stärkt und berät Eltern<br />
Die Beteiligung von Müttern und Vätern in der Planung und<br />
Durchführung von Angeboten stärkt das Selbstbewusstsein der<br />
Eltern. Auch Eltern, <strong>die</strong> gern in Eigenregie Dinge tun wollen,<br />
wünschen sich Begleitung und Unterstützung. Beispielsweise bei<br />
der methodischen Gestaltung von Angeboten muss <strong>die</strong> Erzieherin<br />
beratend zur Seite stehen.<br />
h Erzieherinnen<br />
sollten Eltern<br />
persönlich und<br />
direkt zur Mitwirkung<br />
einladen<br />
und offen sein <strong>für</strong><br />
möglicherweise<br />
alternative Ideen<br />
der Eltern.<br />
h Erzieherinnen müssen<br />
das Mittun und Mitdenken<br />
seitens der Eltern<br />
anerkennen und wertschätzen.<br />
Nur so kann<br />
Motivation aufrechterhalten<br />
werden.<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
h Eltern wollen gesehen<br />
und angesprochen<br />
werden.<br />
Projekterfahrung<br />
„Die Eltern haben oft gute Ideen, auch zur Gestaltung eines<br />
pädagogischen Angebotes am Nachmittag. Allerdings wissen<br />
sie manchmal nicht, wie sie alle Kinder zur Ruhe bringen und<br />
einbeziehen können. Da brauchen sie methodische Unterstützung.<br />
Das ist auch gut, weil sie dann merken, dass unsere<br />
Arbeit auch schwierig ist.“ (Erzieherin)<br />
Die Rolle der Eltern<br />
Im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders kommt den Eltern<br />
eine aktive Rolle zu. Je nach Interesse, Kompetenzen und Möglichkeiten<br />
beteiligen sie sich an der Planung und Durchführung von<br />
Veranstaltungen. Auch und besonders aktive Eltern wünschen sich<br />
Begleitung und Wertschätzung.<br />
Die Rolle der Koordinatorin<br />
Es ist Aufgabe der Koordinatorin, das Erzieherinnenteam und engagierte<br />
Eltern bei der Planung und Durchführung verschiedener<br />
Veranstaltungsformen zu beraten und zu unterstützen. Die Koordinatorin<br />
bringt ggf. selbst Ideen ein. Erfahrungsgemäß sind <strong>die</strong><br />
Erzieherinnen dankbar <strong>für</strong> konkrete Unterstützung, beispielsweise<br />
bei der Vermittlung von Referenten. Die Koordinatorin kann auch<br />
selbst als Referentin fungieren.<br />
Sie sorgt da<strong>für</strong>, dass Veranstaltungen reflektiert und damit Lernprozesse<br />
im Team ausgelöst werden, so dass Erzieherinnen zunehmend<br />
in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, auch ungewohnte Veranstaltungen<br />
mit Erwachsenen qualitativ hochwertig zu gestalten.<br />
Professionelles Gestalten von Beziehung<br />
“Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, aber er hat kein Anrecht darauf,<br />
dass andere sie teilen.“ Manfred Rommel<br />
Erzieherinnen sind neben dem Partner und Freunden <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern, wenn es um Erziehungsfragen<br />
geht. Die Beziehung zwischen Eltern und Erzieherin ist von entscheidender<br />
Bedeutung bei der Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz.<br />
„Stimmt“ <strong>die</strong> Beziehung, sind Eltern eher bereit,<br />
Veranstaltungen in der Kita zu besuchen und sie sind offener <strong>für</strong><br />
Anregungen zu Erziehungsfragen.<br />
Eltern werden am besten gefördert, wenn Erzieherinnen kompetent<br />
und professionell in der Lage sind, Beziehungen zu gestalten.<br />
Das heißt, dass <strong>die</strong> professionelle Gestaltung der Beziehung zu den<br />
Eltern eine entscheidende Aufgabe des Handelns der Erzieherin<br />
sein muss.
Zur professionellen Gestaltung einer Beziehung gehört<br />
/ <strong>die</strong> Fähigkeit, das eigene Handeln und eigene Empfindungen<br />
zu reflektieren.<br />
/ Feedback annehmen zu können und Kritik nicht persönlich<br />
zu nehmen.<br />
/ einzusehen, dass jedes Verhalten des Anderen auf einer <strong>für</strong><br />
ihn positiven Absicht beruht. In den meisten Fällen ist es<br />
nicht absichtlich gegen mich gerichtet.<br />
/ Schwierigkeiten oder Verärgerungen rechtzeitig und angemessen<br />
zu kommunizieren.<br />
/ <strong>die</strong> Einsicht, dass Erwachsene einander nicht erziehen<br />
können, sondern ihr Miteinander anhand klarer Regeln und<br />
Konsequenzen zu gestalten ist.<br />
/ aktiv zu versuchen, wahrgenommene eigene oder fremde<br />
Antipathie positiv zu beeinflussen.<br />
“Gemeinsames Tun stärkt <strong>die</strong> Beziehung<br />
von Eltern und Erzieherinnen.“<br />
2. Wie können Lernprozesse angeregt werden?<br />
Das im Sächsischen Bildungsplan beschriebene neue Bild vom Kind<br />
geht vom Kind als Akteur seiner eigenen Entwicklung aus. Bildung<br />
wird im Sinne von Selbstbildung in sozialen Kontexten beschrieben.<br />
Die Erzieherin hat in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Aufgabe,<br />
Bildung zu ermöglichen. Analog dazu sind <strong>die</strong> familienbildenden<br />
Elemente in der Tätigkeit der Erzieherin zu verstehen. Die Erzieherin<br />
ermöglicht Lernprozesse bei den Eltern, in dem sie Räume<br />
da<strong>für</strong> schafft und Anregungen gibt.<br />
In der Kita werden Lernprozesse beispielsweise im Rahmen von<br />
thematischen Elternabenden angeregt. Weniger offensichtlich,<br />
nichts desto trotz aber effektiv, findet Lernen in verschiedenen<br />
kleinen Alltagssituationen statt. Solche Lernprozesse im Sinne<br />
einer „Neuen Lernkultur“ werden mitunter gar nicht als solche<br />
wahrgenommen – sie geschehen im Alltagsgeschehen (z. B. im<br />
Rahmen eines Elterncafés) gewissermaßen nebenbei.<br />
h Die Koordinatorin sollte<br />
<strong>die</strong> Erzieherinnen immer<br />
wieder auf Lernpotentiale<br />
in Alltagssituationen<br />
aufmerksam machen.<br />
“Informelles Lernen kann zielgerichtet sein, erfolgt aber in den meisten Fällen beiläufig<br />
als eine natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens. Von den Lernenden<br />
wird es daher unter Umständen gar nicht als Erweiterung ihres Wissens<br />
und ihrer Fähigkeiten wahrgenommen.“ Bechtel/Lattke/Nuissl<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
Elternabende<br />
Projekterfahrung<br />
Wie können Lernprozesse angeregt werden?<br />
in strukturierten Veranstaltungen in Alltagssituationen<br />
uva. ...<br />
Entwicklungsgespräche<br />
Entstehung neuer Angebote<br />
u Spielausleihe von und <strong>für</strong> Eltern – <strong>die</strong> Kita<br />
bietet den Ort, <strong>die</strong> Eltern organisieren<br />
u Elternstammtische<br />
u Elterngesprächskreise mit und ohne Erzieherinnen<br />
u Projektarbeit mit Eltern, z. T. unter der Leitung<br />
der Eltern<br />
u Deutschkurs <strong>für</strong> Eltern vietnamesischer Herkunft<br />
u Elterntreffen zu spezifischen Themen (Grenzsetzung,<br />
Umgang mit Aggressionen, gesundes<br />
Essen etc.), auch mit Betreuung von Kindern<br />
u pädagogische Tage <strong>für</strong> das Erzieherteam<br />
u Erläuterungen zum Sächsischen Bildungsplan<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />
Eltern-<br />
Stammtisch<br />
uva. ...<br />
/ Formen von Veranstaltungen<br />
Elterncafé<br />
Ausleihe<br />
Verschiedene Angebotsformen sind in jeder Kita präsent. Elternabende,<br />
informative Elternbriefe und das Sommerfest sind in den<br />
meisten Einrichtungen feste Bestandteile der Elternarbeit. Diese<br />
werden aufgegriffen und im Sinne eines partnerschaftlichen Mit-<br />
einanders weiterentwickelt. In vielen Kitas wird das Angebotsspektrum<br />
mit Hilfe der Koordinatorin erweitert. Es kommen beispielsweise<br />
weitere Veranstaltungen mit einem offenen Charakter<br />
(z.B. Elternstammtische, Ausleihen) und verschiedene Angebote in<br />
Elternregie hinzu.<br />
Die Koordinatorin unterstützt und berät Eltern und Erzieherinnen<br />
bei der Planung unterschiedlichster Angeboten und Veranstaltungen.<br />
Dabei sind verschiedene Punkte zu bedenken.<br />
u regelmäßige Gesprächskreise zwischen Eltern<br />
und Erzieherinnen<br />
u 1. Hilfe-Kurs am Kind<br />
u Entstehung von Elterninfowänden<br />
u Spielelternabend<br />
u Winterspielplatz – Nutzung der Kita außerhalb<br />
der Öffnungszeiten<br />
u Elternbrunch in der Kita – Nutzung der Kita<br />
außerhalb der Öffnungszeiten<br />
u Elternbriefe<br />
u neuartige Organisation von Festen und Feiern<br />
mit aktiver Elternbeteiligung, d. h. nicht <strong>für</strong>,<br />
sondern mit Eltern<br />
u Einbeziehung Ehrenamtlicher
Formen der Elternarbeit nach Textor<br />
Leitfragen bei der Planung von Veranstaltungen<br />
/ Was ist unser Thema? Trifft das Thema<br />
elterliche und/oder unsere Bedarfe?<br />
Welche Schwerpunkte wollen wir setzen?<br />
/ Was ist das Ziel?<br />
/ Welche Veranstaltungsform ist dem Thema<br />
angemessen?<br />
/ Was wissen wir über <strong>die</strong> Zielgruppe und<br />
welche inhaltlichen, organisatorischen und<br />
methodischen Konsequenzen hat das?<br />
/ Wer ist verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung?<br />
Wer hilft bei der Vorbereitung? Wer<br />
kann sonst noch mit einbezogen werden?<br />
Welche Eltern können wir konkret an-<br />
sprechen?<br />
/ Elternabend<br />
Kopiervorlage<br />
93 ff.<br />
Elternabende sind Bestandteile klassischer Elternarbeit der Kitas.<br />
Elternabende können bzgl. ihrer Zielsetzungen, Inhalte und<br />
Methoden sehr vielfältig sein. Grundsätzlich können zwei Gewichtungen<br />
hinsichtlich der Zielsetzung von Elternabenden beschrieben<br />
werden:<br />
u Elternabende <strong>die</strong>nen dem Informationsaustausch zwischen<br />
Eltern und Erzieherinnen. Eltern erhalten Informationen zur<br />
Gestaltung des pädagogischen Alltags in der Einrichtung, zum<br />
Jahresverlauf und zu wichtigen Terminen. Eltern können ihre<br />
Eindrücke schildern, Rückmeldung geben und Ideen einbringen.<br />
Bestimmte Entscheidungen werden gemeinsam getroffen.<br />
u Elternabende mit einem thematischen Schwerpunkt sollen Erfahrungsaustausch<br />
ermöglichen, Wissen vermitteln, Anregungen<br />
geben und Eltern in ihrer Erziehungskompetenz unterstützen.<br />
Beliebte Themen sind z. B. Trotz und Wut, Wie lernen Kinder?,<br />
Schulvorbereitung usw.<br />
In der Regel gestalten <strong>die</strong> Erzieherinnen <strong>die</strong> Elternabende und<br />
werden dabei ggf. von der Koordinatorin unterstützt. In seltenen<br />
Fällen plant und gestaltet <strong>die</strong> Koordinatorin einen Elternabend<br />
selbst.<br />
h Eine Übersicht zu<br />
Formen der Eltern-<br />
arbeit kann als An-<br />
regung mit in <strong>die</strong><br />
Kita-Teams genommen<br />
werden.<br />
/ Welche Rahmenbedingungen müssen wir<br />
organisatorisch beachten (Raum, Sitzmöglichkeiten,<br />
Zeit, Dauer, Kosten, etc.)<br />
/ Mit welchen Partnern aus dem Netzwerk<br />
kann im Rahmen der Veranstaltung sinnvoll<br />
kooperiert werden (z. B. Ausleihe von<br />
Materialien, Verpflegung, Sponsoring,<br />
Öffentlichkeitsarbeit)?<br />
/ Wie und wann wollen wir auf <strong>die</strong> Veranstaltung<br />
hinweisen / einladen?<br />
/ Wie gestalten wir <strong>die</strong> Dokumentation und<br />
Öffentlichkeitsarbeit im Anschluss?<br />
/ Wann und wie findet eine Auswertung<br />
statt?<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
h Beispiele <strong>für</strong><br />
Aushänge finden<br />
Sie in den<br />
„Anregungen“.<br />
Beispiel . Seite<br />
108 ff.<br />
Bei der Gestaltung von Elternabenden hat sich folgendes bewährt:<br />
Einladungen<br />
u Die Eltern werden ca. 3 Wochen vor der Veranstaltung eingeladen.<br />
Neben einem Aushang sollten <strong>die</strong> Eltern auch eine schriftliche<br />
Einladung mit nach Hause bekommen.<br />
u Versehen Sie <strong>die</strong> Einladung mit einer terminierten Rückmeldungsbitte,<br />
so dass sie im Vorfeld <strong>die</strong> Personenzahl kennen und<br />
Bestuhlung usw. planen können.<br />
u Wenn es nur wenige Rückmeldungen gibt, lohnt es sich immer,<br />
<strong>die</strong> Mütter und Väter noch einmal persönlich beim Bringen bzw.<br />
Abholen auf <strong>die</strong> Veranstaltung hinzuweisen.<br />
Gestalten Sie den Raum und <strong>die</strong> Atmosphäre!<br />
u Eltern sollten angemessene Sitzmöglichkeiten haben. Wenn <strong>die</strong>s<br />
nicht möglich ist, gestalten Sie <strong>die</strong> Veranstaltung so, dass zu<br />
kleine Stühle nicht zu lange ertragen werden müssen.<br />
u Wenn möglich, sorgen Sie <strong>für</strong> Getränke.<br />
u Blumen oder Dekorationselemente (von den Kindern hergestellt?)<br />
können zu einer Wohlfühl-Atmosphäre beitragen.<br />
u Planen Sie ggf. eine Pause ein, um Raum <strong>für</strong> einen informellen<br />
Austausch zu lassen – allerdings nicht zu spät, sonst werden <strong>die</strong><br />
Ersten gehen.<br />
u „Weniger ist mehr!“ Achten Sie auf ein gutes Zeitmanagement –<br />
beginnen und enden Sie pünktlich.<br />
u Achten Sie auf methodische Abwechslung des Abends. Sie<br />
möchten einen lebendigen Austausch anregen und ihre Eltern<br />
aktivieren – dazu bedarf es lebendiger Methoden und nicht nur<br />
Vorträge. Erzählen Sie kurze Geschichten, führen Sie Themen<br />
mit einem persönlichen Bezug ein und nutzen Sie das Wissen<br />
und <strong>die</strong> Erfahrungen, <strong>die</strong> Eltern mitbringen.<br />
u Holen Sie sich eine kurze, einfache und schriftliche Rückmeldung<br />
der Eltern ein. Wie empfanden Sie <strong>die</strong> Veranstaltung? Welche<br />
Themen wünschen sie sich noch?<br />
0
Entwicklungsgespräche<br />
Entwicklungsgespräche werden laut dem Sächsischen Bildungsplan<br />
in regelmäßigen Abständen in allen Kitas Sachsens durchgeführt.<br />
Hier ergibt sich <strong>die</strong> Möglichkeit an „Sowiesos“ anzuknüpfen und<br />
familienbildnerische Elemente in <strong>die</strong> Regeltätigkeit einfliesen zu<br />
lassen.<br />
Die Koordinatorin sollte den Erzieherinnen dabei helfen, bei der<br />
Gesprächsführung im Rahmen von Entwicklungsgesprächen Lern-<br />
prozesse anzuregen. Eltern und Erzieherin tauschen sich über <strong>die</strong><br />
aktuellen Interessen und Lernprozesse des Kindes aus, dabei<br />
können gemeinsam Möglichkeiten zur Unterstützung des Kindes<br />
besprochen werden. So bekommen Eltern Anregungen, wie sie<br />
Kompetenzen des Kindes, z. B. durch das Einbeziehen in bestimmte<br />
Tätigkeiten im Haushalt, fördern können.<br />
Das Thema Gesprächsführung ist in Bezug auf <strong>die</strong> (neue) Arbeit<br />
mit Erwachsenen <strong>für</strong> Erzieherinnen zentral. Hier bedarf es der<br />
Stärkung und Förderung. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang hat es sich als<br />
sinnvoll erwiesen, das Thema Gesprächsführung in Entwicklungsgesprächen<br />
beispielsweise im Rahmen von Erzieherinnenstammtischen<br />
aufzugreifen.<br />
Lernen in Alltagssituationen in der Kita (informelles Lernen)<br />
Informelles Lernen kann in einer Kita ermöglicht und angeregt<br />
werden durch<br />
u <strong>die</strong> Raumgestaltung, z. B. Sitzecken <strong>für</strong> Eltern mit Zeitschriften<br />
u <strong>die</strong> Gestaltung von Veranstaltungen mit offenem Charakter,<br />
in denen durch Begegnung und Austausch alltagsnahe (unbewusste)<br />
Lernmöglichkeiten entstehen.<br />
Projekterfahrung<br />
Erwachsene lernen, wenn sie etwas wirklich bewegt, wenn sie<br />
etwas angeht und beschäftigt. Jede Mutter, <strong>die</strong> sich mit mitleidenden<br />
Eltern oder verständnisvollen Erzieherinnen beispielsweise<br />
über den letzten Wutanfall ihres Kindes unterhält,<br />
wünscht sich mit großer Wahrscheinlichkeit Verhaltensalternativen<br />
und saugt <strong>die</strong> auf, um sie zu probieren und dann auch<br />
wieder zu verwerfen und dann sucht sie wieder...<br />
h Erzieherinnen können<br />
viele Situationen nutzen,<br />
um Eltern zu stärken.<br />
Erlebt <strong>die</strong> Erzieherin beispielsweise<br />
eine pädagogisch<br />
gute Eltern-Kind-Interaktion<br />
beim Bringen oder Abholen,<br />
kann sie das dem Elternteil<br />
positiv rückmelden.<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
h Bei Festen und Feiern hat<br />
<strong>die</strong> Erzieherin <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
in Ruhe mit sonst<br />
eher „inaktiven“ Eltern zu<br />
sprechen. Ein Straßenfest<br />
unter Einbeziehung der<br />
Nachbarn und ansässiger<br />
Vereine stärkt außerdem<br />
<strong>die</strong> Vernetzung innerhalb<br />
des Stadtteils.<br />
Projekterfahrung<br />
/ Elterncafé<br />
Viele Eltern beschreiben den Wunsch nach einem informellen<br />
Austausch. Im Gespräch mit anderen Müttern und Vätern werden<br />
Ideen ausgetauscht und Erziehungsverhalten reflektiert.<br />
Bei der Gestaltung von Elterncafés hat sich folgendes bewährt:<br />
u Ein Elterncafé muss sich an einer zentralen, frei und einfach<br />
zugänglichen Stelle in der Kita befinden.<br />
u Das Café sollte regelmäßig stattfinden. Bei zu großen Abständen<br />
kann keine Eigendynamik entstehen.<br />
u Elterncafés werden teilweise in völliger Eigenregie der Eltern<br />
durchgeführt, in einigen Einrichtungen sind <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />
dabei und helfen bei der Organisation.<br />
u Es muss klar abgesprochen sein, wer <strong>die</strong> Kinder beaufsichtigt,<br />
während <strong>die</strong> Eltern im Elterncafé sind.<br />
/ Elternstammtische / Müttergruppen / Vätergruppen<br />
Elternrunden ermöglichen einen ungezwungenen Austausch über<br />
unterschiedlichste Themen, neue soziale Kontakte können geknüpft<br />
und gegenseitige Hilfestellung geboten werden.<br />
Erfahrungsgemäß brauchen <strong>die</strong>se Angebotsformen Anschub und<br />
ein „Dranbleiben“ seitens der Koordinatorin. Elterntreffs ohne<br />
thematischen Hintergrund funktionieren in der Regel weniger gut.<br />
Wenn es ein konkretes Thema gibt (z. B. Organisation des Grillfestes,<br />
Streitschlichten bei Kindern) ist der Zuspruch seitens der Eltern<br />
größer und der Austausch weitet sich in der ungezwungenen Runde<br />
schnell auf andere Themenfelder aus.<br />
Bei einigen Angebotsformen benötigt man viel Durchhaltevermögen und darf bei einem ersten<br />
Misserfolg nicht <strong>die</strong> Flinte ins Korn werfen. Erwartungen an nahezu 80-100% Teilnehmerschaft<br />
der Gesamteltern, bspw. bei Vorträgen, werden anfangs auf keinen Fall erfüllt. Dessen müssen sich<br />
<strong>die</strong> Organisatoren bewusst sein, um auch einem zweiten oder dritten Versuch positiv gegenüber<br />
zu stehen. Neue <strong>Familie</strong>nbildungsangebote müssen an einer Kita erst wachsen. Wachstum ist ein<br />
Prozess, welcher Zeit benötigt – Zeit zum Experimentieren (z. B. welche Zeit günstig ist: Nachmittag<br />
oder Abend), Zeit um Eltern mit konkreten Angeboten zu überzeugen und zu gewinnen. Auch <strong>für</strong><br />
Eltern stellen verschiedene Möglichkeiten der Angebotsnutzung Neuland dar. Auch sie müssen sich<br />
umorientieren.
Projekterfahrung<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kitas funktioniert nicht, wenn sie „übergestülpt“<br />
wird. Sie ist ein wechselseitiger Prozess, der sich je nach<br />
Gegebenheiten in der Kindertagesstätte und nach den Wünschen<br />
und Möglichkeiten der Eltern stets weiter entwickelt.<br />
/ Eltern-Kind-Kreativ-Nachmittage<br />
Die Erzieherin (auch unterstützt von interessierten Eltern) leitet<br />
Basteleien und Spiel von Eltern gemeinsam mit ihren Kindern an<br />
und hilft den Eltern durch beiläufige Bemerkungen ihre Beobachtungsfähigkeit<br />
dem kindlichen Tun gegenüber zu schulen. Die Eltern<br />
erkennen <strong>die</strong> Fähigkeiten des Kindes und den Wert des Spiels<br />
und bekommen Anregungen <strong>für</strong> Beschäftigungsmöglichkeiten mit<br />
ihren Kindern.<br />
In einem solchen Rahmen (wie auch bei Wanderungen, Festen,<br />
Ausflügen usw.) kann es situationsorientiert oft zu wirkungsvollen<br />
„Nebenbei-Gesprächen“ über Erziehungsfragen kommen.<br />
/ Ausleihe<br />
Erzieherinnen können Lernprozesse bei Eltern auch anregen, in-<br />
dem sie ausgewählte Literatur zugänglich machen. In vielen Kitas<br />
enstehen kleine Elternbibliotheken, in denen Kinderbücher, Elternratgeber<br />
oder Spiele und CD‘s von den <strong>Familie</strong>n ausgeliehen<br />
werden können. Im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders<br />
kann es hier zur Erweiterung der Bibliothek durch Dinge kommen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Eltern zur Verfügung stellen.<br />
Den Überblick behalten - Was läuft wo?<br />
Die Koordinatorin sollte <strong>die</strong> Veranstaltungen der kooperierenden<br />
Kitas im Sinne von „Was läuft wann und wo?“ im Überblick haben.<br />
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, jeweils auch Bemerkungen, Tipps<br />
und Ideen zu bestimmten Veranstaltungen aufzuführen, um aussagefähig<br />
zu sein, wenn sie nach Beispielen, Ideen und Erfahrungen<br />
mit bestimmten Veranstaltungsformen gefragt wird. Eine Übersichtstabelle<br />
(ggf. eine pro Kita) ist dabei von großem Nutzen.<br />
Übersicht Veranstaltungen in den Kitas<br />
Kopiervorlage<br />
95<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
Projekterfahrung<br />
Veranstaltungsbeispiele<br />
Thematischer Elternabend<br />
/ Thema<br />
„Neue Erkenntnisse der Hirnforschung – Entwicklung des kindlichen<br />
Hirns bis zum 6. Lebensjahr“<br />
/ Zielsetzung<br />
Ein Wunsch der Eltern bei der Bedarfsanalyse war es u. a. Informationen<br />
zur kindlichen Entwicklung und Förderung zu erhalten.<br />
Die Organisation <strong>die</strong>ser Veranstaltung ist eine mögliche Form der<br />
Elternbildung an der Kita. Neben inhaltlichen Aspekten der Hirnforschung<br />
sollten insbesondere <strong>die</strong> Bedeutung der Rolle der Eltern<br />
und deren Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung der Kinder vermittelt<br />
werden. Die Eltern hatten ebenso <strong>die</strong> Möglichkeit einen kompetenten<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> ihre Fragen in der Kita zu finden.<br />
/ Zielgruppe/Teilnehmer<br />
u Eltern der Kindertagesstätte<br />
u Erzieherinnen der Kindertagesstätte<br />
u weitere Interessenten<br />
/ Methode<br />
/ Thematischer Elternabend<br />
/ „Verrückte Olympiade“<br />
Vortrag mit anschließender Diskussion<br />
/ Vorgehen bei der Planung<br />
u inhaltliche Absprachen und Planung mit dem Team und/<br />
oder der Leiterin<br />
u organisatorische Absprachen mit Team und Leiterin, d.h.<br />
genaue Planung des Termins, der Veranstaltungsuhrzeit<br />
und der Angebotsform (jede Kita hat ihre Erfahrung, wann<br />
und in welcher Form Veranstaltungen gut laufen)
u Rücksprache zu Inhalten mit der Referentin<br />
u organisatorische Absprachen mit der Referentin (welche<br />
Utensilien werden benötigt, Flipchart, Polylux, etc.)<br />
u Planung der Räumlichkeit (Turnraum) und Sitzgelegenheit<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern (Bänke), Dauer der Veranstaltung berück-<br />
sichtigen, wenn keine „Erwachsenenbestuhlung“ vorhanden<br />
ist<br />
u Verantwortlichkeiten festlegen<br />
/ Einladung<br />
u persönliche Einladung durch <strong>die</strong> Erzieherin<br />
u persönliche Handzettel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />
u über Aushänge in der Kita<br />
/ Rahmenbedingungen<br />
u festgelegter Termin und Dauer der Veranstaltung muss<br />
rechtzeitig bekannt gegeben werden (Planbarkeit)<br />
u Honorarvertrag mit der Referentin<br />
u freier Eintritt <strong>für</strong> Interessenten<br />
/ Ergebnissicherung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
u Dokumentation der Veranstaltung (Datum, Uhrzeit,<br />
Teilnehmer, etc.)<br />
u Mündliche Befragung der Eltern und Erzieherinnen über<br />
Nutzen und Effektivität der Veranstaltung<br />
u Presseartikel in mehreren Lokalzeitungen<br />
u Presseartikel im Amtsblatt<br />
h Durch eine persönlich ausgesprochene<br />
Einladung der<br />
Erzieherin sind Eltern eher<br />
bereit, eine Veranstaltung<br />
in der Kita zu besuchen.<br />
Optisch ansprechende Flyer<br />
und Aushänge verstärken <strong>die</strong><br />
Motivation der Eltern einen<br />
Vortrag wahrzunehmen.<br />
h Durch eine intensive Gesprächsbasis<br />
mit Eltern ist<br />
jede Erzieherin eng an<br />
den Themen der Eltern<br />
dran. Durch eine intensive<br />
Zusammenarbeit<br />
kann auf den aktuellen<br />
Bedarf von Eltern auch<br />
zeitnah reagiert werden.<br />
Weniger fruchtbar ist es,<br />
wenn <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />
sich <strong>die</strong> Themen ausdenken.<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />
„Verrückte Olympiade“<br />
/ Thema<br />
Die „Verrückte Olympiade“ war eine Veranstaltung mit offenem<br />
lustigem Charakter, der als „Höhepunkt“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>n wahr-<br />
genommen wurde.<br />
/ Zielsetzung<br />
u Gegenseitiges Kennen lernen der Kita-<strong>Familie</strong>n<br />
u Fördern der Beziehung zwischen Eltern und Fachkräften<br />
u Kennen lernen verschiedener, sinnvoller Freizeit-<br />
möglichkeiten<br />
u Stärkung und Konstituierung des Netzwerkes zwischen<br />
den kooperierenden Kitas und zwischen den Kooperationspartnern<br />
und den familienbildenden Einrichtungen<br />
u Gewinnung neuer Netzwerkpartner, z.B. Sportvereine,<br />
Jugendfeuerwehr<br />
/ Zielgruppe<br />
u <strong>Familie</strong>n der kooperierenden Kitas<br />
/ Methode<br />
In einer Außenanlage gab es neun verschiedene Stationen, <strong>die</strong> von<br />
den familienbildenden Einrichtungen, Vereinen und Erzieherinnen<br />
der kooperierenden Kitas betreut wurden. Sie waren so ausgewählt,<br />
dass <strong>die</strong> gesamte <strong>Familie</strong> gemeinsam agieren musste. Dabei<br />
ging es um Bewegung, Geschicklichkeit, Ausdauer, Ruhephasen<br />
und gesunde Ernährung.<br />
/ Stationen:<br />
u Feuerwehr (Jugendfeuerwehr)<br />
u Schnecke (Erzieherin)<br />
u Schminken (<strong>Familie</strong>nzentrum und Erzieherinnen)<br />
u Seifenkiste ( AWO Kinder- und Jugendfreizeittreff<br />
„Villa Sonne“)<br />
u Seifenblasen (Erzieherin)
u Basteln (<strong>Familie</strong>nzentrum)<br />
u Fische angeln (Erzieherin)<br />
u Holzwerkstatt (Stellwerk e.V.)<br />
u Obstecke (Erzieherin)<br />
Die Kinder und Eltern müssen gemeinsam mindestens fünf der<br />
insgesamt neun Stationen durchlaufen und da<strong>für</strong> „Stempel“ sammeln.<br />
Jede <strong>Familie</strong> mit mind. 5 Stempeln ist „Sieger“ und kann auf<br />
dem Siegerpodest ihre Medaille in Empfang nehmen.<br />
Flyer und Veranstaltungshefte der familienbildenden Einrichtungen<br />
und Institutionen, von Vereinen usw. liegen zur Mitnahme<br />
<strong>für</strong> Eltern bereit. Die Mitarbeiter stehen <strong>für</strong> Gespräche im informellen<br />
Rahmen zur Verfügung.<br />
/ Vorgehen bei der Planung<br />
Die Koordinatorin unterrichtet <strong>die</strong> Kooperations- und Netzwerkpartner<br />
über <strong>die</strong> Idee einer gemeinsamen Veranstaltung etwa 3<br />
Monate im Voraus und trifft erste Terminabsprachen.<br />
In Zweiergesprächen werden anschließend Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
der Vernetzungspartner besprochen und verbindlich festgelegt.<br />
/ Einladung<br />
Plakate und Handzettel gehen 3 Wochen vor dem Veranstaltungstermin<br />
an <strong>die</strong> Kitas, <strong>die</strong> ihre Eltern damit einladen.<br />
/ Rahmenbedingungen<br />
u große freie Fläche<br />
u evtl. musikalische Umrahmung<br />
/ Ergebnissicherung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
u Dokumentation mittels vieler Fotos, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kitas an<br />
ihren Pinnwänden aushängen<br />
u Presseberichte<br />
h Eine solche Veranstaltung<br />
ist in den Sommermonaten<br />
günstig, damit<br />
Außenanlagen genutzt<br />
werden können. Zeitlich<br />
bietet sich ein Samstag-<br />
vormittag (max. 3 Stunden)<br />
an.<br />
IV<br />
Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Vorstellung des Projektes<br />
Für starke <strong>Familie</strong>n:<br />
<strong>Familie</strong>n leisten viel <strong>für</strong> unsere Gesellschaft.<br />
„Sie balancieren zwischen zahlreichen Aufgaben<br />
und Wünschen, zwischen Notwendigkeiten<br />
und begrenzten Möglichkeiten. Für <strong>die</strong>se<br />
Leistungen ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> sächsischen <strong>Familie</strong>n<br />
unsere Anerkennung, unseren Respekt und unsere<br />
Unterstützung.“ (Helma Orosz, Sächsische<br />
Staatsministerin <strong>für</strong> Soziales in ihrer Regierungserklärung<br />
im April 2006)<br />
Das Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“ will Eltern in<br />
Ihren Erziehungsaufgaben unterstützen. Die<br />
Erziehung der Kinder liegt vor allem in den Händen<br />
ihrer Eltern. Deshalb sollen<br />
u Eltern in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben<br />
sicher und stark gemacht werden.<br />
u viele Eltern in Sachsen mit bedarfsgerechten<br />
Bildungsangeboten erreicht werden.<br />
u <strong>die</strong> Angebote inhaltlich, zeitlich und örtlich<br />
an den Lebenswelten von <strong>Familie</strong>n orientiert<br />
werden.<br />
Gemeinsam sind wir stark:<br />
Vorstellung des Projektes<br />
Für starke Kitas:<br />
In Sachsen besuchen nahezu alle Kinder zwischen<br />
3 und 6 Jahren eine Kita. Für viele Eltern<br />
sind Erzieherinnen wichtige Ansprechpartnerinnen,<br />
wenn es um Fragen der Erziehung und<br />
Bildung ihrer Kinder geht. Die Erzieherinnen<br />
genießen aufgrund der Nähe und ihres Fachwissens<br />
ein hohes Vertrauen bei den Eltern.<br />
Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wollen viele Kitas ihre<br />
Elternarbeit vertiefen und erweitern.<br />
79<br />
Im Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“ werden<br />
u Kitas unterstützt - in ihren Bemühungen, <strong>die</strong><br />
Zusammenarbeit mit Eltern zu vertiefen.<br />
u Kitas begleitet - auf dem Weg der Umgestaltung<br />
ihrer Einrichtung zu einem Ort <strong>für</strong><br />
<strong>Familie</strong>n.<br />
u Kitas beraten - bei der konkreten Planung<br />
und Gestaltung von Erziehungspartnerschaften.<br />
Durch den Aufbau von Kooperationen zwischen Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung und Kitas soll<br />
<strong>die</strong> bestehende Elternarbeit in Kitas unterstützt und erweitert werden. Dies geschieht nach einer<br />
im Projekt erprobten und bewährten Vorgehensweise und unter Berücksichtigung einrichtungsspezifischer<br />
Rahmenbedingungen. Zentrales Anliegen <strong>die</strong>ser Unterstützung ist <strong>die</strong> Begleitung der<br />
Erzieherinnen in der Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Dies umfasst<br />
unter anderem <strong>die</strong> Analyse der bestehenden Elternarbeit, eine Bedarfserhebung bei den Eltern, <strong>die</strong><br />
Planung und Durchführung von Veranstaltungen usw.
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen:<br />
und:<br />
1. Präambel<br />
Wissen lebt von Informationen und deren Austausch.<br />
Datum:<br />
<strong>Familie</strong>nbildung hat <strong>die</strong> Funktion, <strong>Familie</strong>n zu unterstützen, den vielfältigen Anforderungen des Zusammenlebens<br />
in der <strong>Familie</strong> gerecht zu werden. Dabei orientiert sie sich an Alltagsfragen und Lebensphasen,<br />
an Akzeptanz und Stärkung vorhandener Kräfte.<br />
Die Vorteile, <strong>Familie</strong>nbildung in Kindertagesstätten anzusiedeln liegen eindeutig in:<br />
1 Abbau von Hemmschwellen <strong>für</strong> Eltern, da <strong>die</strong> Hilfe direkt in der Kita angesetzt wird,<br />
2 Keine Stigmatisierung, da systemische Beratung und Elternbildung ein generelles Angebot der Kita<br />
sind,<br />
3 Frühzeitige Interventionsmöglichkeit und Begleitung über eine lange Zeit,<br />
4 Bedarfsorientierte Arbeit, <strong>die</strong> nicht an eine Dauer gebunden ist,<br />
5 Situative und flexible Hilfen in der Lebenswelt der Adressaten,<br />
6 Ständige Präsenz der Mitarbeiter, und damit keine Wartezeiten und niederschwelliger Ansatz,<br />
7 Ganzheitlich orientierter Ansatz, denn Beratung ist nichts Externes, sondern gliedert sich in den gesamten<br />
Betreuungsrahmen ein,<br />
8 Aufbau von Selbsthilfepotentialen und Nachbarschaftshilfe u.a. schon durch ein großes Maß an Begegnung<br />
im Haus.<br />
Erziehungspartnerschaft ist eine Qualitätsbeschreibung des Verhältnisses zwischen Kita und Elternhaus<br />
bzw. zwischen Erzieherinnen und Eltern sowie das Initiieren von Lernprozessen durch Erzieherinnen bei<br />
den Eltern durch eine Vertrauensbasis.<br />
Das Verhältnis der beiden Lebensbereiche Elternhaus und Kita hat einen bestimmenden Charakter <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Entwicklung des Kindes wie <strong>die</strong> Ereignisse innerhalb eines Lebensbereiches. Notwendig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung<br />
ist eine Einsicht und innere Haltung, dass der Erziehungsprozess gemeinsam von Eltern und Erzieherinnen<br />
zu gestalten ist.<br />
2. Ziel der Kooperation<br />
Kooperationsvereinbarung 1<br />
Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, Ideen zur Realisierung von <strong>Familie</strong>nbildung in Kindertageseinrichtungen<br />
gemeinsam zu entwickeln sowie Angebote zu schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> spezifischen Lebensbedingungen<br />
von Eltern in der jeweiligen Einrichtung und im Sozialraum berücksichtigen.<br />
Besondere Beachtung hierbei sollen <strong>die</strong> Rahmenbedingungen und Netzwerke der speziellen Kindertagesstätte<br />
finden. Der Focus wird auf der Berücksichtigung der sozialen Umwelt und der aktiven Erzieher- und<br />
Elternbeziehung liegen, sodass <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, sich <strong>für</strong>einander zu öffnen, Eltern <strong>die</strong><br />
Möglichkeiten der Mitwirkung in der Kindertageseinrichtung zu geben und Kontakte unter den Eltern zu<br />
pflegen.<br />
Diese Bemühungen bieten <strong>die</strong> Chance <strong>für</strong> ein förderliches Miteinander von Erzieherinnen und Elternhaus.<br />
80
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Durch eine Entwicklung der vorhandenen Elternarbeit sollen sich Synergien bei Erziehern und Eltern sowie<br />
bei beiden Kooperationspartnern bei der Vermittlung von Partnerschaft- und Informationskompetenz<br />
entwickeln.<br />
Dabei ist es erklärtes Ziel aller Partner, Eltern zu gewinnen, sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vielfalt und Unterschiedlichkeit<br />
von ihren Kindern sensibilisieren zu lassen, beim Lernen zu unterstützen sowie <strong>für</strong> das selbstständige<br />
Finden, Beschaffen, kritische Bewerten und kreative Verarbeiten von Informationen zu interessieren und<br />
langfristig zur Teilnahme am Wissensprozess zu motivieren.<br />
3. Grundsätze der Kooperationsvereinbarung<br />
Die Kooperationsbeziehungen beruhen auf den Prinzipien der vertrauensvollen Zusammenarbeit, der<br />
Freiwilligkeit, der Partizipation und der Bedarfsformulierung. Die jeweiligen spezifischen Aufgaben und<br />
Ziele der Partner sind dabei zu beachten. Die einzelnen Schritte in der Zusammenarbeit (Planung, Durchführung,<br />
Evaluierung) sind immer in Abstimmung mit den Zielen des Gesamtprojektes zu beachten.<br />
4. Voraussetzungen<br />
Für ein Gelingen des Projektes ist <strong>die</strong> Unterstützung durch den Träger, <strong>die</strong> Motivation des Teams <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
bevorstehenden Aufgaben (auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an Weiterbildungen) und <strong>die</strong> Schaffung von Rahmenbedingungen<br />
Vorraussetzung, Es sollen zwei Ansprechpersonen der Einrichtung <strong>für</strong> das Projekt benannt<br />
werden.<br />
Teilnehmen am Projekt können einzelne Kindertagesstätten und Horte, vertreten durch ihre Träger, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>ser Vereinbarung beitreten.<br />
Die Benennung erfolgt nach einer Auswahl durch <strong>die</strong> Koordinatoren des Projektzeitraums der ersten Implementierung<br />
und der Projektleitung, dem Felsenweg-Instituts.<br />
Das Projekt beginnt mit der Unterzeichnung der Kooperation und endet mit dem Projektabschluss am<br />
30.08.07 oder der Beendigung der Kooperation. Beim Ausscheiden aus der Kooperation bedarf es einer<br />
schriftlichen Bekanntgabe.<br />
5. Leistungen des Koordinators<br />
Der Träger (Name des Trägers) und der Koordinator des Projektes <strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit<br />
Kindertageseinrichtungen <strong>für</strong> den Modellstandort ... bemühen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten <strong>die</strong><br />
erprobten Vorgehensweisen der Modellphase des Projektes in den Einrichtungen umzusetzen.<br />
Grundsätzlich ist <strong>die</strong>s eine <strong>die</strong> MitarbeiterInnen unterstützende, begleitende und koordinierende Funktion.<br />
Diese gliedert sich in<br />
1. Aufbau von Kooperationsbeziehungen in der Einrichtung<br />
2. Projektpräsentationen innerhalb der Kindertageseinrichtung<br />
u Leiterinnengespräch - Vorstellung im Team<br />
u Vorstellung im Elternrat<br />
u Vorstellung im Elternabend<br />
Kooperationsvereinbarung 2<br />
3. Bedarfsermittlung<br />
u Ermittlung des Ist - Standes der Elternarbeit in der Kindertageseinrichtung<br />
4. Bedarfsauswertung<br />
u im Team<br />
u im Elternrat<br />
u Ergebnispräsentation <strong>für</strong> alle Eltern in den Gruppen oder als Aushang<br />
81
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
5. Maßnahmen aufgrund der Auswertung<br />
u Unterstützung des Teams in Richtung „Erziehungspartnerschaft“ -> Qualifizierungsmodule<br />
u Ideensammlung bis zur konkreten Organisation von familienbildenden Angeboten<br />
u Beratung bei der Gründung von Kooperationen und Netzwerken<br />
6. Initiieren erster familienbildender Maßnahmen in der Kindertageseinrichtung<br />
5. Leistungen der Einrichtung<br />
Die Mitarbeiter der Einrichtung arbeiten am Projekt mit und unterstützen <strong>die</strong> geplante Vorgehensweise.<br />
6. Folgende Erwartungen der Erzieherinnen verbinden sich mit der Teilnahme am Projekt<br />
1.) Chancen des Projekts <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
2.) Chancen des Projekts <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
3.) Verantwortlichkeit der Erzieherinnen<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Kooperationsvereinbarung 3<br />
82
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
4.) Erwartungen an <strong>die</strong> Koordinatorin<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
5.) Skepsis<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Ort, Datum<br />
(Koordinatorin) Leiterin<br />
Träger der Einrichtung /Geschäftsführung<br />
Kooperationsvereinbarung 4<br />
83
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Bewertungsbogen Erzieherinnenstammtisch<br />
Fragebogen zur Bewertung des Stammtisches <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />
Einrichtung: Datum:<br />
Wurden Ihre Erwartungen an den Stammtisch erfüllt?<br />
nein nein naja ja ja, sehr<br />
überhaupt nicht<br />
Ist <strong>die</strong> Zeit effektiv genutzt worden?<br />
nein nein naja ja ja, sehr<br />
überhaupt nicht<br />
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?<br />
nein nein naja ja ja, sehr<br />
überhaupt nicht<br />
Welche Fragen sind offen geblieben?<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________________________________________________<br />
___________________________________________________________________________________________________________<br />
Herzlichen Dank und bis zum nächsten Mal!<br />
84
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Wahrnehmungsleitfaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fremdanalyse der vorhandenen Elternarbeit<br />
Einrichtung: Datum:<br />
Haltungsebene<br />
1. Eltern und Erzieherinnen verstehen sich gegenseitig als Experten (Prinzip gleicher Augenhöhe), <strong>die</strong> verschiedene<br />
Kompetenzen und sich ergänzende Sichtweisen einbringen hinsichtlich des gemeinsamen Anliegens zur bestmöglichen<br />
Förderung und zum Wohl des Kindes. Partnerschaftliche Grundhaltungen sind erkennbar. Die Erzieherinnen<br />
kennen <strong>die</strong> Lebenssituation ihrer Eltern.<br />
Das zeigt sich in/durch:<br />
Handlungsebene<br />
2. Es werden gegenseitig Informationen durch verschiedene Kommunikationsformen ausgetauscht.<br />
Das zeigt sich in/durch:<br />
3. Eltern werden am Kita-Geschehen beteiligt. Sie können Ihre Wünsche einbringen, ihre Mitwirkung ist seitens der<br />
Erzieherinnen gewünscht.<br />
Das zeigt sich in/durch:<br />
4. Eltern werden in ihrer Erziehungskompetenz gefördert, formelle und informelle Lernprozesse der Eltern werden<br />
gefördert.<br />
Das zeigt sich in/durch:<br />
Konzeptuell-strukturelle Ebene<br />
Wahrnehmungsleitfaden<br />
5. Das Team hat klare inhaltliche Vorstellungen über fachliche Standards <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Eltern/<strong>Familie</strong>n.<br />
Das zeigt sich in/durch:<br />
6. Es gibt den Elternbedürfnissen angemessene Öffnungszeiten und verschiedenste familienpädagogische Angebote.<br />
85
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Kriterien zur Analyse von Elternarbeit<br />
Haltungsebene: Experten auf gleicher Augenhöhe<br />
Kriterien zur Analyse von Elternarbeit - Blatt 1<br />
Eltern und Erzieherinnen verstehen sich gegenseitig als Experten, <strong>die</strong> verschiedene Kompetenzen und sich<br />
ergänzende Sichtweisen einbringen hinsichtlich des gemeinsamen Anliegens zur bestmöglichen Förderung<br />
und zum Wohl des Kindes.<br />
- Die Eltern vertrauen den fachlichen Kompetenzen der Erzieherinnen, sind an ihrer Meinung interessiert.<br />
- Eltern wollen wissen, was in der Kita passiert und sich auch einbringen, sie sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kita engagiert.<br />
- Eltern fragen nach inhaltlichen Anregungen zur Erziehung und Bildung ihrer Kinder.<br />
- Die Erzieherinnen sehen in den Eltern Experten <strong>für</strong> Ihr Kind, sie gehen grundsätzlich davon aus, dass<br />
Eltern ein großes Interesse an ihrem Kind haben, sie sind an ihrer Meinung interessiert und wollen etwas<br />
gemeinsam tun. Erzieherinnen wissen, sie können auch von Eltern lernen (stärkenorientierter Blick).<br />
- Der Umgang miteinander ist offen und informationsbereit. Eine einladende Atmosphäre vermittelt<br />
Eltern das Gefühl willkommen zu sein.<br />
- Erzieherinnen äußern sich dem Kind gegenüber nur positiv über dessen <strong>Familie</strong>.<br />
Handlungsebene: Kommunikation, Beteiligung, Förderung<br />
- Es werden gegenseitig Informationen durch verschiedene Kommunikationsformen ausgetauscht.<br />
o Es gibt regelmäßig Elternabende und Einzelgespräche.<br />
o Es finden regelmäßige Gespräche zwischen der Erzieherin und den Eltern zum Wohlbefinden, zu Ent-<br />
wicklungsschritte und Lernprozessen des Kindes statt (Einsatz von kindbezogener Dokumentation).<br />
o Es findet ein regelmäßiger Austausch zu Erziehungs- und Bildungszielen und zur pädagogischen<br />
Arbeit der Kita und Aktivitäten zu Hause statt. Versuch der Abstimmung und Annäherung<br />
o Wichtige Informationen zum Tagesgeschehen werden bei Tür- und Angelgesprächen beim Bringen<br />
und Abholen des Kindes ausgetauscht. Es gibt kleine Aushänge, Gruppen-Tagebücher oder kleine<br />
Handzettel, <strong>die</strong> das Tagesgeschehen vermitteln.<br />
o Es gibt einen intensiven Kontakt mit den Eltern in Problemfällen, es gibt ein funktionierendes<br />
Konfliktmanagement bei Elternbeschwerden und vereinbarte Verfahren, um Meinungsverschieden-<br />
heiten zu besprechen.<br />
o Die Kita ist im Sozialraum vernetzt. Erzieherinnen wissen, welche <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n wichtige Beratungs-<br />
und Anlaufstellen es gibt und kennen Mitarbeiter persönlich.<br />
o Erzieherinnen gehen aktiv und ermutigend auf <strong>die</strong> Eltern zu und eröffnen Möglichkeiten <strong>für</strong><br />
gemeinsames Handeln.<br />
o Die Erzieherin kennt <strong>die</strong> Lebenssituation der <strong>Familie</strong>n, Alltagsleben der Kinder in der <strong>Familie</strong>,<br />
Sprachpraxis, Alltagstheorien der Eltern über Lernen, Vorstellung von vorschulischer Bildung etc.<br />
o Wenn gewünscht, stellen Erzieherinnen Eltern Informationen zu weiterführenden Hilfen zur<br />
Verfügung und sind vermittelnd tätig.<br />
o Eltern erhalten schriftliches Infomaterial zum Konzept.<br />
o Eltern werden regelmäßig aktiv über <strong>die</strong> Arbeit der Kita informiert, Eltern nicht deutschsprachiger<br />
Herkunft erhalten Infos in ihrer Landessprache.<br />
o Eltern haben <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Gestaltung von Lernprozessen bei ihren Kindern in der Kita zu<br />
beobachten.<br />
- Eltern werden am Kita-Geschehen beteiligt.<br />
o Es gibt eine regelmäßige Bedarfsanalyse bei Eltern (Wünsche, Erwartungen...).<br />
o Es gibt ein hohes Maß an Elternbeteiligung in der laufenden Arbeit und zu bestimmten Aktionen.<br />
o Eine formalisierte Elternmitwirkung wird durch gewählte Elternvertreter/-innen bzw. Elternrat<br />
gewährleistet. Es gibt eine regelmäßige Beteiligung des Elternbeirats in wichtigen Fragen der Kita<br />
Arbeit.<br />
o Festlichkeiten, Projekte werden gemeinsam geplant und durchgeführt.<br />
86
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Kriterien zur Analyse von Elternarbeit - Blatt 2<br />
o Eltern haben verschiedene Möglichkeiten, Wünsche und Anliegen zu äußern, es gibt ein Rück-<br />
meldeverfahren.<br />
o Eltern werden bei der Angebotsentwicklung beteiligt (z.B. Eltern-Kind-Treffen, Gestaltung eines<br />
pädagogischen Programms am Nachmittag)<br />
o Eltern haben <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>die</strong> Gruppe zu besuchen, um den Alltag kennen zu lernen oder bei<br />
Ausflügen dabei zu sein.<br />
o Eltern werden an der Reflexion der pädagogischen Arbeit beteiligt.<br />
o Erzieherinnen wünschen, ermöglichen und unterstützen Elternbeteilung.<br />
- Eltern werden in ihrer Erziehungskompetenz gefördert und in ihrem Selbsthilfepotential gestärkt.<br />
o Es finden verschiedene (klassische Bildungs-) Angebote statt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erziehungskompetenz der<br />
Eltern stärken (integrierte Angebote im Elternabend oder auch Kurse/Vorträge). Externe Experten<br />
werden einbezogen.<br />
o Es gibt offene Angebote <strong>für</strong> Eltern, <strong>die</strong> informelle Lernprozesse fördern (Elterncafes, Sitzecke,<br />
Treffs...). Die selbst organisierte Begegnung von Eltern wird seitens der Erzieherinnen ermöglicht<br />
und unterstützt.<br />
o Erzieherinnen fördern informelle Lernprozesse durch Raumgestaltung und Material, z.B. durch<br />
Auslegung von Artikeln.<br />
o Eltern nehmen Angebote an.<br />
o Die Angebote werden als gute, hilfreiche Erfahrungen bezeichnet. Den Angeboten wird Wirkung<br />
zugesprochen.<br />
o Eltern haben nach Absprache <strong>die</strong> Möglichkeit, zu hospitieren, um zu beobachten, wie sich ihr Kind<br />
in der Gruppe verhält, und um <strong>die</strong> Erzieherinnen in ihrem Umgang mit den Kindern zu sehen und<br />
davon zu lernen.<br />
Konzeptionell-strukturelle Ebene<br />
- Erziehungs- und Bildungspartnerschaft ist grundlegend in der Konzeption verankert, das Team hat klare<br />
inhaltliche Vorstellungen über fachliche Standards <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Eltern/<strong>Familie</strong>n.<br />
o Es gibt bedarfsgerechte und zielgruppenspezifische Angebote <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n, z.B. Krabbelgruppen,<br />
Kaffeetisch, Elternabende, Angebote <strong>für</strong> Väter...<br />
o Es gibt Möglichkeiten zur kontinuierlichen Reflexion der eigenen Arbeit.<br />
o Es gibt eine klar geregelte, mit den Eltern abgestimmte Eingewöhnungszeit und eine regelmäßige<br />
Rücksprache zur Gewohnheiten der Kinder.<br />
o Es gibt klare konzeptionell verankerte Vorstellungen zur Kooperation mit weiterführenden Hilfen.<br />
o Die Kita versteht sich als Treffpunkt und Kommunikationsort <strong>für</strong> Eltern.<br />
o Die Kita versteht sich als Lernort und Erfahrungsraum <strong>für</strong> Kinder und Eltern/<strong>Familie</strong>n.<br />
o Die Kita unterstützt <strong>die</strong> Bildung von familiären Netzwerken zur gegenseitigen Hilfeleistung.<br />
o Die Kita ist eingebunden in sozialräumliche und sozialraumübergreifende Strukturen und Netze, sie<br />
versteht sich als Knotenpunkt eines sozialräumlichen Netzwerks.<br />
o Die Kita bietet Serviceleistungen zur Entlastung des <strong>Familie</strong>nalltags an, z.B. Babysitterservice, Oma-<br />
Opa-Service o.ä.<br />
o Kooperationen mit der <strong>Familie</strong>nbildung, weiterführenden Hilfen etc. finden statt. Mitarbeiter<br />
kennen sich persönlich, es gibt gemeinsame Veranstaltungen und Projekte.<br />
o Erzieherinnen verfügen über <strong>die</strong> notwendigen Kompetenzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Eltern.<br />
- Der Träger betrachtet Elternarbeit <strong>für</strong> einen wichtigen und unerlässlichen Bestandteil der Arbeit und sorgt<br />
<strong>für</strong> geeignete strukturelle Rahmenbedingungen <strong>für</strong> eine gelungene Zusammenarbeit (personell, materiell):<br />
o Erzieherinnen haben Zeit da<strong>für</strong>,<br />
o Es gibt erwachsenengerechte Sitzmöglichkeiten,<br />
o Qualifizierung des Personals in Fragen der Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
87
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Bitte kreuzen Sie <strong>die</strong> folgenden <strong>für</strong> Sie zutreffenden Punkte an.<br />
Elternfragebogen - Blatt 1<br />
88
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Elternfragebogen - Blatt 2<br />
89
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Elternfragebogen - Blatt 3<br />
90
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Elternfragebogen - Blatt 4<br />
91
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Handlungsplan<br />
Einrichtung: _____________________________________________________________ Koordinator/-in: ________________________________________________<br />
Datum der Vereinbarung: _______________________________________________<br />
Was gibt’s zu sagen?<br />
Bemerkungen<br />
Wann?<br />
Datum/Dauer<br />
Wer?<br />
Verantwortung<br />
Warum?<br />
Zielsetzung<br />
Nr. Was?<br />
Art der Veranstaltung und Thema<br />
Handlungsplan<br />
92
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Formen der Elternarbeit nach Textor<br />
Kategorie Formen der Elternarbeit<br />
Angebote vor Aufnahme des Kindes<br />
Angebote unter Beteiligung von Eltern und Erzieherinnen<br />
Formen der Elternarbeit nach Textor . Blatt 1<br />
• Erster Kontakt zu den Eltern<br />
• Anmeldegespräch<br />
• Vorbesuche in der Gruppe<br />
• Regelmäßige Besuchsnachmittage<br />
• Einführungselternabend<br />
• Elterncafe zu Beginn des Kindergartenjahres<br />
• Hausbesuche oder Telefonanrufe vor Beginn des Kindergartenjahres<br />
• Elternabende<br />
• Gruppenelternabende<br />
• Elterngruppen (mit/ohne Kindergartenbetreuung)<br />
• Themenspezifische Gesprächskreise<br />
• Treffpunkt <strong>für</strong> Alleinerziehende<br />
• Vätergruppen<br />
• Treffpunkt <strong>für</strong> Spätaussiedler/Ausländer<br />
• Gartenarbeit<br />
• Kochen <strong>für</strong> Kinder<br />
• Spielplatzgestaltung<br />
• Renovieren und Reparieren<br />
• Büroarbeit, Buchhaltung<br />
• Elternbefragung<br />
Angebote unter Beteiligung von <strong>Familie</strong>n und Erzieherinnen<br />
Eltern als Miterzieher<br />
• Feste und Feiern<br />
• Basare, Märkte, Verkauf von Second-Hand-Kleidung<br />
• Freizeitangebote <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n (z. B. Wanderungen, Ausflüge)<br />
• Bastelnachmittage<br />
• Spielnachmittage<br />
• Kurse (z. B. Töpfern)<br />
• <strong>Familie</strong>ngottes<strong>die</strong>nste<br />
• Vater-Kind-Gruppen/-angebote<br />
• <strong>Familie</strong>nfreizeiten<br />
• Mitwirkung von Eltern bei Gruppenaktivitäten<br />
• Beschäftigung und Spielen<br />
• Begleitung der Gruppe bei Außenkontakten<br />
• Einbeziehung in <strong>die</strong> Entwicklung von Jahres- und Rahmenplänen<br />
• Die Planung von Veranstaltungen und besonderen Aktivitäten<br />
• Die Gestaltung von Spielecken usw.<br />
• Kindergartenprojekte unter Einbeziehung der Eltern<br />
(z. B. Besuche am Arbeitsplatz, Vorführung besonderer Fertigkeiten)<br />
• Kurse <strong>für</strong> Kinder oder Teilgruppen<br />
(z. B. Sprachunterricht, Schwimmkurs, Töpferkurs)<br />
• Einspringen von Eltern bei Abwesenheit von Fachkräften<br />
(z. B. wegen Krankheit, Fortbildung)<br />
93
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Kategorie Formen der Elternarbeit<br />
Angebote nur <strong>für</strong> Eltern<br />
Einzelkontakte<br />
Informative Angebote<br />
Elternvertretung<br />
Kommunalpolitisches Engagement<br />
Formen der Elternarbeit nach Textor . Blatt 2<br />
• Elternstammtisch<br />
• Elternsitzecke (auch im Garten)<br />
• Elterncafe<br />
• Treffpunktmöglichkeiten am Abend oder am Wochenende<br />
• Elterngruppe/-arbeitskreis<br />
(allgemein, themen-/ aktivitätenorientiert, Hobbygruppe)<br />
• Väter-/Müttergruppen<br />
• Angebote von Eltern <strong>für</strong> Eltern<br />
• Elternselbsthilfe (z.B. wechselseitige Kinderbetreuung)<br />
• Tür- und Angelgespräche<br />
• Termingespräche<br />
• Telefonkontakte (regelmäßig oder nur bei Bedarf)<br />
• Mitgabe/Übersendung von Notizen über besondere Ereignisse<br />
• Tagebücher <strong>für</strong> jedes einzelne Kind<br />
• Beratungsgespräche<br />
(mit Mutter, Eltern, <strong>Familie</strong>, unter Einbeziehung von Dritten)<br />
• Vermittlung von Hilfsangeboten<br />
• Hospitationen<br />
• Hausbesuche<br />
• Schriftliche Konzeption des Kindergartens<br />
• Elternbriefe/-zeitschrift<br />
• Schwarzes Brett<br />
• Rahmenplanaushang<br />
• Tagesberichte<br />
• Fotowand<br />
• Buch- und Spielausstellung<br />
• Ausleihmöglichkeit (Spiele, Bücher, Artikel, Musikkassetten)<br />
• Beratungsführer <strong>für</strong> Eltern<br />
• Auslegen von Informationsbroschüren<br />
• Einbeziehung in <strong>die</strong> Konzeptionsentwicklung<br />
• Besprechung der Ziele und Methoden der Kindergartenarbeit<br />
• Einbindung in <strong>die</strong> Organisation und Verwaltungsaufgaben<br />
• Gemeinsames Erstellen der Jahres- und Rahmenpläne<br />
• Einbeziehung in <strong>die</strong> Planung, Vorbereitung und Gestaltung<br />
besonderer Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
• Eltern als Fürsprecher des Kindergartens<br />
• Eltern als Interessenvertreter <strong>für</strong> Kinder<br />
• Zusammenarbeit mit Elternvereinigungen, Initiativgruppen,<br />
Verbände und Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nselbsthilfe<br />
94
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Veranstaltungen in den kooperierenden Kindertageseinrichtungen<br />
Übersichtstabelle<br />
Standort: ___________________________________________________________ Koordinator/-in: ________________________________________________________<br />
Datum (Listenführung ab): ________________________________________<br />
Nr. Kita Datum Art der Veranstaltung/Leitung Teilnehmerzahl Bemerkung<br />
6 <strong>Familie</strong>n sehr gute Rückmeldungen,<br />
Wiederholung angestrebt<br />
Eltern- Kind- Nachmittag:<br />
Fuß-Reflexzonen Massage<br />
Kita „Sonnenschein“, Meißen 05.04.06<br />
Leitung: Mutter (S. Friedrich)<br />
Übersicht: Veranstaltungen in den Kitas<br />
95
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 1<br />
Folie 1<br />
Folie 2<br />
96
97<br />
Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 2<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Folie 3<br />
Folie 4
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 3<br />
Folie 5<br />
Folie 6<br />
98
99<br />
Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 4<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Folie 7<br />
Folie 8
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Anregung: Flyer Projektvorstellung <strong>für</strong> Eltern 1<br />
100
101 Anregung: Flyer Projektvorstellung <strong>für</strong> Eltern 2<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong>
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Anregung: Flyer Projektvorstellung <strong>für</strong> Eltern 3<br />
102
103<br />
Ihre Anmeldung <strong>für</strong> den 2. Erzieherinnen-<br />
Stammtisch erbitte ich bis zum 09.10.06<br />
telefonisch unter 03528/443570.<br />
Ich freue mich auf Ihr Kommen verbunden<br />
mit freundlichen Grüßen<br />
Doreen Hempel<br />
Projekt <strong>Familie</strong>nbildung<br />
AWO Regionalverband Radeberger Land e.V.<br />
Dr. Wilhelm-Külz-Str.6<br />
01454 Radeberg<br />
03528/443570<br />
doreen.hempel@gmx.de<br />
Liebe Erzieherinnen,<br />
im Rahmen des Modellprojektes „<strong>Familie</strong>nbildung in<br />
Kooperation mit Kindertageseinrichtungen“ möchte<br />
ich Sie zu einem 2. Stammtisch <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />
recht herzlich einladen.<br />
Wann? 11. Oktober 2006,<br />
17.00 -19.00 Uhr<br />
Wo? Großerkmannsdorfer Kinderland e.V.<br />
Hauptstraße 2a<br />
01454 Radeberg OT Großerkmannsdorf<br />
Thema: „Elternarbeit“<br />
Anregung: Einladung Erzieherinnenstammtisch<br />
Gast: Herr Refle<br />
Felsenweg-Institut Dresden<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Einladung<br />
zum<br />
Stammtisch<br />
<strong>für</strong><br />
Erzieherinnen<br />
Foto / Comic o. ä.<br />
Da das Projekt mit mehreren Kitas in der Region<br />
Radeberg zusammen arbeitet und jeder auch mal<br />
in den Genuss des Heimvorteils gelangen soll, wird<br />
jeder Stammtisch in einer anderen Kita des<br />
Projektes durchgeführt.<br />
Somit besteht auch <strong>für</strong> Sie <strong>die</strong> Chance, andere<br />
Kindertageseinrichtungen kennen zu lernen, mit<br />
anderen Erzieherinnen in Erfahrungsaustausch zu<br />
treten und einfach mal „den Ort zu wechseln“.<br />
Projekt – News<br />
Das Projekt befindet sich in der zweiten Etappe und<br />
ist bestrebt, weitere Kitas als Projektpartner<br />
aufzunehmen. Aus <strong>die</strong>sem Grund werden <strong>die</strong><br />
nächsten Stammtische durch neue Teilnehmer<br />
bereichert.
104<br />
Anregung: Einladung Erzieherinnenstammtisch . Außenseite<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Projekt<br />
Termine: 1. / 2. Halbjahr 200<br />
„<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />
mit Kindertageseinrichtungen“<br />
1. Veranstaltung, Thema:<br />
als Gast:<br />
Datum:<br />
Kita:<br />
Telefon:<br />
Straße:<br />
Modellstandort N.N.<br />
Ort:<br />
Projektkoordinatorin:<br />
Träger:<br />
2. Veranstaltung, Thema:<br />
Tel.:<br />
als Gast:<br />
Straße:<br />
Datum:<br />
Ort:<br />
Kita:<br />
E I N L A D U N G<br />
Telefon:<br />
E-Mail<br />
zum<br />
Straße:<br />
Stammtisch <strong>für</strong><br />
ErzieherInnen<br />
Ort:<br />
Logo des Trägers<br />
Neue Termine 200 , immer Dienstag:<br />
• 08.05.07<br />
• 05.06.07<br />
• 03.07.07<br />
• 09.01.07<br />
• 06.02.07<br />
• 06.03.07<br />
• 03.04.07
Bitte immer vorher anmelden:<br />
Telefon: 0351/8397326 oder<br />
E-Mail:<br />
Ort:<br />
Die halbjährliche Leiterinnenrunde mit dem<br />
Jugendamt Meißen und der Fachberatung ist im<br />
Dezember im <strong>Familie</strong>nzentrum.<br />
Straße:<br />
Die Teilnehmerzahl ist pro Stammtisch<br />
ist auf 20 Personen begrenzt.<br />
Tel.:<br />
Die Planung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stammtische 2007 läuft derzeit<br />
auf Hochtouren. Gern nehme ich Ihre thematischen<br />
Wünsche entgegen!<br />
Am Mittwoch, den 01.11.06 findet in Meißen im<br />
BZ des SMS eine Fachtagung „Besser miteinander<br />
- <strong>Familie</strong>nbildung vernetzt sich“ statt.<br />
- jeden ersten Dienstag im Monat<br />
- 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
- wechselnd in einer Kita des Modellprojektes<br />
- plus Gaumenfreuden<br />
Kita „Rudolfstr.“<br />
Ort:<br />
Straße:<br />
Informationen<br />
Wann und Wo?<br />
Tel.:<br />
Kita „Zwergenmühle“<br />
Neue Interessenten sind jederzeit willkommen!<br />
Ort:<br />
Straße:<br />
Tel.:<br />
Ort<br />
Kiga „Sonnenschein“<br />
Straße<br />
Ort:<br />
Tel.:<br />
Straße:<br />
Kita<br />
Tel.:<br />
Ort<br />
Straße<br />
Tel.:<br />
der Stammtisch <strong>für</strong> Erzieherinnen soll Ihnen im<br />
Rahmen des Modellprojektes eine Möglichkeit<br />
des Erfahrungs-austausches und der Weiterqualifizie-rungen<br />
zu pädagogischen Themen aus ihrer<br />
Kita-praxis bieten. Oftmals werden dazu verschiedene<br />
Referenten eingeladen.<br />
Kita „Kunterbunt“<br />
Ort:<br />
Straße:<br />
Kita<br />
Liebe Erzieherinnen,<br />
Tel.:<br />
Kinderhaus „Sonnenschein“<br />
Neue Projektpartner:<br />
Modellprojektpartner<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Anregung: Einladung Erzieherinnenstammtisch . Innenteil 105
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Anregung: Ablauf Stammtisch 1<br />
Erzieherinnenstammtisch – Ablauf<br />
27.02.2006 von 14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Top 1: Begrüßung<br />
Top 2: Rundgang<br />
Pfannenkuchenessen!!!<br />
Protokoll? – wer schreibt?<br />
Top 3: Berichte aus den Kita’s – wie ist der aktuelle Stand?<br />
Top 4: Umgang mit der Auswertung der Fragebögen<br />
• Resonanz des Elternrates,<br />
• Resonanz der Eltern,<br />
• Resonanz des Erzieherteams,<br />
• Wo gibt es Gemeinsamkeiten?<br />
Top 5: Erste Umsetzungspläne<br />
• Wie wird vorgegangen?<br />
• Wo gibt es Unterstützungsbedarf?<br />
• Welche Schwierigkeiten treten auf oder be<strong>für</strong>chten Sie?<br />
• Tipps <strong>für</strong> <strong>die</strong> anderen?<br />
Top 6: Möglichkeiten zur Umsetzung eines Sportangebotes:<br />
• um einen Versicherungsschutz zu gewährleisten, ist <strong>die</strong><br />
Anbindung an einen<br />
Sportverein sinnvoll<br />
• Eltern gewinnen, <strong>die</strong> an einer Ausbildung zum Übungsleiter<br />
teilnehmen und dann selbst Übungsleiter in der Kita werden<br />
Frau S. vom Netzwerk Bewegungsförderung;<br />
Arbeitsgruppe Kindertagesstätten wird zu einer Sportgruppe <strong>für</strong><br />
Erzieherinnen einladen – Terminbekanntgabe!<br />
106
107<br />
Erzieherinnenstammtisch – Ablauf<br />
20.05.2006 von 14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Top 1: Begrüßung<br />
Top 2: Rundgang<br />
Anregung: Ablauf Stammtisch 2<br />
Protokoll? – wer schreibt?<br />
Top 3: Berichte aus den Kita’s – wie ist der aktuelle Stand?<br />
Top 4: • Thematischer Input mit Gast<br />
• Gesprächsführung in der Kita,<br />
Schwerpunkt Entwicklungsgespräche<br />
• Vortrag mit Übungen und anschließender Diskussion<br />
Top 6: Ausblick: Was steht in der nächsten Zeit an?<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong>
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Anregung: Aushang Elternabend<br />
Eingreifen oder nur beobachten?<br />
Wie streiten sich Kinder? - Was mache ich als Elternteil?<br />
Liebe Eltern,<br />
Streit kommt in den „besten <strong>Familie</strong>n“ vor und wird gar nicht gern gesehen.<br />
Wir erziehen unsere Kinder mit:<br />
„Hört auf zu streiten“ als dass wir zur Austragung des Konfliktes beitragen.<br />
Aber gut ausgehandelte Konflikte schweißen zusammen und vermitteln das<br />
Gefühl von Akzeptanz und Gleichberechtigung.<br />
Wie streiten sich Kinder und wie kann ich bestmöglich auf eine Konfliktlösung<br />
als Elternteil reagieren. Zu <strong>die</strong>sem Thema möchten wir Sie sehr gern<br />
zu einem<br />
Elternabend<br />
„Konfliktbewältigung bei Kindern“<br />
am Mittwoch den 15.03.2006, um 19.30 Uhr<br />
im Kinderhaus Raubaer Str. 6 einladen!<br />
Die <strong>Familie</strong>ntherapeutin Frau Büchner des „Bürgertreffs Meißen“ wird einige<br />
Informationen zu Konflikten unter Kindern vermitteln und möchte zu<br />
einer anschließenden Gesprächsrunde einladen.<br />
Wir freuen uns über Ihr Kommen.<br />
108
109<br />
Kreativ-Nachmittag <strong>für</strong> Eltern & Kinder<br />
Liebe Eltern,<br />
Anregung: Aushang Kreativ-Nachmittag 1<br />
haben Sie Lust mit ihrem Kind kreative Dinge zu gestalten? Haben Sie<br />
auch manchmal das Gefühl, dass eine intensive Beschäftigung mit dem<br />
Kind zu Hause durch zu viele Ablenkungen nur schwer möglich ist?<br />
Sie können sich gern hier im Kinderhaus einmal pro Woche (Do) zum<br />
Kreativnachmittag <strong>für</strong> Eltern und Kinder treffen.<br />
Ab Donnerstag, den<br />
19.01.2007<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
startet ein wöchentliches Angebot von 15.30 bis 16.30 Uhr,<br />
welches zum gemeinsamen Basteln, malen, und gestalten einlädt.<br />
Der Nachmittag wird von Frau Nestler zunächst bis Ende Mai durchgeführt<br />
(Fortsetzung möglich).<br />
Es wird um ein Kostenbeitrag von ...... EUR pro Nachmittag <strong>für</strong> das<br />
Material gebeten. Wer Interesse hat, bitte in der Teilnehmerliste eintragen.
Anregung: Aushang Kreativ-Nachmittag 2<br />
Teilnehmerliste<br />
Bitte tragen Sie sich ein, wenn Sie Interesse haben. Schnell sein lohnt sich!<br />
Es können leider nur bis 10 <strong>Familie</strong>n teilnehmen. Bitte eintragen!<br />
Name Telefonnummer Anzahl d. Kinder<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Weitere Interessenten:<br />
Viele Grüße und viel Spaß wünscht<br />
110
Literaturverzeichnis<br />
Bierschock, W. (2006): Kooperation und Vernetzung in<br />
der <strong>Familie</strong>nbildung – Anforderungen, Spannungen,<br />
Möglichkeiten. Vortrag auf der Fachtagung „<strong>Familie</strong>nbildung“<br />
in Meissen.<br />
Braun, Marlen/Knoll, Prof. Jörg (2003):<br />
Modellprojekt “<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit<br />
Kindertageseinrichtungen”. Wissenschaftliche Begleitforschung.<br />
Zwischenbericht. Eingangserhebung.<br />
Braun, Marlen/Knoll, Prof. Jörg (2004): Modellprojekt<br />
“<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen”.<br />
Wissenschaftliche Begleitforschung.<br />
Abschlussbericht.<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen und<br />
Jugend / Schriftenreihe Band 224 (2002): „Die bildungspolitische<br />
Bedeutung der <strong>Familie</strong> – Folgerungen aus der<br />
PISA – Stu<strong>die</strong>“. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.<br />
Deutscher Verein <strong>für</strong> öffentliche und private Fürsorge<br />
e. V. (2006): Niederschwelliger Zugang zu familienunterstützenden<br />
Angeboten in Kommunen:<br />
Handlungsempfehlung des Deutschen Vereins. Berlin.<br />
Deutscher Verein <strong>für</strong> öffentliche und private Fürsorge<br />
e. V. (2007): Bestandsaufnahme und Empfehlungen des<br />
Deutschen Vereins zur Weiterentwicklung der <strong>Familie</strong>nbildung.<br />
Berlin.<br />
Hess, Dr. Simone: Anstöße zu einer entwicklungsfördernden<br />
Beziehungsgestaltung durch Elterntraining.<br />
In: KiTa MO 4/2007<br />
Hurrellmann, K. (2002): „Einführung in <strong>die</strong> Sozialisationstheorie“.<br />
Weinheim, Basel: Beltz Verlag.<br />
Jugendministerkonferenz (2003): „Stellenwert der<br />
Eltern- und <strong>Familie</strong>nbildung – Stärkung der Erziehungskompetenzen<br />
der Eltern.“ Onlineressource:<br />
[Stand: 05.05.2007).<br />
Institut <strong>für</strong> Entwicklungsplanung und Strukturforschung<br />
– ies (Hrsg.)(2004): Erziehungspartnerschaft –<br />
Bildungspartnerschaft. Hannover: Netzwerk – Rundbrief.<br />
Levold, Tom (2003): „Parental competence between<br />
demand and overcharge“. In: Konferenzdokumentation<br />
zur Daphne-Kickoff-Konferenz am 11.2.03 in Wien,<br />
Eigenverlag, Wien, S. 8-12.<br />
PARITÄTISCHE Landesverband NRW e.V. (2004):<br />
Arbeitshilfe Kooperation. Erfolgreich zusammen arbeiten<br />
im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband. Wuppertal.<br />
PARITÄTISCHE Landesverband Sachsen e.V. (2007):<br />
Arbeitshilfe <strong>Familie</strong>nbildung im Netzwerk. Erfahrungen<br />
und Ergebnisse aus dem Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung im<br />
Netzwerk – Aufbau, Weiterentwicklung und lokale<br />
Vernetzung gemeinwesenbezogener <strong>Familie</strong>nbildungsangebote“.<br />
Dresden.<br />
Pettinger, R. / Rollik, H. (2005): „<strong>Familie</strong>nbildung als<br />
Angebot der Jugendhilfe: Rechtliche Grundlagen –<br />
Familiale Problemlagen – Innovationen“. Online-<br />
ressource: <br />
[Stand: 08.05.2007]<br />
Rupp, M. (2003): Niederschwellige <strong>Familie</strong>nbildung – ifb<br />
Materialien 1/2003. Bamberg: Staatsinstitut <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>nforschung<br />
an der Universität Bamberg.<br />
Sächsisches Landesjugendamt: Empfehlung zur<br />
Allgemeinen Förderung der Erziehung in der <strong>Familie</strong><br />
Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> und Soziales,<br />
Landesjugendamt (2003): Modellprojekt „<strong>Familie</strong>n-<br />
bildung in Kooperation mit Kindertagseinrichtungen“.<br />
Zwischenbericht. Dresden 2003<br />
Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> und Soziales,<br />
Landesjugendamt (2004): Modellprojekt „<strong>Familie</strong>n-<br />
bildung in Kooperation mit Kindertagseinrichtungen“.<br />
Abschlussbericht. Dresden 2004<br />
Sächsische Staatskanzlei (2006): Gesetz über Kinder-<br />
tageseinrichtungen – SächsKitaG. Onlineressource:<br />
< http://www.kita-bildungsserver.de/38.0.html><br />
[Stand: 09.05.2007]<br />
Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales (2006):<br />
Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden <strong>für</strong> pädagogische<br />
Fachkräfte in Kindergrippen und Kindergärten.<br />
Onlineressource: [Stand: 10.05.2007]<br />
Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales (2007):<br />
Konzept der Sächsischen Staatsregierung zur <strong>Familie</strong>nbildung.<br />
Kabinettsfassung. Onlineressource: [Stand:12.07.2007].<br />
Schneewind, Klaus A. (2005): „<strong>Familie</strong>npsychologie“.<br />
Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag.<br />
Textor, M.R. (2001): „<strong>Familie</strong>nbildung als Aufgabe der<br />
Jugendhilfe“ in: SGB VIII - Online-<strong>Handbuch</strong>.<br />
[Stand:10.05.2007]<br />
Textor, M. R. / Blank, B. (2004): Elternmitarbeit:<br />
Auf dem Weg zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.<br />
München: Bayrisches Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung, <strong>Familie</strong> und Frauen.<br />
Textor, M.R. (2006): Erziehungs- und Bildungspartnerschaft<br />
mit Eltern. Gemeinsam Verantwortung übernehmen.<br />
Freiberg: Verlag Herder<br />
Wissenschaftlicher Beirat <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>nfragen (2005):<br />
„Familiale Erziehungskompetenzen – Beziehungsklima<br />
und Erziehungsleistungen in der <strong>Familie</strong> als Problem<br />
und Aufgabe“. Grundlagentexte der Psychologie.<br />
Weinheim, München: Juventa Verlag.<br />
Literaturverzeichnis