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Handbuch für die Pädagogische Praxis - Familie

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<strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

in Sachsen<br />

„<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“<br />

Ein Modellprojekt des Sächsischen Landesjugendamtes,<br />

gefördert durch das Sächsische Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales<br />

Die Bedeutung der <strong>Familie</strong>


Impressum<br />

Das <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong> wurde im Auftrag<br />

des Sächsischen Staatsministeriums <strong>für</strong> Soziales durch<br />

das Felsenweg-Institut im Rahmen der zweiten Modellphase<br />

des Landesmodellprojekts „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“ erarbeitet.<br />

Bei der Erarbeitung sind <strong>die</strong> Ideen, Erfahrungen und praktische<br />

Beispiele der Koordinatorinnen aus den Modellstand-<br />

orten eingeflossen.<br />

Koordinatoren:<br />

Jens Altmann, Ralf Brandis, Annett Heinrich, Doreen Hempel,<br />

Jeannette Kunert, Kathrin Standar<br />

Herausgeber:<br />

Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales<br />

Albertstraße 10<br />

01097 Dresden<br />

Weitere Exemplare sind zu beziehen über:<br />

Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> und Soziales<br />

Abteilung 4 – Landesjugendamt<br />

Reichsstraße 3<br />

09112 Chemnitz<br />

Telefon: 0371/577-0<br />

E-Mail: landesjugendamt@slfs.sms.sachsen.de<br />

Gesamtleitung:<br />

Günter Refle<br />

Projektleitungsteam:<br />

Margot Refle, Udo Schmitz, Christiane Voigtländer<br />

Felsenweg-Institut<br />

Karl Kübel Stiftung <strong>für</strong> Kind und <strong>Familie</strong><br />

Tolkewitzer Str. 90<br />

01279 Dresden<br />

www.felsenweginstitut.de<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Günter Refle, Christiane Voigtländer<br />

Redaktion:<br />

Günter Refle, Margot Refle, Udo Schmitz, Christiane Voigtländer<br />

Gestaltung, Layout und Satz:<br />

Grafikdesign Zimmermann . www.paperfish.de<br />

Druck:<br />

Starke und Sachse, Großenhain<br />

1. Auflage: 500 Stück<br />

Dresden, Juli 2007


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich freue mich, dass auch Sie <strong>die</strong>ses <strong>Handbuch</strong> nutzen wollen, um<br />

Kooperationen zwischen <strong>Familie</strong>nbildung und Kindertagesstätten<br />

auf- und auszubauen.<br />

Wir haben uns in Sachsen da<strong>für</strong> entschieden, <strong>Familie</strong>nbildung<br />

ganz besonders in der Kooperation mit den sächsischen Kindertagesstätten<br />

Eltern ganz buchstäblich näher zu bringen. Kein institutionelles<br />

Netzwerk erreicht mehr <strong>Familie</strong>n. Kitas können und<br />

sollen nicht nur <strong>für</strong> Sachsens Kinder maßgebliche Bildungschancen<br />

eröffnen, sondern auch <strong>für</strong> Eltern ein vertrauter und niederschwelliger<br />

Lernort sein. Das kann in ganz unterschiedlicher Form und in<br />

unterschiedlichem Maß passieren. In der Regel werden Kindertagesstätten<br />

dabei mit Experten der <strong>Familie</strong>nbildung zusammenarbeiten<br />

und oft auch einfach auf Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

gezielt verweisen.<br />

Die Kooperation von <strong>Familie</strong>nbildung und Kindertagesstätten,<br />

aber auch mit weiteren Partnern, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n Rat und Unterstützung<br />

bieten, schafft wichtige Synergien, ohne im gleichen Maß<br />

Mehraufwand zu erfordern. Gleichzeitig ist <strong>die</strong>ser Weg höchst<br />

flexibel und lässt jeder Kommune und jeder Einrichtungen <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, passgenau auf <strong>die</strong> eigene Situation zugeschnittene<br />

Formen zu finden.<br />

Darin liegt <strong>die</strong> große Chance, aber auch eine erhebliche Herausforderung,<br />

denn damit ist auch jede Region und jede entsprechende<br />

Institution da<strong>für</strong> verantwortlich, einen eigenen Weg zu suchen<br />

und zu gehen.<br />

Ich bin sicher, dass der Einsatz an Zeit und Ideen in <strong>die</strong>ser Form den<br />

größten Nutzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>n in Sachsen entfalten kann. Und<br />

das ist ohne Zweifel das wichtigste Kriterium: Eltern in Sachsen<br />

erleben, dass sie mit ihrer faszinierenden, aber auch herausfordernden<br />

Aufgabe nicht alleingelassen sind, sondern unkompliziert<br />

und je nach aktuellem Bedarf Rat und Hilfe erhalten. Eltern stärken,<br />

damit unsere Kinder zu starken Persönlichkeiten heranwachsen<br />

können – das ist unser Ziel.<br />

Helma Orosz<br />

Staatsministerin <strong>für</strong> Soziales<br />

Vorwort der Ministerin <strong>für</strong> Soziales und <strong>Familie</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

5 - 6<br />

7 - 24<br />

25 - 44<br />

45 - 62<br />

63 - 78<br />

79 - 95<br />

96 - 111<br />

112<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung<br />

1. Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

2. Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

3. Auf- und Ausbau einer erziehungs-<br />

partnerschaftlichen Elternarbeit<br />

4. Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

5. Kopiervorlagen<br />

6. Anregungen und Beispiele<br />

7. Literaturverzeichnis


Einleitung<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen<br />

durchzuführen hat sich in den vergangenen Jahren als ein erfolgreicher<br />

Weg erwiesen, um <strong>Familie</strong>n <strong>für</strong> ihr Miteinander zu stärken<br />

und sie in ihrem Alltag zu unterstützen.<br />

Die Kindertageseinrichtung kann ein vielfältiger und vertrauter<br />

Lernort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n sein. Den Weg dahin haben wir im Rahmen<br />

des Landesmodellprojektes „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit<br />

Kindertageseinrichtungen“ erprobt.<br />

Auf Grundlage der Erfahrungen der ersten Projektphase wurde in<br />

der zweiten Projektphase ein strukturiertes Verfahren entwickelt,<br />

um Kooperationen nachhaltig und zügig aufzubauen, zu pflegen<br />

und durch ihre inhaltliche Ausgestaltung <strong>die</strong> Elternarbeit in Kitas<br />

im Sinne eines erziehungspartnerschaftlichen Miteinanders weiterzuentwickeln.<br />

Der Weg hat sich bewährt und liegt nun ausführlich beschrieben<br />

als <strong>Handbuch</strong> vor.<br />

Die Inhalte, Abläufe und Ergebnisse der zweiten Projektphase sind<br />

im Abschlussbericht dargestellt. Aus <strong>die</strong>sem Grund haben wir uns<br />

bei der Gestaltung des <strong>Handbuch</strong>s auf jene Elemente konzentriert,<br />

<strong>die</strong> Sie als Praktiker in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen.<br />

Kapitel 1 gibt einen kurzen Einblick in theoretische Hintergründe,<br />

<strong>die</strong> bei dem Aufbau von Kooperationsbeziehungen zwischen <strong>Familie</strong>nbildung<br />

und Kindertageseinrichtungen von Bedeutung sind.<br />

Die Kapitel 2 bis 4 beschreiben den „Weg der <strong>Praxis</strong>“:<br />

Wie werden Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen aufgebaut?<br />

Welche Schritte sind beim Auf- und Ausbau eines erziehungspartnerschaftlichen<br />

Miteinanders zu gehen? Was ist bei der<br />

Planung und Durchführung von Veranstaltungen und Angeboten<br />

wichtig? Die Schritte sind als „Roter Faden“ gedacht, der Orientierung<br />

geben will. Bei der Umsetzung sind in jedem Fall <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.<br />

In Kapitel 5 und 6 finden Sie Kopiervorlagen und Anregungen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Praxis</strong>.<br />

Die Kopiervorlagen sind <strong>für</strong> Sie als Arbeitsinstrumentarium gedacht.<br />

Die <strong>Praxis</strong> zeigt jedoch, dass im Sinne der Flexibilität des<br />

Ansatzes Vorlagen im Gespräch mit Kita-Teams und Eltern angepasst<br />

werden müssen. Die Muster <strong>die</strong>nen als „Anregungen von der<br />

<strong>Praxis</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong>“ dazu, Beispiele zu zeigen und Ideen anschaulich<br />

zu machen.<br />

Einleitung


Einleitung<br />

Den Kooperationsaufbau haben in beiden Modellphasen pädagogische<br />

Fachkräfte an den unterschiedlichen Standorten geleistet.<br />

Diese Fachkräfte wurden als Koordinatoren bezeichnet. Da es sich<br />

in der Mehrzahl um weibliche Fachkräfte handelte, wird in dem<br />

<strong>Handbuch</strong> der Einfachheit halber <strong>die</strong> weibliche Form – Koordinatorin<br />

– verwendet. Alle männlichen Fachkräfte – <strong>die</strong> bisherigen und<br />

zukünftigen – sind damit eingeschlossen.<br />

Wir möchten all denen herzlich danken, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Projektarbeit in<br />

den letzten Jahren unterstützt und begleitet haben. Besonderer<br />

Dank gilt Frau Wenzler aus dem Sozialministerium und Herrn<br />

Brinkel vom Sächsischen Landesjugendamt. Die Mitglieder des<br />

Projektbeirats bereicherten <strong>die</strong> Projektarbeit durch viele konstruktive<br />

Diskussionen - auch ihnen sei an <strong>die</strong>ser Stelle herzlich gedankt.<br />

Herrn Prof. Knoll und Frau Braun vom Lehrstuhl <strong>für</strong> Erwachsenenpädagogik<br />

der Universität Leipzig danken wir <strong>für</strong> <strong>die</strong> konstruktive<br />

und inhaltlich bereichernde wissenschaftliche Begleitung. Weiterer<br />

Dank <strong>für</strong> das aktive Mittun geht an <strong>die</strong> Leiterinnen, Erzieherinnen<br />

und Eltern der beteiligten Kindertageseinrichtungen.<br />

Ein ganz besonderer Dank gilt den Koordinatorinnen <strong>für</strong> Ihre<br />

engagierte Arbeit. Sie haben das Projekt an vier Modellstandorten<br />

in Sachsen ganz konkret betrieben und vorangebracht. Die hier<br />

beschriebenen Wege und Instrumente sind mit ihnen gemeinsam<br />

entwickelt, erprobt und diskutiert worden.<br />

Das <strong>Handbuch</strong> muss nicht so bleiben, wie wir es geschrieben haben.<br />

Es darf sich entwickeln. Das heißt, Sie als Praktiker sollen es<br />

mit Ihren eigenen Ideen, Gedanken, methodischen Anregungen<br />

und Texten füllen.<br />

Viel Erfolg bei der Umsetzung!<br />

Dresden, im Juli 2007<br />

Für das Projektteam<br />

Günter Refle und Christiane Voigtländer<br />

Felsenweg-Institut der Karl Kübel Stiftung <strong>für</strong> Kind und <strong>Familie</strong>


Grundlagen –<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

IKapitel


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

Grundlagen –<br />

Theoretischer Hintergrund<br />

“Wir finden, Kinder sind etwas Grossartiges. Sie machen das Land menschlicher.“<br />

Tilman Gerwien<br />

Es ist unumstritten, dass <strong>die</strong> <strong>Familie</strong> eine elementare Bedeutung<br />

<strong>für</strong> das gelingende Aufwachsen von Kindern hat. Ob ein Kind sich<br />

wohl fühlt und ob es seine Potentiale bestmöglich entfalten kann,<br />

hängt entscheidend von seinem familiären Umfeld ab. In der <strong>Familie</strong><br />

erfahrene Wärme, emotionale Unterstützung und verständliche<br />

Regeln sind wichtige Schutzfaktoren <strong>für</strong> eine positive Entwicklung<br />

des Kindes.<br />

Die <strong>Familie</strong> ist <strong>die</strong> früheste und wichtigste Sozialisationsinstanz<br />

einer Gesellschaft. In ihr werden junge Persönlichkeiten nachhaltig<br />

geprägt. Darüber hinaus ist <strong>die</strong> <strong>Familie</strong> <strong>die</strong> erste und grundlegende<br />

Bildungsinstitution <strong>für</strong> Kinder. Hier werden zentrale Fähigkeiten<br />

<strong>für</strong> lebenslanges Lernen geschaffen.<br />

Der Gesetzgeber ist sich der Bedeutung der <strong>Familie</strong> bewusst und<br />

sieht das Kindeswohl im systemischen Zusammenhang mit der <strong>Familie</strong>.<br />

So benennt das SGB VIII u. a. als Leitziele <strong>die</strong> Schaffung einer<br />

familienfreundlichen Umwelt und <strong>die</strong> Unterstützung und Beratung<br />

von Eltern bei der Erziehung.<br />

<strong>Familie</strong><br />

Systemische Wechselwirkung<br />

Kindeswohl<br />

Eine Form der Unterstützung und Beratung von Eltern bei der<br />

Erziehung stellt <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>nbildung dar. Deren zentrales Anliegen<br />

ist <strong>die</strong> Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz.<br />

Erziehungskompetenzen sind keine feststehenden Sachverhalte,<br />

sondern komplexe, soziale Konstruktionen. Sie beschreiben auch<br />

keine „Ein-Personen-Merkmale“ im Sinne eines Kataloges von<br />

Fähigkeiten und Kenntnissen, <strong>die</strong> einer Mutter oder einem Vater<br />

jederzeit und beziehungsunabhängig zur Verfügung stehen. Jede<br />

Kompetenz realisiert und aktualisiert sich immer in ganz konkreten<br />

und einmaligen Interaktionen mit dem jeweiligen Kind.


Der wissenschaftliche Beirat <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>nfragen des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen und Jugend hat vier Kompetenzklassen<br />

elterlicher Kompetenzen beschrieben, <strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Befriedigung der Grundbedürfnisse und Entwicklungserfordernisse<br />

von Kindern als wichtig erwiesen haben:<br />

/ selbstbezogene<br />

/ kindbezogene<br />

/ kontextbezogene<br />

/ handlungsbezogene<br />

Unter selbstbezogenen Kompetenzen werden vor allem Dispositionen<br />

der Eltern beschrieben, <strong>die</strong> im Zusammenhang mit beziehungs-<br />

und erziehungsthematischen Situationen stehen. Dazu<br />

gehört z. B., sich Wissen über <strong>die</strong> Entwicklung und den Umgang<br />

mit Kindern anzueignen, eigene Emotionen zu kontrollieren und<br />

überlegt handeln zu können, eigene Fehler einzugestehen und<br />

offen <strong>für</strong> Veränderungen zu sein.<br />

Die kindbezogenen Kompetenzen umfassen eine Reihe von Dispositionen<br />

mit deren Hilfe Eltern auf individuelle Besonderheiten<br />

und Entwicklungserfordernisse ihrer Kinder eingehen können, wie<br />

z. B. Zuneigung zeigen, empfänglich sein <strong>für</strong> kindliche Bedürfnisse,<br />

kindliche Entwicklungspotentiale erkennen und zu ihrer Verwirklichung<br />

beitragen können.<br />

Die inhaltliche Beschreibung der kontextbezogenen Kompetenzen<br />

zielt vor allem auf Dispositionen ab, mit denen Eltern in der Lage<br />

sind, den (Lebens-)Kontext der Kinder entwicklungsförderlich zu<br />

gestalten. Dazu gehört beispielsweise, dass Eltern zusammen mit<br />

ihren Kindern Situationen aufsuchen oder gestalten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Kinder entwicklungsförderlich sind (z. B. Zoobesuche, kreative<br />

Spielsituationen).<br />

Zur Klasse der handlungsbezogenen Kompetenzen gehört, dass<br />

Eltern Vertrauen in <strong>die</strong> eigene Handlungsfähigkeit haben, angekündigtes<br />

Handeln auch tatsächlich umsetzen oder ihr Handeln<br />

erfahrungsgeleitet ändern und an neue Gegebenheiten anpassen<br />

(z. B. bei veränderten <strong>Familie</strong>nverhältnissen oder sich ändernden<br />

Entwicklungsaufgaben der Kinder).<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

Anliegen des Projektes<br />

Das Projekt will als zentrales Anliegen Eltern in ihren Erziehungsaufgaben<br />

unterstützen. Deshalb sollen<br />

/ Eltern in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben sicher und<br />

stark gemacht werden (präventiv).<br />

/ viele Eltern in Sachsen mit bedarfsgerechten Bildungsangeboten<br />

erreicht werden (bedarfsgerecht).<br />

/ <strong>die</strong> Angebote inhaltlich, zeitlich und örtlich an den Lebenswelten<br />

von <strong>Familie</strong>n orientiert werden (niederschwellig).<br />

Der Weg der Umsetzung soll durch den Aufbau von Kooperationen<br />

zwischen Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung und Kitas<br />

geschehen.<br />

Die Gründe da<strong>für</strong> sind:<br />

/ In Sachsen besuchen nahezu alle Kinder zwischen 3 und<br />

6 Jahren eine Kita.<br />

/ Für viele Eltern sind Erzieherinnen wichtige Ansprechpartnerinnen,<br />

wenn es um Fragen der Erziehung und Bildung ihrer<br />

Kinder geht.<br />

/ Die Erzieherinnen genießen aufgrund der Nähe und ihres<br />

Fachwissens ein hohes Vertrauen bei den Eltern.<br />

Das Projekt greift <strong>die</strong> Bemühungen vieler Kitas auf, Ihre Elternarbeit<br />

vertiefen und erweitern zu wollen. Dies geschieht nach einer<br />

im Landesmodellprojekt erprobten und bewährten Vorgehensweise<br />

und unter Berücksichtigung einrichtungsspezifischer Rahmenbedingungen.<br />

Zentrales Anliegen <strong>die</strong>ser Unterstützung ist <strong>die</strong> Begleitung,<br />

Beratung und Qualifizierung der Erzieherinnen<br />

/ in der Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungs-<br />

partnerschaft.<br />

/ in der Weiterentwicklung und Umgestaltung ihrer Einrichtung<br />

zu einem (Lern-) Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n.<br />

0


Bei der Umsetzung der Projektidee werden sowohl regionale als<br />

auch einrichtungsspezifische Besonderheiten berücksichtigt. Die<br />

Weiterentwicklung der Kitas hin zu einem Lernort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n<br />

geschieht in Übereinstimmung mit den Anliegen des Sächsischen<br />

Bildungsplans.<br />

Gut zu wissen!<br />

Der Sächsische Bildungsplan erachtet es ebenso als eine unerlässliche<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine optimale Förderung der<br />

Kinder, dass Eltern in das Kita-Geschehen miteinbezogen und<br />

Erziehungs- und Bildungspartnerschaften aufgebaut werden.<br />

Bei der institutionellen Weiterentwicklung bzw. Umgestaltung<br />

haben sich drei Kooperationsmodelle herauskristallisiert. Die<br />

Entscheidung, welches der drei Modelle von der jeweiligen Einrichtung<br />

angestrebt wird, obliegt der Einrichtung selbst.<br />

1. Das Grundmodell<br />

Innerhalb der Regeltätigkeit wird <strong>die</strong> vorhandene Elternarbeit<br />

qualitativ in Richtung Erziehungs- und Bildungspartnerschaft umgestaltet.<br />

Das Bewusstsein über familienbildnerische Anteile in der<br />

eigenen Tätigkeit wird gestärkt.<br />

2. Das erweiterte Modell<br />

Zusätzlich zum Regelangebot <strong>für</strong> Kinder und <strong>Familie</strong>n finden sich<br />

weitere Angebote und Dienstleistungen <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n. Die Kita erweitert<br />

ihr Angebotsspektrum, indem sie Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung<br />

in ihrer Einrichtung aufnimmt. Diese Leistungen werden<br />

nicht durch eigenes Personal geleistet.<br />

3. Das integrierte Modell<br />

Die Kita entwickelt sich zu einem <strong>Familie</strong>nzentrum, das selbst<br />

Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung übernimmt und durchführt. Damit<br />

wird sie zu einem expliziten Leistungserbringer der <strong>Familie</strong>nbildung.<br />

Für das Erbringen <strong>die</strong>ser Leistungen werden zusätzliche<br />

zeitliche und finanzielle Ressourcen benötigt, da sie nicht mehr<br />

über <strong>die</strong> Regelfinanzierung der Kita abgedeckt ist. Das Kitapersonal<br />

muss sich in der Regel Zusatzqualifikationen erwerben.<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine tragfähige Kooperationsbeziehung ist, dass<br />

sich beide „Welten“ verstehen. Dazu gehört u.a. <strong>die</strong> Anliegen, Zielsetzungen<br />

und Leitbilder des anderen „Fachbereichs“ zu kennen.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> Kooperationen:<br />

Die Welt des Anderen kennen verstehen<br />

Welt der<br />

<strong>Familie</strong>nbildung<br />

Die Welt der <strong>Familie</strong>nbildung verstehen<br />

/ Anforderungen an <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>nbildung sind:<br />

/ Prävention<br />

/ Bedarfsgerechtigkeit<br />

/ Niederschwelligkeit<br />

Welt der Kita<br />

Präventive <strong>Familie</strong>nbildung will <strong>Familie</strong>n stärken und begleiten,<br />

bevor sich Belastungssituationen zuspitzen können. Sie grenzt sich<br />

damit von intervenierenden Angeboten der <strong>Familie</strong>nhilfe ab. Präventive<br />

Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung verfolgen einen ressourcenorientierten<br />

Ansatz. Familiäres Miteinander wird demnach nicht<br />

grundsätzlich als defizitär betrachtet. Der Fokus richtet sich vielmehr<br />

auf <strong>die</strong> Förderung schon vorhandener Stärken von <strong>Familie</strong>n<br />

und damit auf <strong>die</strong> Aktivierung von Selbsthilfekompetenzen.<br />

<strong>Familie</strong>nbildung muss sich an den Bedürfnissen der <strong>Familie</strong>n orientieren<br />

und ihre Angebote bedarfsgerecht auswählen und gestalten.<br />

Um <strong>Familie</strong>n <strong>für</strong> ihren Alltag und ihr Miteinander zu stärken,<br />

gilt es, dort anzusetzen, wo tatsächlich Fragen und Unterstützungsbedarf<br />

vorhanden sind.


Niederschwelligkeit beschreibt <strong>die</strong> Orientierung familienpädagogischer<br />

Angebote an den Lebenswelten der <strong>Familie</strong>n. Wichtig ist<br />

in <strong>die</strong>sem Zusammenhang ein einfacher Zugang zu Angeboten.<br />

Dieser wird beispielsweise erreicht durch Alltagsnähe, räumliche<br />

und zeitliche Erreichbarkeit, Freiwilligkeit und Anonymität bzw.<br />

Vertraulichkeit.<br />

/ Ansatzpunkte der <strong>Familie</strong>nbildung<br />

<strong>Familie</strong>nbildung orientiert sich immer an der Lebenswelt der<br />

<strong>Familie</strong>n. Sie kann an den Lebensphasen einer <strong>Familie</strong> ansetzen<br />

(Lebensphasen-Ansatz) oder an den Aufgaben, <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>n zu<br />

bewältigen haben (Aufgabenorientierter Ansatz).<br />

Paarbeziehung<br />

Schwangerschaft<br />

Babyphase<br />

Kleinkindphase<br />

Kindphase<br />

Jugendphase<br />

F a m i l i e n - L e b e n s p h a s e n - A n s a t z<br />

Im Leben einer <strong>Familie</strong> gibt es verschiedene natürliche Phasen. Die<br />

Übergänge von einer Phase in <strong>die</strong> nächste bringen oft große Veränderungen<br />

und damit Unsicherheiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>nmitglieder<br />

mit sich. Sie stellen deshalb eine gewisse Herausforderung dar<br />

und können als krisenhaft erlebt werden. Auf <strong>die</strong>se übergangsbedingten<br />

Herausforderungen sollen <strong>Familie</strong>n vorbereitet werden.<br />

Im Sinne des aufgabenorientierten (oder auch lebenslagenorientierten)<br />

Ansatzes setzt <strong>Familie</strong>nbildung an besonderen Lebenssituationen<br />

und den in <strong>die</strong>sen Situationen vorhandenen Bedürfnissen<br />

von <strong>Familie</strong>n an. Dies sind nicht allein unmittelbare Bildungsbedürfnisse,<br />

sondern Bedürfnisse nach Kontakt und Austausch, nach<br />

Entlastung durch Dienstleistungen und nach anregender Freizeitgestaltung.<br />

Leere<br />

Nestphase<br />

Großelternphase<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

Paarbeziehung<br />

Schwangerschaft<br />

Babyphase<br />

/ Zielgruppen der <strong>Familie</strong>nbildung<br />

Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung stehen grundsätzlich allen Interessierten<br />

offen. Das Sächsische Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales hat<br />

in seinem Konzept zur <strong>Familie</strong>nbildung in Sachsen vier Hauptzielgruppen<br />

formuliert:<br />

/ bildungsinteressierte und bildungsgewohnte Eltern, <strong>die</strong><br />

weiterhin Angebote der <strong>Familie</strong>nbildung wahrnehmen<br />

wollen und sollen<br />

/ bildungsungewohnte Eltern, d. h. Menschen, <strong>die</strong> Bildungs-<br />

angeboten eher skeptisch gegenüber stehen, was nicht<br />

automatisch gleichzusetzen ist mit geringerem Einkommen<br />

oder sonstigen Belastungen<br />

/ Eltern, deren Belastungssituation eine erhöhte Wahrschein-<br />

lichkeit <strong>für</strong> einen mittelfristigen Hilfebedarf im Sinne des<br />

KJHG erwarten lässt<br />

/ Väter<br />

Hinzu kommen weitere Zielgruppen, wie Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

mit Handicaps, mit besonderen sozialen Problemen<br />

und Belastungen (wie z. B. pflegende Angehörige) und<br />

Senioren.<br />

/ <strong>Familie</strong>nbildung als Querschnittsaufgabe<br />

<strong>Familie</strong>n kommen in ihren verschiedenen Lebensphasen mit unterschiedlichen<br />

Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs-, und Sozialwesens<br />

in Kontakt. In deren Angeboten sind häufig Anteile von<br />

<strong>Familie</strong>nbildung enthalten. Neben den haupt- und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern in den Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung, den expliziten<br />

Akteuren, setzen sich implizite Akteure unterschiedlicher<br />

Professionen in verschiedenen Einrichtungen da<strong>für</strong> ein, Eltern in<br />

ihrer Erziehungskompetenz zu stärken.<br />

I m p l i z i e r t e A k t e u r e d e r F a m i l i e n b i l d u n g<br />

Frauenarzt Hebamme<br />

Kinderarzt<br />

Kleinkindphase<br />

Erzieherinnen<br />

Kindphase<br />

Jugendphase<br />

Lehrer<br />

..... .....<br />

Leere<br />

Nestphase<br />

Großelternphase


Implizite Akteure der <strong>Familie</strong>nbildung sind Berufsgruppen außerhalb<br />

der <strong>Familie</strong>nbildung, deren professionseigenes berufliches<br />

Handeln familienbildnerische Elemente umfasst. Sie besitzen natürliche<br />

soziale Kontakte zu <strong>Familie</strong>n, <strong>die</strong> in der Regel nicht pro-<br />

blembelastet sind und niederschwellige Zugänge zu <strong>Familie</strong>n<br />

ermöglichen. Damit sind auch <strong>Familie</strong>n erreichbar, <strong>die</strong> sonst häufig<br />

nicht durch präventive Angebote erreicht werden.<br />

Sie sind dadurch erste Ansprechpartner <strong>für</strong> Eltern im Hinblick auf<br />

erzieherische Fragestellungen und können Eltern an andere Angebote<br />

weitervermitteln. Sie kennen ihre Zielgruppen und deren<br />

spezifische Lebenslage, so dass sie auf Grund ihrer Zielgruppen-<br />

nähe passgenaue Angebote entwickeln und positionieren können.<br />

Folgende Punkte sind <strong>für</strong> eine erfolgreiche Erweiterung der <strong>Familie</strong>nbildung<br />

von zentraler Bedeutung:<br />

1. Implizite Akteure der <strong>Familie</strong>nbildung fühlen sich schnell<br />

überfordert von dem Anspruch, jetzt auch noch <strong>Familie</strong>nbildung<br />

machen zu müssen. Für sie ist es entlastend, <strong>die</strong><br />

Anteile ihrer Regeltätigkeit zu identifizieren, innerhalb<br />

derer sie „sowieso“ <strong>die</strong> Erziehungs- und Beziehungskompetenz<br />

von Eltern stärken. Daran anknüpfend kann mit ihnen<br />

erarbeitet werden, wie sie <strong>die</strong>se Anteile ohne wesentliche<br />

Mehrbelastung qualitativ verbessern oder mit zusätzlichen<br />

Ressourcen weiter ausbauen können.<br />

2. Explizite Akteure der <strong>Familie</strong>nbildung mit dem Auftrag<br />

Netzwerkknotenpunkte zu bilden, haben <strong>die</strong> Verantwortung,<br />

<strong>die</strong> impliziten Akteure in das sozialräumliche Netzwerk<br />

zu integrieren und sie als Professionelle der <strong>Familie</strong>nbildung<br />

partnerschaftlich in der Wahrnehmung ihrer<br />

Aufgaben zu unterstützen. In der <strong>Praxis</strong> übernehmen sie<br />

teilweise beratende Funktionen.<br />

3. Die Kontexte der einzelnen Professionen müssen unbedingt<br />

Beachtung finden. Hierzu zählt ihr Selbstverständnis, ihre<br />

Zielsetzungen und Leitbilder, ihre Organisationsstrukturen<br />

und ihre Handlungsspielräume.<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

Die Welt der Kita verstehen<br />

1. Der Grundauftrag der Kita<br />

Kindertageseinrichtungen arbeiten in sozialpädagogischer Ausrichtung<br />

nach einem ganzheitlich verstandenen Erziehungs-,<br />

Bildungs- und Betreuungsauftrag, bei dem alters- und entwicklungsspezifische<br />

Besonderheiten der Kinder berücksichtigt werden<br />

sollen. Dabei haben <strong>die</strong> Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und<br />

<strong>die</strong> Beratung und Information der Erziehungsberechtigten eine<br />

wesentliche Bedeutung. Der Kindergarten ergänzt <strong>die</strong> Erziehung<br />

in der <strong>Familie</strong> und eröffnet den Kindern erweiterte und umfassendere<br />

Erfahrungs- und Bildungsmöglichkeiten über das familiäre<br />

Umfeld hinaus. Dabei hat der Kindergarten seinen Erziehungs-<br />

und Bildungsauftrag im ständigen Kontakt mit der <strong>Familie</strong> und<br />

anderen Erziehungsberechtigten durchzuführen (vgl. §2f GTK / §2<br />

SächsKitaG).<br />

Im Rahmen des Sächsischen Bildungsplans werden familienunterstützende<br />

Funktionen beschrieben, <strong>die</strong> Kindertageseinrichtungen<br />

übernehmen sollten. Neben dem primären Erziehungs-, Bildungs-<br />

und Betreuungsauftrag der Kinder werden ihnen familienbegleitende,<br />

entlastende, präventive und kompensatorische Aufgaben<br />

zugewiesen.<br />

2. Der Sächsische Bildungsplan<br />

Für den Aufbau von Kooperationen mit Kitas ist es unerlässlich,<br />

den <strong>für</strong> alle sächsischen Einrichtungen bestimmenden Bildungsplan<br />

aufzugreifen. Der Sächsische Bildungsplan stellt gewissermaßen<br />

den „Masterplan“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kitas dar.<br />

Seine Intention liegt in einem gemeinsamen Nachdenken über<br />

Bildung und Erziehung und dem Ziel der Professionalisierung des<br />

pädagogischen Handelns. In ihm werden auf der Grundlage einer<br />

neuen Sicht auf das Kind und der Beschreibung des Bildungs- und<br />

Lernverständnisses sechs Bildungsbereiche entfaltet.<br />

Das im Sächsischen Bildungsplan beschriebene neue Bild vom Kind<br />

geht vom Kind als Akteur seiner eigenen Entwicklung aus. Bildung<br />

wird verstanden als eine ganzheitliche Aneignung von Welt<br />

im Sinne von Selbstbildung in sozialen Kontexten. Dies führt zu<br />

einer veränderten Sicht und Rolle des Erziehenden: nicht mehr das<br />

Belehren, sondern das Ermöglichen steht im Vordergrund pädagogischen<br />

Handelns.


3. Elternzusammenarbeit im Sächsischen Bildungsplan<br />

Der Sächsische Bildungsplan erachtet das Einbeziehen der Eltern<br />

und <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit ihnen als unerlässliche Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> eine optimale Förderung der Kinder. Die <strong>Familie</strong> wird ausdrücklich<br />

als der primäre Erfahrungsort von Kindern gesehen, in denen<br />

sie ihre ersten Bildungserfahrungen machen. Aus <strong>die</strong>ser Grundhaltung<br />

heraus entfaltet der Sächsische Bildungsplan eine erweiterte<br />

Sicht der Kita: Kita wird nicht mehr nur als Ort <strong>für</strong> Kinder gesehen,<br />

sondern auch als ein Kommunikationsort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n. Durch <strong>die</strong><br />

Kita sollen <strong>Familie</strong>n nicht nur eine Entlastung erfahren, sondern<br />

sie soll einen Beitrag zur Stabilisierung von <strong>Familie</strong> leisten. Dies soll<br />

dadurch gewährleistet werden, dass <strong>die</strong> Kita sich zu einem „Haus<br />

des Lernens <strong>für</strong> alle“ weiterentwickelt.<br />

Sächsischer Bildungsplan:<br />

Kita<br />

Ort <strong>für</strong> Kinder Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n<br />

Haus<br />

des Lernens<br />

<strong>für</strong> alle<br />

Kitas sollen ihre Zusammenarbeit mit den Eltern auf der Grundhaltung<br />

der Erziehungspartnerschaft gestalten.<br />

Mit dem Eintritt in <strong>die</strong> Kindertageseinrichtung hat das Kind eine<br />

<strong>für</strong> seine weitere Entwicklung nicht zu unterschätzende Aufgabe<br />

zu bewältigen. Das Kind öffnet sich einer zweiten Bezugswelt und<br />

erfährt durch sie ebenso Prägungen und Wegweisungen. Für das<br />

Kind hat das Verhältnis der beiden Lebensbereiche zueinander<br />

einen ebenso bestimmenden Charakter wie Ereignisse innerhalb<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

eines Lebensbereichs. Im Hinblick auf eine gute Entwicklung des<br />

Kindes kann festgestellt werden, dass das Vorhandensein und <strong>die</strong><br />

Qualität der sozialen Verbindungen zwischen den Lebenswelten<br />

von großer Bedeutung sind.<br />

Erziehungspartnerschaft kann als Qualitätsbeschreibung des Verhältnisses<br />

zwischen Erzieherinnen und Eltern verstanden werden.<br />

Im erziehungspartnerschaftlichen Miteinander wird der Erziehungs-<br />

und Bildungsprozess des Kindes in gemeinsamer Verantwortung<br />

und gleichberechtigt gestaltet.<br />

Erziehungspartnerschaft heißt, Eltern und Erzieherinnen:<br />

u öffnen sich <strong>für</strong>einander.<br />

Sie machen ihre Erziehungsvorstellungen transparent,<br />

tauschen Informationen über <strong>die</strong> Entwicklung, das Verhalten<br />

und <strong>die</strong> Erziehung des Kindes und über Konzeption<br />

und pädagogisches Arbeiten in der Kita aus.<br />

u kooperieren zum Wohle des Kindes.<br />

Sie erkennen <strong>die</strong> Bedeutung der jeweils anderen Lebenswelt<br />

<strong>für</strong> das Kind und versuchen, ihre Erziehungsmethoden<br />

und -ziele aufeinander abzustimmen. Eltern werden in <strong>die</strong><br />

pädagogische Arbeit einbezogen.<br />

u akzeptieren sich gegenseitig als Experten.<br />

u unterstützen und ergänzen sich gegenseitig auf der Grundlage<br />

einer Beziehung, <strong>die</strong> von Offenheit, Geduld, Akzeptanz,<br />

Vertrauen und Dialogbereitschaft gekennzeichnet ist.<br />

4. Schnittmengen im Bildungs- und Lernverständnis<br />

Die im Sächsischen Bildungsplan grundgelegte Sicht des Kindes,<br />

das Verständnis von Lernen und <strong>die</strong> daraus folgende Rolle der<br />

Erzieherin sowie <strong>die</strong> dargestellte Elternzusammenarbeit sind wichtige<br />

Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kooperation.<br />

Im Projekt wurden <strong>die</strong>se Anknüpfungspunkte in Beziehung gesetzt<br />

zu den theoretischen Grundlagen der <strong>Familie</strong>n- und Erwachsenenbildung.<br />

Aufgabe war es, zu prüfen, inwieweit das Bildungsverständnis,<br />

<strong>die</strong> Sicht des Lehrenden und Lernenden mit den im Sächsischen<br />

Bildungsplan dargelegten Sichtweisen kompatibel sind.<br />

Bildung im Sächsischen Bildungsplan wird beschrieben als Selbstbildung<br />

in sozialen Kontexten. Das Bildungsverständnis der Erwachsenenbildung<br />

ist ebenfalls eines der Selbstbildung. In der pädagogischen<br />

Psychologie wird zunehmend eine konstruktivistische<br />

Lerntheorie vertreten. Lernen ist ein selbstgesteuerter und aktiver


Prozess. Der Lernende arbeitet neues Wissen in vorhandene Strukturen<br />

ein – er konstruiert und rekonstruiert ein Leben lang. Die<br />

Selbstbestimmtheit und Alltagsrelevanz von Lernprozessen sind bei<br />

erwachsenen Lernern besonders stark ausgeprägt.<br />

“Gerade <strong>für</strong> Erwachsene sind Aspekte wie Eigenaktivität, Interessenbezug, Eigenverantwortlichkeit,<br />

Integration gemachter Erfahrungen und bestehender Überzeugungen<br />

sowie Bezug zu konkreten Situationen besonders wichtig.“ Reimann-Rothmeier/Mandl<br />

Der Erwachsenenbildner versteht sich als Begleiter und Ermöglicher<br />

von Lernprozessen, er gestaltet Lernumgebungen und aktiviert<br />

den Lernenden, um vorhandenes Wissen aufzudecken und<br />

weiterzuentwickeln. Hier wird deutlich, dass das Verständnis von<br />

Lernen und Lehren im Sächsischen Bildungsplan durchaus kompatibel<br />

mit dem Ansatz der Erwachsenenbildung ist.<br />

Die Gestaltung der Kooperation<br />

Für den Aufbau trägfähiger Kooperationen zwischen der <strong>Familie</strong>n-<br />

bildung und der Kita bedarf es einer Vorgehensweise seitens der<br />

Koordinatorin, <strong>die</strong> von gewissen Sicht- und Handlungsweisen ge-<br />

prägt ist. Darüber hinaus müssen <strong>die</strong> Aufgaben und damit das<br />

Handlungs- und Kompetenzprofil der Koordinatorin geklärt sein.<br />

Grundlegende Herangehensweisen und Sichtweisen<br />

Beim Aufbau von Kooperationen und beim Auf- und Ausbau von<br />

Erziehungspartnerschaft sind folgende grundlegende Herangehensweisen<br />

förderlich.<br />

1. Wertschätzung der bestehenden (Eltern-) Arbeit:<br />

a) Die Koordinatorin hat echtes Interesse, <strong>die</strong> pädagogische<br />

Arbeit kennenzulernen und vor allem verstehen zu wollen.<br />

b) Die Art und Weise wie das Projekt vorgestellt wird, muss<br />

<strong>die</strong> Wertschätzung betonen:<br />

I. es geht nicht um das Abschaffen vorhandener Eltern-<br />

arbeit, sondern um das Aufgreifen von Bestehendem<br />

II. Betonung einer einrichtungsspezifischen Vorgehens-<br />

weise, d. h. eine exakte Abstimmung auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

und Möglichkeiten der jeweiligen Einrichtung<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

2. Ressourcenorientierung – Anknüpfen an „Sowiesos“:<br />

a) Das, was sowieso schon getan wird, findet Beachtung:<br />

I. Bezug zum Sächsischen Bildungsplan herstellen<br />

II. Bewusstmachen familienbildnerischer Elemente inner-<br />

halb der laufenden Elternarbeit<br />

b) Die hohe Arbeitsbelastung der Erzieherinnen berück-<br />

sichtigen:<br />

I. alle Vorschläge an dem Maßstab des Leistbaren messen<br />

II. Erzieherinnen vor „sich selbst schützen“, d.h. <strong>die</strong><br />

Koordinatorin erklärt sich zum „Zeitwächter“<br />

3. Stärkenorientierung:<br />

a) zunächst gilt es „das halbvolle und nicht das halbleere<br />

Glas“ zu sehen<br />

b) Die Einrichtung wurde nicht auf Grund von Defiziten<br />

ausgewählt (häufiges Vorurteil)<br />

c) Probleme als Entwicklungspotenziale begreifen und so<br />

benennen<br />

4. Lösungsorientierung:<br />

a) Es geht um Lösungsfindung, nicht primär um <strong>die</strong> Analyse<br />

oder Darstellung der Probleme.<br />

5. Reflektiertes Arbeiten<br />

a) Im Sinne eines qualitätsorientierten Handelns muss <strong>die</strong><br />

gemeinsame Arbeit hinsichtlich der Zielereichung in regel-<br />

mäßigen Abständen reflektiert werden.<br />

b) Aus den gewonnen Erfahrungen gilt es, <strong>für</strong> <strong>die</strong> zukünftige<br />

Weiterarbeit Konsequenzen zu ziehen.<br />

Diese Sichtweisen und Herangehensweisen können als eine Art<br />

Brille verstanden werden, durch <strong>die</strong> bei allen Handlungsschritten<br />

im Rahmen der Kooperation geblickt wird.<br />

0


Rolle und Aufgabe der Koordinatorin<br />

Die beiden Haupttätigkeitsfelder liegen im Bereich des<br />

/ Auf- und Ausbaus von Kooperationsbeziehungen<br />

/ Auf- und Ausbaus erziehungspartnerschaftlicher Elternarbeit.<br />

Die Koordinatorin muss Kooperationen initiieren. Sie ist zumindest<br />

am Anfang der „Anschieber“ bzw. „Startfunke“ <strong>für</strong> viele entstehenden<br />

Kooperationen. Um Kooperationsbeziehungen tragfähig<br />

und stabil zu machen, ist es notwendig, dem Miteinander ein „Gesicht“<br />

zu geben, eine Kultur zu schaffen und somit <strong>die</strong> Beziehung<br />

zu gestalten. Die entstandenen Kooperationen gilt es weiterhin<br />

zu koordinieren. Koordinieren meint gerade jene Vorgehensweise,<br />

<strong>die</strong> nicht bestimmend, sondern fördernd ist und genug Raum<br />

schafft, dass Eigenaktivitäten entstehen können.<br />

Im Aufbau von Erziehungspartnerschaften erhalten <strong>die</strong> Kitas<br />

durch <strong>die</strong> Koordinatorin Unterstützung in ihren Bemühungen,<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Eltern zu vertiefen. Auf dem Weg der<br />

Umgestaltung ihrer Einrichtung zu einem Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n werden<br />

sie begleitet, und bei der konkreten Planung und Gestaltung von<br />

Erziehungspartnerschaften erhalten sie Beratung seitens der Koordinatorin.<br />

Tätigkeitsfelder der Koordinatorin<br />

Auf- und Ausbau<br />

von Kooperationsbeziehungen<br />

initiieren<br />

koordinieren<br />

gestalten<br />

Auf- und Ausbau<br />

erziehungspartnerschaftlicher<br />

Elternarbeit<br />

unterstützen<br />

beraten<br />

begleiten<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


I<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

/ Diese Tätigkeiten lassen sich in unterschiedliche Aspekte eines<br />

Rollenprofils zusammenfassen.<br />

/ Vermittlerin im Feld der Information<br />

Dies bezieht sich vor allem darauf, dass <strong>die</strong> Koordinatorin<br />

in der Lage sein muss, <strong>die</strong> Idee der <strong>Familie</strong>nbildung in den<br />

Kindertageseinrichtungen den Erzieherinnen und Eltern<br />

vermitteln zu können und <strong>die</strong>se da<strong>für</strong> motivieren und<br />

begeistern zu können. Dabei reicht es nicht aus, <strong>die</strong> bloße<br />

Information darüber zu vermitteln, sondern es bedarf, dass<br />

<strong>die</strong>se in den Kontext der Institutionen und in Beziehung<br />

zu den beteiligten Personen gestellt werden müssen. Dies<br />

setzt voraus, dass <strong>die</strong> Koordinatorin nicht nur Wissen aus<br />

dem Bereich der <strong>Familie</strong>nbildung vorweisen kann, sondern<br />

auch mit dem System der Kindertageseinrichtungen und<br />

der Lebenssituation von <strong>Familie</strong>n mit Kindergartenkindern<br />

vertraut ist.<br />

/ Beraterin im Feld der Reflexion<br />

Der Berater im Feld der Reflexion geht von vornherein von<br />

dem Grundsatz aus, dass er nicht mehr wissen kann als der<br />

Betroffene selbst und nur behilflich dabei ist, <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Potenziale und Ressourcen hervorzubringen. Dieses<br />

Rollenprofil ist von zentraler Bedeutung, da den Kindertageseinrichtungen<br />

nichts komplett Neues „übergestülpt“<br />

werden soll, sondern man in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess<br />

(der von der Koordinatorin begleitet wird)<br />

schaut, welche Entwicklungen möglich und welche Ressourcen<br />

da<strong>für</strong> vorhanden sind (anknüpfen an dem, was bereits<br />

da ist). Diese Beraterfunktion hat ebenfalls eine wichtige<br />

Bedeutung, wenn es darum geht gemeinsam mit den Erzieherinnen<br />

<strong>die</strong> eigene Berufsrolle zu reflektieren und sich mit<br />

den Anforderungen an <strong>die</strong>se Rolle auseinander zu setzen.<br />

/ Moderatorin im Feld der Kommunikation<br />

Das Profil des Moderators im Feld der Kommunikation<br />

birgt eine initiierende Funktion in sich. Der Koordinatorin<br />

kommt dabei <strong>die</strong> Rolle eines ständigen Impulsgebers und<br />

Initiator zu. Die Kindertageseinrichtungen sind in ihrer<br />

momentanen Situation nicht in der Lage, <strong>die</strong>se erweitere<br />

Aufgabe ohne weitere Unterstützung zu bewältigen.<br />

Gleichzeitig übernimmt der Koordinator <strong>die</strong> Rolle eines<br />

Moderators, wenn es um den Aufbau von Netzwerken und<br />

eine gemeinwesenorientierte Ausrichtung der Arbeit der


Kindertageseinrichtungen geht. Er initiiert Netzwerkpartnerschaften<br />

und bringt <strong>die</strong> Partner zusammen, <strong>die</strong> familienunterstützende<br />

Angebote in ihrem Leistungsspektrum<br />

haben.<br />

/ Dieses Rollenprofil beinhaltet verschiedene Aspekte eines<br />

Kompetenzprofils. Die unterschiedlichen Kompetenzfacetten<br />

zeigen sich hier in personengebundenen Fähigkeiten, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Tätigkeit als Koordinatorin notwendig sind.<br />

/ Vermittlungskompetenz:<br />

Vermittlungskompetenz drückt sich in der Fähigkeit aus,<br />

Informationen und Wissen zielgruppenorientiert zur Verfügung<br />

zu stellen. Dies benötigt Fachwissen, Methodenwissen,<br />

Wissen über <strong>die</strong> Ziel- bzw. Adressatengruppe und <strong>die</strong><br />

Fähigkeit <strong>die</strong>se Aspekte miteinander in Bezug zu stellen.<br />

/ Reflexionskompetenz:<br />

Reflexionskompetenz beinhaltet <strong>die</strong> Fähigkeit zur Analyse<br />

sowie zur Überprüfung von Situationen und Ergebnissen<br />

in Bezug auf ein vorher festgelegtes Ziel. Reflexionskompetenz<br />

meint aber auch <strong>die</strong> Fähigkeit zur Selbstreflexion<br />

(Selbstevaluation), in der allgemeines und fachliches Wissen<br />

auf <strong>die</strong> eigene Situation bezogen werden.<br />

/ Systemkompetenz:<br />

Unter Systemkompetenz kann <strong>die</strong> Befähigung verstanden<br />

werden, Personen, Gruppen und Institutionen in Beziehung<br />

zueinander zu bringen, deren Kapazitäten zu mobilisieren<br />

und dauerhaft als Ressource zu integrieren.<br />

Grundlagen – Theoretischer Hintergrund<br />

I


Aufbau von Kooperationen<br />

mit Kindertageseinrichtungen<br />

II<br />

Kapitel


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

Aufbau von Kooperationen<br />

mit Kindertageseinrichtungen<br />

“Kooperieren ist <strong>die</strong> Kunst, unter Berücksichtigung der eigenen Ziele und der<br />

Interessen des Kooperationspartners zielgerichtet zusammenzuarbeiten.“<br />

h Erfolgreiches<br />

kooperieren heißt:<br />

kommunizieren<br />

und Beziehungen<br />

aktiv gestalten<br />

h Erfolgreiches<br />

kooperieren heißt:<br />

ressourcenorientiert<br />

arbeiten<br />

h Erfolgreiches<br />

kooperieren heißt:<br />

Klarheit schaffen<br />

Die Zielsetzung der Kooperationen mit den Kindertageseinrichtungen<br />

steht fest: Es sollen Eltern aus den kooperierenden Einrichtungen<br />

in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben sicher<br />

und stark gemacht werden. Dies wird umgesetzt, in dem <strong>die</strong><br />

Erziehungspartnerschaften auf- und ausgebaut sowie neue und<br />

bedarfsgerechte Angebote der Eltern- und <strong>Familie</strong>narbeit durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Kita wird durch <strong>die</strong> Koordinatorin:<br />

/ unterstützt in ihren Bemühungen, <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Eltern zu vertiefen.<br />

/ begleitet auf dem Weg der Umgestaltung ihrer Einrichtung<br />

zu einem Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n.<br />

/ beraten bei der konkreten Planung und Gestaltung<br />

von Erziehungspartnerschaften.<br />

Der Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

ist ein vielschichtiger und komplexer Prozess. Dieser Prozess wird<br />

durch <strong>die</strong> Koordinatorin im Austausch mit den Erzieherinnen initiiert,<br />

koordiniert und Gestaltungsprozess<br />

gestaltet. gelungene<br />

soziale Kernprozesse<br />

funktionale Kernprozesse<br />

strukturelle Kernprozesse<br />

Im Blickpunkt des Kooperationsmanagements<br />

stehen drei Kernprozesse:<br />

soziale Kernprozesse<br />

funktionale Kernprozesse<br />

strukturelle Kernprozesse<br />

Gestaltungsprozess<br />

1. soziale Kernprozesse:<br />

<strong>die</strong> Gestaltung des Miteinanders und der Kommunikation<br />

2. funktionale Kernprozesse:<br />

<strong>die</strong> Klärung von Aufgaben, Zuständigkeiten, Absprachen<br />

und Vereinbarungen, Grenzen der Kooperation aufzeigen<br />

3. strukturelle Kernprozesse:<br />

<strong>die</strong> Klärung der Ressourcenfrage,<br />

Gestaltung von transparenten Entscheidungsstrukturen<br />

Kooperationsbeziehungen<br />

gelungene Kooperationsbeziehungen


Phasen beim Aufbau von Kooperationen<br />

Hilfreich beim Aufbau von<br />

Kooperationen ist <strong>die</strong><br />

Unterscheidung von zeitlich<br />

nacheinander ablaufenden Phasen.<br />

1. Organisationsinterne Planungsphase<br />

Schritt 1 Klärung des eigenen Kooperationsinteresses<br />

Schritt 2 Auswahl der Kooperationspartner<br />

Klärung des eigenen Kooperationsinteresses<br />

Die Klärung des eigenen Kooperationsinteresses hat eine zentrale<br />

Bedeutung <strong>für</strong> Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit der Kooperationsbeziehung.<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass vor allem das Gespräch<br />

zwischen Träger und Koordinatorin wichtig ist, um Nutzen, Rahmenbedingungen<br />

und Ressourcen festzulegen.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Koordinatorin und der Träger müssen <strong>die</strong> eigenen Ziele und<br />

den Nutzen bestimmen. Darüber hinaus müssen <strong>die</strong> internen<br />

Voraussetzungen und Rahmenbedingungen definiert und <strong>die</strong> zur<br />

Verfügung stehenden Ressourcen festgelegt sein. Die Koordinatorin<br />

kennt <strong>die</strong> Erfolgskriterien, an der ihre Arbeit gemessen wird.<br />

- Methode<br />

Die Koordinatorin führt ein persönliches Gespräch mit der Geschäftsführung.<br />

x Ergebnissicherung<br />

Die Koordinatorin hält <strong>die</strong> Ergebnisse schriftlich fest, damit später<br />

im Sinne von Reflexion und Weiterentwicklung daran angeknüpft<br />

werden kann.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

Als Ergebnisse <strong>die</strong>ser Klärung liegen gebündelte Aussagen zu<br />

folgenden Fragen vor:<br />

/ Welche Zielsetzung und welchen Nutzen verfolgen wir?<br />

/ Was wollen wir bis wann realisiert haben?<br />

(organisationsinterne Erfolgskriterien)<br />

/ Welche Verpflichtungen können wir eingehen?<br />

/ Was können und sollen wir leisten?<br />

/ Welche Rahmenbedingungen stehen<br />

der Koordinatorin zur Verfügung?<br />

/ Welche Ressourcen stehen der Koordinatorin<br />

organisationsintern zur Verfügung?<br />

/ Wer ist organisationsinterner Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordinatorin?<br />

Auswahl der Kooperationspartner<br />

Die Auswahl der Kooperationspartner erfolgt auf unterschiedliche<br />

Art und Weise:<br />

/ Kitas kommen mit eigenem Kooperationswunsch<br />

auf <strong>die</strong> Koordinatorin zu.<br />

/ Kitas werden über Dritte vermittelt.<br />

Auswahl von Kitas als Kooperationspartner<br />

Jugendamt<br />

freie Träger<br />

Stadtteilrunde<br />

eigener Träger<br />

und Andere<br />

Kitas fragen<br />

selbst an<br />

Kitas werden<br />

vorgeschlagen<br />

Auswahl<br />

In beiden Fällen gilt es anhand von gewissen Kriterien zu prüfen,<br />

ob eine zukünftige Zusammenarbeit sinnvoll ist.<br />

Koordinatorin<br />

Kriterien


. Zielsetzung<br />

Die Koordinatorin muss anhand von Kriterien entscheiden, zu<br />

welchen Kitas Kontakt aufgenommen werden soll.<br />

- Methode<br />

Bei der Auswahl werden relevante Rahmenbedingungen bzw.<br />

Kriterien (organisationsinterne und organisationsexterne) berücksichtigt<br />

und fließen in <strong>die</strong> Entscheidung ein.<br />

Kriterien sind:<br />

/ Freiwilligkeit: <strong>die</strong> Kooperation muss gewollt sein<br />

/ Leistbarkeit: <strong>die</strong> Kita muss genügend Freiräume <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Kooperation zur Verfügung haben<br />

/ Trägerzustimmung: <strong>die</strong> Kooperation ist vom Träger gewollt<br />

x Ergebnissicherung<br />

Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswahl relevanten Kriterien werden schriftlich festgehalten,<br />

so dass zu einem späteren Zeitpunkt <strong>die</strong> getroffenen<br />

Entscheidungen nachvollziehbar sind (umfasst sowohl <strong>die</strong> positive<br />

als auch <strong>die</strong> negative Auswahl).<br />

Als Ergebnisse liegen gebündelte Aussagen zu<br />

folgenden Fragen vor:<br />

/ Welche Beweggründe liegen bei den Kitas vor, <strong>die</strong><br />

sich aktiv um eine Zusammenarbeit bemühen?<br />

/ Welche Beweggründe haben <strong>die</strong> „Vermittler“ von Kitas?<br />

/ Ist bei der Auswahl der Kitas das Verhältnis von öffentlichen<br />

und privaten Einrichtungen berücksichtigt worden?<br />

/ Sind <strong>die</strong> Interessen und Anliegen der Verwaltung (Jugendamt)<br />

und des Jugendhilfeausschusses bekannt und bei der<br />

Entscheidungsfindung berücksichtigt worden?<br />

/ Steht <strong>die</strong> Anzahl der (neuen) Kitas in einem realistischen<br />

Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden Ressourcen?<br />

/ Ist <strong>die</strong> Leiterin über <strong>die</strong> Vermittlung seitens des Trägers in<br />

Kenntnis gesetzt?<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

h Berücksichtigen Sie<br />

bei der Gesprächsvorbereitung,<br />

ob<br />

es sich um eine<br />

„vermittelte“ Kita<br />

handelt!<br />

2. Phase der Kontaktaufnahme<br />

Schritt 1 Telefonat mit der Leiterin<br />

Schritt 2 Treffen mit der Leiterin in der Einrichtung<br />

Schritt 3 Vorstellung der Kooperationsidee im Team<br />

Schritt 4 Vorstellung der Kooperationsidee bei der<br />

Elternschaft<br />

Telefonat mit Leiterin<br />

Die persönliche Kontaktaufnahme mit der Leiterin einer Einrichtung<br />

beginnt mit dem Telefonat. Dieses Gespräch prägt den ersten<br />

Eindruck, den <strong>die</strong> Leiterin von der Koordinatorin gewinnt und legt<br />

in einem gewissen Sinn auch <strong>die</strong> emotionale Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einschätzung<br />

der Kooperationsidee.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Koordinatorin hat in einer guten Gesprächsatmosphäre einen<br />

Besuchstermin bei der Leiterin vereinbart. Die Leiterin hat eine<br />

erste Vorstellung von der Projektidee gewonnen und wünscht sich,<br />

beim Vororttermin Näheres darüber zu erfahren.<br />

- Methode<br />

Die Koordinatorin führt ein Telefonat unter Berücksichtigung folgender<br />

Punkte:<br />

/ kurze Vorstellung (Name und Funktion)<br />

/ in wenigen Sätzen erläutert sie das Projektanliegen<br />

/ in wenigen Sätzen erläutert sie, wie es zur Auswahl der<br />

Einrichtung kam<br />

/ fragt nach, ob <strong>die</strong> Leiterin ggf. über ihren Träger / Jugendamt<br />

informiert worden ist<br />

/ fragt nach, ob <strong>die</strong> Leiterin das Projekt kennt bzw. schon<br />

mal etwas darüber gehört hat<br />

/ vereinbart einen Vororttermin in der Kita und berücksichtigt<br />

dabei den Tagesablauf der Leiterin, bzgl. der Uhrzeit<br />

als auch der Gesprächsdauer (sollte jedoch mindestens eine<br />

Stunde sein)<br />

0


x Ergebnissicherung<br />

Die Koordinatorin hält <strong>die</strong> Ergebnisse des Tefonats <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vor-<br />

bereitung des Besuchstermins schriftlich fest.<br />

/ Besuchstermin in der Einrichtung<br />

/ erster Eindruck über den Kenntnisstand der Leiterin über<br />

das Projekt<br />

/ erster Eindruck, wie <strong>die</strong> Leiterin zu dem Projekt steht (ggf.<br />

Erwartungen, Skepsis etc.)<br />

Treffen mit der Leiterin in der Einrichtung<br />

Das Gespräch mit der Leiterin vor Ort in der Einrichtung ist das<br />

„Herzstück“ der persönlichen Kontaktaufnahme. Verläuft <strong>die</strong>ses<br />

Treffen positiv, ist der erste Schritt <strong>für</strong> den Aufbau einer Beziehung<br />

zur Einrichtung gelungen.<br />

Persönliche Kontaktaufnahme umfasst:<br />

/ persönliches Kennenlernen<br />

/ Kennenlernen der Projektidee (<strong>für</strong> <strong>die</strong> Leiterin)<br />

/ Kennenlernen der Einrichtung (<strong>für</strong> <strong>die</strong> Koordinatorin)<br />

. Zielsetzung<br />

Die Leiterin konnte <strong>für</strong> das Projekt gewonnen werden. Die Leiterin<br />

kennt das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele des Projektes und hat eine erste<br />

Vorstellung, wie <strong>die</strong>se Ideen <strong>für</strong> ihrer Einrichtung umgesetzt werden<br />

können (aus „dem“ Projekt ist „unser“ Projekt geworden).<br />

Die Koordinatorin hat einen ersten Eindruck der Einrichtung gewonnen.<br />

Sie hat verstanden, welche Schwerpunkte in der Elternarbeit<br />

gesetzt werden. Die Wünsche und Hoffnungen der Leiter-<br />

innen in Bezug auf das Projekt sind ihr bekannt.<br />

Die Koordinatorin und Leiterin haben sich kennengelernt.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

h Nutzen Sie <strong>die</strong><br />

Seite „Vorstellung<br />

des Projektes“!<br />

Projekterfahrung<br />

Kopiervorlage<br />

79<br />

- Methode<br />

Häufig geäusserte Erwartungen<br />

von Leiterinnen:<br />

u Weiterentwicklung der Einrichtung in<br />

ihrer Elternarbeit<br />

u Transparenz der Arbeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />

u Intensivierung der Zusammenarbeit mit<br />

Eltern (Ideen, Potenziale und Ressourcen<br />

der Eltern kennen lernen und nutzen)<br />

u positive Außenrepräsentanz der Kita<br />

u Stärkung der Rolle der Erzieherinnen<br />

Die Koordinatorin führt ein Zweiergespräch mit der Leiterin. Für<br />

<strong>die</strong> Vorstellung des Trägers und des Projektes liegen ggf. Materialien<br />

vor. Die Materialien sollen das Gesagte visualisieren und der<br />

Leiterin <strong>die</strong> Möglichkeit geben, im Nachgang zum Gespräch <strong>die</strong><br />

Informationen nachzulesen.<br />

Die Koordinatorin erhält eine persönliche Führung durch <strong>die</strong> Einrichtung<br />

(evtl. kombiniert mit einer kurzen Begrüßung der Erzieherinnen)<br />

und lernt in entspannter Atmosphäre <strong>die</strong> pädagogische<br />

Arbeit, den Stand der Elternarbeit sowie positive Erlebnisse und<br />

Erfolge kennen.<br />

x Ergebnissicherung<br />

Ergebnisse auf einen Blick:<br />

/ Das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele des Projektes sind der Leiterin<br />

bekannt.<br />

/ Die Ziele von <strong>Familie</strong>nbildung sind der Leiterin bekannt.<br />

/ Der Zusammenhang zwischen der Umsetzung des Sächsischen<br />

Bildungsplans und den Projektzielen, sind der Leiterin<br />

bewusst.<br />

/ Die Anknüpfungspunkte zur bestehenden Elternarbeit der<br />

Einrichtung sind bekannt.<br />

/ Chancen und Bedenken, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Leiterin geäußert hat, sind<br />

benannt und aufgegriffen worden.<br />

/ Die nächsten Schritte / Termine sind vereinbart worden.<br />

/ Es ist geklärt, zu welchem Zeitpunkt <strong>die</strong> Elternschaft informiert<br />

und integriert wird.<br />

/ Es ist eine positive Grundstimmung gelegt worden.<br />

u Identifizierung der Eltern mit der Kinder-<br />

einrichtung ihres Kindes stärken<br />

u abwechslungsreiche und bedarfsgerechte<br />

Angebote <strong>für</strong> Eltern und Kinder<br />

u thematische Angebote <strong>für</strong> Eltern, da Hilflosigkeit<br />

und Überforderung der Eltern in Fragen<br />

der Erziehung immer häufiger beobachtet<br />

werden<br />

u Vermittlung kompetenter Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n


Für starke <strong>Familie</strong>n:<br />

<strong>Familie</strong>n leisten viel <strong>für</strong> unsere Gesellschaft.<br />

„Sie balancieren zwischen zahlreichen Aufgaben<br />

und Wünschen, zwischen Notwendigkeiten<br />

und begrenzten Möglichkeiten. Für <strong>die</strong>se<br />

Leistungen ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> sächsischen <strong>Familie</strong>n<br />

unsere Anerkennung, unseren Respekt und unsere<br />

Unterstützung.“ (Helma Orosz, Sächsische<br />

Staatsministerin <strong>für</strong> Soziales in ihrer Regierungserklärung<br />

im April 2006)<br />

Das Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“ will Eltern in<br />

Ihren Erziehungsaufgaben unterstützen. Die<br />

Erziehung der Kinder liegt vor allem in den Händen<br />

ihrer Eltern. Deshalb sollen<br />

u Eltern in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben<br />

sicher und stark gemacht werden.<br />

u viele Eltern in Sachsen mit bedarfsgerechten<br />

Bildungsangeboten erreicht werden.<br />

u <strong>die</strong> Angebote inhaltlich, zeitlich und örtlich<br />

an den Lebenswelten von <strong>Familie</strong>n orientiert<br />

werden.<br />

Gemeinsam sind wir stark:<br />

Für starke Kitas:<br />

In Sachsen besuchen nahezu alle Kinder zwischen<br />

3 und 6 Jahren eine Kita. Für viele Eltern<br />

sind Erzieherinnen wichtige Ansprechpartnerinnen,<br />

wenn es um Fragen der Erziehung und<br />

Bildung ihrer Kinder geht. Die Erzieherinnen<br />

genießen aufgrund der Nähe und ihres Fachwissens<br />

ein hohes Vertrauen bei den Eltern.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wollen viele Kitas ihre<br />

Elternarbeit vertiefen und erweitern.<br />

Im Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“ werden<br />

u Kitas unterstützt - in ihren Bemühungen, <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit mit Eltern zu vertiefen.<br />

u Kitas begleitet - auf dem Weg der Umgestaltung<br />

ihrer Einrichtung zu einem Ort <strong>für</strong><br />

<strong>Familie</strong>n.<br />

u Kitas beraten - bei der konkreten Planung<br />

und Gestaltung von Erziehungspartnerschaften.<br />

Durch den Aufbau von Kooperationen zwischen Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung und Kitas soll<br />

<strong>die</strong> bestehende Elternarbeit in Kitas unterstützt und erweitert werden. Dies geschieht nach einer<br />

im Projekt erprobten und bewährten Vorgehensweise und unter Berücksichtigung einrichtungsspezifischer<br />

Rahmenbedingungen. Zentrales Anliegen <strong>die</strong>ser Unterstützung ist <strong>die</strong> Begleitung der<br />

Erzieherinnen in der Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Dies umfasst<br />

unter anderem <strong>die</strong> Analyse der bestehenden Elternarbeit, eine Bedarfserhebung bei den Eltern, <strong>die</strong><br />

Planung und Durchführung von Veranstaltungen usw.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

“Wir sollten nicht zulassen, dass unsere Ängste uns davon abhalten, unseren<br />

Hoffnungen nach zu gehen.“ John F. Kennedy<br />

h Nehmen Sie den Erzieherinnen<br />

<strong>die</strong> Sorge, dass<br />

ihnen eine komplett neue<br />

Arbeitsweise übergestülpt<br />

wird und <strong>die</strong> bisherigen<br />

Vorgehensweisen als falsch<br />

betrachtet werden. Es soll<br />

vor allem deutlich werden,<br />

dass man an bereits Bestehendem<br />

anknüpft und <strong>die</strong>ses<br />

gemeinsam im Rahmen der<br />

Möglichkeiten weiterentwickelt.<br />

Machen Sie den<br />

Erzieherinnen Mut!<br />

h Zu welchem Zeitpunkt<br />

<strong>die</strong> Elternschaft informiert<br />

und integriert<br />

wird, ist eine Entscheidung<br />

der Einrichtung.<br />

Wichtig ist, dass <strong>die</strong>se<br />

Frage mit der Leiterin<br />

angesprochen und eine<br />

Vorgehensweise festgelegt<br />

wird.<br />

Was gefällt<br />

mir<br />

Was<br />

macht mir<br />

Sorgen<br />

Vorstellung der Kooperationsidee im Team<br />

Neben der Leiterin sind <strong>die</strong> Erzieherinnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausgestaltung<br />

einer Kooperation von zentraler Bedeutung. Verläuft <strong>die</strong> Vorstellung<br />

der Kooperationsidee im Team positiv, hat sich <strong>die</strong> „Tür weit<br />

geöffnet“.<br />

Neben dem persönlichen Kennenlernen stehen <strong>die</strong> Vorstellung des<br />

Projektes sowie das Wahrnehmen von Erwartungen, Hoffnungen<br />

und Sorgen seitens der Erzieherinnen im Vordergrund. Die Vorstellungsrunde<br />

sollte aber nicht inhaltlich überfrachtet werden,<br />

sondern einen Einstiegscharakter haben. Fragen, <strong>die</strong> angerissen<br />

werden, können in nachfolgenden Treffen aufgegriffen und bearbeitet<br />

werden.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Erzieherinnen konnten <strong>für</strong> das Projekt gewonnen werden. Sie<br />

kennen <strong>die</strong> Ziele und Anliegen des Projektes und konnten ihre<br />

Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen äußern. Ein gegenseitiges<br />

Kennenlernen hat stattgefunden.<br />

- Methode<br />

Das Teamtreffen umfasst zwei Elemente:<br />

/ (Visualisierter) Vortrag zur Vorstellung des Projektes<br />

/ Moderiertes Teamgespräch<br />

Die Koordinatorin moderiert ein Teamgespräch<br />

Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Moderation<br />

/ Wie stehe ich persönlich dazu? Welche Wünsche verbinde<br />

ich mit der Kooperation?<br />

/ Was gefällt mir an <strong>die</strong>ser Idee? Was könnte meine Arbeit<br />

bereichern?<br />

/ Was macht mir Sorgen dabei?<br />

/ Welche Verantwortlichkeiten kann ich übernehmen?<br />

/ Welche Erwartungen habe ich an <strong>die</strong> Koordinatorin?<br />

/ An welchen Punkten bin ich skeptisch?


Projekterfahrung<br />

Wünsche der Erzieherinnen:<br />

u Sensibilisierung der Eltern <strong>für</strong> das<br />

Miteinander (Erziehungspartnerschaft)<br />

u aktive, kooperative und kontinuierliche<br />

Elternarbeit<br />

u verstärkte Initiative/Beteiligung der<br />

Eltern – dadurch Abwechslung und<br />

Vielfalt<br />

u Verantwortungsübernahme auch<br />

durch Eltern<br />

u Interesse der Eltern am Tagesablauf<br />

ihres Kindes<br />

(kein „Parken“ der Kinder in der Kita)<br />

u Unterstützungsmöglichkeit <strong>für</strong> Eltern<br />

(Stärkung ihrer Erziehungsfähigkeiten)<br />

u Anregungen <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

sinnvolle Nutzung gemeinsamer Zeit<br />

u Kontaktmöglichkeiten der Eltern untereinander<br />

= Kita als Begegnungsort<br />

u Unterstützung bei der Umsetzung<br />

des Sächsischen Bildungsplanes<br />

u Erfahrungsaustausch der Erzieherinnen<br />

über Elternarbeit mit anderen Kitas<br />

u Sicherheit im Umgang mit Eltern<br />

gewinnen<br />

x Ergebnissicherung<br />

Ergebnisse auf einen Blick:<br />

/ Das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele des Projektes sind den Erzieherinnen<br />

bekannt.<br />

/ Der Zusammenhang zwischen der Umsetzung des Sächsischen<br />

Bildungsplans und der Projektziele sind den Erzieherinnen<br />

bewusst.<br />

/ Die Chancen und Bedenken der Erzieherinnen sind benannt<br />

und aufgegriffen worden.<br />

/ Erste Erwartungen an <strong>die</strong> Koordinatorin sind benannt<br />

worden.<br />

/ Verantwortlichkeiten der Erzieherinnen sind benannt<br />

worden.<br />

/ Die Ziele von <strong>Familie</strong>nbildung sind bekannt.<br />

/ Die nächsten Schritte / Termine sind vereinbart.<br />

/ Es ist eine positive Grundstimmung gelegt.<br />

/ Die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vorstellung<br />

im Elternrat sind besprochen und werden von den Erzieherinnen<br />

mitgetragen.<br />

Verantwortlichkeiten der Erzieherinnen:<br />

u Einbezug familienbildender Elemente in <strong>die</strong><br />

alltägliche Kita-Arbeit<br />

u Offenheit <strong>für</strong> Belange, Ideen und Anliegen<br />

der Eltern<br />

u Beziehungsarbeit leisten (auf Eltern zugehen,<br />

motivieren, Gesprächsbereitschaft, Partner sein)<br />

u Einbezug eigener Fähigkeiten<br />

u Terminkoordination<br />

Skepsis:<br />

u Mehrbelastung <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />

u Wo bleibt <strong>die</strong> Arbeit am Kind?<br />

u bereits viele Angebote/Projekte in der Kita<br />

vorhanden<br />

u Erreichbarkeit der Eltern, insbesondere der<br />

bildungsungewohnten Eltern<br />

u Viele Eltern wollen ihre Ruhe haben.<br />

u geringes Zeitbudget der Eltern durch<br />

Berufstätigkeit<br />

u Nachhaltigkeit<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

h Es empfiehlt sich bei einem<br />

aktiven und selbstständig<br />

arbeitenden Elternrat <strong>die</strong>sen<br />

von Anfang an mit einzubeziehen.<br />

Er ist neben den Erzieherinnen<br />

wichtiger Mittler<br />

zur Elternschaft und verfügt<br />

über eigene Möglichkeiten,<br />

<strong>die</strong> Eltern der Kindertagseinrichtungen<br />

zu gewinnen und<br />

zu mobilisieren.<br />

h Beispiele <strong>für</strong><br />

Elternbriefe (Flyer)<br />

finden Sie in den<br />

„Anregungen“.<br />

Beispiel . Seite<br />

100 ff.<br />

h Zur Visualisierung<br />

können Sie eine<br />

Power Point Präsentation<br />

nutzen. Beispielfolien<br />

finden Sie in<br />

den „Anregungen“.<br />

Beispiel . Seite<br />

96 ff.<br />

h Starten Sie einen<br />

Vortrag mit einer<br />

Erzählung, mit<br />

einer Geschichte,<br />

mit etwas Persönlichem!<br />

Vorstellung der Kooperationsidee bei der Elternschaft<br />

Die Eltern müssen in <strong>die</strong> Zusammenarbeit ebenfalls integriert werden.<br />

Die Vorgehensweise und den Zeitpunkt des Informierens und<br />

Integrierens legen <strong>die</strong> Einrichtungen selbst fest. Dieser Vorgang<br />

muss der bestehenden Elternarbeit entsprechen. Dies drückt sich<br />

z. B. darin aus, wie kommuniziert und ob zuerst der Elternrat oder<br />

gleich <strong>die</strong> gesamte Elternschaft informiert wird.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Elternschaft ist ansprechend über das Anliegen und <strong>die</strong> Ziele<br />

des Projektes informiert. Sie kennt <strong>die</strong> nächsten Schritte und weiß,<br />

wie sie sich einbringen kann. Die Erzieherinnen und ggf. der Elternrat<br />

stehen <strong>für</strong> Rückfragen und Anregungen zur Verfügung.<br />

- Methode<br />

Die Eltern werden über einen Elternbrief (Flyer) zunächst schriftlich<br />

über das Projekt informiert. Der Brief sollte von der Einrichtung<br />

(Erzieherinnen, Elternrat) formuliert werden, d. h. <strong>die</strong> Handschrift<br />

des Hauses tragen und nicht „fremd“ wirken.<br />

Vorstellung im Elternrat:<br />

/ Vorstellung der Person der Koordinatorin<br />

/ (Visualisierter) Vortrag zur Vorstellung des Projektes<br />

/ Moderiertes Gruppengespräch<br />

Die Koordinatorin moderiert ein Teamgespräch<br />

Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Moderation:<br />

/ Was bedeutet <strong>die</strong>s <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung?<br />

/ Wo kann der Elternrat unterstützen?<br />

/ Welche Ideen bestehen dazu?<br />

Vorstellung auf dem Elternabend:<br />

/ Vorstellung der Person der Koordinatorin<br />

/ (Visualisierter) Vortrag zur Vorstellung des Projektes<br />

/ anschließende Diskussion bzw. Fragerunde


x Ergebnissicherung<br />

Ergebnisse auf einen Blick:<br />

/ Die Eltern konnten <strong>für</strong> das Projekt gewonnen werden<br />

und erkennen einen Nutzen <strong>für</strong> ihr Kind und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Einrichtung.<br />

/ Die Eltern haben einen ersten Eindruck, was auf sie und<br />

auf <strong>die</strong> Einrichtung zukommt.<br />

/ Die Eltern kennen <strong>die</strong> nächsten Schritte<br />

(Projekttransparenz).<br />

/ Die Eltern kennen <strong>die</strong> Informationswege und wissen,<br />

bei wem sie nachfragen können.<br />

Projekterfahrung<br />

Die Elternabende fanden teils gruppenübergreifend vor<br />

der gesamten Elternschaft der jeweiligen Einrichtung oder<br />

in den einzelnen Gruppen statt.<br />

Zeitorganisatorisch betrachtet, ist ein Elternabend pro Einrichtung<br />

günstiger, dennoch ergaben sich innerhalb der<br />

gruppeninternen Elternabende mehr Gesprächs- und Diskussionsrunden.<br />

Die Sensibilisierung der Eltern und auch<br />

<strong>die</strong> Gewinnung im Sinne einer Erziehungspartnerschaft<br />

und Partizipation am Alltagsgeschehen der Kita gelingen<br />

in einzelnen Gruppenabenden besser.<br />

Im Anschluss an jeden Elternabend bietet es sich an, Zeit<br />

<strong>für</strong> individuelle Gespräche mit Eltern über Projektinhalte,<br />

persönliche Wünsche und Vorstellungen zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

h Die Vereinbarung sollte<br />

nicht nur von der Leiterin<br />

der Einrichtung und der<br />

Koordinatorin, sondern auch<br />

vom Träger der Einrichtung<br />

unterzeichnet werden. Der<br />

Träger muss in jedem Fall <strong>die</strong><br />

Kooperation mittragen und<br />

<strong>die</strong> notwendigen Rahmenbedingungen<br />

zur Ausgestaltung<br />

der Kooperation zur<br />

Verfügung stellen.<br />

3. Kooperationsaufbau und Konstituierung<br />

In <strong>die</strong>ser Phase ist es notwendig, das Miteinander auf eine verbindliche<br />

Basis zu stellen und <strong>die</strong> Beziehung zu stabilisieren. Zentrale<br />

Merkmale <strong>die</strong>ser Phase sind:<br />

/ Ziele und Erwartungen festschreiben<br />

/ Verbindlichkeiten formulieren<br />

/ Informationsfluss sicherstellen<br />

/ erste Aktionen angehen<br />

Schritt 1 Ausgestaltung der Kooperationsvereinbarung<br />

Schritt 2 Regelmäßiger Kontakt zu allen Mitarbeitern der<br />

Einrichtung / Beratung<br />

Schritt 3 Aufbau eines einrichtungsübergreifenden<br />

Erzieherinnenstammtisches<br />

Ausgestaltung der Kooperationsvereinbarung<br />

Nachdem das Projekt vorgestellt wurde und ein erstes Kennenlernen<br />

stattgefunden hat, gilt es, das Miteinander auf eine tragfähige<br />

Basis zu stellen. Eine Kooperationsvereinbarung ist hier<strong>für</strong> ein<br />

geeignetes Instrument. Die Vereinbarung hält <strong>für</strong> beide Partner<br />

schriftlich fest, wie sie ihr Miteinander gestalten wollen. Die durch<br />

<strong>die</strong> Vereinbarung geschaffene Klarheit <strong>die</strong>nt dazu, Reibungsverluste<br />

so weit wie möglich zu vermeiden und das Miteinander<br />

effizienter zu gestalten. Darüber hinaus schafft sie eine hilfreiche<br />

Verbindlichkeit.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Kooperationsvereinbarung schafft Klarheit und Transparenz<br />

/ in der Zielsetzung.<br />

/ in den Erwartungen.<br />

/ bei der Klärung von Verantwortlichkeiten.<br />

/ in der Vorgehensweise.


Kooperationsvereinbarung<br />

Inhalt:<br />

1. Präambel<br />

2. Ziel der Kooperation<br />

3. Grundsätze der Kooperationsvereinbarung<br />

4. Voraussetzungen<br />

5. Leistungen des Koordinators<br />

6. Leistungen der Einrichtung<br />

7. Folgende Erwartungen der Erzieherinnen<br />

verbinden sich mit der Teilnahme am Projekt<br />

- Methode<br />

Aufbauend auf <strong>die</strong> Erstgespräche sollte ein eigenes Treffen mit der<br />

Leiterin und dem Erzieherinnenteam <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausgestaltung der<br />

Kooperationsvereinbarung genutzt werden.<br />

Die Koordinatorin moderiert ein Gruppengespräch:<br />

/ Visualisierung der Ergebnisse aus den Erstgesprächen<br />

/ Vorstellung der Vorlage eines Kooperationsvertrages<br />

/ Erarbeitung folgender Fragen:<br />

u Welche Chancen bietet das Projekt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung?<br />

u Welche Chancen bietet das Projekt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieherinnen?<br />

u Welche Verantwortlichkeiten liegen bei den<br />

Erzieherinnen?<br />

u Welche Erwartungen richten sich an <strong>die</strong> Koordinatorin?<br />

u Wo sind <strong>die</strong> kritischen Punkte?<br />

/ Anpassung der Vertragsvorlage<br />

x Ergebnissicherung<br />

Ergebnisse auf einen Blick:<br />

/ Die Vereinbarung wird von den Beteiligten innerlich mitgetragen<br />

(Freiwilligkeit).<br />

/ Die Vereinbarung wird vom Träger mitgetragen.<br />

/ Die Vereinbarung wird unterschrieben.<br />

Kopiervorlage<br />

80 ff.<br />

h Die Vorlage eines standardisiertenKooperationsvertrages<br />

ist hilfreich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Darstellung der notwendigen<br />

Eckpunkte. Der Vertrag<br />

sollte jedoch diskutiert<br />

und ggf. angepasst werden.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

“Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich<br />

selbst zu finden.“ Galilei<br />

h Die Koordinatorin übernimmt<br />

mehr und mehr <strong>die</strong><br />

Aufgabe der Beratung.<br />

Die Beratung geschieht nach<br />

dem Ansatz des Coachings.<br />

h Im Sinne eines qualitätsorientierten<br />

Handelns empfiehlt es<br />

sich, <strong>die</strong> gemeinsame Arbeit<br />

hinsichtlich der Zielereichung<br />

in regelmäßigen Abständen zu<br />

reflektieren und aus den gewonnenen<br />

Erfahrungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

zukünftige Weiterarbeit Konsequenzen<br />

zu ziehen. Dies hat den<br />

Vorteil, das gemeinsame Erfolge<br />

<strong>für</strong> alle Beteiligten sichtbar und<br />

ggf. noch nicht erreichte Zielstellungen<br />

überdacht werden.<br />

Regelmäßiger Kontakt zu allen Mitarbeitern der Einrichtung /<br />

Beratung<br />

Der regelmäßige Kontakt zu der Einrichtung wird über <strong>die</strong> Leiterin<br />

(bzw. <strong>die</strong> da<strong>für</strong> bestimmte Ansprechperson) gepflegt. Die Regelmäßigkeit<br />

der Begegnungen, <strong>die</strong> unterschiedliche Inhalte haben<br />

können, führt zur Stabilisierung der Kooperationsbeziehung.<br />

Es ist zentrale Aufgabe der Koordinatorin <strong>die</strong>sen Kontakt zu gestalten<br />

und zu pflegen.<br />

Darüber hinaus muss ebenfalls ein persönlicher Kontakt zu dem<br />

Erzieherinnenteam bestehen. Dies geschieht in Abstimmung mit<br />

der Leiterin.<br />

Die Koordinatorin unterstützt <strong>die</strong> Einrichtung in dem Sinne, dass<br />

sie hilft, eigene Vorgehensweisen und Lösungen der Erzieherinnen<br />

zur Umsetzung zu bringen. Es geht immer darum, <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

in ihrer Rolle zu stärken und im Umgang mit den Eltern<br />

sicherer zu machen.<br />

. Zielsetzung<br />

Durch <strong>die</strong> regelmäßigen Kontakte wird sichergestellt, dass<br />

/ der Informationsfluss zu und innerhalb der Kita<br />

funktioniert.<br />

/ der „Faden“ zu der Einrichtung nicht abreißt.<br />

/ „Stolpersteine“ schnell erkannt und aus dem<br />

Weg geräumt werden.<br />

/ ausreichend Beratung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Leiterin und das<br />

Team stattfindet.<br />

/ <strong>die</strong> Erzieherinnen aktiv und motiviert mitarbeiten.<br />

- Methode<br />

Die Koordinatorin berät <strong>die</strong> Einrichtung durch Einzelgespräche mit<br />

der Leiterin und Teamgespräche mit den Erzieherinnen. Die Beratung<br />

geschieht vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen in<br />

der Umsetzung von Kooperationszielen. Die Beratung basiert auf<br />

dem Ansatz des Coachings.<br />

0


Gut zu wissen!<br />

Coaching<br />

Coaching ist eine sehr effektive Methode der lösungsorientierten<br />

Beratung und Unterstützung. Ziel des Coachingprozesses<br />

ist es, dass der zu Coachende selbst Lösungsideen seines<br />

Problems entwickelt und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lösung selbst verantwortlich<br />

bleibt.<br />

Die Metapher des Coaches ist der Taxifahrer mit der Frage:<br />

„Wo wollen Sie hin?“<br />

Projekterfahrung<br />

Zur Stärkung und Festigung von Kooperationsbeziehungen hat<br />

sich bewährt, mit den Einrichtungen kleine „Höhepunkte“ zu<br />

schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit der Beteiligen anerkennen und wertschätzen<br />

und zu einer erhöhten Motivation führen, z. B. eine<br />

Festveranstaltung zum Kooperationsauftakt.<br />

Aufbau eines einrichtungsübergreifenden<br />

Erzieherinnenstammtisches<br />

Ein einrichtungsübergreifender Erzieherinnenstammtisch <strong>die</strong>nt:<br />

/ der Austauschmöglichkeit der Kitas zu Inhalten<br />

des Projektes und weiteren aktuellen Themen,<br />

/ der Weiterqualifizierung der Erzieherinnen.<br />

Die Kitas können untereinander intensive Netzwerkbeziehungen<br />

knüpfen und von dem Erfahrungsschatz der anderen profitieren.<br />

. Zielsetzung<br />

/ Qualifizierung der Erzieherinnen zu Themen der <strong>Familie</strong>n-<br />

bildung<br />

/ Stärkung der Erzieherinnen im Umgang mit ihren Eltern<br />

und in ihrer Elternzusammenarbeit<br />

/ Austauschmöglichkeit („Blick über den Tellerrand“)<br />

/ Vernetzung der Kitas untereinander<br />

/ Vermittlung und Vorstellung konkreter Ansprechpartner<br />

(Beratungsstellen, ASD etc.)<br />

“Coaching ist ‘Navigations-<br />

hilfe‘ zur Umsetzung<br />

gefundener Lösungen“.<br />

Horn/Brick<br />

h Leiterinnenstammtisch!<br />

Nach einer gewissen Zeit<br />

entwickelt sich häufig<br />

der Wunsch, nach einem<br />

Treffen, auf dem nur<br />

Leiterinnen sich austauschen<br />

können – Leiterinnenstammtisch.<br />

Diesen<br />

Wunsch gilt es in jedem<br />

Fall seitens der Koordinatorin<br />

aufzugreifen und<br />

umzusetzen.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen<br />

h Beispiele <strong>für</strong> Flyer<br />

finden Sie in den<br />

„Anregungen“.<br />

h Beispiele <strong>für</strong> Abläufe<br />

finden Sie in<br />

den „Anregungen“.<br />

Beispiel . Seite<br />

106 ff.<br />

Beispiel . Seite<br />

103 ff.<br />

- Methode<br />

Die Durchführung sollte innerhalb eines festen planbaren Rhythmus<br />

geschehen. Alle 4 bis 6 Wochen ist ein realistischer Abstand.<br />

Der zeitliche Rahmen sollte nicht länger als zwei Stunden<br />

umfassen.<br />

Der Veranstaltungsort kann ein <strong>Familie</strong>nzentrum sein. Sehr beliebt<br />

ist auch der monatliche Wechsel des Treffpunktes. Jede Kita ist einmal<br />

Gastgeber und hat damit <strong>die</strong> Möglichkeit sich zu präsentieren.<br />

Um über Termine und Veranstaltungsort zu informieren, eignet<br />

sich ein Flyer, welcher in einer größeren Anzahl der Kita zur Verfügung<br />

steht. Somit kann jede interessierte Erzieherin ihr eigenes<br />

Exemplar erhalten. Der Flyer enthält jeweils <strong>die</strong> aktuellen Termine,<br />

Themen und Veranstaltungsorte <strong>für</strong> 3 Monate. Alle Adressen und<br />

Telefonnummern der teilnehmenden Kita-Partner sind ebenfalls<br />

verfügbar.<br />

Jeden Monat werden <strong>die</strong> Kitas zum Stammtisch per E-Mail oder<br />

Postschreiben schriftlich eingeladen. Um <strong>die</strong> Räumlichkeiten zu<br />

planen, wird um eine telefonische Anmeldung gebeten. Es empfiehlt<br />

sich auf <strong>die</strong> Gruppengröße zu achten (eine Teilnehmerzahl<br />

von 20 ist geeignet).<br />

Im Rahmen jeden Stammtisches erfolgt (sofern er innerhalb von<br />

Kitas umgesetzt wird) eine Hausbesichtigung der gastgebenden<br />

Kita. Die Erzieherinnen begrüßen es sehr, auch mal den Ort zu<br />

wechseln und Eindrücke von Räumlichkeiten sowie der inhaltlichen<br />

Arbeit anderer Kindereinrichtungen zu erhalten.<br />

Der inhaltliche Bereich wird in einem thematischen Teil durch <strong>die</strong><br />

Koordinatorin umgesetzt. Der inhaltliche Teil einiger Stammtische<br />

wird durch einen externen Referenten gestaltet.<br />

Ablauf von einem Stammtisch:<br />

/ kurze Begrüßung mit Vorstellung des Ablaufes durch<br />

<strong>die</strong> Koordinatorin<br />

/ Führung durch <strong>die</strong> Kita und Vorstellung der<br />

pädagogischen Arbeit durch <strong>die</strong> Leiterin der Einrichtung<br />

(informeller Austausch ist hier sehr wichtig)<br />

/ Thematischer Teil: Impulsreferat<br />

/ Fragenteil / Gruppenarbeit etc.<br />

/ Infoteil: nächster Termin, was sonst noch ansteht


x Ergebnissicherung<br />

Jede Kita des Modellprojektes erhält nach einem Erzieherinnenstammtisch<br />

ein Protokoll zum Verlauf und zu Inhalten des<br />

Treffens.<br />

Eine kurze Auswertung am Ende jeder Runde sichert <strong>die</strong> Qualität.<br />

Mit Hilfe eines kurzen Fragebogens kann das Ergebnis und <strong>die</strong><br />

Effektivität durch <strong>die</strong> Erzieherinnen bewertet werden.<br />

Das Evaluationsergebnis wird in jedem Protokoll festgehalten.<br />

Folgende drei Fragen sind hilfreich:<br />

/ Wurden <strong>die</strong> Erwartungen an den Stammtisch erfüllt?<br />

/ War <strong>die</strong> Arbeit effektiv?<br />

/ Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

Fragebogen zur Bewertung des<br />

Stammtisches <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />

4. Ziele der Umsetzungphase<br />

Die Umsetzungsphase ist inhaltlich bestimmt durch den Auf- und<br />

Ausbau der Erziehungspartnerschaft.<br />

Dieser wird im Rahmen des folgenden Kapitels beschrieben.<br />

Kopiervorlage<br />

84<br />

h Sehr hilfreich <strong>für</strong> ein gelingendes<br />

Treffen ist <strong>die</strong> Ausgestaltung<br />

einer angenehmen<br />

Arbeitsatmosphäre. Ein dekorativ<br />

gestalteter Tisch inklusive<br />

einer kleinen Gaumenfreude<br />

setzt Zeichen der Wertschätzung<br />

und vermittelt das Gefühl<br />

des Willkommenseins.<br />

II<br />

Aufbau von Kooperationen mit Kindertageseinrichtungen


Auf- und Ausbau einer<br />

erziehungspartnerschaftlichen<br />

Elternarbeit<br />

III<br />

Kapitel


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

Auf- und Ausbau einer<br />

erziehungspartnerschaftlichen<br />

Elternarbeit<br />

“Ich glaube daran, dass das grösste Geschenk, das ich von jemandem empfangen<br />

kann, ist, gesehen, gehört und verstanden zu werden. Das grösste Geschenk,<br />

das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören und zu verstehen.<br />

Wenn das geschieht, entsteht Kontakt.“ Virginia Satir<br />

Die Erzieherin ist <strong>die</strong> Bezugsperson <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern. Das hohe Ansehen<br />

der Erzieherinnen und der Vertrauensvorschuss, den ihnen<br />

Eltern in der Regel geben, begründen <strong>die</strong> positive Ausgangslage<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung eines erziehungspartnerschaftlichen Miteinanders.<br />

Die zentrale Person beim Auf- und Ausbau von Erziehungspartnerschaft<br />

ist <strong>die</strong> Erzieherin. Von ihr muss <strong>die</strong> Initiative ausgehen.<br />

Sie formt mit ihren Haltungen und ihrem Tun aktiv <strong>die</strong> Kultur<br />

des Miteinanders. Sie ist es, <strong>die</strong> Eltern willkommen heißt und zur<br />

Beteiligung einlädt. Die Gestaltung der Beziehung zu den Eltern ist<br />

Teil des professionellen Handelns der Erzieherin.<br />

Gut zu wissen!<br />

Erziehungspartnerschaft heißt, Eltern und Erzieherinnen:<br />

u öffnen sich <strong>für</strong>einander.<br />

Sie machen ihre Erziehungsvorstellungen transparent,<br />

tauschen Informationen über <strong>die</strong> Entwicklung, das Verhalten<br />

und <strong>die</strong> Erziehung des Kindes sowie über Konzeption<br />

und pädagogisches Arbeiten in der Kita aus.<br />

u kooperieren zum Wohle des Kindes.<br />

Sie erkennen <strong>die</strong> Bedeutung der jeweils anderen<br />

Lebenswelt <strong>für</strong> das Kind und versuchen, ihre<br />

Erziehungsmethoden und -ziele aufeinander<br />

abzustimmen.<br />

u akzeptieren sich gegenseitig als Experten.<br />

u unterstützen und ergänzen sich gegenseitig auf der Grundlage<br />

einer Beziehung, <strong>die</strong> von Offenheit, Geduld, Akzeptanz,<br />

Vertrauen und Dialogbereitschaft gekennzeichnet ist.<br />

Der Erziehungs- und Bildungsprozess des Kindes wird in<br />

gemeinsamer Verantwortung und gleichberechtigt gestaltet.<br />

Bei der Zusammenarbeit mit den Eltern wird <strong>die</strong> Erzieherin kooperierend,<br />

beratend und vermittelnd tätig.


kooperierend<br />

Kooperierend heißt<br />

/ Die Erzieherin geht aktiv und ermutigend auf <strong>die</strong> Eltern zu<br />

und eröffnet Möglichkeiten <strong>für</strong> Beteiligung und gemeinsames<br />

Handeln.<br />

/ Die Erzieherin sucht regelmäßig den Austausch von Informationen<br />

mit Eltern und das Abstimmen in Bezug auf<br />

Entwicklungs- und Bildungsprozesse des Kindes.<br />

Beratend heißt<br />

/ Die Erzieherin ist <strong>für</strong> Fragen der Eltern offen und geht<br />

darauf ein.<br />

/ Die Erzieherin nutzt Elternabende, aber auch Alltags- und<br />

Begegnungssituationen in der Kita, um Eltern sensibel Anregungen<br />

<strong>für</strong> ihr Erziehungsverhalten zu vermitteln.<br />

Vermittelnd heißt<br />

Tätigkeiten der Erzieherin in Bezug auf Eltern<br />

/ Die Erzieherin kann einschätzen, welche Anfragen eine<br />

Unterstützung jenseits der Kita benötigen.<br />

/ Die Erzieherin kennt wichtige Anlaufstellen <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n<br />

und vermittelt bei Bedarf Kontakte.<br />

Dieser dreigliedrigen Handlungsebene liegt eine Grundhaltung<br />

des partnerschaftlichen Miteinanders von Eltern und Erzieherinnen<br />

zugrunde.<br />

Gut zu wissen!<br />

Elternzusammenarbeit<br />

beratend<br />

Partnerschaftliche Grundhaltung<br />

vermittelnd<br />

Beratung wird hier verstanden als präventive Hilfe, <strong>die</strong> der Entstehung von Erziehungsdefiziten<br />

und familiären Problemlagen entgegen wirken will. Es geht darum, im dialogischen Prinzip Informationen<br />

zu vermitteln, Kompetenzen zu erweitern und neue Verhaltenseinsichten zu bewirken.<br />

Eine in <strong>die</strong>sem Sinne verstandene Beratung ist abzugrenzen von klassischen Aufgaben der Erziehungsberatungsstellen<br />

nach §28 SGB VIII. (vgl. „Empfehlungen zur Allgemeinen Förderung der<br />

Erziehung in der <strong>Familie</strong>“ des Sächsischen Landesjugendamts).<br />

Vermittlung geschieht aus einer professionellen Abgrenzung heraus, <strong>die</strong> nicht in Desinteresse oder<br />

Hilflosigkeit begründet ist, sondern aus dem Bewusstsein der eigenen beruflichen Schlüsselkompetenzen<br />

und dem Wissen um professionell beratende Anlaufstellen.<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

Qualifizierung<br />

kitaübergreifend<br />

„Es geht um <strong>die</strong> Arbeit an<br />

Grundhaltungen und das<br />

Lernen voneinander.”<br />

Die Stärkung der Erzieherin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit den Eltern<br />

Der Schlüssel <strong>für</strong> den Aufbau einer erziehungspartnerschaftlichen<br />

Grundhaltung liegt in der Stärkung der Erzieherin als Person und<br />

im Umgang mit Eltern. Diese Stärkung erfolgt im Wechselspiel von<br />

kitaübergreifenden Qualifizierungen und Erzieherinnenstammtischen<br />

sowie der kitaspezifischen Beratung und Begleitung durch<br />

<strong>die</strong> Koordinatorin.<br />

Stärkung der Erzieherinnen<br />

Kollegiale Fachberatung:Erzieherinnenstammtische<br />

kitaübergreifend<br />

„Wir kennen uns und<br />

können von den Erfahrungen<br />

der Anderen profitieren.”<br />

Qualifizierung der Erzieherinnen<br />

Beratung und<br />

Unterstützung durch<br />

<strong>die</strong> Koordinatorin<br />

kitaspezifisch<br />

„Jede Kita geht ihren<br />

eigenen Weg.”<br />

Die Qualifizierungen der Erzieherinnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Erwachsenen<br />

beinhalten drei Ebenen:<br />

u Arbeit an Grundhaltungen, <strong>die</strong> ein partnerschaftliches Miteinander<br />

ermöglichen<br />

u Vertraut werden mit Methoden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Erwachsenen<br />

u Stärkung persönlicher Kompetenzen<br />

Die Qualifizierungen finden im Sinne eines Erfahrungs- und Ideen-<br />

austausches hauptsächlich einrichtungsübergreifend statt. Im<br />

Rahmen von <strong>Praxis</strong>übungen gibt es jedoch auch kitaspezifische<br />

Elemente.<br />

Die grundlegende Qualifizierung <strong>für</strong> Erzieherinnen in Bezug auf<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den Eltern ist das Modul „Neue Wege des<br />

Miteinanders von Eltern und Erzieherinnen“, das auch Bestandteil<br />

des Curriculums zum Sächsischen Bildungsplan ist.


Auf der Grundlage <strong>die</strong>ses Moduls werden weitere Module empfohlen.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte sollten sein:<br />

u Gesprächsführung und Konfliktlösung<br />

u Elternaktivierung und Elternbeteiligung<br />

u Interkulturelle Elternarbeit<br />

u Methoden der Erwachsenenbildung<br />

u Elternabende lebendig gestalten<br />

Kollegiale Fachberatung im Rahmen von<br />

Erzieherinnenstammtischen<br />

Einrichtungsübergreifende Erzieherinnenstammtische finden ca.<br />

alle 6 Wochen statt. Dabei geht es um<br />

u Austauschmöglichkeiten der Kita zu Inhalten des Projektes und<br />

weiteren aktuellen Themen.<br />

u Weiterqualifizierung der Erzieherinnen.<br />

u gegenseitige Beratung im Sinne einer kollegialen Fachberatung.<br />

Die Kitas können untereinander intensive Netzwerkbeziehungen<br />

knüpfen und von dem Erfahrungsschatz der Anderen profitieren.<br />

Beratung und Unterstützung durch <strong>die</strong> Koordinatorin<br />

Bewährter Ablauf beim Ausbau von Erziehungspartnerschaft<br />

1. Analyse der vorhandenen Arbeit<br />

2. Bedarfsanalyse der Eltern<br />

3. Vereinbarung eines Handlungsplans<br />

Die in der jeweiligen Kita vorhandene Elternarbeit soll im Sinne<br />

eines erziehungspartnerschaftlichen Miteinanders weiterentwickelt<br />

werden. Auf <strong>die</strong>sem Weg wird <strong>die</strong> Kita durch <strong>die</strong> Koordinatorin<br />

unterstützt und begleitet. Dabei gilt es in einem ersten Schritt<br />

das wahrzunehmen, was bereits da ist. Der Blick auf das Vorhandene<br />

<strong>die</strong>nt als Grundlage <strong>für</strong> das Aufzeigen von Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

<strong>die</strong> an dem ansetzen, was den Erzieherinnen vertraut<br />

ist. Der Ansatz an dem Vorhanden ermöglicht v. a.<br />

u <strong>die</strong> Wertschätzung des bisher Geleisteten und<br />

u ein ressourcenorientiertes Arbeiten.<br />

h Das Miteinander von Koordinatorin<br />

und Erzieherinnen/Leiterin<br />

muss von derselben partnerschaftlichen<br />

Grundhaltung<br />

geprägt sein wie das Miteinander<br />

von Erzieherinnen und<br />

Eltern. Die Art und Weise, wie<br />

<strong>die</strong> Koordinatorin ihre Arbeit<br />

mit den Erzieherinnen gestaltet,<br />

beeinflusst das Miteinander<br />

von Eltern und Erzieherinnen.<br />

Wichtige Grundsätze in der<br />

Herangehensweise sind dabei:<br />

u wertschätzende Grundhaltung<br />

u Stärkenorientierung<br />

u Ressourcenorientierung<br />

u Reflexion der Arbeit<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

Der Blick auf <strong>die</strong> vorhandene Elternarbeit wird ergänzt durch<br />

Wünsche und Ideen der Eltern und der Erzieherinnen. Letztlich<br />

entstehen Ideen <strong>für</strong> das zukünftige Miteinander und konkrete Umsetzungen<br />

von erziehungspartnerschaftlicher Elternarbeit werden<br />

geplant.<br />

Im Rahmen der Beratung und Unterstützung der Erzieherinnen<br />

kommt es erfahrungsgemäß häufig zu einer Auseinandersetzung<br />

der Erzieherinnen mit der eigenen Rolle und der eigenen Person.<br />

Es ergeben sich folgende Fragestellungen, mit denen sich <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

beispielsweise im Rahmen eines Stammtisches auseinander<br />

setzen können:<br />

u Wie sicher bin ich in dem, was meine tägliche Arbeit ausmacht?<br />

u Wie sicher bin ich im Umgang mit Eltern?<br />

u Nehme ich Be<strong>für</strong>chtungen von Eltern ernst?<br />

u Unterschätze ich Be<strong>für</strong>chtungen von Eltern?<br />

u Umgang mit Grenzen – Wie viel Elternarbeit will und kann<br />

ich leisten? Wie viel Elternbeteiligung will und kann ich<br />

zulassen? Wo grenzen wir uns als Team ab?<br />

u Welche Grundsätze sind mir wichtig? Wie kann ich <strong>die</strong>se<br />

verständlich nach außen transportieren?<br />

u Professionelle Nähe – Distanz<br />

u Wie gestalte ich meine Arbeit transparent?<br />

u Sind <strong>für</strong> mich selbstverständliche Dinge auch den Eltern<br />

selbstverständlich?<br />

u Leiste ich gute Arbeit?<br />

u Werde ich beurteilt, wenn ich zu sehr Einblick in meine<br />

Arbeit gewähre?<br />

u Gerate ich in eine Rechtfertigungsposition, wenn Eltern<br />

mich auf Dinge aufmerksam machen?<br />

u Reflektiere ich meine Arbeit?<br />

u Kann ich Veränderungen zulassen?<br />

u Gelingt es mir, Eltern selbständig Aktionen und Angebote<br />

planen zu lassen? Kann ich es aushalten, dass Eltern <strong>die</strong><br />

Planung anders, langsamer, vielleicht auch umständlicher<br />

gestalten? Wie kann ich <strong>die</strong> Eltern dabei unterstützen?<br />

0


1. Die Analyse der vorhandenen Elternarbeit –<br />

Was ist da und wie läuft das?<br />

“Wenn es ein Geheimnis <strong>für</strong> den Erfolg gibt, so ist es das: Den Standpunkt des<br />

anderen verstehen und <strong>die</strong> Dinge mit seinen Augen sehen.“ Henry Ford<br />

Schritt 1 Der Blick von innen – Die Koordinatorin gestaltet den<br />

Prozess der Selbsteinschätzung der vorhandenen<br />

Elternarbeit im Erzieherinnenteam.<br />

Schritt 2 Der Blick von außen – Die Koordinatorin nimmt eine<br />

eigene (externe) Einschätzung der Elternarbeit vor.<br />

Der Blick von innen<br />

Das Team der Kindertageseinrichtung nimmt eine Selbsteinschätzung<br />

ihrer vorhandenen Elternarbeit vor. Die Koordinatorin gestaltet<br />

und moderiert <strong>die</strong>sen Prozess und sorgt <strong>für</strong> eine Ergebnissicherung.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Erzieherinnen sollen sich über ihr eigenes Tun in Bezug auf Eltern<br />

klar werden, eine ehrliche Bilanz ihrer Elternarbeit ziehen und<br />

mögliche Weiterentwicklungspotentiale und Bedarfe entdecken.<br />

- Methode<br />

/ Die Koordinatorin moderiert ein Teamgespräch.<br />

/ Die Fragen können von den Teammitgliedern auch schriftlich<br />

im Rahmen eines Fragebogens bearbeitet werden.<br />

Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Moderation zur Selbsteinschätzung der<br />

Elternarbeit im Team<br />

/ Was läuft bisher an Elternarbeit in unserer Kita?<br />

/ Welche Einschätzung gibt es dazu: Was ist gut?<br />

Was läuft weniger gut?<br />

/ Wie sehen wir Eltern? Was sind Eltern <strong>für</strong> uns?<br />

/ Wo gibt es Handlungsbedarf und Entwicklungspotentiale?<br />

/ Welche Anknüpfungspunkte an „Sowiesos“ gibt es?<br />

/ Was wünschen wir uns? Was brauchen wir da<strong>für</strong>?<br />

Wie sehen<br />

wir Eltern<br />

Was<br />

wünschen<br />

wir uns<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

h Wie Erziehungspartnerschaft<br />

in einer Kita gelebt wird,<br />

kann sich anhand der Alltagsatmosphäre<br />

erspüren und gut<br />

bei besonderen Anlässen<br />

beobachten lassen, z. B.<br />

u in Situationen mit hohem<br />

Eigeninteresse (Entwicklungsgespräch<br />

über das eigene<br />

Kind)<br />

u in Anfangs- und Übergangs-<br />

situationen (Anmeldegespräch,<br />

Eingewöhnungszeit,<br />

erster Elternabend)<br />

u in schwierigen Situationen<br />

(Problemgespräch)<br />

x Ergebnissicherung<br />

Die Koordinatorin hält <strong>die</strong> Ergebnisse der Selbsteinschätzung des<br />

Teams schriftlich fest, damit später daran angeknüpft werden<br />

kann. Als Ergebnisse <strong>die</strong>ser Teamarbeitsphase liegen gebündelte<br />

Aussagen zu folgenden Fragen vor:<br />

/ Was läuft an Elternarbeit in der Kita?<br />

/ Wie wird <strong>die</strong>s durch das Team eingeschätzt?<br />

/ Welche Bedarfe/Wünsche sieht das Team?<br />

/ Was möchte das Team zunächst angehen?<br />

Der Blick von außen<br />

Die Koordinatorin schätzt <strong>die</strong> Elternarbeit der Kita aus ihrer Sicht<br />

ein. Sie beobachtet, hört zu, fragt nach und richtet dabei ihre Aufmerksamkeit<br />

gezielt auf Wahrnehmungen bzgl. der Haltung von<br />

Erzieherinnen Eltern gegenüber. Sie achtet auf konzeptuelle und<br />

strukturelle Rahmenbedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elternarbeit.<br />

. Zielsetzung<br />

In erster Linie <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Fremdeinschätzung der Koordinatorin<br />

dazu, einen Blick <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweilige Kita zu gewinnen. Der Blick von<br />

außen ist eine wichtige Ergänzung zu eigenen Einschätzungen der<br />

Erzieherinnen. Durch <strong>die</strong> Analyse des Vorhandenen entdeckt <strong>die</strong><br />

Koordinatorin auch Entwicklungspotentiale der jeweiligen Kita<br />

und kann <strong>die</strong> eigene Tätigkeit danach ausrichten.<br />

- Methode<br />

Der Wahrnehmungsleitfaden <strong>die</strong>nt der Schärfung des Blickes der<br />

Koordinatorin. Er sorgt <strong>für</strong> eine Systematisierung der Wahrnehmung<br />

und macht <strong>die</strong>se dadurch stringenter und verbalisierbar.<br />

Dennoch ist er offen <strong>für</strong> <strong>die</strong> ganz vielfältigen Ausprägungen der<br />

Wahrnehmungskriterien.<br />

Wahrnehmungsleitfaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fremdanalyse<br />

der vorhandenen Elternarbeit<br />

Kopiervorlage<br />

85


Kriterien zur Analyse von Elternarbeit<br />

Die Vielzahl von angeführten Kriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elternarbeit einer<br />

Kita sind keine Qualitätskriterien, <strong>die</strong> punktuell abgearbeitet werden<br />

müssen und anhand derer eindeutige Qualitätsaussagen bzgl.<br />

der Elternarbeit zu treffen sind. Sie sind vielmehr zu verstehen<br />

als Wahrnehmungsfilter im Sinne von „Auf was sollte ich achten?<br />

Welche Möglichkeiten gibt es? usw.“<br />

x Ergebnissicherung<br />

Die eigene Einschätzung wird im Rahmen des Wahrnehmungsleitfaden<br />

verschriftlicht, damit Sie später darauf Bezug nehmen<br />

können.<br />

Wohin mit der eigenen Einschätzung?<br />

Kopiervorlage<br />

86 ff.<br />

Die Einschätzungen der Koordinatorin und <strong>die</strong> des Teams sind<br />

sicher in vielen Punkten ähnlich, teilweise können sie sich aber<br />

auch unterscheiden. Natürlich kann und soll <strong>die</strong> Koordinatorin ihre<br />

Wahrnehmung dem Team gegenüber äußern. Dort, wo sich Wahrnehmungen<br />

decken, ist eine Unterstreichung seitens der Koordinatorin<br />

beispielsweise bei der Besprechung der Selbsteinschätzung<br />

des Teams sinnvoll.<br />

Bei Unterschieden in der Einschätzung sollte <strong>die</strong> Koordinatorin<br />

prüfen, welche Relevanz <strong>die</strong> jeweiligen Punkte <strong>für</strong> den Gesamtprozess<br />

haben und zu welchem Zeitpunkt ein Einbringen sinnvoll<br />

ist. Beispielweise können ihre Wahrnehmungen bei der Besprechung<br />

von Elternaussagen hilfreiche Unterstreichungen sein. Hier<br />

ist jedoch großes Fingerspitzengefühl und Sensibilität gefragt.<br />

Insbesondere sehr früh geäußerte und von der Selbsteinschätzung<br />

abweichende kritische Rückmeldungen können den Aufbau von<br />

Beziehungen stark belasten.<br />

h Das Team sollte keinesfalls<br />

mit einem Kriterienkatalog<br />

„erschlagen“<br />

werden – <strong>die</strong> Kriterien<br />

sind an <strong>die</strong>ser Stelle nur<br />

als Hintergrund <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Koordinatorin gedacht.<br />

h Ihre Gesprächspartnerin<br />

sollte nicht den Eindruck<br />

gewinnen, Sie haken<br />

nur Punkte ab. Den Leitfaden<br />

können Sie beispielsweise<br />

auch direkt<br />

nach dem Besuch in der<br />

Einrichtung ausfüllen.<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

h Die Vorlage eines<br />

standardisierten<br />

Fragebogens ist<br />

hilfreich. Er sollte<br />

jedoch diskutiert<br />

und ggf. angepasst<br />

werden.<br />

2. Bedarfsanalyse der Eltern –<br />

Was wünschen sich unsere Eltern?<br />

“Es geht nicht um <strong>die</strong> Eltern, sondern um ihre Eltern!“<br />

Wenn eine partnerschaftliche Beziehung zu Eltern aufgebaut<br />

werden soll, müssen <strong>die</strong> Eltern mit ihren Einschätzungen, Wünschen<br />

und Bedürfnissen ernst genommen werden. Da<strong>für</strong> müssen<br />

<strong>die</strong>se bekannt sein. Eine Fragebogenerhebung ist ein geeigneter<br />

Weg, <strong>die</strong> Vorstellungen von möglichst vielen Eltern einer Einrichtung<br />

kennen zu lernen und später Angebote bedarfsorientiert zu<br />

gestalten. Die Bedarfserfassung kann auch mit Fragen kombiniert<br />

werden, <strong>die</strong> generell wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kindertageseinrichtung sind<br />

(z. B. Öffnungszeiten).<br />

Schritt 1 Die Koordinatorin unterstützt das Team bei Entscheidungen<br />

bzgl. der Gestaltung der Bedarfserhebung.<br />

Schritt 2 Die Eltern beteiligen sich an einer Fragebogen-<br />

erhebung.<br />

Schritt 3 Die Koordinatorin wertet <strong>die</strong> Fragebögen aus.<br />

Schritt 4 Die Koordinatorin visualisiert <strong>die</strong> Ergebnisse.<br />

Schritt 5 Die Ergebnisse der Befragung werden dem Team zur<br />

Verfügung gestellt und besprochen.<br />

Schritt 6 Die Ergebnisse der Befragung werden den Eltern<br />

mitgeteilt.<br />

. Zielsetzung<br />

Eltern erhalten <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre Vorstellungen, Wahrnehmungen<br />

und Wünsche zu äußern. Das Team erfährt, was den<br />

Müttern und Vätern ihrer Einrichtung wichtig ist, lernt deren<br />

Einschätzungen kennen und erfährt eine Vielzahl an Anregungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausrichtung der Elternarbeit. In <strong>die</strong>sem Sinne halten <strong>die</strong><br />

Erzieherinnen <strong>die</strong> Elternbefragung <strong>für</strong> wichtig und nutzbringend.<br />

Durch eine möglichst hohe Beteiligung entsteht ein repräsentatives<br />

Meinungsbild der Elternschaft.<br />

Elternfragebogen<br />

Kopiervorlage<br />

88 ff.


- Methode<br />

/ Gesprächsmoderation<br />

Das Team muss Vorgehen und Methode der Bedarfserhebung<br />

festlegen. Die Koordinatorin moderiert <strong>die</strong>sen Prozess und<br />

berät das Team. Sie achtet darauf, dass das Vorgehen zur jeweiligen<br />

Kita passt und vom Team getragen wird.<br />

Leitfragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teamsitzung<br />

/ Welchen Nutzen hat <strong>die</strong> Elternbefragung<br />

<strong>für</strong> uns?<br />

/ Was möchten wir von unseren Eltern<br />

wissen? Was interessiert uns besonders?<br />

/ Wie soll der Fragebogen ggf. geändert/<br />

ergänzt werden?<br />

/ Welche alternativen Methoden der Bedarfsanalyse<br />

gibt es? Ist eine davon <strong>für</strong><br />

uns eher geeignet?<br />

Gut zu wissen!<br />

Kreativnach<br />

-<br />

mittag<br />

Folgende Gedanken können bei Fragebogenerhebungen<br />

hilfreich sein:<br />

u Eltern sollen spüren, dass <strong>die</strong> Erzieherinnen tatsächlich an<br />

ihren Meinungen und Wünschen interessiert sind.<br />

Das Anschreiben zum Fragebogen sollte in <strong>die</strong>sem Sinne aus<br />

Sicht der Kita formuliert und unterschrieben sein.<br />

u Wenn <strong>die</strong> Eltern <strong>die</strong> Fragebögen direkt und persönlich erhalten,<br />

ist <strong>die</strong> Rücklaufquote i.d.R. höher als beispielsweise<br />

bei einer Verteilung über <strong>die</strong> Fächer. Die Bögen können auch<br />

mit einer entsprechenden Anmerkung im Anschluss eines<br />

Elterabends ausgegeben werden.<br />

u Sie können auf dem Fragebogen einen abtrennbaren Teil<br />

anhängen, auf dem Eltern ihren Namen und ihr Interesse an<br />

einer Mitwirkung formulieren können. Dadurch kann das<br />

Team <strong>die</strong> engagierten Eltern (trotz anonymisierter Frage-<br />

bögen) identifizieren und gezielt ansprechen.<br />

/ Wie wollen wir <strong>die</strong> Eltern auf <strong>die</strong> Befragung<br />

aufmerksam machen - Elternabend,<br />

Elternbrief, Aushang,…?<br />

/ Wie werden <strong>die</strong> Bögen ausgeteilt und<br />

wieder eingeholt? (Möglichkeiten und<br />

Konsequenzen)<br />

/ Wie können wir den Eltern-<br />

rat beteiligen?<br />

Ballschule<br />

<strong>für</strong><br />

Kinder<br />

Kita<br />

Zeitung<br />

h Machen Sie sich bei dem<br />

Fragebogen bewusst,<br />

dass bestimmte Fragen<br />

Erwartungen der Eltern<br />

wecken können, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Kita zum jetzigen<br />

Zeitpunkt nicht erfüllen<br />

kann.<br />

Floh -<br />

markt<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

h Bedarfsanalyse – schnell und<br />

anders!<br />

Stellen Sie ein Flipchart im<br />

Eingangsbereich auf mit einer<br />

<strong>für</strong> Sie aktuell wichtigen<br />

Frage (z. B. Welche Themen<br />

wünschen Sie sich <strong>für</strong> den<br />

nächsten Elternabend? oder:<br />

Welche Ideen haben Sie <strong>für</strong><br />

das Sommerfest?) Ein dicker<br />

Stift liegt bereit, mit dem<br />

Eltern „im Vorbeigehen“<br />

ihre Antworten aufschreiben<br />

können.<br />

u Der Fragebogen sollte übersichtlich, nicht zu lang und einfach<br />

gestaltet werden.<br />

u Als Anreiz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an der Elternbefragung können<br />

Sie unter den eingegangenen Fragebögen kleinere Preise<br />

verlosen.<br />

u Zur anonymen Rückführung der Fragebögen eignet sich ein<br />

bunter Kasten im Eingangsbereich der Kita. Dieser kann von<br />

den Kindern kreativ gestaltetet werden.<br />

u Legen Sie einen Termin <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abgabe der Bögen fest.<br />

u Beteiligen Sie den Elternrat bei der Gestaltung bzw. Anpassung<br />

der Fragebögen oder lassen Sie <strong>die</strong>sen vom ihm prüfen.<br />

Projekterfahrung<br />

Zur Stärkung und Festigung von Kooperationsbeziehungen hat<br />

sich bewährt, mit den Einrichtungen kleine „Höhepunkte“ zu<br />

schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit der Beteiligen anerkennen und wertschätzen<br />

und zu einer erhöhten Motivation führen, z. B. eine<br />

Festveranstaltung zum Kooperationsauftakt.<br />

Alternative: Mündliche Befragung<br />

Manche Eltern sind besser im persönlichen Gespräch zu erreichen,<br />

insbesondere dann, wenn es einen weniger formellen Rahmen<br />

hat. Erzieherinnen können beispielsweise im Rahmen von „Tür-<br />

und Angelgesprächen“ relativ einfach Elternbedarfe „erheben“.<br />

Eine solch einfache Form der mündlichen Befragung ist wesentlich<br />

zeitaufwendiger, man kann jedoch relativ sicher sein, dass <strong>die</strong><br />

formulierten Bedarfe wirklich an der Lebenssituation der <strong>Familie</strong><br />

ansetzen, da sie nicht standardisiert abgefragt wurden.<br />

Auswertung<br />

Die Koordinatorin wertet alle Fragebögen aus und fasst <strong>die</strong> Einzelaussagen<br />

zu Ergebnissen zusammen.<br />

Visualisierung<br />

Zur Veranschaulichung der ausgewerteten Ergebnisse empfiehlt<br />

es sich, neben einfachen Tabellen auch mit Balken- und Kreisdiagrammen<br />

zu arbeiten. Visualisierte Ergebnisse können Sie auch in<br />

eine PowerPoint Präsentation einbinden und so vor allem größeren<br />

Teams gut vorstellen.


Haben Sie Lust und Zeit sich an der Ausgestaltung<br />

verschiedener Angebote zu beteiligen?<br />

22 % stimmten mit nein<br />

Die Eltern müssen unbedingt über <strong>die</strong> Ergebnisse der Befragung<br />

informiert werden. Ein einfacher, geeigneter Weg ist ein Aushang<br />

bzw. eine Wandzeitung. Möglich ist auch eine kurze Information<br />

im Rahmen einer sowieso geplanten Veranstaltung.<br />

Indem das Erzieherinnenteam über <strong>die</strong> Art und Weise der Information<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern nachdenkt, wird <strong>die</strong> Reflexion der Ergebnisse<br />

vertieft.<br />

Teamgespräch zur den Ergebnissen der Befragung<br />

Die Koordinatorin präsentiert dem Team <strong>die</strong> Ergebnisse und moderiert<br />

anschließend ein Gespräch dazu. An <strong>die</strong>ser Stelle kann es<br />

sinnvoll sein, Ergebnisse aus der Eigen- und Fremdeinschätzung<br />

einzubeziehen. Besonderes Interesse zeigen <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

erfahrungsgemäß bei der Frage nach der Mitwirkungsbereitschaft<br />

von Eltern.<br />

Die Auswertung wird auch dem Elternrat vorgestellt. Dies erfolgt<br />

entweder gemeinsam mit den Erzieherinnen im Rahmen der Teamsitzung<br />

oder aber bei einer Elternratssitzung.<br />

Leitfragen<br />

/ Was haben wir erwartet? Was hat uns überrascht?<br />

/ Was sind gute Anregungen?<br />

/ Haben wir Neues erfahren?<br />

/ Wie geht es uns mit den Ergebnissen?<br />

Was bedeuten sie <strong>für</strong> uns generell?<br />

/ Wie möchten wir <strong>die</strong> Eltern über <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

informieren?<br />

x Ergebnissicherung<br />

78 % stimmten mit ja<br />

Die Koordinatorin stellt <strong>für</strong> das Team Unterlagen zu den Ergebnissen<br />

der Elternbefragung zusammen. Die Ergebnisse fließen in <strong>die</strong><br />

Gestaltung des Handlungsplans ein.<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

h Je früher <strong>die</strong> Eltern einbezogen<br />

werden, desto besser.<br />

Der Zeitpunkt und <strong>die</strong> Form<br />

werden jedoch von der Kita<br />

bestimmt.<br />

3. Vereinbarung eines Handlungsplans -<br />

Wie geht es weiter, was haben wir vor?<br />

“Jeder noch so lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“<br />

Die Ergebnisse der Analyse der vorhandenen Elternarbeit und der<br />

Elternbefragung münden nun in <strong>die</strong> Planung von konkreten Umsetzungen.<br />

Dabei gilt es, <strong>die</strong> Wünsche und Bedürfnisse seitens des<br />

Teams und der Eltern, aber auch Rahmenbedingungen, Möglichkeiten<br />

und Ressourcen zusammenzuführen und einen Handlungsplan<br />

zu erstellen.<br />

Elternarbeitsanalyse<br />

Erzieherinnen<br />

Ergebnisse Ergebnisse<br />

Schritt 1 Die Wünsche und Ideen von den Eltern und den<br />

Erzieherinnen werden überblicksartig zusammengestellt.<br />

Schritt 2 Die Koordinatorin sorgt <strong>für</strong> eine ehrliche Prüfung<br />

von Möglichkeiten und Ressourcen und moderiert<br />

eine Schwerpunktsetzung.<br />

Schritt 3 Das Team formuliert ggf. gemeinsam mit Elternvertretern<br />

einen Handlungsplan.<br />

Schritt 4 Die Eltern werden informiert.<br />

Bedarfsanalyse<br />

Eltern<br />

Sammlung, Gewichtung und Ressourcencheck<br />

Handlungsplan<br />

Schritt 5 In regelmäßigen Abständen wird der Handlungsplan<br />

überprüft und weiterentwickelt.


. Zielsetzung<br />

Das Ziel ist <strong>die</strong> Vereinbarung eines realistischen, an den Bedürfnissen<br />

der Eltern und der Erzieherinnen sowie an den vorhandenen<br />

Möglichkeiten und Ressourcen angepassten Handlungsplans.<br />

“Sie sind <strong>die</strong> Wächter ihrer eigenen Ressourcen!“<br />

- Methode<br />

Die Koordinatorin moderiert eine Teamsitzung, bei der ggf. auch<br />

Elternvertreter anwesend sind. Sie sorgt <strong>für</strong> eine zusammenfassende<br />

Darstellung der Wünsche der Erzieherinnen und der Anregungen<br />

seitens der Eltern. Die Koordinatorin moderiert anschließend<br />

einen Prozess, in dem Gewichtungen vorgenommen und<br />

letztlich Vereinbarung getroffen werden.<br />

Gesprächspunkte im Überblick<br />

u Sichtung der Ideen und Vorschläge<br />

u gemeinsame Gewichtung<br />

u Prüfung der Ressourcen – Was ist realistisch und machbar?<br />

Wer könnte das tun?<br />

u Aufstellen eines Handlungsplans mit Terminen,<br />

Verantwortlichkeiten, inhaltlichen Schwerpunktsetzungen etc.<br />

u Vereinbarung von Meilensteinen zur Reflexion und<br />

Weiterentwicklung<br />

u Mitteilung des Handlungsplans an <strong>die</strong> Eltern<br />

Elternaktivierung<br />

Eltern sollen <strong>für</strong> <strong>die</strong> aktive Mitgestaltung verschiedener Angebote<br />

und Ideen gewonnen werden. Die Elternbefragung an sich wirkt<br />

häufig schon aktivierend. Eltern sollten in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

von der Erzieherin konkret und persönlich angesprochen werden.<br />

Dabei gilt es vor allem bei den Eltern vorhandene Talente und<br />

Begabungen zu nutzen. Projekte, <strong>die</strong> Eltern eigenverantwortlich<br />

durchführen, werden ebenfalls im Handlungsplan aufgenommen.<br />

h Achten Sie dabei auf eine<br />

realistische Einschätzung und<br />

Anpassung von geäußerten<br />

Wünschen – zur Partnerschaft<br />

gehört auch das Abgleichen<br />

eigener Interessen mit der<br />

Situation des Gegenübers!<br />

h Gewichtungen können<br />

Sie beispielsweise mit<br />

der Punkte-Methode<br />

vornehmen. Jeder erhält<br />

3-5 Klebepunkte<br />

und kann <strong>die</strong> auf <strong>die</strong><br />

aus seiner Sicht besten/wichtigsten<br />

Ideen<br />

kleben. Gibt es Häufungen,<br />

an denen Sie<br />

ansetzten können?<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

Beispiele <strong>für</strong> Elternprojekte:<br />

Projekterfahrung<br />

Oftmals entstehen, angeregt durch <strong>die</strong> Elternbefragung, viele<br />

Projekte, <strong>die</strong> auch in der Organisation und Verantwortlichkeit<br />

der Eltern liegen. Insbesondere <strong>die</strong> Nachmittagsgestaltung<br />

innerhalb einer Kita erfuhr durch <strong>die</strong>ses Engagement eine<br />

wesentliche Bereicherung. Für viele <strong>Familie</strong>n entstanden Kursangebote<br />

(einmalig oder sich wiederholend), <strong>die</strong> Anregung <strong>für</strong><br />

eine gemeinsame Beschäftigung und Gestaltung von Freizeit<br />

bieten. Aber auch Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Eltern untereinander wurden ins Leben gerufen.<br />

Angebot Leitung Zeitpunkt<br />

Eltern-Kind-Kreativnachmittag 1 Mutter 1 x Woche, 1 h, 6 Monate<br />

Sportangebot <strong>für</strong> Kinder 3 Mütter 1 x Woche, 1 h, 6 Monate<br />

Ballschule <strong>für</strong> Kinder<br />

inkl. Elterntreff aller 3 Monate 1 Vater 14 - tägig, 2 h, 1 Jahr<br />

Fußreflexzonenmassage 1 Mutter einmalig<br />

Kita-Zeitung Eltern 2 x bzw. 4 x Jahr<br />

Kinderwerkstatt 3 Väter 1 x Woche<br />

<strong>Familie</strong>nbibliotheken 1 - 2 Mütter 1 - 2 x Woche Ausleihmöglichkeit,<br />

dauerhaftes Angebot<br />

Flohmarkt Elternrat 2 - 4 x Jahr<br />

h Motivation ist entscheidend!<br />

Deshalb sorgen Sie schon<br />

bei der Planung da<strong>für</strong>, dass<br />

besonders zu Beginn schnell<br />

Erfolge sichtbar werden.<br />

Handlungsplan<br />

Im Handlungsplan können Aktionen/Veranstaltungen (z. B. Veranstaltung<br />

eines thematischen Elternabends/Jahr), aber auch<br />

interne Organisationsentwicklungsprozesse (Verbesserung der<br />

Kommunikationskultur durch …) aufgeführt werden.<br />

Die Koordinatorin achtet darauf, dass bei jedem im Handlungsplan<br />

aufgenommen Punkt Termine und Verantwortlichkeiten<br />

fest vereinbart werden.<br />

Handlungsplan<br />

0<br />

Kopiervorlage<br />

92


Projekterfahrung<br />

Die erste so genannte <strong>Familie</strong>nbildungsveranstaltung sollte<br />

genau überlegt und bestens abgesprochen sein. Sie sollte eine<br />

Art Highlight darstellen, welches ‚einschlägt‘ und durch ihre<br />

positive Resonanz auf Seiten der Erzieherinnen und Eltern auf<br />

weitere Vorhaben im Sinne eines Motivationsanschubes abfärbt.<br />

Thematische Veranstaltungen zu „Topthemen“ wie Regel-<br />

und Grenzsetzung in der Erziehung, kindliche Entwicklung<br />

bis zum 6. Lebensjahr – welchen Beitrag können Eltern leisten,<br />

Fit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schule oder Kinder und Konfliktlösungen mit ausgewählt<br />

guten Referenten können erste Akzente setzen. Darüber<br />

hinaus eignen sich auch niedrigschwellig angelegte <strong>Familie</strong>naktionstage<br />

als guter Einstieg.<br />

x Ergebnissicherung<br />

Der Handlungsplan wird verschriftlicht und <strong>die</strong>nt als verbindlicher<br />

Fahrplan, an dem sich das Team und <strong>die</strong> Elternvertreter orientieren.<br />

In regelmäßigen Abständen (ca. 6 Monate) sorgt <strong>die</strong> Koordi-<br />

natorin da<strong>für</strong>, dass Erfahrungen reflektiert und <strong>die</strong> aktuellen<br />

Entwicklungen mit dem Fahrplan verglichen werden (Soll-Ist-<br />

Vergleich). Der Handlungsplan wird regelmäßig mit dem Erzieherinnenteam<br />

und den Elternvertretern besprochen und kontinuierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Handlungsplan<br />

h Vereinbaren Sie<br />

nicht zu viele<br />

Termine und<br />

Angebote. Das<br />

führt schnell zu<br />

Überfrachtung<br />

und Frust.<br />

h Beginnen Sie mit einer „einschlagenden“<br />

Veranstaltung.<br />

Positive Erfahrungen und<br />

Erfolge zu Beginn sorgen <strong>für</strong><br />

Rückenwind.<br />

Einrichtung: ____________________________________ Koordinator/-in: _______________________________________<br />

Datum der Vereinbarung: ______________________________<br />

Nr.<br />

Was?<br />

Art der Veranstaltung und<br />

Thema<br />

Warum?<br />

Zielsetzung<br />

Wer?<br />

Verantwortung<br />

Wann?<br />

Datum/Dauer<br />

III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

Was gibt’s zu sagen<br />

Bemerkungen


III<br />

Auf- und Ausbau einer erziehungspartnerschaftlichen Elternarbeit<br />

Was sind Erfolge?<br />

Erfahrungsgemäß kommt es hin und wieder zu Enttäuschung<br />

seitens der Erzieherinnen und auch engagierter Eltern, wenn<br />

beispielsweise mit Mühe gestaltete Veranstaltungen nur mäßig<br />

besucht werden.<br />

Projekterfahrung<br />

Dennoch bleiben Frustration und eine skeptische Hinterfragung<br />

manchmal vergebens organisierter Angebote nicht aus.<br />

Verständlicherweise wollen Erzieherinnen nicht <strong>die</strong> Animateure<br />

ihrer Eltern sein. Wichtig ist, von Anfang an einen offenen<br />

Weg der Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu finden,<br />

klare Wünsche und Möglichkeiten zu benennen, aber auch <strong>die</strong><br />

Ressourcen realistisch zu betrachten. Eine Kita muss unbedingt<br />

eine gesunde Balance bzw. ein gesundes Maß an Elternpartizipation<br />

und Mitgestaltung <strong>für</strong> sich finden und festlegen.<br />

Die Koordinatorin muss mögliche Frusterfahrungen thematisieren<br />

und auffangen. Sie muss <strong>die</strong> Erfolge deutlich aufzeigen.<br />

Sie sollte mit dem Team neben der Reflexion des Vorgehens und<br />

der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten einen Nachdenkprozess<br />

im Sinne von „Was ist Erfolg?“ anregen. Dies kann z. B. im<br />

Rahmen eines Erzieherinnenstammtisches erfolgen.<br />

Folgende Gedanken können im Gespräch mit den Erzieherinnen<br />

hilfreich sein:<br />

u War das eigene Ziel realistisch? – Nur selten werden alle Eltern<br />

erreicht!<br />

u Auch wenn nur wenige Eltern/<strong>Familie</strong>n kommen und <strong>die</strong> eine<br />

gute Zeit haben, ist das ein Erfolg!<br />

u Neue Angebotsformen müssen erst greifen – „Das muss sich<br />

herumsprechen.“ (Ein Schneeball-Effekt fängt mit wenigen<br />

Flocken an.)<br />

u Die Gestaltung von Kultur (Kultur des Miteinanders) braucht<br />

Zeit.<br />

u Auch Eltern müssen sich erst daran gewöhnen, dass ihre Kita<br />

ein „Ort <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>“ sein will.<br />

“Sie sind Langstreckenläufer, keine Sprinter!“


Angebotsentwicklung<br />

und Gestaltung<br />

von Veranstaltungen<br />

IVKapitel


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

Angebotsentwicklung<br />

und Gestaltung<br />

von Veranstaltungen<br />

“Der Grundsatz ‘Nichts zählt ausser Vollkommenheit‘ kann ‘Lähmung‘ bedeuten.“<br />

Winston Churchill<br />

Auf der Grundlage des Handlungsplans werden verschiedene Veranstaltungen,<br />

Aktionen und Angebote geplant und durchgeführt.<br />

Die vereinbarten Umsetzungsvorschläge einer erziehungspartnerschaftlichen<br />

Elternarbeit basieren auf den<br />

/ Bedarfen der Eltern,<br />

/ den Entwicklungsvorstellungen der Erzieherinnen und<br />

/ den Ressourcen und Möglichkeiten der Kita.<br />

. Zielsetzung<br />

Die Angebote sind eine Ausdrucksform des partnerschaftlichen<br />

Miteinanders. Lernprozesse werden angeregt, um Eltern in ihrer<br />

Erziehungskompetenz zu stärken und sie zu beraten.<br />

Vermittlung<br />

von Informationen<br />

und Inhalten<br />

Stärkung der<br />

Erziehungskompetenz<br />

Gestalten von<br />

Austausch und<br />

Erfahrung<br />

Veranstaltungen<br />

Partnerschaftliche Beziehung<br />

Ermöglichen<br />

von Partizipation<br />

Die Koordinatorin unterstützt Erzieherinnen und engagierte Eltern<br />

bei der Gestaltung von Veranstaltungen. Sie sollte dabei auf zwei<br />

grundlegende Fragen achten:<br />

1. Wie werden Veranstaltungen im Sinne eines partnerschaftlichen<br />

Miteinanders geplant und durchgeführt?<br />

2. Wie können Lernprozesse im Sinne der Stärkung der Erziehungskompetenz<br />

angeregt werden?


1. Planung von Veranstaltungen im Sinne<br />

eines partnerschaftlichen Miteinanders<br />

Die Rolle der Erzieherin<br />

Die Erzieherin hat eine initiierende Rolle bei der Planung und<br />

Organisation verschiedenster Veranstaltungen und Angebote. Sie<br />

tut <strong>die</strong>s im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders, wenn es<br />

sinnvoll und möglich ist, mit den Eltern gemeinsam.<br />

Die Erzieherin<br />

u kooperiert mit Eltern<br />

Bei der Planung und Organisation von Veranstaltungen richtet<br />

sie sich an dem Bedarf und den Wünschen der Eltern aus und<br />

arbeitet mit ihnen zusammen. Die Eltern werden früh über<br />

wichtige Schritte informiert und in Abläufe einbezogen.<br />

Es ist ein wichtiger und notwendiger Lernprozess <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieherin,<br />

Beteiligung im jeweils sinnvollen Rahmen zu erbitten und<br />

auch zuzulassen. Eltern <strong>die</strong> Regie zu überlassen, bedeutet auch<br />

Kontrolle abzugeben und damit ein Risiko einzugehen.<br />

u aktiviert Eltern<br />

Die Erzieherin muss <strong>die</strong> Eltern aktivieren. Viele Eltern sind von<br />

sich aus bereits sehr engagiert, andere wollen entdeckt, gefragt<br />

und ermutigt werden. Die Erzieherin sollte Talente und Kompetenzen<br />

von Eltern <strong>für</strong> Veranstaltungen in der Kita nutzbar<br />

machen.<br />

Projekterfahrung<br />

Eine Fotodokumentation zeigt <strong>die</strong> Vielfalt Ihres Kita-Lebens.<br />

Sie kann Atmosphäre zeigen, Interesse wecken und aktivieren.<br />

„Von unserem Backnachmittag in der Backstube von Svens<br />

Vater haben wir Fotos ausgehangen. Daraufhin fragte mich<br />

ein anderer Vater, der Physiotherapeut ist, ob er vielleicht mal<br />

einen Nachmittag in der Kita Bewegungsspiele mit den Kindern<br />

machen kann….“ (Erzieherin)<br />

u stärkt und berät Eltern<br />

Die Beteiligung von Müttern und Vätern in der Planung und<br />

Durchführung von Angeboten stärkt das Selbstbewusstsein der<br />

Eltern. Auch Eltern, <strong>die</strong> gern in Eigenregie Dinge tun wollen,<br />

wünschen sich Begleitung und Unterstützung. Beispielsweise bei<br />

der methodischen Gestaltung von Angeboten muss <strong>die</strong> Erzieherin<br />

beratend zur Seite stehen.<br />

h Erzieherinnen<br />

sollten Eltern<br />

persönlich und<br />

direkt zur Mitwirkung<br />

einladen<br />

und offen sein <strong>für</strong><br />

möglicherweise<br />

alternative Ideen<br />

der Eltern.<br />

h Erzieherinnen müssen<br />

das Mittun und Mitdenken<br />

seitens der Eltern<br />

anerkennen und wertschätzen.<br />

Nur so kann<br />

Motivation aufrechterhalten<br />

werden.<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

h Eltern wollen gesehen<br />

und angesprochen<br />

werden.<br />

Projekterfahrung<br />

„Die Eltern haben oft gute Ideen, auch zur Gestaltung eines<br />

pädagogischen Angebotes am Nachmittag. Allerdings wissen<br />

sie manchmal nicht, wie sie alle Kinder zur Ruhe bringen und<br />

einbeziehen können. Da brauchen sie methodische Unterstützung.<br />

Das ist auch gut, weil sie dann merken, dass unsere<br />

Arbeit auch schwierig ist.“ (Erzieherin)<br />

Die Rolle der Eltern<br />

Im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders kommt den Eltern<br />

eine aktive Rolle zu. Je nach Interesse, Kompetenzen und Möglichkeiten<br />

beteiligen sie sich an der Planung und Durchführung von<br />

Veranstaltungen. Auch und besonders aktive Eltern wünschen sich<br />

Begleitung und Wertschätzung.<br />

Die Rolle der Koordinatorin<br />

Es ist Aufgabe der Koordinatorin, das Erzieherinnenteam und engagierte<br />

Eltern bei der Planung und Durchführung verschiedener<br />

Veranstaltungsformen zu beraten und zu unterstützen. Die Koordinatorin<br />

bringt ggf. selbst Ideen ein. Erfahrungsgemäß sind <strong>die</strong><br />

Erzieherinnen dankbar <strong>für</strong> konkrete Unterstützung, beispielsweise<br />

bei der Vermittlung von Referenten. Die Koordinatorin kann auch<br />

selbst als Referentin fungieren.<br />

Sie sorgt da<strong>für</strong>, dass Veranstaltungen reflektiert und damit Lernprozesse<br />

im Team ausgelöst werden, so dass Erzieherinnen zunehmend<br />

in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, auch ungewohnte Veranstaltungen<br />

mit Erwachsenen qualitativ hochwertig zu gestalten.<br />

Professionelles Gestalten von Beziehung<br />

“Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, aber er hat kein Anrecht darauf,<br />

dass andere sie teilen.“ Manfred Rommel<br />

Erzieherinnen sind neben dem Partner und Freunden <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern, wenn es um Erziehungsfragen<br />

geht. Die Beziehung zwischen Eltern und Erzieherin ist von entscheidender<br />

Bedeutung bei der Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz.<br />

„Stimmt“ <strong>die</strong> Beziehung, sind Eltern eher bereit,<br />

Veranstaltungen in der Kita zu besuchen und sie sind offener <strong>für</strong><br />

Anregungen zu Erziehungsfragen.<br />

Eltern werden am besten gefördert, wenn Erzieherinnen kompetent<br />

und professionell in der Lage sind, Beziehungen zu gestalten.<br />

Das heißt, dass <strong>die</strong> professionelle Gestaltung der Beziehung zu den<br />

Eltern eine entscheidende Aufgabe des Handelns der Erzieherin<br />

sein muss.


Zur professionellen Gestaltung einer Beziehung gehört<br />

/ <strong>die</strong> Fähigkeit, das eigene Handeln und eigene Empfindungen<br />

zu reflektieren.<br />

/ Feedback annehmen zu können und Kritik nicht persönlich<br />

zu nehmen.<br />

/ einzusehen, dass jedes Verhalten des Anderen auf einer <strong>für</strong><br />

ihn positiven Absicht beruht. In den meisten Fällen ist es<br />

nicht absichtlich gegen mich gerichtet.<br />

/ Schwierigkeiten oder Verärgerungen rechtzeitig und angemessen<br />

zu kommunizieren.<br />

/ <strong>die</strong> Einsicht, dass Erwachsene einander nicht erziehen<br />

können, sondern ihr Miteinander anhand klarer Regeln und<br />

Konsequenzen zu gestalten ist.<br />

/ aktiv zu versuchen, wahrgenommene eigene oder fremde<br />

Antipathie positiv zu beeinflussen.<br />

“Gemeinsames Tun stärkt <strong>die</strong> Beziehung<br />

von Eltern und Erzieherinnen.“<br />

2. Wie können Lernprozesse angeregt werden?<br />

Das im Sächsischen Bildungsplan beschriebene neue Bild vom Kind<br />

geht vom Kind als Akteur seiner eigenen Entwicklung aus. Bildung<br />

wird im Sinne von Selbstbildung in sozialen Kontexten beschrieben.<br />

Die Erzieherin hat in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Aufgabe,<br />

Bildung zu ermöglichen. Analog dazu sind <strong>die</strong> familienbildenden<br />

Elemente in der Tätigkeit der Erzieherin zu verstehen. Die Erzieherin<br />

ermöglicht Lernprozesse bei den Eltern, in dem sie Räume<br />

da<strong>für</strong> schafft und Anregungen gibt.<br />

In der Kita werden Lernprozesse beispielsweise im Rahmen von<br />

thematischen Elternabenden angeregt. Weniger offensichtlich,<br />

nichts desto trotz aber effektiv, findet Lernen in verschiedenen<br />

kleinen Alltagssituationen statt. Solche Lernprozesse im Sinne<br />

einer „Neuen Lernkultur“ werden mitunter gar nicht als solche<br />

wahrgenommen – sie geschehen im Alltagsgeschehen (z. B. im<br />

Rahmen eines Elterncafés) gewissermaßen nebenbei.<br />

h Die Koordinatorin sollte<br />

<strong>die</strong> Erzieherinnen immer<br />

wieder auf Lernpotentiale<br />

in Alltagssituationen<br />

aufmerksam machen.<br />

“Informelles Lernen kann zielgerichtet sein, erfolgt aber in den meisten Fällen beiläufig<br />

als eine natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens. Von den Lernenden<br />

wird es daher unter Umständen gar nicht als Erweiterung ihres Wissens<br />

und ihrer Fähigkeiten wahrgenommen.“ Bechtel/Lattke/Nuissl<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

Elternabende<br />

Projekterfahrung<br />

Wie können Lernprozesse angeregt werden?<br />

in strukturierten Veranstaltungen in Alltagssituationen<br />

uva. ...<br />

Entwicklungsgespräche<br />

Entstehung neuer Angebote<br />

u Spielausleihe von und <strong>für</strong> Eltern – <strong>die</strong> Kita<br />

bietet den Ort, <strong>die</strong> Eltern organisieren<br />

u Elternstammtische<br />

u Elterngesprächskreise mit und ohne Erzieherinnen<br />

u Projektarbeit mit Eltern, z. T. unter der Leitung<br />

der Eltern<br />

u Deutschkurs <strong>für</strong> Eltern vietnamesischer Herkunft<br />

u Elterntreffen zu spezifischen Themen (Grenzsetzung,<br />

Umgang mit Aggressionen, gesundes<br />

Essen etc.), auch mit Betreuung von Kindern<br />

u pädagogische Tage <strong>für</strong> das Erzieherteam<br />

u Erläuterungen zum Sächsischen Bildungsplan<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />

Eltern-<br />

Stammtisch<br />

uva. ...<br />

/ Formen von Veranstaltungen<br />

Elterncafé<br />

Ausleihe<br />

Verschiedene Angebotsformen sind in jeder Kita präsent. Elternabende,<br />

informative Elternbriefe und das Sommerfest sind in den<br />

meisten Einrichtungen feste Bestandteile der Elternarbeit. Diese<br />

werden aufgegriffen und im Sinne eines partnerschaftlichen Mit-<br />

einanders weiterentwickelt. In vielen Kitas wird das Angebotsspektrum<br />

mit Hilfe der Koordinatorin erweitert. Es kommen beispielsweise<br />

weitere Veranstaltungen mit einem offenen Charakter<br />

(z.B. Elternstammtische, Ausleihen) und verschiedene Angebote in<br />

Elternregie hinzu.<br />

Die Koordinatorin unterstützt und berät Eltern und Erzieherinnen<br />

bei der Planung unterschiedlichster Angeboten und Veranstaltungen.<br />

Dabei sind verschiedene Punkte zu bedenken.<br />

u regelmäßige Gesprächskreise zwischen Eltern<br />

und Erzieherinnen<br />

u 1. Hilfe-Kurs am Kind<br />

u Entstehung von Elterninfowänden<br />

u Spielelternabend<br />

u Winterspielplatz – Nutzung der Kita außerhalb<br />

der Öffnungszeiten<br />

u Elternbrunch in der Kita – Nutzung der Kita<br />

außerhalb der Öffnungszeiten<br />

u Elternbriefe<br />

u neuartige Organisation von Festen und Feiern<br />

mit aktiver Elternbeteiligung, d. h. nicht <strong>für</strong>,<br />

sondern mit Eltern<br />

u Einbeziehung Ehrenamtlicher


Formen der Elternarbeit nach Textor<br />

Leitfragen bei der Planung von Veranstaltungen<br />

/ Was ist unser Thema? Trifft das Thema<br />

elterliche und/oder unsere Bedarfe?<br />

Welche Schwerpunkte wollen wir setzen?<br />

/ Was ist das Ziel?<br />

/ Welche Veranstaltungsform ist dem Thema<br />

angemessen?<br />

/ Was wissen wir über <strong>die</strong> Zielgruppe und<br />

welche inhaltlichen, organisatorischen und<br />

methodischen Konsequenzen hat das?<br />

/ Wer ist verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung?<br />

Wer hilft bei der Vorbereitung? Wer<br />

kann sonst noch mit einbezogen werden?<br />

Welche Eltern können wir konkret an-<br />

sprechen?<br />

/ Elternabend<br />

Kopiervorlage<br />

93 ff.<br />

Elternabende sind Bestandteile klassischer Elternarbeit der Kitas.<br />

Elternabende können bzgl. ihrer Zielsetzungen, Inhalte und<br />

Methoden sehr vielfältig sein. Grundsätzlich können zwei Gewichtungen<br />

hinsichtlich der Zielsetzung von Elternabenden beschrieben<br />

werden:<br />

u Elternabende <strong>die</strong>nen dem Informationsaustausch zwischen<br />

Eltern und Erzieherinnen. Eltern erhalten Informationen zur<br />

Gestaltung des pädagogischen Alltags in der Einrichtung, zum<br />

Jahresverlauf und zu wichtigen Terminen. Eltern können ihre<br />

Eindrücke schildern, Rückmeldung geben und Ideen einbringen.<br />

Bestimmte Entscheidungen werden gemeinsam getroffen.<br />

u Elternabende mit einem thematischen Schwerpunkt sollen Erfahrungsaustausch<br />

ermöglichen, Wissen vermitteln, Anregungen<br />

geben und Eltern in ihrer Erziehungskompetenz unterstützen.<br />

Beliebte Themen sind z. B. Trotz und Wut, Wie lernen Kinder?,<br />

Schulvorbereitung usw.<br />

In der Regel gestalten <strong>die</strong> Erzieherinnen <strong>die</strong> Elternabende und<br />

werden dabei ggf. von der Koordinatorin unterstützt. In seltenen<br />

Fällen plant und gestaltet <strong>die</strong> Koordinatorin einen Elternabend<br />

selbst.<br />

h Eine Übersicht zu<br />

Formen der Eltern-<br />

arbeit kann als An-<br />

regung mit in <strong>die</strong><br />

Kita-Teams genommen<br />

werden.<br />

/ Welche Rahmenbedingungen müssen wir<br />

organisatorisch beachten (Raum, Sitzmöglichkeiten,<br />

Zeit, Dauer, Kosten, etc.)<br />

/ Mit welchen Partnern aus dem Netzwerk<br />

kann im Rahmen der Veranstaltung sinnvoll<br />

kooperiert werden (z. B. Ausleihe von<br />

Materialien, Verpflegung, Sponsoring,<br />

Öffentlichkeitsarbeit)?<br />

/ Wie und wann wollen wir auf <strong>die</strong> Veranstaltung<br />

hinweisen / einladen?<br />

/ Wie gestalten wir <strong>die</strong> Dokumentation und<br />

Öffentlichkeitsarbeit im Anschluss?<br />

/ Wann und wie findet eine Auswertung<br />

statt?<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

h Beispiele <strong>für</strong><br />

Aushänge finden<br />

Sie in den<br />

„Anregungen“.<br />

Beispiel . Seite<br />

108 ff.<br />

Bei der Gestaltung von Elternabenden hat sich folgendes bewährt:<br />

Einladungen<br />

u Die Eltern werden ca. 3 Wochen vor der Veranstaltung eingeladen.<br />

Neben einem Aushang sollten <strong>die</strong> Eltern auch eine schriftliche<br />

Einladung mit nach Hause bekommen.<br />

u Versehen Sie <strong>die</strong> Einladung mit einer terminierten Rückmeldungsbitte,<br />

so dass sie im Vorfeld <strong>die</strong> Personenzahl kennen und<br />

Bestuhlung usw. planen können.<br />

u Wenn es nur wenige Rückmeldungen gibt, lohnt es sich immer,<br />

<strong>die</strong> Mütter und Väter noch einmal persönlich beim Bringen bzw.<br />

Abholen auf <strong>die</strong> Veranstaltung hinzuweisen.<br />

Gestalten Sie den Raum und <strong>die</strong> Atmosphäre!<br />

u Eltern sollten angemessene Sitzmöglichkeiten haben. Wenn <strong>die</strong>s<br />

nicht möglich ist, gestalten Sie <strong>die</strong> Veranstaltung so, dass zu<br />

kleine Stühle nicht zu lange ertragen werden müssen.<br />

u Wenn möglich, sorgen Sie <strong>für</strong> Getränke.<br />

u Blumen oder Dekorationselemente (von den Kindern hergestellt?)<br />

können zu einer Wohlfühl-Atmosphäre beitragen.<br />

u Planen Sie ggf. eine Pause ein, um Raum <strong>für</strong> einen informellen<br />

Austausch zu lassen – allerdings nicht zu spät, sonst werden <strong>die</strong><br />

Ersten gehen.<br />

u „Weniger ist mehr!“ Achten Sie auf ein gutes Zeitmanagement –<br />

beginnen und enden Sie pünktlich.<br />

u Achten Sie auf methodische Abwechslung des Abends. Sie<br />

möchten einen lebendigen Austausch anregen und ihre Eltern<br />

aktivieren – dazu bedarf es lebendiger Methoden und nicht nur<br />

Vorträge. Erzählen Sie kurze Geschichten, führen Sie Themen<br />

mit einem persönlichen Bezug ein und nutzen Sie das Wissen<br />

und <strong>die</strong> Erfahrungen, <strong>die</strong> Eltern mitbringen.<br />

u Holen Sie sich eine kurze, einfache und schriftliche Rückmeldung<br />

der Eltern ein. Wie empfanden Sie <strong>die</strong> Veranstaltung? Welche<br />

Themen wünschen sie sich noch?<br />

0


Entwicklungsgespräche<br />

Entwicklungsgespräche werden laut dem Sächsischen Bildungsplan<br />

in regelmäßigen Abständen in allen Kitas Sachsens durchgeführt.<br />

Hier ergibt sich <strong>die</strong> Möglichkeit an „Sowiesos“ anzuknüpfen und<br />

familienbildnerische Elemente in <strong>die</strong> Regeltätigkeit einfliesen zu<br />

lassen.<br />

Die Koordinatorin sollte den Erzieherinnen dabei helfen, bei der<br />

Gesprächsführung im Rahmen von Entwicklungsgesprächen Lern-<br />

prozesse anzuregen. Eltern und Erzieherin tauschen sich über <strong>die</strong><br />

aktuellen Interessen und Lernprozesse des Kindes aus, dabei<br />

können gemeinsam Möglichkeiten zur Unterstützung des Kindes<br />

besprochen werden. So bekommen Eltern Anregungen, wie sie<br />

Kompetenzen des Kindes, z. B. durch das Einbeziehen in bestimmte<br />

Tätigkeiten im Haushalt, fördern können.<br />

Das Thema Gesprächsführung ist in Bezug auf <strong>die</strong> (neue) Arbeit<br />

mit Erwachsenen <strong>für</strong> Erzieherinnen zentral. Hier bedarf es der<br />

Stärkung und Förderung. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang hat es sich als<br />

sinnvoll erwiesen, das Thema Gesprächsführung in Entwicklungsgesprächen<br />

beispielsweise im Rahmen von Erzieherinnenstammtischen<br />

aufzugreifen.<br />

Lernen in Alltagssituationen in der Kita (informelles Lernen)<br />

Informelles Lernen kann in einer Kita ermöglicht und angeregt<br />

werden durch<br />

u <strong>die</strong> Raumgestaltung, z. B. Sitzecken <strong>für</strong> Eltern mit Zeitschriften<br />

u <strong>die</strong> Gestaltung von Veranstaltungen mit offenem Charakter,<br />

in denen durch Begegnung und Austausch alltagsnahe (unbewusste)<br />

Lernmöglichkeiten entstehen.<br />

Projekterfahrung<br />

Erwachsene lernen, wenn sie etwas wirklich bewegt, wenn sie<br />

etwas angeht und beschäftigt. Jede Mutter, <strong>die</strong> sich mit mitleidenden<br />

Eltern oder verständnisvollen Erzieherinnen beispielsweise<br />

über den letzten Wutanfall ihres Kindes unterhält,<br />

wünscht sich mit großer Wahrscheinlichkeit Verhaltensalternativen<br />

und saugt <strong>die</strong> auf, um sie zu probieren und dann auch<br />

wieder zu verwerfen und dann sucht sie wieder...<br />

h Erzieherinnen können<br />

viele Situationen nutzen,<br />

um Eltern zu stärken.<br />

Erlebt <strong>die</strong> Erzieherin beispielsweise<br />

eine pädagogisch<br />

gute Eltern-Kind-Interaktion<br />

beim Bringen oder Abholen,<br />

kann sie das dem Elternteil<br />

positiv rückmelden.<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

h Bei Festen und Feiern hat<br />

<strong>die</strong> Erzieherin <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

in Ruhe mit sonst<br />

eher „inaktiven“ Eltern zu<br />

sprechen. Ein Straßenfest<br />

unter Einbeziehung der<br />

Nachbarn und ansässiger<br />

Vereine stärkt außerdem<br />

<strong>die</strong> Vernetzung innerhalb<br />

des Stadtteils.<br />

Projekterfahrung<br />

/ Elterncafé<br />

Viele Eltern beschreiben den Wunsch nach einem informellen<br />

Austausch. Im Gespräch mit anderen Müttern und Vätern werden<br />

Ideen ausgetauscht und Erziehungsverhalten reflektiert.<br />

Bei der Gestaltung von Elterncafés hat sich folgendes bewährt:<br />

u Ein Elterncafé muss sich an einer zentralen, frei und einfach<br />

zugänglichen Stelle in der Kita befinden.<br />

u Das Café sollte regelmäßig stattfinden. Bei zu großen Abständen<br />

kann keine Eigendynamik entstehen.<br />

u Elterncafés werden teilweise in völliger Eigenregie der Eltern<br />

durchgeführt, in einigen Einrichtungen sind <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

dabei und helfen bei der Organisation.<br />

u Es muss klar abgesprochen sein, wer <strong>die</strong> Kinder beaufsichtigt,<br />

während <strong>die</strong> Eltern im Elterncafé sind.<br />

/ Elternstammtische / Müttergruppen / Vätergruppen<br />

Elternrunden ermöglichen einen ungezwungenen Austausch über<br />

unterschiedlichste Themen, neue soziale Kontakte können geknüpft<br />

und gegenseitige Hilfestellung geboten werden.<br />

Erfahrungsgemäß brauchen <strong>die</strong>se Angebotsformen Anschub und<br />

ein „Dranbleiben“ seitens der Koordinatorin. Elterntreffs ohne<br />

thematischen Hintergrund funktionieren in der Regel weniger gut.<br />

Wenn es ein konkretes Thema gibt (z. B. Organisation des Grillfestes,<br />

Streitschlichten bei Kindern) ist der Zuspruch seitens der Eltern<br />

größer und der Austausch weitet sich in der ungezwungenen Runde<br />

schnell auf andere Themenfelder aus.<br />

Bei einigen Angebotsformen benötigt man viel Durchhaltevermögen und darf bei einem ersten<br />

Misserfolg nicht <strong>die</strong> Flinte ins Korn werfen. Erwartungen an nahezu 80-100% Teilnehmerschaft<br />

der Gesamteltern, bspw. bei Vorträgen, werden anfangs auf keinen Fall erfüllt. Dessen müssen sich<br />

<strong>die</strong> Organisatoren bewusst sein, um auch einem zweiten oder dritten Versuch positiv gegenüber<br />

zu stehen. Neue <strong>Familie</strong>nbildungsangebote müssen an einer Kita erst wachsen. Wachstum ist ein<br />

Prozess, welcher Zeit benötigt – Zeit zum Experimentieren (z. B. welche Zeit günstig ist: Nachmittag<br />

oder Abend), Zeit um Eltern mit konkreten Angeboten zu überzeugen und zu gewinnen. Auch <strong>für</strong><br />

Eltern stellen verschiedene Möglichkeiten der Angebotsnutzung Neuland dar. Auch sie müssen sich<br />

umorientieren.


Projekterfahrung<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kitas funktioniert nicht, wenn sie „übergestülpt“<br />

wird. Sie ist ein wechselseitiger Prozess, der sich je nach<br />

Gegebenheiten in der Kindertagesstätte und nach den Wünschen<br />

und Möglichkeiten der Eltern stets weiter entwickelt.<br />

/ Eltern-Kind-Kreativ-Nachmittage<br />

Die Erzieherin (auch unterstützt von interessierten Eltern) leitet<br />

Basteleien und Spiel von Eltern gemeinsam mit ihren Kindern an<br />

und hilft den Eltern durch beiläufige Bemerkungen ihre Beobachtungsfähigkeit<br />

dem kindlichen Tun gegenüber zu schulen. Die Eltern<br />

erkennen <strong>die</strong> Fähigkeiten des Kindes und den Wert des Spiels<br />

und bekommen Anregungen <strong>für</strong> Beschäftigungsmöglichkeiten mit<br />

ihren Kindern.<br />

In einem solchen Rahmen (wie auch bei Wanderungen, Festen,<br />

Ausflügen usw.) kann es situationsorientiert oft zu wirkungsvollen<br />

„Nebenbei-Gesprächen“ über Erziehungsfragen kommen.<br />

/ Ausleihe<br />

Erzieherinnen können Lernprozesse bei Eltern auch anregen, in-<br />

dem sie ausgewählte Literatur zugänglich machen. In vielen Kitas<br />

enstehen kleine Elternbibliotheken, in denen Kinderbücher, Elternratgeber<br />

oder Spiele und CD‘s von den <strong>Familie</strong>n ausgeliehen<br />

werden können. Im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders<br />

kann es hier zur Erweiterung der Bibliothek durch Dinge kommen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Eltern zur Verfügung stellen.<br />

Den Überblick behalten - Was läuft wo?<br />

Die Koordinatorin sollte <strong>die</strong> Veranstaltungen der kooperierenden<br />

Kitas im Sinne von „Was läuft wann und wo?“ im Überblick haben.<br />

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, jeweils auch Bemerkungen, Tipps<br />

und Ideen zu bestimmten Veranstaltungen aufzuführen, um aussagefähig<br />

zu sein, wenn sie nach Beispielen, Ideen und Erfahrungen<br />

mit bestimmten Veranstaltungsformen gefragt wird. Eine Übersichtstabelle<br />

(ggf. eine pro Kita) ist dabei von großem Nutzen.<br />

Übersicht Veranstaltungen in den Kitas<br />

Kopiervorlage<br />

95<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

Projekterfahrung<br />

Veranstaltungsbeispiele<br />

Thematischer Elternabend<br />

/ Thema<br />

„Neue Erkenntnisse der Hirnforschung – Entwicklung des kindlichen<br />

Hirns bis zum 6. Lebensjahr“<br />

/ Zielsetzung<br />

Ein Wunsch der Eltern bei der Bedarfsanalyse war es u. a. Informationen<br />

zur kindlichen Entwicklung und Förderung zu erhalten.<br />

Die Organisation <strong>die</strong>ser Veranstaltung ist eine mögliche Form der<br />

Elternbildung an der Kita. Neben inhaltlichen Aspekten der Hirnforschung<br />

sollten insbesondere <strong>die</strong> Bedeutung der Rolle der Eltern<br />

und deren Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung der Kinder vermittelt<br />

werden. Die Eltern hatten ebenso <strong>die</strong> Möglichkeit einen kompetenten<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> ihre Fragen in der Kita zu finden.<br />

/ Zielgruppe/Teilnehmer<br />

u Eltern der Kindertagesstätte<br />

u Erzieherinnen der Kindertagesstätte<br />

u weitere Interessenten<br />

/ Methode<br />

/ Thematischer Elternabend<br />

/ „Verrückte Olympiade“<br />

Vortrag mit anschließender Diskussion<br />

/ Vorgehen bei der Planung<br />

u inhaltliche Absprachen und Planung mit dem Team und/<br />

oder der Leiterin<br />

u organisatorische Absprachen mit Team und Leiterin, d.h.<br />

genaue Planung des Termins, der Veranstaltungsuhrzeit<br />

und der Angebotsform (jede Kita hat ihre Erfahrung, wann<br />

und in welcher Form Veranstaltungen gut laufen)


u Rücksprache zu Inhalten mit der Referentin<br />

u organisatorische Absprachen mit der Referentin (welche<br />

Utensilien werden benötigt, Flipchart, Polylux, etc.)<br />

u Planung der Räumlichkeit (Turnraum) und Sitzgelegenheit<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern (Bänke), Dauer der Veranstaltung berück-<br />

sichtigen, wenn keine „Erwachsenenbestuhlung“ vorhanden<br />

ist<br />

u Verantwortlichkeiten festlegen<br />

/ Einladung<br />

u persönliche Einladung durch <strong>die</strong> Erzieherin<br />

u persönliche Handzettel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Eltern<br />

u über Aushänge in der Kita<br />

/ Rahmenbedingungen<br />

u festgelegter Termin und Dauer der Veranstaltung muss<br />

rechtzeitig bekannt gegeben werden (Planbarkeit)<br />

u Honorarvertrag mit der Referentin<br />

u freier Eintritt <strong>für</strong> Interessenten<br />

/ Ergebnissicherung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

u Dokumentation der Veranstaltung (Datum, Uhrzeit,<br />

Teilnehmer, etc.)<br />

u Mündliche Befragung der Eltern und Erzieherinnen über<br />

Nutzen und Effektivität der Veranstaltung<br />

u Presseartikel in mehreren Lokalzeitungen<br />

u Presseartikel im Amtsblatt<br />

h Durch eine persönlich ausgesprochene<br />

Einladung der<br />

Erzieherin sind Eltern eher<br />

bereit, eine Veranstaltung<br />

in der Kita zu besuchen.<br />

Optisch ansprechende Flyer<br />

und Aushänge verstärken <strong>die</strong><br />

Motivation der Eltern einen<br />

Vortrag wahrzunehmen.<br />

h Durch eine intensive Gesprächsbasis<br />

mit Eltern ist<br />

jede Erzieherin eng an<br />

den Themen der Eltern<br />

dran. Durch eine intensive<br />

Zusammenarbeit<br />

kann auf den aktuellen<br />

Bedarf von Eltern auch<br />

zeitnah reagiert werden.<br />

Weniger fruchtbar ist es,<br />

wenn <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

sich <strong>die</strong> Themen ausdenken.<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen<br />

„Verrückte Olympiade“<br />

/ Thema<br />

Die „Verrückte Olympiade“ war eine Veranstaltung mit offenem<br />

lustigem Charakter, der als „Höhepunkt“ <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Familie</strong>n wahr-<br />

genommen wurde.<br />

/ Zielsetzung<br />

u Gegenseitiges Kennen lernen der Kita-<strong>Familie</strong>n<br />

u Fördern der Beziehung zwischen Eltern und Fachkräften<br />

u Kennen lernen verschiedener, sinnvoller Freizeit-<br />

möglichkeiten<br />

u Stärkung und Konstituierung des Netzwerkes zwischen<br />

den kooperierenden Kitas und zwischen den Kooperationspartnern<br />

und den familienbildenden Einrichtungen<br />

u Gewinnung neuer Netzwerkpartner, z.B. Sportvereine,<br />

Jugendfeuerwehr<br />

/ Zielgruppe<br />

u <strong>Familie</strong>n der kooperierenden Kitas<br />

/ Methode<br />

In einer Außenanlage gab es neun verschiedene Stationen, <strong>die</strong> von<br />

den familienbildenden Einrichtungen, Vereinen und Erzieherinnen<br />

der kooperierenden Kitas betreut wurden. Sie waren so ausgewählt,<br />

dass <strong>die</strong> gesamte <strong>Familie</strong> gemeinsam agieren musste. Dabei<br />

ging es um Bewegung, Geschicklichkeit, Ausdauer, Ruhephasen<br />

und gesunde Ernährung.<br />

/ Stationen:<br />

u Feuerwehr (Jugendfeuerwehr)<br />

u Schnecke (Erzieherin)<br />

u Schminken (<strong>Familie</strong>nzentrum und Erzieherinnen)<br />

u Seifenkiste ( AWO Kinder- und Jugendfreizeittreff<br />

„Villa Sonne“)<br />

u Seifenblasen (Erzieherin)


u Basteln (<strong>Familie</strong>nzentrum)<br />

u Fische angeln (Erzieherin)<br />

u Holzwerkstatt (Stellwerk e.V.)<br />

u Obstecke (Erzieherin)<br />

Die Kinder und Eltern müssen gemeinsam mindestens fünf der<br />

insgesamt neun Stationen durchlaufen und da<strong>für</strong> „Stempel“ sammeln.<br />

Jede <strong>Familie</strong> mit mind. 5 Stempeln ist „Sieger“ und kann auf<br />

dem Siegerpodest ihre Medaille in Empfang nehmen.<br />

Flyer und Veranstaltungshefte der familienbildenden Einrichtungen<br />

und Institutionen, von Vereinen usw. liegen zur Mitnahme<br />

<strong>für</strong> Eltern bereit. Die Mitarbeiter stehen <strong>für</strong> Gespräche im informellen<br />

Rahmen zur Verfügung.<br />

/ Vorgehen bei der Planung<br />

Die Koordinatorin unterrichtet <strong>die</strong> Kooperations- und Netzwerkpartner<br />

über <strong>die</strong> Idee einer gemeinsamen Veranstaltung etwa 3<br />

Monate im Voraus und trifft erste Terminabsprachen.<br />

In Zweiergesprächen werden anschließend Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

der Vernetzungspartner besprochen und verbindlich festgelegt.<br />

/ Einladung<br />

Plakate und Handzettel gehen 3 Wochen vor dem Veranstaltungstermin<br />

an <strong>die</strong> Kitas, <strong>die</strong> ihre Eltern damit einladen.<br />

/ Rahmenbedingungen<br />

u große freie Fläche<br />

u evtl. musikalische Umrahmung<br />

/ Ergebnissicherung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

u Dokumentation mittels vieler Fotos, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kitas an<br />

ihren Pinnwänden aushängen<br />

u Presseberichte<br />

h Eine solche Veranstaltung<br />

ist in den Sommermonaten<br />

günstig, damit<br />

Außenanlagen genutzt<br />

werden können. Zeitlich<br />

bietet sich ein Samstag-<br />

vormittag (max. 3 Stunden)<br />

an.<br />

IV<br />

Angebotsentwicklung und Gestaltung von Veranstaltungen


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Vorstellung des Projektes<br />

Für starke <strong>Familie</strong>n:<br />

<strong>Familie</strong>n leisten viel <strong>für</strong> unsere Gesellschaft.<br />

„Sie balancieren zwischen zahlreichen Aufgaben<br />

und Wünschen, zwischen Notwendigkeiten<br />

und begrenzten Möglichkeiten. Für <strong>die</strong>se<br />

Leistungen ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> sächsischen <strong>Familie</strong>n<br />

unsere Anerkennung, unseren Respekt und unsere<br />

Unterstützung.“ (Helma Orosz, Sächsische<br />

Staatsministerin <strong>für</strong> Soziales in ihrer Regierungserklärung<br />

im April 2006)<br />

Das Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“ will Eltern in<br />

Ihren Erziehungsaufgaben unterstützen. Die<br />

Erziehung der Kinder liegt vor allem in den Händen<br />

ihrer Eltern. Deshalb sollen<br />

u Eltern in der Ausübung ihrer Erziehungsaufgaben<br />

sicher und stark gemacht werden.<br />

u viele Eltern in Sachsen mit bedarfsgerechten<br />

Bildungsangeboten erreicht werden.<br />

u <strong>die</strong> Angebote inhaltlich, zeitlich und örtlich<br />

an den Lebenswelten von <strong>Familie</strong>n orientiert<br />

werden.<br />

Gemeinsam sind wir stark:<br />

Vorstellung des Projektes<br />

Für starke Kitas:<br />

In Sachsen besuchen nahezu alle Kinder zwischen<br />

3 und 6 Jahren eine Kita. Für viele Eltern<br />

sind Erzieherinnen wichtige Ansprechpartnerinnen,<br />

wenn es um Fragen der Erziehung und<br />

Bildung ihrer Kinder geht. Die Erzieherinnen<br />

genießen aufgrund der Nähe und ihres Fachwissens<br />

ein hohes Vertrauen bei den Eltern.<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund wollen viele Kitas ihre<br />

Elternarbeit vertiefen und erweitern.<br />

79<br />

Im Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“ werden<br />

u Kitas unterstützt - in ihren Bemühungen, <strong>die</strong><br />

Zusammenarbeit mit Eltern zu vertiefen.<br />

u Kitas begleitet - auf dem Weg der Umgestaltung<br />

ihrer Einrichtung zu einem Ort <strong>für</strong><br />

<strong>Familie</strong>n.<br />

u Kitas beraten - bei der konkreten Planung<br />

und Gestaltung von Erziehungspartnerschaften.<br />

Durch den Aufbau von Kooperationen zwischen Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nbildung und Kitas soll<br />

<strong>die</strong> bestehende Elternarbeit in Kitas unterstützt und erweitert werden. Dies geschieht nach einer<br />

im Projekt erprobten und bewährten Vorgehensweise und unter Berücksichtigung einrichtungsspezifischer<br />

Rahmenbedingungen. Zentrales Anliegen <strong>die</strong>ser Unterstützung ist <strong>die</strong> Begleitung der<br />

Erzieherinnen in der Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Dies umfasst<br />

unter anderem <strong>die</strong> Analyse der bestehenden Elternarbeit, eine Bedarfserhebung bei den Eltern, <strong>die</strong><br />

Planung und Durchführung von Veranstaltungen usw.


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen:<br />

und:<br />

1. Präambel<br />

Wissen lebt von Informationen und deren Austausch.<br />

Datum:<br />

<strong>Familie</strong>nbildung hat <strong>die</strong> Funktion, <strong>Familie</strong>n zu unterstützen, den vielfältigen Anforderungen des Zusammenlebens<br />

in der <strong>Familie</strong> gerecht zu werden. Dabei orientiert sie sich an Alltagsfragen und Lebensphasen,<br />

an Akzeptanz und Stärkung vorhandener Kräfte.<br />

Die Vorteile, <strong>Familie</strong>nbildung in Kindertagesstätten anzusiedeln liegen eindeutig in:<br />

1 Abbau von Hemmschwellen <strong>für</strong> Eltern, da <strong>die</strong> Hilfe direkt in der Kita angesetzt wird,<br />

2 Keine Stigmatisierung, da systemische Beratung und Elternbildung ein generelles Angebot der Kita<br />

sind,<br />

3 Frühzeitige Interventionsmöglichkeit und Begleitung über eine lange Zeit,<br />

4 Bedarfsorientierte Arbeit, <strong>die</strong> nicht an eine Dauer gebunden ist,<br />

5 Situative und flexible Hilfen in der Lebenswelt der Adressaten,<br />

6 Ständige Präsenz der Mitarbeiter, und damit keine Wartezeiten und niederschwelliger Ansatz,<br />

7 Ganzheitlich orientierter Ansatz, denn Beratung ist nichts Externes, sondern gliedert sich in den gesamten<br />

Betreuungsrahmen ein,<br />

8 Aufbau von Selbsthilfepotentialen und Nachbarschaftshilfe u.a. schon durch ein großes Maß an Begegnung<br />

im Haus.<br />

Erziehungspartnerschaft ist eine Qualitätsbeschreibung des Verhältnisses zwischen Kita und Elternhaus<br />

bzw. zwischen Erzieherinnen und Eltern sowie das Initiieren von Lernprozessen durch Erzieherinnen bei<br />

den Eltern durch eine Vertrauensbasis.<br />

Das Verhältnis der beiden Lebensbereiche Elternhaus und Kita hat einen bestimmenden Charakter <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Entwicklung des Kindes wie <strong>die</strong> Ereignisse innerhalb eines Lebensbereiches. Notwendig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung<br />

ist eine Einsicht und innere Haltung, dass der Erziehungsprozess gemeinsam von Eltern und Erzieherinnen<br />

zu gestalten ist.<br />

2. Ziel der Kooperation<br />

Kooperationsvereinbarung 1<br />

Ziel der Kooperationsvereinbarung ist es, Ideen zur Realisierung von <strong>Familie</strong>nbildung in Kindertageseinrichtungen<br />

gemeinsam zu entwickeln sowie Angebote zu schaffen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> spezifischen Lebensbedingungen<br />

von Eltern in der jeweiligen Einrichtung und im Sozialraum berücksichtigen.<br />

Besondere Beachtung hierbei sollen <strong>die</strong> Rahmenbedingungen und Netzwerke der speziellen Kindertagesstätte<br />

finden. Der Focus wird auf der Berücksichtigung der sozialen Umwelt und der aktiven Erzieher- und<br />

Elternbeziehung liegen, sodass <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, sich <strong>für</strong>einander zu öffnen, Eltern <strong>die</strong><br />

Möglichkeiten der Mitwirkung in der Kindertageseinrichtung zu geben und Kontakte unter den Eltern zu<br />

pflegen.<br />

Diese Bemühungen bieten <strong>die</strong> Chance <strong>für</strong> ein förderliches Miteinander von Erzieherinnen und Elternhaus.<br />

80


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Durch eine Entwicklung der vorhandenen Elternarbeit sollen sich Synergien bei Erziehern und Eltern sowie<br />

bei beiden Kooperationspartnern bei der Vermittlung von Partnerschaft- und Informationskompetenz<br />

entwickeln.<br />

Dabei ist es erklärtes Ziel aller Partner, Eltern zu gewinnen, sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vielfalt und Unterschiedlichkeit<br />

von ihren Kindern sensibilisieren zu lassen, beim Lernen zu unterstützen sowie <strong>für</strong> das selbstständige<br />

Finden, Beschaffen, kritische Bewerten und kreative Verarbeiten von Informationen zu interessieren und<br />

langfristig zur Teilnahme am Wissensprozess zu motivieren.<br />

3. Grundsätze der Kooperationsvereinbarung<br />

Die Kooperationsbeziehungen beruhen auf den Prinzipien der vertrauensvollen Zusammenarbeit, der<br />

Freiwilligkeit, der Partizipation und der Bedarfsformulierung. Die jeweiligen spezifischen Aufgaben und<br />

Ziele der Partner sind dabei zu beachten. Die einzelnen Schritte in der Zusammenarbeit (Planung, Durchführung,<br />

Evaluierung) sind immer in Abstimmung mit den Zielen des Gesamtprojektes zu beachten.<br />

4. Voraussetzungen<br />

Für ein Gelingen des Projektes ist <strong>die</strong> Unterstützung durch den Träger, <strong>die</strong> Motivation des Teams <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bevorstehenden Aufgaben (auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnahme an Weiterbildungen) und <strong>die</strong> Schaffung von Rahmenbedingungen<br />

Vorraussetzung, Es sollen zwei Ansprechpersonen der Einrichtung <strong>für</strong> das Projekt benannt<br />

werden.<br />

Teilnehmen am Projekt können einzelne Kindertagesstätten und Horte, vertreten durch ihre Träger, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>ser Vereinbarung beitreten.<br />

Die Benennung erfolgt nach einer Auswahl durch <strong>die</strong> Koordinatoren des Projektzeitraums der ersten Implementierung<br />

und der Projektleitung, dem Felsenweg-Instituts.<br />

Das Projekt beginnt mit der Unterzeichnung der Kooperation und endet mit dem Projektabschluss am<br />

30.08.07 oder der Beendigung der Kooperation. Beim Ausscheiden aus der Kooperation bedarf es einer<br />

schriftlichen Bekanntgabe.<br />

5. Leistungen des Koordinators<br />

Der Träger (Name des Trägers) und der Koordinator des Projektes <strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit<br />

Kindertageseinrichtungen <strong>für</strong> den Modellstandort ... bemühen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten <strong>die</strong><br />

erprobten Vorgehensweisen der Modellphase des Projektes in den Einrichtungen umzusetzen.<br />

Grundsätzlich ist <strong>die</strong>s eine <strong>die</strong> MitarbeiterInnen unterstützende, begleitende und koordinierende Funktion.<br />

Diese gliedert sich in<br />

1. Aufbau von Kooperationsbeziehungen in der Einrichtung<br />

2. Projektpräsentationen innerhalb der Kindertageseinrichtung<br />

u Leiterinnengespräch - Vorstellung im Team<br />

u Vorstellung im Elternrat<br />

u Vorstellung im Elternabend<br />

Kooperationsvereinbarung 2<br />

3. Bedarfsermittlung<br />

u Ermittlung des Ist - Standes der Elternarbeit in der Kindertageseinrichtung<br />

4. Bedarfsauswertung<br />

u im Team<br />

u im Elternrat<br />

u Ergebnispräsentation <strong>für</strong> alle Eltern in den Gruppen oder als Aushang<br />

81


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

5. Maßnahmen aufgrund der Auswertung<br />

u Unterstützung des Teams in Richtung „Erziehungspartnerschaft“ -> Qualifizierungsmodule<br />

u Ideensammlung bis zur konkreten Organisation von familienbildenden Angeboten<br />

u Beratung bei der Gründung von Kooperationen und Netzwerken<br />

6. Initiieren erster familienbildender Maßnahmen in der Kindertageseinrichtung<br />

5. Leistungen der Einrichtung<br />

Die Mitarbeiter der Einrichtung arbeiten am Projekt mit und unterstützen <strong>die</strong> geplante Vorgehensweise.<br />

6. Folgende Erwartungen der Erzieherinnen verbinden sich mit der Teilnahme am Projekt<br />

1.) Chancen des Projekts <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einrichtung<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

2.) Chancen des Projekts <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

3.) Verantwortlichkeit der Erzieherinnen<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Kooperationsvereinbarung 3<br />

82


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

4.) Erwartungen an <strong>die</strong> Koordinatorin<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

5.) Skepsis<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Ort, Datum<br />

(Koordinatorin) Leiterin<br />

Träger der Einrichtung /Geschäftsführung<br />

Kooperationsvereinbarung 4<br />

83


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Bewertungsbogen Erzieherinnenstammtisch<br />

Fragebogen zur Bewertung des Stammtisches <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />

Einrichtung: Datum:<br />

Wurden Ihre Erwartungen an den Stammtisch erfüllt?<br />

nein nein naja ja ja, sehr<br />

überhaupt nicht<br />

Ist <strong>die</strong> Zeit effektiv genutzt worden?<br />

nein nein naja ja ja, sehr<br />

überhaupt nicht<br />

Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?<br />

nein nein naja ja ja, sehr<br />

überhaupt nicht<br />

Welche Fragen sind offen geblieben?<br />

____________________________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________________________________________________<br />

Herzlichen Dank und bis zum nächsten Mal!<br />

84


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Wahrnehmungsleitfaden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fremdanalyse der vorhandenen Elternarbeit<br />

Einrichtung: Datum:<br />

Haltungsebene<br />

1. Eltern und Erzieherinnen verstehen sich gegenseitig als Experten (Prinzip gleicher Augenhöhe), <strong>die</strong> verschiedene<br />

Kompetenzen und sich ergänzende Sichtweisen einbringen hinsichtlich des gemeinsamen Anliegens zur bestmöglichen<br />

Förderung und zum Wohl des Kindes. Partnerschaftliche Grundhaltungen sind erkennbar. Die Erzieherinnen<br />

kennen <strong>die</strong> Lebenssituation ihrer Eltern.<br />

Das zeigt sich in/durch:<br />

Handlungsebene<br />

2. Es werden gegenseitig Informationen durch verschiedene Kommunikationsformen ausgetauscht.<br />

Das zeigt sich in/durch:<br />

3. Eltern werden am Kita-Geschehen beteiligt. Sie können Ihre Wünsche einbringen, ihre Mitwirkung ist seitens der<br />

Erzieherinnen gewünscht.<br />

Das zeigt sich in/durch:<br />

4. Eltern werden in ihrer Erziehungskompetenz gefördert, formelle und informelle Lernprozesse der Eltern werden<br />

gefördert.<br />

Das zeigt sich in/durch:<br />

Konzeptuell-strukturelle Ebene<br />

Wahrnehmungsleitfaden<br />

5. Das Team hat klare inhaltliche Vorstellungen über fachliche Standards <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Eltern/<strong>Familie</strong>n.<br />

Das zeigt sich in/durch:<br />

6. Es gibt den Elternbedürfnissen angemessene Öffnungszeiten und verschiedenste familienpädagogische Angebote.<br />

85


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Kriterien zur Analyse von Elternarbeit<br />

Haltungsebene: Experten auf gleicher Augenhöhe<br />

Kriterien zur Analyse von Elternarbeit - Blatt 1<br />

Eltern und Erzieherinnen verstehen sich gegenseitig als Experten, <strong>die</strong> verschiedene Kompetenzen und sich<br />

ergänzende Sichtweisen einbringen hinsichtlich des gemeinsamen Anliegens zur bestmöglichen Förderung<br />

und zum Wohl des Kindes.<br />

- Die Eltern vertrauen den fachlichen Kompetenzen der Erzieherinnen, sind an ihrer Meinung interessiert.<br />

- Eltern wollen wissen, was in der Kita passiert und sich auch einbringen, sie sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kita engagiert.<br />

- Eltern fragen nach inhaltlichen Anregungen zur Erziehung und Bildung ihrer Kinder.<br />

- Die Erzieherinnen sehen in den Eltern Experten <strong>für</strong> Ihr Kind, sie gehen grundsätzlich davon aus, dass<br />

Eltern ein großes Interesse an ihrem Kind haben, sie sind an ihrer Meinung interessiert und wollen etwas<br />

gemeinsam tun. Erzieherinnen wissen, sie können auch von Eltern lernen (stärkenorientierter Blick).<br />

- Der Umgang miteinander ist offen und informationsbereit. Eine einladende Atmosphäre vermittelt<br />

Eltern das Gefühl willkommen zu sein.<br />

- Erzieherinnen äußern sich dem Kind gegenüber nur positiv über dessen <strong>Familie</strong>.<br />

Handlungsebene: Kommunikation, Beteiligung, Förderung<br />

- Es werden gegenseitig Informationen durch verschiedene Kommunikationsformen ausgetauscht.<br />

o Es gibt regelmäßig Elternabende und Einzelgespräche.<br />

o Es finden regelmäßige Gespräche zwischen der Erzieherin und den Eltern zum Wohlbefinden, zu Ent-<br />

wicklungsschritte und Lernprozessen des Kindes statt (Einsatz von kindbezogener Dokumentation).<br />

o Es findet ein regelmäßiger Austausch zu Erziehungs- und Bildungszielen und zur pädagogischen<br />

Arbeit der Kita und Aktivitäten zu Hause statt. Versuch der Abstimmung und Annäherung<br />

o Wichtige Informationen zum Tagesgeschehen werden bei Tür- und Angelgesprächen beim Bringen<br />

und Abholen des Kindes ausgetauscht. Es gibt kleine Aushänge, Gruppen-Tagebücher oder kleine<br />

Handzettel, <strong>die</strong> das Tagesgeschehen vermitteln.<br />

o Es gibt einen intensiven Kontakt mit den Eltern in Problemfällen, es gibt ein funktionierendes<br />

Konfliktmanagement bei Elternbeschwerden und vereinbarte Verfahren, um Meinungsverschieden-<br />

heiten zu besprechen.<br />

o Die Kita ist im Sozialraum vernetzt. Erzieherinnen wissen, welche <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n wichtige Beratungs-<br />

und Anlaufstellen es gibt und kennen Mitarbeiter persönlich.<br />

o Erzieherinnen gehen aktiv und ermutigend auf <strong>die</strong> Eltern zu und eröffnen Möglichkeiten <strong>für</strong><br />

gemeinsames Handeln.<br />

o Die Erzieherin kennt <strong>die</strong> Lebenssituation der <strong>Familie</strong>n, Alltagsleben der Kinder in der <strong>Familie</strong>,<br />

Sprachpraxis, Alltagstheorien der Eltern über Lernen, Vorstellung von vorschulischer Bildung etc.<br />

o Wenn gewünscht, stellen Erzieherinnen Eltern Informationen zu weiterführenden Hilfen zur<br />

Verfügung und sind vermittelnd tätig.<br />

o Eltern erhalten schriftliches Infomaterial zum Konzept.<br />

o Eltern werden regelmäßig aktiv über <strong>die</strong> Arbeit der Kita informiert, Eltern nicht deutschsprachiger<br />

Herkunft erhalten Infos in ihrer Landessprache.<br />

o Eltern haben <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Gestaltung von Lernprozessen bei ihren Kindern in der Kita zu<br />

beobachten.<br />

- Eltern werden am Kita-Geschehen beteiligt.<br />

o Es gibt eine regelmäßige Bedarfsanalyse bei Eltern (Wünsche, Erwartungen...).<br />

o Es gibt ein hohes Maß an Elternbeteiligung in der laufenden Arbeit und zu bestimmten Aktionen.<br />

o Eine formalisierte Elternmitwirkung wird durch gewählte Elternvertreter/-innen bzw. Elternrat<br />

gewährleistet. Es gibt eine regelmäßige Beteiligung des Elternbeirats in wichtigen Fragen der Kita<br />

Arbeit.<br />

o Festlichkeiten, Projekte werden gemeinsam geplant und durchgeführt.<br />

86


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Kriterien zur Analyse von Elternarbeit - Blatt 2<br />

o Eltern haben verschiedene Möglichkeiten, Wünsche und Anliegen zu äußern, es gibt ein Rück-<br />

meldeverfahren.<br />

o Eltern werden bei der Angebotsentwicklung beteiligt (z.B. Eltern-Kind-Treffen, Gestaltung eines<br />

pädagogischen Programms am Nachmittag)<br />

o Eltern haben <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>die</strong> Gruppe zu besuchen, um den Alltag kennen zu lernen oder bei<br />

Ausflügen dabei zu sein.<br />

o Eltern werden an der Reflexion der pädagogischen Arbeit beteiligt.<br />

o Erzieherinnen wünschen, ermöglichen und unterstützen Elternbeteilung.<br />

- Eltern werden in ihrer Erziehungskompetenz gefördert und in ihrem Selbsthilfepotential gestärkt.<br />

o Es finden verschiedene (klassische Bildungs-) Angebote statt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Erziehungskompetenz der<br />

Eltern stärken (integrierte Angebote im Elternabend oder auch Kurse/Vorträge). Externe Experten<br />

werden einbezogen.<br />

o Es gibt offene Angebote <strong>für</strong> Eltern, <strong>die</strong> informelle Lernprozesse fördern (Elterncafes, Sitzecke,<br />

Treffs...). Die selbst organisierte Begegnung von Eltern wird seitens der Erzieherinnen ermöglicht<br />

und unterstützt.<br />

o Erzieherinnen fördern informelle Lernprozesse durch Raumgestaltung und Material, z.B. durch<br />

Auslegung von Artikeln.<br />

o Eltern nehmen Angebote an.<br />

o Die Angebote werden als gute, hilfreiche Erfahrungen bezeichnet. Den Angeboten wird Wirkung<br />

zugesprochen.<br />

o Eltern haben nach Absprache <strong>die</strong> Möglichkeit, zu hospitieren, um zu beobachten, wie sich ihr Kind<br />

in der Gruppe verhält, und um <strong>die</strong> Erzieherinnen in ihrem Umgang mit den Kindern zu sehen und<br />

davon zu lernen.<br />

Konzeptionell-strukturelle Ebene<br />

- Erziehungs- und Bildungspartnerschaft ist grundlegend in der Konzeption verankert, das Team hat klare<br />

inhaltliche Vorstellungen über fachliche Standards <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit Eltern/<strong>Familie</strong>n.<br />

o Es gibt bedarfsgerechte und zielgruppenspezifische Angebote <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n, z.B. Krabbelgruppen,<br />

Kaffeetisch, Elternabende, Angebote <strong>für</strong> Väter...<br />

o Es gibt Möglichkeiten zur kontinuierlichen Reflexion der eigenen Arbeit.<br />

o Es gibt eine klar geregelte, mit den Eltern abgestimmte Eingewöhnungszeit und eine regelmäßige<br />

Rücksprache zur Gewohnheiten der Kinder.<br />

o Es gibt klare konzeptionell verankerte Vorstellungen zur Kooperation mit weiterführenden Hilfen.<br />

o Die Kita versteht sich als Treffpunkt und Kommunikationsort <strong>für</strong> Eltern.<br />

o Die Kita versteht sich als Lernort und Erfahrungsraum <strong>für</strong> Kinder und Eltern/<strong>Familie</strong>n.<br />

o Die Kita unterstützt <strong>die</strong> Bildung von familiären Netzwerken zur gegenseitigen Hilfeleistung.<br />

o Die Kita ist eingebunden in sozialräumliche und sozialraumübergreifende Strukturen und Netze, sie<br />

versteht sich als Knotenpunkt eines sozialräumlichen Netzwerks.<br />

o Die Kita bietet Serviceleistungen zur Entlastung des <strong>Familie</strong>nalltags an, z.B. Babysitterservice, Oma-<br />

Opa-Service o.ä.<br />

o Kooperationen mit der <strong>Familie</strong>nbildung, weiterführenden Hilfen etc. finden statt. Mitarbeiter<br />

kennen sich persönlich, es gibt gemeinsame Veranstaltungen und Projekte.<br />

o Erzieherinnen verfügen über <strong>die</strong> notwendigen Kompetenzen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit Eltern.<br />

- Der Träger betrachtet Elternarbeit <strong>für</strong> einen wichtigen und unerlässlichen Bestandteil der Arbeit und sorgt<br />

<strong>für</strong> geeignete strukturelle Rahmenbedingungen <strong>für</strong> eine gelungene Zusammenarbeit (personell, materiell):<br />

o Erzieherinnen haben Zeit da<strong>für</strong>,<br />

o Es gibt erwachsenengerechte Sitzmöglichkeiten,<br />

o Qualifizierung des Personals in Fragen der Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

87


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Bitte kreuzen Sie <strong>die</strong> folgenden <strong>für</strong> Sie zutreffenden Punkte an.<br />

Elternfragebogen - Blatt 1<br />

88


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Elternfragebogen - Blatt 2<br />

89


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Elternfragebogen - Blatt 3<br />

90


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Elternfragebogen - Blatt 4<br />

91


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Handlungsplan<br />

Einrichtung: _____________________________________________________________ Koordinator/-in: ________________________________________________<br />

Datum der Vereinbarung: _______________________________________________<br />

Was gibt’s zu sagen?<br />

Bemerkungen<br />

Wann?<br />

Datum/Dauer<br />

Wer?<br />

Verantwortung<br />

Warum?<br />

Zielsetzung<br />

Nr. Was?<br />

Art der Veranstaltung und Thema<br />

Handlungsplan<br />

92


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Formen der Elternarbeit nach Textor<br />

Kategorie Formen der Elternarbeit<br />

Angebote vor Aufnahme des Kindes<br />

Angebote unter Beteiligung von Eltern und Erzieherinnen<br />

Formen der Elternarbeit nach Textor . Blatt 1<br />

• Erster Kontakt zu den Eltern<br />

• Anmeldegespräch<br />

• Vorbesuche in der Gruppe<br />

• Regelmäßige Besuchsnachmittage<br />

• Einführungselternabend<br />

• Elterncafe zu Beginn des Kindergartenjahres<br />

• Hausbesuche oder Telefonanrufe vor Beginn des Kindergartenjahres<br />

• Elternabende<br />

• Gruppenelternabende<br />

• Elterngruppen (mit/ohne Kindergartenbetreuung)<br />

• Themenspezifische Gesprächskreise<br />

• Treffpunkt <strong>für</strong> Alleinerziehende<br />

• Vätergruppen<br />

• Treffpunkt <strong>für</strong> Spätaussiedler/Ausländer<br />

• Gartenarbeit<br />

• Kochen <strong>für</strong> Kinder<br />

• Spielplatzgestaltung<br />

• Renovieren und Reparieren<br />

• Büroarbeit, Buchhaltung<br />

• Elternbefragung<br />

Angebote unter Beteiligung von <strong>Familie</strong>n und Erzieherinnen<br />

Eltern als Miterzieher<br />

• Feste und Feiern<br />

• Basare, Märkte, Verkauf von Second-Hand-Kleidung<br />

• Freizeitangebote <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>n (z. B. Wanderungen, Ausflüge)<br />

• Bastelnachmittage<br />

• Spielnachmittage<br />

• Kurse (z. B. Töpfern)<br />

• <strong>Familie</strong>ngottes<strong>die</strong>nste<br />

• Vater-Kind-Gruppen/-angebote<br />

• <strong>Familie</strong>nfreizeiten<br />

• Mitwirkung von Eltern bei Gruppenaktivitäten<br />

• Beschäftigung und Spielen<br />

• Begleitung der Gruppe bei Außenkontakten<br />

• Einbeziehung in <strong>die</strong> Entwicklung von Jahres- und Rahmenplänen<br />

• Die Planung von Veranstaltungen und besonderen Aktivitäten<br />

• Die Gestaltung von Spielecken usw.<br />

• Kindergartenprojekte unter Einbeziehung der Eltern<br />

(z. B. Besuche am Arbeitsplatz, Vorführung besonderer Fertigkeiten)<br />

• Kurse <strong>für</strong> Kinder oder Teilgruppen<br />

(z. B. Sprachunterricht, Schwimmkurs, Töpferkurs)<br />

• Einspringen von Eltern bei Abwesenheit von Fachkräften<br />

(z. B. wegen Krankheit, Fortbildung)<br />

93


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Kategorie Formen der Elternarbeit<br />

Angebote nur <strong>für</strong> Eltern<br />

Einzelkontakte<br />

Informative Angebote<br />

Elternvertretung<br />

Kommunalpolitisches Engagement<br />

Formen der Elternarbeit nach Textor . Blatt 2<br />

• Elternstammtisch<br />

• Elternsitzecke (auch im Garten)<br />

• Elterncafe<br />

• Treffpunktmöglichkeiten am Abend oder am Wochenende<br />

• Elterngruppe/-arbeitskreis<br />

(allgemein, themen-/ aktivitätenorientiert, Hobbygruppe)<br />

• Väter-/Müttergruppen<br />

• Angebote von Eltern <strong>für</strong> Eltern<br />

• Elternselbsthilfe (z.B. wechselseitige Kinderbetreuung)<br />

• Tür- und Angelgespräche<br />

• Termingespräche<br />

• Telefonkontakte (regelmäßig oder nur bei Bedarf)<br />

• Mitgabe/Übersendung von Notizen über besondere Ereignisse<br />

• Tagebücher <strong>für</strong> jedes einzelne Kind<br />

• Beratungsgespräche<br />

(mit Mutter, Eltern, <strong>Familie</strong>, unter Einbeziehung von Dritten)<br />

• Vermittlung von Hilfsangeboten<br />

• Hospitationen<br />

• Hausbesuche<br />

• Schriftliche Konzeption des Kindergartens<br />

• Elternbriefe/-zeitschrift<br />

• Schwarzes Brett<br />

• Rahmenplanaushang<br />

• Tagesberichte<br />

• Fotowand<br />

• Buch- und Spielausstellung<br />

• Ausleihmöglichkeit (Spiele, Bücher, Artikel, Musikkassetten)<br />

• Beratungsführer <strong>für</strong> Eltern<br />

• Auslegen von Informationsbroschüren<br />

• Einbeziehung in <strong>die</strong> Konzeptionsentwicklung<br />

• Besprechung der Ziele und Methoden der Kindergartenarbeit<br />

• Einbindung in <strong>die</strong> Organisation und Verwaltungsaufgaben<br />

• Gemeinsames Erstellen der Jahres- und Rahmenpläne<br />

• Einbeziehung in <strong>die</strong> Planung, Vorbereitung und Gestaltung<br />

besonderer Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

• Eltern als Fürsprecher des Kindergartens<br />

• Eltern als Interessenvertreter <strong>für</strong> Kinder<br />

• Zusammenarbeit mit Elternvereinigungen, Initiativgruppen,<br />

Verbände und Einrichtungen der <strong>Familie</strong>nselbsthilfe<br />

94


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Veranstaltungen in den kooperierenden Kindertageseinrichtungen<br />

Übersichtstabelle<br />

Standort: ___________________________________________________________ Koordinator/-in: ________________________________________________________<br />

Datum (Listenführung ab): ________________________________________<br />

Nr. Kita Datum Art der Veranstaltung/Leitung Teilnehmerzahl Bemerkung<br />

6 <strong>Familie</strong>n sehr gute Rückmeldungen,<br />

Wiederholung angestrebt<br />

Eltern- Kind- Nachmittag:<br />

Fuß-Reflexzonen Massage<br />

Kita „Sonnenschein“, Meißen 05.04.06<br />

Leitung: Mutter (S. Friedrich)<br />

Übersicht: Veranstaltungen in den Kitas<br />

95


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 1<br />

Folie 1<br />

Folie 2<br />

96


97<br />

Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 2<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Folie 3<br />

Folie 4


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 3<br />

Folie 5<br />

Folie 6<br />

98


99<br />

Projektvorstellung Power Point - Beispielfolien 4<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Folie 7<br />

Folie 8


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Anregung: Flyer Projektvorstellung <strong>für</strong> Eltern 1<br />

100


101 Anregung: Flyer Projektvorstellung <strong>für</strong> Eltern 2<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong>


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Anregung: Flyer Projektvorstellung <strong>für</strong> Eltern 3<br />

102


103<br />

Ihre Anmeldung <strong>für</strong> den 2. Erzieherinnen-<br />

Stammtisch erbitte ich bis zum 09.10.06<br />

telefonisch unter 03528/443570.<br />

Ich freue mich auf Ihr Kommen verbunden<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Doreen Hempel<br />

Projekt <strong>Familie</strong>nbildung<br />

AWO Regionalverband Radeberger Land e.V.<br />

Dr. Wilhelm-Külz-Str.6<br />

01454 Radeberg<br />

03528/443570<br />

doreen.hempel@gmx.de<br />

Liebe Erzieherinnen,<br />

im Rahmen des Modellprojektes „<strong>Familie</strong>nbildung in<br />

Kooperation mit Kindertageseinrichtungen“ möchte<br />

ich Sie zu einem 2. Stammtisch <strong>für</strong> Erzieherinnen<br />

recht herzlich einladen.<br />

Wann? 11. Oktober 2006,<br />

17.00 -19.00 Uhr<br />

Wo? Großerkmannsdorfer Kinderland e.V.<br />

Hauptstraße 2a<br />

01454 Radeberg OT Großerkmannsdorf<br />

Thema: „Elternarbeit“<br />

Anregung: Einladung Erzieherinnenstammtisch<br />

Gast: Herr Refle<br />

Felsenweg-Institut Dresden<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Einladung<br />

zum<br />

Stammtisch<br />

<strong>für</strong><br />

Erzieherinnen<br />

Foto / Comic o. ä.<br />

Da das Projekt mit mehreren Kitas in der Region<br />

Radeberg zusammen arbeitet und jeder auch mal<br />

in den Genuss des Heimvorteils gelangen soll, wird<br />

jeder Stammtisch in einer anderen Kita des<br />

Projektes durchgeführt.<br />

Somit besteht auch <strong>für</strong> Sie <strong>die</strong> Chance, andere<br />

Kindertageseinrichtungen kennen zu lernen, mit<br />

anderen Erzieherinnen in Erfahrungsaustausch zu<br />

treten und einfach mal „den Ort zu wechseln“.<br />

Projekt – News<br />

Das Projekt befindet sich in der zweiten Etappe und<br />

ist bestrebt, weitere Kitas als Projektpartner<br />

aufzunehmen. Aus <strong>die</strong>sem Grund werden <strong>die</strong><br />

nächsten Stammtische durch neue Teilnehmer<br />

bereichert.


104<br />

Anregung: Einladung Erzieherinnenstammtisch . Außenseite<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Projekt<br />

Termine: 1. / 2. Halbjahr 200<br />

„<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation<br />

mit Kindertageseinrichtungen“<br />

1. Veranstaltung, Thema:<br />

als Gast:<br />

Datum:<br />

Kita:<br />

Telefon:<br />

Straße:<br />

Modellstandort N.N.<br />

Ort:<br />

Projektkoordinatorin:<br />

Träger:<br />

2. Veranstaltung, Thema:<br />

Tel.:<br />

als Gast:<br />

Straße:<br />

Datum:<br />

Ort:<br />

Kita:<br />

E I N L A D U N G<br />

Telefon:<br />

E-Mail<br />

zum<br />

Straße:<br />

Stammtisch <strong>für</strong><br />

ErzieherInnen<br />

Ort:<br />

Logo des Trägers<br />

Neue Termine 200 , immer Dienstag:<br />

• 08.05.07<br />

• 05.06.07<br />

• 03.07.07<br />

• 09.01.07<br />

• 06.02.07<br />

• 06.03.07<br />

• 03.04.07


Bitte immer vorher anmelden:<br />

Telefon: 0351/8397326 oder<br />

E-Mail:<br />

Ort:<br />

Die halbjährliche Leiterinnenrunde mit dem<br />

Jugendamt Meißen und der Fachberatung ist im<br />

Dezember im <strong>Familie</strong>nzentrum.<br />

Straße:<br />

Die Teilnehmerzahl ist pro Stammtisch<br />

ist auf 20 Personen begrenzt.<br />

Tel.:<br />

Die Planung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stammtische 2007 läuft derzeit<br />

auf Hochtouren. Gern nehme ich Ihre thematischen<br />

Wünsche entgegen!<br />

Am Mittwoch, den 01.11.06 findet in Meißen im<br />

BZ des SMS eine Fachtagung „Besser miteinander<br />

- <strong>Familie</strong>nbildung vernetzt sich“ statt.<br />

- jeden ersten Dienstag im Monat<br />

- 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

- wechselnd in einer Kita des Modellprojektes<br />

- plus Gaumenfreuden<br />

Kita „Rudolfstr.“<br />

Ort:<br />

Straße:<br />

Informationen<br />

Wann und Wo?<br />

Tel.:<br />

Kita „Zwergenmühle“<br />

Neue Interessenten sind jederzeit willkommen!<br />

Ort:<br />

Straße:<br />

Tel.:<br />

Ort<br />

Kiga „Sonnenschein“<br />

Straße<br />

Ort:<br />

Tel.:<br />

Straße:<br />

Kita<br />

Tel.:<br />

Ort<br />

Straße<br />

Tel.:<br />

der Stammtisch <strong>für</strong> Erzieherinnen soll Ihnen im<br />

Rahmen des Modellprojektes eine Möglichkeit<br />

des Erfahrungs-austausches und der Weiterqualifizie-rungen<br />

zu pädagogischen Themen aus ihrer<br />

Kita-praxis bieten. Oftmals werden dazu verschiedene<br />

Referenten eingeladen.<br />

Kita „Kunterbunt“<br />

Ort:<br />

Straße:<br />

Kita<br />

Liebe Erzieherinnen,<br />

Tel.:<br />

Kinderhaus „Sonnenschein“<br />

Neue Projektpartner:<br />

Modellprojektpartner<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Anregung: Einladung Erzieherinnenstammtisch . Innenteil 105


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Anregung: Ablauf Stammtisch 1<br />

Erzieherinnenstammtisch – Ablauf<br />

27.02.2006 von 14.30 bis 16.30 Uhr<br />

Top 1: Begrüßung<br />

Top 2: Rundgang<br />

Pfannenkuchenessen!!!<br />

Protokoll? – wer schreibt?<br />

Top 3: Berichte aus den Kita’s – wie ist der aktuelle Stand?<br />

Top 4: Umgang mit der Auswertung der Fragebögen<br />

• Resonanz des Elternrates,<br />

• Resonanz der Eltern,<br />

• Resonanz des Erzieherteams,<br />

• Wo gibt es Gemeinsamkeiten?<br />

Top 5: Erste Umsetzungspläne<br />

• Wie wird vorgegangen?<br />

• Wo gibt es Unterstützungsbedarf?<br />

• Welche Schwierigkeiten treten auf oder be<strong>für</strong>chten Sie?<br />

• Tipps <strong>für</strong> <strong>die</strong> anderen?<br />

Top 6: Möglichkeiten zur Umsetzung eines Sportangebotes:<br />

• um einen Versicherungsschutz zu gewährleisten, ist <strong>die</strong><br />

Anbindung an einen<br />

Sportverein sinnvoll<br />

• Eltern gewinnen, <strong>die</strong> an einer Ausbildung zum Übungsleiter<br />

teilnehmen und dann selbst Übungsleiter in der Kita werden<br />

Frau S. vom Netzwerk Bewegungsförderung;<br />

Arbeitsgruppe Kindertagesstätten wird zu einer Sportgruppe <strong>für</strong><br />

Erzieherinnen einladen – Terminbekanntgabe!<br />

106


107<br />

Erzieherinnenstammtisch – Ablauf<br />

20.05.2006 von 14.30 bis 16.30 Uhr<br />

Top 1: Begrüßung<br />

Top 2: Rundgang<br />

Anregung: Ablauf Stammtisch 2<br />

Protokoll? – wer schreibt?<br />

Top 3: Berichte aus den Kita’s – wie ist der aktuelle Stand?<br />

Top 4: • Thematischer Input mit Gast<br />

• Gesprächsführung in der Kita,<br />

Schwerpunkt Entwicklungsgespräche<br />

• Vortrag mit Übungen und anschließender Diskussion<br />

Top 6: Ausblick: Was steht in der nächsten Zeit an?<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong>


<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Anregung: Aushang Elternabend<br />

Eingreifen oder nur beobachten?<br />

Wie streiten sich Kinder? - Was mache ich als Elternteil?<br />

Liebe Eltern,<br />

Streit kommt in den „besten <strong>Familie</strong>n“ vor und wird gar nicht gern gesehen.<br />

Wir erziehen unsere Kinder mit:<br />

„Hört auf zu streiten“ als dass wir zur Austragung des Konfliktes beitragen.<br />

Aber gut ausgehandelte Konflikte schweißen zusammen und vermitteln das<br />

Gefühl von Akzeptanz und Gleichberechtigung.<br />

Wie streiten sich Kinder und wie kann ich bestmöglich auf eine Konfliktlösung<br />

als Elternteil reagieren. Zu <strong>die</strong>sem Thema möchten wir Sie sehr gern<br />

zu einem<br />

Elternabend<br />

„Konfliktbewältigung bei Kindern“<br />

am Mittwoch den 15.03.2006, um 19.30 Uhr<br />

im Kinderhaus Raubaer Str. 6 einladen!<br />

Die <strong>Familie</strong>ntherapeutin Frau Büchner des „Bürgertreffs Meißen“ wird einige<br />

Informationen zu Konflikten unter Kindern vermitteln und möchte zu<br />

einer anschließenden Gesprächsrunde einladen.<br />

Wir freuen uns über Ihr Kommen.<br />

108


109<br />

Kreativ-Nachmittag <strong>für</strong> Eltern & Kinder<br />

Liebe Eltern,<br />

Anregung: Aushang Kreativ-Nachmittag 1<br />

haben Sie Lust mit ihrem Kind kreative Dinge zu gestalten? Haben Sie<br />

auch manchmal das Gefühl, dass eine intensive Beschäftigung mit dem<br />

Kind zu Hause durch zu viele Ablenkungen nur schwer möglich ist?<br />

Sie können sich gern hier im Kinderhaus einmal pro Woche (Do) zum<br />

Kreativnachmittag <strong>für</strong> Eltern und Kinder treffen.<br />

Ab Donnerstag, den<br />

19.01.2007<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

startet ein wöchentliches Angebot von 15.30 bis 16.30 Uhr,<br />

welches zum gemeinsamen Basteln, malen, und gestalten einlädt.<br />

Der Nachmittag wird von Frau Nestler zunächst bis Ende Mai durchgeführt<br />

(Fortsetzung möglich).<br />

Es wird um ein Kostenbeitrag von ...... EUR pro Nachmittag <strong>für</strong> das<br />

Material gebeten. Wer Interesse hat, bitte in der Teilnehmerliste eintragen.


Anregung: Aushang Kreativ-Nachmittag 2<br />

Teilnehmerliste<br />

Bitte tragen Sie sich ein, wenn Sie Interesse haben. Schnell sein lohnt sich!<br />

Es können leider nur bis 10 <strong>Familie</strong>n teilnehmen. Bitte eintragen!<br />

Name Telefonnummer Anzahl d. Kinder<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kitas -> <strong>Handbuch</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pädagogische</strong> <strong>Praxis</strong><br />

Weitere Interessenten:<br />

Viele Grüße und viel Spaß wünscht<br />

110


Literaturverzeichnis<br />

Bierschock, W. (2006): Kooperation und Vernetzung in<br />

der <strong>Familie</strong>nbildung – Anforderungen, Spannungen,<br />

Möglichkeiten. Vortrag auf der Fachtagung „<strong>Familie</strong>nbildung“<br />

in Meissen.<br />

Braun, Marlen/Knoll, Prof. Jörg (2003):<br />

Modellprojekt “<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit<br />

Kindertageseinrichtungen”. Wissenschaftliche Begleitforschung.<br />

Zwischenbericht. Eingangserhebung.<br />

Braun, Marlen/Knoll, Prof. Jörg (2004): Modellprojekt<br />

“<strong>Familie</strong>nbildung in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen”.<br />

Wissenschaftliche Begleitforschung.<br />

Abschlussbericht.<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, Senioren, Frauen und<br />

Jugend / Schriftenreihe Band 224 (2002): „Die bildungspolitische<br />

Bedeutung der <strong>Familie</strong> – Folgerungen aus der<br />

PISA – Stu<strong>die</strong>“. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.<br />

Deutscher Verein <strong>für</strong> öffentliche und private Fürsorge<br />

e. V. (2006): Niederschwelliger Zugang zu familienunterstützenden<br />

Angeboten in Kommunen:<br />

Handlungsempfehlung des Deutschen Vereins. Berlin.<br />

Deutscher Verein <strong>für</strong> öffentliche und private Fürsorge<br />

e. V. (2007): Bestandsaufnahme und Empfehlungen des<br />

Deutschen Vereins zur Weiterentwicklung der <strong>Familie</strong>nbildung.<br />

Berlin.<br />

Hess, Dr. Simone: Anstöße zu einer entwicklungsfördernden<br />

Beziehungsgestaltung durch Elterntraining.<br />

In: KiTa MO 4/2007<br />

Hurrellmann, K. (2002): „Einführung in <strong>die</strong> Sozialisationstheorie“.<br />

Weinheim, Basel: Beltz Verlag.<br />

Jugendministerkonferenz (2003): „Stellenwert der<br />

Eltern- und <strong>Familie</strong>nbildung – Stärkung der Erziehungskompetenzen<br />

der Eltern.“ Onlineressource:<br />

[Stand: 05.05.2007).<br />

Institut <strong>für</strong> Entwicklungsplanung und Strukturforschung<br />

– ies (Hrsg.)(2004): Erziehungspartnerschaft –<br />

Bildungspartnerschaft. Hannover: Netzwerk – Rundbrief.<br />

Levold, Tom (2003): „Parental competence between<br />

demand and overcharge“. In: Konferenzdokumentation<br />

zur Daphne-Kickoff-Konferenz am 11.2.03 in Wien,<br />

Eigenverlag, Wien, S. 8-12.<br />

PARITÄTISCHE Landesverband NRW e.V. (2004):<br />

Arbeitshilfe Kooperation. Erfolgreich zusammen arbeiten<br />

im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband. Wuppertal.<br />

PARITÄTISCHE Landesverband Sachsen e.V. (2007):<br />

Arbeitshilfe <strong>Familie</strong>nbildung im Netzwerk. Erfahrungen<br />

und Ergebnisse aus dem Projekt „<strong>Familie</strong>nbildung im<br />

Netzwerk – Aufbau, Weiterentwicklung und lokale<br />

Vernetzung gemeinwesenbezogener <strong>Familie</strong>nbildungsangebote“.<br />

Dresden.<br />

Pettinger, R. / Rollik, H. (2005): „<strong>Familie</strong>nbildung als<br />

Angebot der Jugendhilfe: Rechtliche Grundlagen –<br />

Familiale Problemlagen – Innovationen“. Online-<br />

ressource: <br />

[Stand: 08.05.2007]<br />

Rupp, M. (2003): Niederschwellige <strong>Familie</strong>nbildung – ifb<br />

Materialien 1/2003. Bamberg: Staatsinstitut <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>nforschung<br />

an der Universität Bamberg.<br />

Sächsisches Landesjugendamt: Empfehlung zur<br />

Allgemeinen Förderung der Erziehung in der <strong>Familie</strong><br />

Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> und Soziales,<br />

Landesjugendamt (2003): Modellprojekt „<strong>Familie</strong>n-<br />

bildung in Kooperation mit Kindertagseinrichtungen“.<br />

Zwischenbericht. Dresden 2003<br />

Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Familie</strong> und Soziales,<br />

Landesjugendamt (2004): Modellprojekt „<strong>Familie</strong>n-<br />

bildung in Kooperation mit Kindertagseinrichtungen“.<br />

Abschlussbericht. Dresden 2004<br />

Sächsische Staatskanzlei (2006): Gesetz über Kinder-<br />

tageseinrichtungen – SächsKitaG. Onlineressource:<br />

< http://www.kita-bildungsserver.de/38.0.html><br />

[Stand: 09.05.2007]<br />

Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales (2006):<br />

Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden <strong>für</strong> pädagogische<br />

Fachkräfte in Kindergrippen und Kindergärten.<br />

Onlineressource: [Stand: 10.05.2007]<br />

Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Soziales (2007):<br />

Konzept der Sächsischen Staatsregierung zur <strong>Familie</strong>nbildung.<br />

Kabinettsfassung. Onlineressource: [Stand:12.07.2007].<br />

Schneewind, Klaus A. (2005): „<strong>Familie</strong>npsychologie“.<br />

Stuttgart: W. Kohlhammer Verlag.<br />

Textor, M.R. (2001): „<strong>Familie</strong>nbildung als Aufgabe der<br />

Jugendhilfe“ in: SGB VIII - Online-<strong>Handbuch</strong>.<br />

[Stand:10.05.2007]<br />

Textor, M. R. / Blank, B. (2004): Elternmitarbeit:<br />

Auf dem Weg zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.<br />

München: Bayrisches Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung, <strong>Familie</strong> und Frauen.<br />

Textor, M.R. (2006): Erziehungs- und Bildungspartnerschaft<br />

mit Eltern. Gemeinsam Verantwortung übernehmen.<br />

Freiberg: Verlag Herder<br />

Wissenschaftlicher Beirat <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>nfragen (2005):<br />

„Familiale Erziehungskompetenzen – Beziehungsklima<br />

und Erziehungsleistungen in der <strong>Familie</strong> als Problem<br />

und Aufgabe“. Grundlagentexte der Psychologie.<br />

Weinheim, München: Juventa Verlag.<br />

Literaturverzeichnis

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