01/11 PDF Download - Touratech
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Die untergehende Sonne blendet in den Rückspiegel. Vor aus<br />
hebt sich ein pyramidenförmiger Berg aus der Wüsten ebene.<br />
Auf seiner Spitze, matt angeleuchtet von der siechenden Sonne,<br />
thront eine Festung. Das muss Palmyra sein. Im fahlen Licht<br />
der Dämmerung rolle ich mit der HP2 in die antike Stadt unterhalb<br />
der Festung ein. Oder besser gesagt, ich fahre mitten<br />
hindurch. Säulenbestandene Kolonnaden, jahrtausende altes<br />
Pflaster, archaische Torbögen aus massivem Stein, Trümmer einer<br />
riesigen Stadt. Und die Straße, auf der ich gekommen bin,<br />
führt mitten hindurch. So als ob eine Landstraße mitten durch<br />
Pompeji oder das Römermuseum in Xanten ginge. Eine Stimme<br />
ruft: »This is the kingdom of Zenobia!«<br />
Gerade habe ich den Seitenständer ausgeklappt, da höre<br />
ich den Satz zum zweiten Mal. Diesmal näher: »This ist the<br />
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kingdom of Zenobia!« Ein vielleicht<br />
16-jähriger Junge steht hinter mir<br />
und schaut mich erwartungsvoll an.<br />
In seiner Hand hält er einen Zügel,<br />
dessen anderes Ende an einem ausgewachsenen<br />
Kamel hängt. Rashid<br />
führt tagsüber die wenigen Touristen<br />
durch Palmyra. Seinen Feierabend<br />
hatte er schon eingeläutet, aber mit<br />
dem nahenden Motorrad stieg die<br />
Hoffnung auf ein kleines Zubrot. Da<br />
Rashid mit mir eindeutig Überstunden<br />
macht, habe ich nichts gegen<br />
einen kleinen Obolus einzuwenden.<br />
Linke Seite: Adventure Bike<br />
auf syrisch, Kreuzfahrerburg<br />
Marmure Kalesi am<br />
Cap Anamur sowie Seifenhändler<br />
in Aleppo.<br />
Unten: in der Altstadt von<br />
Damaskus.<br />
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