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TOP-THEMA I DMG Groep<br />
WIR WOLLEN DIE<br />
LEADER IM EINZEL-<br />
HANDEL SEIN –<br />
AUCH IM INTERNET.<br />
unter der Bedingung, dass das<br />
Abnehmer-Verhältnis 50 Prozent<br />
DMG und 50 Prozent andere,<br />
internationale Kunden erhalten<br />
bleibt. Vorteil sei, dass Pronorm,<br />
im Gegensatz zu vielen deutschen<br />
Küchenherstellern, klein<br />
und nicht überall zu finden ist.<br />
So hat Pronorm eine Daseinsberechtigung<br />
als exklusiver Nischenanbieter<br />
– mit entsprechenden<br />
Chancen auf Umsatz und<br />
Marge.<br />
Die Zahl der Küchenhäuser<br />
unter dem Dach von Culinoma<br />
soll von derzeit 86 auf 220 bis<br />
250 Geschäfte in etwa verdreifacht<br />
werden.<br />
AUTONOMIE & SYNERGIE<br />
Im Heimatland stellt das permanente<br />
Wachstum für Mandemakers<br />
ebenfalls eine immer<br />
größere Herausforderung dar. Als<br />
Marktleader macht die Gruppe<br />
sich mittlerweile in manchen<br />
Wohnboulevards quasi selbst<br />
Konkurrenz. Aber auch dies hat<br />
System. Dazu erklärt Ben Mandemakers:<br />
„Alle Firmen handeln<br />
autonom, unter der Leitung ihres<br />
kaufmännischen Geschäftsfüh-<br />
22 möbel kultur 5/2010<br />
rers, der am Unternehmen beteiligt<br />
ist. Sie stehen zueinander im<br />
Wettbewerb, kämpfen um Umsatz<br />
und Marktanteile.“<br />
Gleichzeitig proftieren alle<br />
Töchter der Gruppe von Synergie-<br />
Effekten im Bereich des Einkaufs<br />
und der Logistik. Für letzteren ist<br />
„der Küchenmann“ zuständig: ein<br />
eigenes Tochterunternehmen, das<br />
liefert und montiert. Regional organisiert,<br />
bedienen sie alle Schienen<br />
vom billigen „Svea“ bis zum<br />
exklusiven „Barletti“. Das ist kosteneffizient<br />
und garantiert eine<br />
optimale Qualität und folglich zufriedene<br />
Kunden. In derselben Art<br />
und Weise gibt es den „Bädermann“<br />
und den „Möbelmann“.<br />
Beim Einkauf heißt das Ziel<br />
Lieferantenkonzentration. „Das ist<br />
unsere Stärke“, betont Mandemakers.<br />
Ein Beispiel: Die anfangs<br />
120 Badlieferanten wurden reduziert<br />
auf 40 Partner. Konzeptentwicklung<br />
und Vermarktung<br />
werden jeweils zentral vom<br />
Hauptsitz Waalwijk gesteuert. Nur<br />
so lassen sich die verschiedenen<br />
Geschäftstypen und -profile exakt<br />
aufeinander abstimmen.<br />
Was bei den Küchenhäusern<br />
so gut funktioniert hat, soll künftig<br />
auch bei den Einrichtungshäusern<br />
realisiert werden. Auch<br />
hier kann es Mandemakers nicht<br />
schnell genug gehen: „Wir müssen<br />
Abwicklungsprozesse verbessern<br />
und eine Lieferantenkon-<br />
zentration durchführen, Exklusivitäten<br />
entwickeln. Obwohl wir<br />
derzeit noch analysieren, wie die<br />
Sparte Wohnmöbel eigentlich<br />
tickt, heißt es auch hier, schnell<br />
aktiv und besser zu werden.“ So<br />
macht es wenig Sinn, wenn sich<br />
Möbelhäuser zu sehr gleichen.<br />
Deshalb wurden kürzlich die<br />
beiden Designschienen „Stoutenbeek“<br />
und „Riant“ zu „Riant-<br />
Stoutenbeek“ mit der neuen Exklusivmarke<br />
„Quadra“ vereinigt.<br />
Die Flächendichte im Möbelhandel<br />
ist auch in den Niederlanden<br />
ein Riesenproblem. Daher<br />
erwartet Mandemakers, dass der<br />
Markt mit dem zunehmenden<br />
Wettbewerb in den nächsten fünf<br />
Jahren um 15 bis 20 Prozent<br />
schrumpft. Innerhalb von zwei<br />
Jahren schon werde es wohl auch<br />
150 bis 200 weniger Küchengeschäfte<br />
geben.<br />
Keine Frage, dass sich Mandemakers<br />
überall die größten Stücke<br />
vom Kuchen sichern will. Auch<br />
im Möbelhandel. Auf 500 Mio.<br />
Euro Umsatz zielt DMG Meubelen<br />
in den kommenden fünf bis<br />
sechs Jahren ab, um zu den Top-<br />
Playern zu gehören. „Deswegen<br />
investieren wir momentan viel in<br />
die Entwicklung und Expansion<br />
unserer Möbelkonzepte und werden<br />
bestimmt auch Firmen übernehmen“,<br />
ergänzt Mandemakers.<br />
DER NÄCHSTE STEP:<br />
EXPANSION ONLINE<br />
Ein Thema, das in Zukunft sicher<br />
weitere Kreise ziehen wird, ist<br />
der E-Commerce. Momentan hat<br />
DMG für Küchen und Bad schon<br />
drei Webshops installiert, kombiniert<br />
mit stationären Geschäften.<br />
Für Mandemakers ist dies eine<br />
Multichannel-Strategie mit Chancen,<br />
aber auch Grenzen: „Das<br />
Internet wird immer wichtiger für<br />
den Verkauf. Aber Geschäfte<br />
werden nie von der Bildfläche<br />
verschwinden, denn 80 Prozent<br />
der Leute wollen die Produkte<br />
sehen, berühren, ausprobieren.“<br />
Während andere in der O<strong>nl</strong>ine-<br />
Vermarktung eher noch mehr<br />
Preiswettbewerb befüchten, ist<br />
Mandemakers zugleich überzeugt:<br />
„Ein Webshop bietet Transparenz<br />
und verhindert die unsäglichen<br />
Rabattgespräche.“<br />
Auch wenn das Preisargument<br />
sehr wohl im Wettbewerb eine<br />
große Rolle spielt: Mit dem neuesten<br />
Webshop de Apparatenkam-<br />
pioen werden beispielsweise die<br />
niedrigsten Internetpreise garantiert<br />
– sie liegen aber auf dem<br />
gleichen Niveau wie in den Geschäften.<br />
Ebenso wird in beiden<br />
Fällen eine Lieferzeit von maximal<br />
48 Stunden inklusive Montage<br />
zugesagt. Die Einheitlichkeit<br />
von Preisgestaltung und Service<br />
soll bewirken, dass Kunden, die<br />
heute ein Gerät beim Apparatenkampioen<br />
kaufen, aus guter Erfahrung<br />
in Zukunft auch eine<br />
ganze Küche bei DMG kaufen.<br />
In der Division DMG Meubelen<br />
verkauft auch Morres schon<br />
o<strong>nl</strong>ine, weitere Webshops sollen<br />
folgen. Denn: „Wir wollen die<br />
Leader im Einzelhandel sein,<br />
auch im Internet.“ Bleibt die<br />
Frage, wohin die Expansionslust<br />
in Zukunft noch führt, ob nach<br />
den Küchen, Badezimmern und<br />
Wohnmöbeln noch andere Branchen<br />
zum Mandemakers-Imperium<br />
hinzukommen? Auch dazu<br />
lächelt Ben Mandemakers geheimnisvoll<br />
und meint: „Wir vertrauen<br />
auf unseren strategischen<br />
Weitblick. Wir sind ein Familienunternehmen,<br />
investieren in unsere<br />
Leute, Geschäfte, Ideen. Und<br />
was heute top ist, kann morgen<br />
noch besser werden.“<br />
frances van der Steen<br />
(Co-Autorin: Heike Lorenz)<br />
FACTS<br />
& Figures<br />
■ Karrierestart Ben Mandemakers:<br />
1978 mit Mandemakers Keukens in<br />
Kaatsheuvel<br />
■ Headquarter: Waalwijk bei<br />
‘s-Hertogenbosch<br />
■ Umsatz De Mandemakers Groep<br />
(DMG): 1,3 Mrd. Euro<br />
■ Geschäfte: etwa 400 Küchen-,<br />
Bad- und Möbelhäuser<br />
■ Mitarbeiter: 5.000 im Handel,<br />
850 in der Logistik<br />
■ DMG in Deutschland: Culinoma<br />
– Plana (seit Februar 2007)<br />
– Marquardt (seit Juli 2007)<br />
– Asmo (seit Oktober 2007)<br />
– Vesta (Mai 2008)<br />
– Küchenpohl (August 2008)<br />
Gesamtumsatz (Mai 2008):<br />
220 Mio. Euro bei 86 Häusern<br />
www.dmg.eu