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Natuzzi: Benelux als Vorbild für andere Länder
Das Ansehen der
Marke optimieren
Ende September hat Natuzzi seine Geschäftspläne für Europa vorgestellt.
Sie sehen unter anderem vor, die Vermarktungsstrategie auf Konzepten aufzubauen,
die sich in einigen europäischen Ländern bereits als erfolgreich erwiesen,
nämlich Natuzzi-Studios oder von Händler betriebene Stores. Außerdem
soll die Marke „Italsofa” im jungen Lifestyle-Bereich etabliert werden.
Jan Mentens (o.) wurde im
August zumVorsitzenden für
die Bereiche Nord- und
Mitteleuropa befördert. Er
will das Erfolgskonzept aus
den Beneluxstaaten auch auf
andere Länder übertragen.
66 möbel kultur 11/2008
F ür
die Märkte in Nord- und
Mitteleuropa ist der Belgier
Jan Mentens (41) verantwortlich.
Er wurde Anfang August
zum Vorsitzenden für diese
Regionen befördert. Seine Herausforderung
sieht er darin, die
Erfolgsgeschichte Natuzzis aus
den Benelux-Staaten auf andere
Länder zu übertragen. Als er
2003 als Country-Manager Benelux
antrat, gab es in seinem Verantwortungsgebiet
rund 300 Natuzzi-Verkaufsstellen.
Fünf Jahre
später sieht das ganz anders aus:
Nun werden die Möbel in 60 Natuzzi-Marken-Studios
und Stores
vertrieben. Trotz des Rückgangs
der Verkaufsstellen stieg der Umsatz
um 44 Prozent, was nicht zuletzt
auf die Qualität der Handelspartner
zurückzuführen ist.
Belgien wurde damals als Test-
Markt angesehen. Mittlerweile ist
der italienische Polstermöbelhersteller
dort zum Marktführer
avanciert. Den Grund für seinen
Das in den Medien inszenierte
Image der
Marke Natuzzi und die
Realität in den Möbelhäusern
sollen künftig
auf allen Ebenen der
Vermarktung harmonieren.
Um das Ziel zu
erreichen, wurde ein
entsprechendes Konzept
ausgearbeitet.
Erfolg sieht Natuzzi zum einen
darin, dass in Belgien 27 Studios
errichtet wurden, deren Größe
sich von einst 350 qm auf mittlerweile
700 bis 900 qm mehr
als verdoppelt hat. Zum anderen
konnten Natuzzi-Kunden für
die Marke „Italsofa“ gewonnen
werden.
Um auch die Märkte in Nordund
Mitteleuropa zu erobern, will
Natuzzi das Profil der Marke optimieren,
erklärt Mentens. Dafür
soll zunächst geprüft werden, ob
das in der Werbung inszenierte
Image mit der Realität in den Geschäften
übereinstimmt und die
Möbelhäuser die Zielgruppe des
Unternehmens überhaupt erreichen.
Anschließend sollen passende
Partner ausgewählt werden.
Sie müssen die Kollektionen
auf einer Ausstellungsfläche von
mindestens 200 qm attraktiv präsentieren
können, damit der Endverbraucher
den Lifestyle, den
Natuzzi vermitteln möchte, auch
wirklich erleben kann. Die reine
Präsentation von Garnituren ist
dabei passé. Beim Verkaufsgespräch
sollen sich die Händler
zudem auf die Möbel konzentrieren
und die Sofas, die Marke an
sich sowie den Lifestyle-Gedanken
in den Vordergrund stellen.
Über den Preis wird erst am Ende
gesprochen.
Als dritten Schritt will Natuzzi
in eine passende Werbe-Strategie
investieren. Diese sieht vor, dass
die Marke zunächst nur regional
um den Händler herum aufgebaut
wird, damit sich der Erfolg auch
gleich im Umsatz niederschlagen
kann. Ein landesweiter Werbefeldzug
soll erst dann gestartet
werden, wenn Natuzzi überregional
präsent ist. Darüber hinaus
sollen die Partner vor Ort geschult
werden.
Um künftig verstärkt auch
eine jüngere Zielgruppe anzusprechen,
will Natuzzi „Italsofa“
systematisch als mittelpreisige
Marke aufbauen. An einer entsprechenden
Strategie wird derzeit
mit Hochdruck in Italien gearbeitet.
Bis Mai soll das Konzept
fertig sein.
frances van der Steen
FACTS & FIGURES
■ Konzernumsatz 2008: 670 Mio.
Euro; 2/3 Natuzzi, 1/3 Italsofa,
– Umsatzziel 2011: 1 Mrd. Euro
■ Zielgruppe Natuzzi: gut situierte
Menschen im Alter von 30
bis 55 Jahren,
– Zielgruppe Italsofa: Ersteinrichter
und Singles zwischen 25
und 40 Jahren
■ Deutschland: 78 Möbelhäuser,
38 Studios und zwei Stores
– Benelux: 44 Studios und 10
Stores
@
Mehr Infos:
www.natuzzi.com