BeTop 2/2012 - Das Markenmagazin der Friedhelm Loh - Rittal

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WISSEN | TS IT RACK | 46 „Besonders freue ich mich darüber, dass wir gemeinsam nach rund zwei Jahren Entwicklungsarbeit, vielen Diskussionen und diversen Musterschränken nun ein völlig neues IT-Rack zur Serienreife gebracht haben.“ Region um Herborn, daher habe ich schon länger die enorme Dynamik mitbekommen, die Rittal auszeichnet“, sagt er. „Einige Kollegen waren allerdings erstaunt, als ich ihnen erzählte, dass ich zu Rittal gehe – ich verließ in ihren Augen die moderne Hightechindustrie.“ Sie hatten sich geirrt. Scharf verstand, welche Chancen auf ihn warteten. „Es gibt keinen Trend der IT-Branche und der Indus trie, der an uns vorbeigeht“, sagt er. „Wo geht Cloud-Computing hin? Wird alles dezentral, oder gibt es größere Rechenzentren? Brauchen die Systeme mehr Energie und mehr Klimatisierung? Photo voltaik? Windenergie? Überall gibt es einen Bedarf an Systemen wie denen von Rittal.“ Und Rittal müsse alle Anforderungen bereits bei der Produktentwicklung mitdenken. „Es ist eine äußerst abwechslungsreiche Arbeit“, sagt er. VERTRAUEN ERARBEITET Rittal kann nicht einfach abwarten, was der Markt hervorbringt. Die Mitbewerber sind kleine Unternehmen, und sie schauen oft auf Rittal, um deren Innovationen als Vorbild zu nehmen. „Wir haben uns allerdings in zwischen ein großes Vertrauen bei den Global Playern erarbeitet“, sagt Uwe Scharf. Unternehmen wie HP, Siemens, Microsoft oder ABB kommen schon früh mit ihren neuesten Entwicklungen auf Rittal zu und fragen gezielt nach passenden Lösungen. Für beide Seiten ist das ein Vorteil: Die Unternehmen erfahren im Austausch mit Rittal, welchen Herausforderungen sie sich stellen müssen. Umgekehrt weiß Rittal schon früh, was sich in der gesamten Branche tut. Die ersten Schritte für Björn Pache und seine Kollegen bestehen darin, bereits heute zu wissen, was der Kunde morgen braucht. Björn Pache ist Wirtschaftsingenieur. Er kam 2007 zu Rittal. Er suchte bewusst einen vielseitigen Job. „Ein Beruf, der nur einen bestimmten Bereich ohne jegliche Schnittstellen abdeckt, wäre mir zu langweilig“, sagt er offen. Zunächst ist er im Produktmanagement IT Solutions gestartet, seit der Entwicklung des neuen Racks ist er Produktmanager im Bereich modulare Schaltschranksysteme – kurz PM-M. Die Umbenennung seiner Position hat einen tieferen Grund. Die Zusam- Timo Schindler, Produktentwickler menführung der bislang getrennten Bereiche Industrie- und IT-Gehäuse sowohl im Entwicklungs- als auch im Produktmanagementbereich erforderte eine umfassende Teamarbeit: Produktmanager, Entwicklungsingenieure aus beiden Bereichen, Technische Zeichner, außerdem Mitarbeiter vom Einkauf und von der Werkvorbereitung wurden integriert. Dieses interdisziplinäre Arbeiten verschlankt nicht nur Abstimmungsprozesse, sondern erweitert gleichzeitig den Horizont im gesamten Team. NEVER CHANGE A RUNNING SYSTEM Die Entscheidung für ein neues System fiel nicht leicht. „Wir haben lange zusammen diskutiert, in welche Richtung wir gehen wollen“, sagt Pache. „Am Ende haben wir uns gegen jegliche zweitbeste Lösung entschieden – stattdessen für Qualität und optimale Handhabung.“ Eine Entscheidung, die viel Mut erforderte: Das Vorgänger-Rack ist eine internationale Erfolgsgeschichte. Es noch zu übertreffen, sei die große Kunst gewesen, sagt Scharf. Für Pache war es zudem eine extreme Herausforderung, nach zwei Jahren bei Rittal bereits ein Produkt mitzuentwickeln, das zum internationalen Standard werden und Rittal damit neu positionieren sollte. „Ich musste zunächst einmal ein internationales Netzwerk aufbauen, um die Wünsche vor Ort besser zu verstehen.“ Das habe ihn persönlich weitergebracht, da er viel von seinen Kollegen überall auf der Welt profitierte. „Wir haben dann damit angefangen, mögliche Zeitfresser im bisherigen System zu identifizieren“, sagt Pache. „Ich habe das Vorgängermodell selbst regelmäßig montiert und hatte – wie auch alle anderen im Team – einige Ideen.“ Es war ein gemeinsamer Prozess: Keiner habe sich in eine Kammer zurückgezogen und sei nach ein paar Tagen mit der einen Lösung herausgekommen. Stück für Stück nahm sich das Team um Carsten Bäumer, Projektleiter Forschung und Entwicklung, jedes Bestandteil vor. Jeder Vorschlag wurde überprüft – lohnt es sich, Entwicklungszeit zu investieren? „Wir hätten die Seitenwand zum Beispiel kostengünstiger als ganzes Stück herstellen können“, sagt Pache. „Aber wir wollten � be top | Das Magazin der Friedhelm Loh Group | 02 | 2012
„Wir alle hatten ein klares Ziel vor Augen: schnelle, einfache und �exible Montagemöglichkeiten. Ich bin stolz, dass wir es im Team geschafft haben.“ Madlen Dreßler, Technische Zeichnerin 02 | 2012 | Das Magazin der Friedhelm Loh Group | be top „Erst im Zickzackkurs, dann aber sehr fokussiert und zielgerichtet – nur so konnten wir technisch anspruchsvolle Details entwickeln.“ Carsten Bäumer, Projektleiter Forschung und Entwicklung „Für uns kam als funktionale Lösung nur ein durchgängig einfaches Montagekonzept infrage. Das haben wir konstruktiv und kreativ umgesetzt.“ Bodo Thielmann, Entwickler TS IT RACK | WISSEN | 47
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