Download - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und ...
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6<br />
1/2012<br />
Eine neue<br />
Heraus-<br />
forderung<br />
Von der Landesbeauftragten<br />
zur Abteilungschefi n in Rheinland-Pfalz:<br />
Prof. Dr. Karin Weiss<br />
wechselte zum 1. Januar aus<br />
Potsdam nach Mainz<br />
Es gibt berufl iche Laufbahnen, die<br />
Ergebnis einer zielgerichteten Lebensplanung<br />
sind. Bei Prof. Dr. Karin<br />
Weiss ist dagegen immer wieder die<br />
Lust auf neue Wege auffällig. Auch<br />
der Wechsel vom Posten der brandenburgischen<br />
<strong>Integration</strong>sbeauftragten<br />
ins rheinland-pfälzische <strong>Integration</strong>sministerium<br />
zum Jahresbeginn ist<br />
Ausdruck des Mutes der gebürtigen<br />
Berlinerin, nach fünf Jahren auch einmal<br />
einen recht sicheren Job <strong>für</strong> etwas<br />
Neues aufzugeben.<br />
„Die Chance bot sich, warum nicht<br />
noch einmal etwas Neues beginnen?“,<br />
erläutert die Leiterin der Abteilung <strong>Integration</strong><br />
<strong>und</strong> Migration im <strong>Ministerium</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Integration</strong>, <strong>Familie</strong>, <strong>Kinder</strong>,<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> Frauen ihre Überlegungen<br />
in die Führung einer ministeriellen<br />
Fachabteilung zu wechseln. Überzeugend<br />
fand sie die von der Koalition<br />
geschaffene neue Struktur der <strong>Integration</strong>spolitik<br />
durch die Zusammenfassung<br />
der ausländerrechtlichen mit<br />
der <strong>Integration</strong>sstruktur.<br />
„Das gab es zuvor nur in Schleswig-<br />
Holstein, dort aber im Justizministerium<br />
angesiedelt“, erläutert Weiss.<br />
Die ordnungspolitische Ausrichtung<br />
des <strong>Ministerium</strong>s im Hohen Norden<br />
<strong>und</strong> die sozialpolitische in Rheinland-<br />
Frisch angekommen in Mainz: Prof. Dr. Karin Weiss in ihrem Büro im <strong>Ministerium</strong><br />
Pfalz, da ist ihr die hiesige Linie doch<br />
näher. „Das ist so spannend <strong>und</strong> herausfordernd,<br />
dass ich daran mitwirken<br />
wollte.“<br />
Aufgaben verschieden gelagert<br />
Eine gänzlich Unbekannte ist die Stadt<br />
Mainz <strong>für</strong> Weiss nicht. Ein Jahr bevor<br />
sie die Chance zum Wechsel von der<br />
Havel an den Rhein ergriff, war sie als<br />
Vertreterin des Landes Brandenburg<br />
in der Landeshauptstadt. Damals lud<br />
die <strong>für</strong> die <strong>Integration</strong>spolitik zuständige<br />
Ministerin Malu Dreyer (SPD) als<br />
Vorsitzende der Konferenz der <strong>für</strong> <strong>Integration</strong><br />
zuständigen Ministerinnen<br />
<strong>und</strong> Minister (IntMK) ein. Dass sie so<br />
bald, auch noch in berufl icher Angelegenheit,<br />
nach Rheinland-Pfalz zurückkehren<br />
<strong>und</strong> gar bleiben würde, war da<br />
noch nicht abzusehen.<br />
Die Aufgaben- <strong>und</strong> Problemfelder<br />
<strong>für</strong> die <strong>Integration</strong>spolitik sind in den<br />
beiden B<strong>und</strong>esländern deutlich verschieden<br />
gelagert. „Die Herausforderung<br />
ist hier eine andere.“ So ist in<br />
Brandenburg der Fachkräftemangel<br />
schon deutlich stärker ausgeprägt als<br />
in Rheinland-Pfalz. Dies ist nicht zuletzt<br />
das lange nachwirkende Ergebnis<br />
der Abwanderung von r<strong>und</strong> einer halben<br />
Million Menschen aus dem B<strong>und</strong>esland<br />
seit der Wiedervereinigung,<br />
die zumeist jung <strong>und</strong> gut ausgebildet,<br />
aber perspektivarm der Heimat den<br />
Rücken in Richtung westliche B<strong>und</strong>esländer<br />
kehrten. „Es ist eine Mangelsituation,<br />
wie sie in den westdeutschen<br />
Ländern erst später zu erwarten ist.<br />
Auch sind die Rahmenbedingungen<br />
andere“, sagt Weiss. Das hatte auch<br />
auf die Zielrichtung der <strong>Integration</strong>spolitik<br />
in Brandenburg Auswirkungen.<br />
Fachkräftemangel wird ein Thema<br />
Die zwei Aspekte des <strong>Integration</strong>sprozesses<br />
– zum einen die humanitäre<br />
Seite, „die immer da ist“, zum anderen<br />
die arbeitsmarktpolitische – dürften<br />
auch in dieser Situation nicht gegeneinander<br />
stehen. „Das eine kann nicht<br />
auf Kosten des anderen gehen.“ Dennoch,<br />
auch aus der demographischen<br />
Entwicklung heraus: „Die Zuwanderung<br />
wird unter dem Aspekt des Fachkräftemangels<br />
in Deutschland neu<br />
diskutiert werden“, sagt Weiss.<br />
Guido Steinacker