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Gerätefeatures, Wirkmodell und Studienlage der Magnetfeldtherapie ...

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22<br />

Funktionsträgern in <strong>der</strong> Zelle, freigesetzt <strong>und</strong> stehen ebenfalls als „Botenstoff“ zur<br />

Verfügung 83 .<br />

Erhöht sich also die Calciumkonzentration in <strong>der</strong> Zelle, dann kommt es zu folgenden<br />

Än<strong>der</strong>ungen 84 :<br />

- die Umsetzung von Nervenimpulsen in Muskeltätigkeit<br />

- die Ausschüttung von Hormonen<br />

- einer Erhöhung <strong>der</strong> Aktivität von Enzymen<br />

- einer Entzündungshemmung sowie antiallergische Effekte<br />

- einer zusätzlichen Aktivierung von cAMP<br />

Diese Enzymaktivierung hat gerade in <strong>der</strong> Sportmedizin immense, noch nicht voll realisierte<br />

Konsequenzen. Dies sei an einem kurzen Beispiel erläutert:<br />

Wer mindestens einmal pro Woche zum Joggen geht, erhöht damit nach einiger<br />

Zeit seine Mitochondrienzahl. Zur Erinnerung: Mitochondrien sind ergiebige Energieproduzenten<br />

unter Mithilfe von Sauerstoff („aerob“). Erst vor einigen Jahren<br />

wurde nun <strong>der</strong> Mechanismus ihrer Vermehrung gef<strong>und</strong>en 85 . Ein bestimmtes Enzym,<br />

nämlich die „calmodulinabhängige Proteinkinase“ wird durch Calcium aktiviert.<br />

Calcium wie<strong>der</strong>um wird normalerweise ausgeschüttet, wenn Muskelzellen den<br />

nervalen Befehl zur Kontraktion erhalten. Die Proteinkinase ist nun <strong>der</strong> Stoff, <strong>der</strong><br />

Mitochondrien in <strong>der</strong> Muskelzelle zur vielfachen Vermehrung zwingt.<br />

Wenn man sich nun vor Augen hält, dass Magnetfel<strong>der</strong> den Calciumeinstrom in die Zelle<br />

för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> damit – via Proteinkinase – die Mitochondrien zur Vermehrung stimulieren, wird<br />

verständlich, warum Magnetfel<strong>der</strong> in Sportlerkreisen als Geheimtipp gelten.<br />

Zugegeben: Eine halbstündige Magnetfeldbehandlung wird sicher kein intensives<br />

Muskel- o<strong>der</strong> Ausdauertraining gleichwertig ersetzen. An<strong>der</strong>erseits entscheiden<br />

geschätzte 10 – 15 % Magnetfeld-Äquivalenz über Olympiasieg o<strong>der</strong> Kreisklasse.<br />

Zusammenfassung / Wirkung:<br />

Auch Ca ++ fungiert als durch ein Magnetfeld („erster Bote“) stimulierter „zweiter Bote“. Es<br />

setzt damit verschiedene, in einer Zelle notwendige Stoffwechselprozesse in Gang <strong>und</strong><br />

verbessert gleichzeitig die Energieherstellung infolge Vermehrung <strong>der</strong> Mitochondrien.<br />

3. Membranpotential <strong>und</strong> ATP-Synthese<br />

Der einfachste Weg einer Zelle zum Stoffaustausch ist die Diffusion. Der ist jedoch<br />

beschwerlich, da dies für geladene Moleküle (Ionen) aus Gründen <strong>der</strong> Molekülgröße <strong>und</strong><br />

Ladung ausgeschlossen erscheint. Da Ionen für eine Zelle aber lebensnotwendig sind,<br />

bestehen eine Vielzahl von „Ionenkanälen“, in denen elektrisch geladene Leitschienen<br />

selektieren, wen <strong>und</strong> wie oft sie durchkommen lassen. Dieses Prinzip haben wir ja bereits<br />

beim Ca ++ kennengelernt. Außerdem gibt es noch Ionenpumpen, die nach einem ähnlichen<br />

Prinzip zusätzlich für eine Optimierung sorgen.<br />

Seltsamerweise funktionieren Ionenkanäle <strong>und</strong> -pumpen nach dem Prinzip, gerade<br />

nur so viele Ionen hinein- o<strong>der</strong> herauszulassen, dass die Zelle gegenüber dem<br />

83<br />

Adey et al 1982; Lin-Liu + Adey 1982<br />

84<br />

Carpenter DO. Ayrapetyan S, Biological Effects of Electric and Magnetic Fields, vol. 1, Academic<br />

Press, San Diego, 1994<br />

85<br />

Science Bd. 296, S. 349, 2002<br />

01.05.2008 ScienceMed© 1. Auflage

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