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Gerätefeatures, Wirkmodell und Studienlage der Magnetfeldtherapie ...

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4. Tendopathien (Tennisellbogen, Schulter-Arm-Syndrom, Fibromyalgie)<br />

40<br />

Unter Tendopathien versteht man degenerative o<strong>der</strong> spontane Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Sehnen<br />

<strong>und</strong> Sehnenansätze, die sich hauptsächlich als Zusammenziehung <strong>und</strong> Verhärtung dieser<br />

Strukturen mit bewegungsabhängigen Schmerzen bemerkbar machen. Tennisellbogen,<br />

Schulter-Arm-Syndrom, Impingement-Syndrom, Bizeps-Syndrom etc. sind die dazugehörigen<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong>, mit denen je<strong>der</strong> von uns schon in irgendeiner Form unliebsame Bekanntschaft<br />

gemacht hat. Es ist zu vermuten, dass die als „Sehnenscheiden-Entzündung“<br />

diagnostizierten akuten Schmerzzustände an Hand <strong>und</strong> Arm zum großen Teil einer echten<br />

Tendopathie entsprechen.<br />

Ein Son<strong>der</strong>fall <strong>der</strong> Tendopathien ist die „Generalisierte Tendomyopathie“, auch<br />

Fibromyalgie-Syndrom genannt. Betroffen sind eine Vielzahl von Muskel- <strong>und</strong><br />

Sehnenansatzpunkte – also dort, wo sie am Knochen ziehen. Die Krankheit<br />

„wan<strong>der</strong>t“. So können wochenlange Rückenschmerzen plötzlich stoppen <strong>und</strong><br />

setzen sich im Brust- o<strong>der</strong> Hüftbereich fort.<br />

Von <strong>der</strong> Fibromyalgie sind unerklärlicherweise nur Frau betroffen, in Deutschland<br />

etwa 800 000 – 1 600 000. Manche Rheumakliniken haben einen Fibromyalgie-<br />

anteil von 30 – 40%. Es existiert keine wirksame Therapie. Deshalb führt diese<br />

Erkrankung vielfach zur Frühberentung.<br />

Über den Wirkansatz Durchblutungssteigerung <strong>und</strong> vegetative Signalgebung, zählt die<br />

Tendopathie zum Paradeeinsatzgebiet für die <strong>Magnetfeldtherapie</strong> 171 . Beim Son<strong>der</strong>fall<br />

Fibromyalgie sollte man allerdings eher skeptisch sein.<br />

Studienbeispiele:<br />

29 Patienten mit Schulter-Arm-Syndrom. Ergebnis: Signifikante Besserung nach 4 Wochen<br />

gegenüber Placebo. Zum Studienende waren 65% <strong>der</strong> Patienten symptomfrei <strong>und</strong> weitere<br />

14% schil<strong>der</strong>ten eine Besserung <strong>der</strong> Beschwerden. Dies ist insoweit bedeutsam, als die<br />

Erfolgsquote einer konservative Behandlung nur bei wenigen Prozent liegt 172 .<br />

60 Patienten mit Tennisellbogen. Überprüfung mit VAS-Score (visual analog scale). Ergebnis<br />

nach 3 Monaten: Der VAS-Score lag unter einer <strong>Magnetfeldtherapie</strong> signifikant niedriger als<br />

in <strong>der</strong> Placebogruppe, d.h. weniger Schmerzen in Ruhe, bei Bewegung <strong>und</strong> nachts 173 .<br />

94 Fibromyalgiepatienten. Eingeteilt in eine Placebogruppe, Gruppe konservativer<br />

Behandlung <strong>und</strong> zwei Gruppen unterschiedlicher statischer Magnetfeldbehandlung.<br />

Behandlungszeit 6 Monate. Ergebnis: Signifikante allgemeine Schmerzverbesserung <strong>und</strong><br />

Verbesserung des Schmerzes an den „Ten<strong>der</strong> Points“ gegenüber Placebo <strong>und</strong> konservativer<br />

Behandlung 174 .<br />

29 Patienten mit Rotatoren-Manschetten-Syndrom. Ergebnis: Signifikante Verbesserung<br />

gegenüber Placebo 175 .<br />

22 Patienten mit Periarthropathia humeroscapularis („Schulter-Arm-Syndrom“). Ergebnis:<br />

Hochsignifikant intensivere Schmerzen in <strong>der</strong> Placebogruppe. Signifikante Vermin<strong>der</strong>ung von<br />

Gesamtschmerz <strong>und</strong> Bewegungsschmerz in <strong>der</strong> Verumgruppe 176 .<br />

171 Richards, J Alternat Compl Med 1997;3(1):21-9<br />

172 Bin<strong>der</strong> A, Parr G, Lancet 1984 Mar 31;1(8379):695-8<br />

173 Uzunca K, Birtane M, Taştekin N, Clin Rheumatol. 2007 Jan;26(1):69-74. Epub 2006 Apr 22<br />

174 Alfano AP, Taylor AG, Gillies GT, J Altern Complement Med. 2001 Feb;7(1):53-64<br />

175 Bin<strong>der</strong>, A, Fitton-Jackson S, Lancet. 1984 Mar 31;1(8379):695-8<br />

176 Ammer K, Mayr. K, Z Phys Med Bain Med Klim 19, 1990, 222<br />

01.05.2008 ScienceMed© 1. Auflage

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