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Gerätefeatures, Wirkmodell und Studienlage der Magnetfeldtherapie ...

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Zusammenfassung / Wirkung<br />

Das Vegetativum befehligt Organe <strong>und</strong> Stoffwechselvorgänge <strong>und</strong> ist <strong>der</strong> Hauptinitiator für<br />

chronische Erkrankungen bei seiner Dysregulation. Pulsierende Magnetfel<strong>der</strong> beeinflussen<br />

das Vegetative Nervensystem im Sinne einer „Neujustierung“ <strong>und</strong> lösen im Idealfalle eine<br />

Regulationsstarre auf. Auch Heilungsvorgänge können angeschoben werden, wenn sich<br />

magnetfeldtherapeutisch eine parasympathische Phase verstärkt.<br />

VI. Therapeutische Konsequenzen<br />

Studienvoraussetzungen<br />

Der <strong>Magnetfeldtherapie</strong> mangelt es keinesfalls an positiven Erfahrungsberichten<br />

(„Testimonials“) bzw. einer Vielzahl von Studienbelegen, son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

durchgeführten Studien. Die Öffentlichkeit ist sich dabei meistens nicht bewusst, dass reine<br />

„Anwen<strong>der</strong>studien“ nicht beweiskräftig sind.<br />

Um die Wirkung von Medikamenten o<strong>der</strong> medizinischen Verfahren zu ergründen, gelten<br />

Studien gemeinhin als ein Goldstandard. Lei<strong>der</strong> ist ihre Wortbedeutung viel zu allgemein<br />

gehalten <strong>und</strong> sorgt daher für ein gr<strong>und</strong>sätzliches Missverständnis.<br />

Studien unterliegen dem Wertesystem <strong>der</strong> sog. Evidence-Based-Medicine, d.h. <strong>der</strong> “Beweisstützung”<br />

durch statistische Verfahren. Dieser Standard geht auf den britischen Arzt <strong>und</strong><br />

Epidemiologen Archie Cochrane zurück 131 . Die niedrigste „Evidenz“ besitzen dabei<br />

persönliche Erfahrungen <strong>und</strong> sog. Anwen<strong>der</strong>studien, weil hier keine Objektivität gegeben ist.<br />

Die höchste Evidenz haben sog. prospektive, randomisierte <strong>und</strong> kontrollierte<br />

Doppelblindstudien gegen ein Placebo.<br />

a. prospektiv<br />

Mit prospektiv ist das Studienziel möglichst exakt vorzugeben.<br />

Bsp.: Es ist die Wirkung eines Medikaments auf die Ausdauer zu überprüfen.<br />

Hierzu wählt man schon zu Beginn Sportler aus <strong>und</strong> gibt sie in die Gruppe 1. Eine<br />

weitere Gruppe 2 enthält nur Nicht-Sportler. Beide Gruppen werden nun nochmals<br />

in Placebo <strong>und</strong> in Verum geteilt.<br />

b. randomisiert<br />

Randomisiert (engl.: random = Zufall) ist die zufällige Auswahl eines Patienten, z.B. mithilfe<br />

eines Zufallgenerators.<br />

c. Placebo<br />

Unter Placebo („ich werde gefallen“) versteht man ein „Scheinmedikament“ o<strong>der</strong> ein<br />

Scheinverfahren. Weiß nämlich <strong>der</strong> Therapeut o<strong>der</strong> Studienleiter, dass sich im<br />

Placebomedikament gegenüber dem wirklichen Medikament (Verum) nur Zucker o<strong>der</strong> Mehl<br />

befinden („einfachblind“), dann scheint er dies offensichtlich über seine Körpersprache<br />

mitzuteilen – auch wenn es sich dessen gar nicht bewusst ist. So gibt es Schätzungen, dass<br />

sich ein Placeboeffekt generell zwischen 30 – 60 % (!) bewegt 132 .<br />

Bezeichnend ist ein im Jahre 2002 abgeschlossenes Placebo-Experiment, das<br />

als die größte je unternommene Studie über Scheinoperationen gilt 133 . Akteur <strong>und</strong><br />

131 Archibald Cochrane: Effectiveness and Efficiency - Random Reflections on Health Services" (1972)<br />

132 Online Pressearchiv Jochen Kubitschek. www.online-hausarzt.de<br />

133 J. Bruce Moseley, Kimberly O'Malley, Nelda P. Wray,A Controlled Trial of Arthroscopic Surgery for<br />

Osteoarthritis of the Knee. N Engl J of Med 2002 July 11; 347(2):81-88.<br />

01.05.2008 ScienceMed© 1. Auflage

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