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Gerätefeatures, Wirkmodell und Studienlage der Magnetfeldtherapie ...

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ist <strong>der</strong> einfache, primitive Weg mit dem Vorteil, sehr schnell, von <strong>der</strong> Menge her<br />

aber völlig unzureichend, ATP herzustellen. Ein zweiter Weg (b) erfolgt über die<br />

Mitochondrien <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>t die Zutat Sauerstoff (aerob). Dies dauert wesentlich<br />

länger, erzeugt aber ein Mehrfaches als <strong>der</strong> anaerobe Weg. Der aerobe Weg wird<br />

übrigens meist erst in Ausdauersituationen in Anspruch genommen. Die üblichen<br />

kurzen Verrichtungen des täglichen Lebens erfolgen in <strong>der</strong> Regel nur anaerob.<br />

Mit dem „Unglücksfall“ Magnetfeld entsteht also die Stimulation eines Energieherstellungssystems<br />

(Mitochondrien), das normalerweise nur in Ausdauersituationen bzw. bei schweren<br />

körperlichen Belastungen in Aktion treten soll. In <strong>der</strong> Folge entstehen gewaltige Mengen an<br />

ATP, die vorerst nur den Ionenpumpen zugutekommen. Hier beginnt aber <strong>der</strong> entscheidende<br />

Punkt: Zellen richten sich – ionenkanalmäßig – innerhalb weniger Minuten auf den neuen<br />

Zustand einer Magnetfeldbehandlung ein <strong>und</strong> machen spätestens nach 10 Minuten den<br />

vermehrten Bedarf an ATP für die Ionenpumpen überflüssig. Die Mitochondrien jedoch<br />

arbeiten noch wesentlich länger <strong>und</strong> erzeugen ein Mehrfaches <strong>der</strong> normalen Energie. Im<br />

Ergebnis schaltet also eine Magnetfeldbehandlung für längere Zeit auf die aerobe ATP-<br />

Herstellung <strong>und</strong> erschafft zusätzliche Energie 86 .<br />

Übrigens: Die in <strong>der</strong> Literatur beschriebene <strong>und</strong> millionenfach kopierte Aktivierung <strong>der</strong> sog.<br />

Natrium-Kalium-Pumpe mittels Magnetfeld entbehrt jeglicher biologischen Logik. Das<br />

Geschehen an <strong>der</strong> Zellmembran ist nämlich überaus komplex <strong>und</strong> wird von <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

erst in Gr<strong>und</strong>modellen verstanden. Nicht umsonst räumen Arbeiten zur Zellmembran immer<br />

noch regelmäßig die Nobelpreise für Biologie ab. Ein selektiver Eingriff durch ein Magnetfeld<br />

ist deshalb reines Wunschdenken <strong>und</strong> gehört in das Reich <strong>der</strong> Mythologie.<br />

Das Phänomen zusätzlicher Energieherstellung wird von Magnetfeldnutzern bisweilen in<br />

Abrede gestellt mit dem Hinweis, nach einer Magnetfeldbehandlung nicht mehr Energie zu<br />

verspüren als zuvor. Die Begründung ist relativ einfach: Energie <strong>und</strong> damit ATP ist nicht<br />

speicherbar (siehe oben). Die Stimulierung <strong>der</strong> aeroben Energieproduktion verpufft immer<br />

dann, wenn sich <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> nach einer Magnetfeldbehandlung ausruht, d.h. in einer<br />

sitzenden o<strong>der</strong> liegenden Stellung belässt. Unterliegt man aber nach <strong>der</strong> Behandlung einer<br />

körperlichen Belastung, so kommt <strong>der</strong> Energiegewinnung urplötzlich zum Tragen. Auch hier<br />

mit <strong>der</strong> Einschränkung, dass es nicht um eine Verdopplung, son<strong>der</strong>n um Bereiche von<br />

zusätzlichen 5 – 20 % geht. Diese sind wie<strong>der</strong>um davon abhängig, dass in <strong>der</strong> Muskelzelle<br />

überhaupt ausreichend viele Mitochondrien liegen <strong>und</strong> dass die Muskulatur in einer<br />

bestimmten Ausprägung vorhanden ist. Nachdem Mitochondrien ja über Ca ++ zur<br />

Vermehrung kommen (siehe Kapitel Ca ++ ), sind nach mehreren Monaten <strong>Magnetfeldtherapie</strong><br />

noch bessere Ergebnisse zu erwarten.<br />

Zusammenfassung / Wirkung<br />

Eine <strong>Magnetfeldtherapie</strong> erhöht über einen indirekten Mechanismus das Energieniveau.<br />

Allerdings nicht in einer gezielten Aktion, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> „Reparatur eines Unglücksfalls“.<br />

Indem Ionenpumpen mehr ATP verlangen, startet die aerobe Energieerzeugung. Weil sich<br />

die Zelle gegen die Einflüsse einer <strong>Magnetfeldtherapie</strong> schon nach kurzer Zeit arrangiert,<br />

verbleibt eine überschießende ATP-Produktion, die noch länger andauert. Wegen des<br />

Problems <strong>der</strong> Nichtspeicherfähigkeit von ATP muss diese Energie allerdings auch durch<br />

Bewegung in Anspruch genommen werden, sonst verpufft sie wirkungslos.<br />

Physiologie<br />

1. Piezoelektrischer Effekt <strong>und</strong> Osteoblastenwirkung<br />

86 Dertinger et al, Forschungszentrum Karlsruhe, Gespräche 03 – 06/2002<br />

01.05.2008 ScienceMed© 1. Auflage

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