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Gerätefeatures, Wirkmodell und Studienlage der Magnetfeldtherapie ...

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6<br />

Sinne unseres Organismus liegen, irrt gewaltig. Dahingehende Ausdeutungen verdrängen,<br />

dass eine Verstärkung letztendlich die Gefahr möglicher Zerstörung in sich birgt.<br />

Die Gewalt einer Eigenresonanz lässt sich eindrucksvoll am Beispiel einer<br />

Brücke beschreiben, über die eine Kompanie Soldaten in stampfendem<br />

Rhythmus marschiert. Entspricht dieser Rhythmus <strong>der</strong> Eigenschwingung <strong>der</strong><br />

Brücke, dann stürzt diese einfach ein.<br />

Der Resonanzbegriff ist ein Paradebeispiel für die unüberprüfte Übernahme eines<br />

Anschauungsbildes, das inhaltlich Nonsens bewirkt. Mit Resonanz ist wohl eher ein<br />

Phänomen beschrieben, das in <strong>der</strong> Hormonwirkung o<strong>der</strong> Pharmakologie eine überragende<br />

Rolle spielt. Gemeint ist die Rezeptortheorie, die aufzeigt, dass Botenstoffe (aber<br />

offensichtlich auch Frequenzen) nur dann ihre perfekte Wirkung nach dem „alles o<strong>der</strong> nichts“<br />

entfalten, wenn <strong>der</strong> Signalempfänger (Rezeptor) <strong>der</strong> Körperzelle mit dem Boten korreliert.<br />

Bei Rezeptoren handelt es sich um Proteinkomplexe auf einer Zelle. Wenn Stoffe<br />

(z.B. Hormone) o<strong>der</strong> Schwingungen dort wie ein Schlüssel in ein Schloss hinein-<br />

passen, dann erwacht dass Schloss zum Leben <strong>und</strong> überträgt die eingehende<br />

Nachricht ins Zellinnere.<br />

Um Resonanzen <strong>und</strong> stimmige Frequenzen zu finden, haben Magnetfeldtüftler schon die<br />

„Töne <strong>der</strong> Kosmischen Oktave“ <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Platon’schen Sphärenklänge“ bemüht.<br />

Nachvollziehbarer sind da schon ein „biologischer“ Matrix-Rhythmus, mit dem Muskeln<br />

vibirieren (7 – 13 Hz) 15 , Frequenzen des Russen V. Nazarov (18 – 36 Hz) 16 , Dertingers<br />

Modulationsfrequenzen für cAMP (50 bzw.100 o<strong>der</strong> 5 Hz) 17 o<strong>der</strong> Hochfrequenzen <strong>der</strong><br />

amerikanischen Diapulse-Therapie (27,12 MHz) 18 . Insgesamt bleiben die studienmäßigen<br />

Beweise aber überaus rar, so dass seriöse Einzelergebnisse schon als Highlight zu werten<br />

sind:<br />

Hinweise für die Überlegenheit extremer Nie<strong>der</strong>frequenzen: Schlafstörungen 4 Hz,<br />

Wetterfühligkeit 10 Hz, Tendopathien 15 Hz, Wirbel-Säulen-Syndrom 19,5 Hz 19 .<br />

Vor wenigen Jahren überraschten einige populärwissenschaftlichen Untersuchungen zum<br />

Katzenschnurren. Schnurren ist bei Katzen nicht einfach nur Ausdruck wohliger Zufriedenheit,<br />

son<strong>der</strong>n ein strategischer Heilungsbeschleuniger, um Verletzungen auszukurieren. Denn<br />

nach Meinung eines amerikanischen Tierforschungsinstituts scheinen z.B. Vibrationen<br />

zwischen 20 – 50 Hz eine höhere Knochendichte, ein schnelleres Knochenwachstum o<strong>der</strong><br />

eine verkürzte Heilungsdauer von Verletzungen zu bringen 20,21 .<br />

Bei Hauskatzen liegt die dominante Frequenz zwischen 23 – 30 Hz, bei Ozelots,<br />

Pumas o<strong>der</strong> Geparden bei 25 – 50 Hz bzw. steigt bisweilen bis auf 140 Hz. Die in<br />

<strong>der</strong> Magnetfeldliteratur so stark verteufelten 50 Hz stellen bei Katzen sogar eine<br />

Harmonieschwingung dar, was wie<strong>der</strong>um beweist, dass die Einschätzung einiger<br />

Magnetfeldpäpste bisweilen hinkt.<br />

Inwieweit rein mechanische Schwingungen Eins zu Eins auf eine Magnetfeldfrequenz übertragbar<br />

sind, bleibt dahingestellt. Auf jeden Fall gibt es Hinweise, dass schnurrende Katzen<br />

15<br />

Jäger A, Inaugural-Dissertation, Uni Hannover 2005<br />

16 ,<br />

Thomas Klyscz, Gernot Rassner Springer Berlin, Vol 48, Number 5, Mai 1997<br />

17<br />

Sontag W, Dertinger H. Bioelectromagnetics. 1998;19(8):452-8.<br />

18<br />

Badea MA, Comorosan S, Rom J Physiol Jan;30(1-2):65-71<br />

19<br />

Fischer G, Kokoschinegg P, Barovic J. – nicht veröffentlicht -<br />

20<br />

Fauna Communications Research Institute (Hrsg.): The Felid Purr: A bio-mechanical healing<br />

mechanism. 2001, North Carolina, USA<br />

21<br />

Rouiller E, de Ribaupierre F, Exp Brain Res 1982;48(3):323-6<br />

01.05.2008 ScienceMed© 1. Auflage

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