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Gerätefeatures, Wirkmodell und Studienlage der Magnetfeldtherapie ...

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8. Durchblutung<br />

30<br />

Die durchblutungssteigernden Effekte eines pulsierenden Magnetfelds sind mittels<br />

Wärmebildkamera hinlänglich dokumentiert. Allerdings können diese Bil<strong>der</strong> im<br />

wissenschaftlichen Sinne nicht beweisend sein. Nach einer aktuellen Literaturübersicht 120<br />

sind die Ergebnisse uneinheitlich, auch wenn <strong>der</strong> Effekt einer Durchblutungssteigerung<br />

überwiegt. Davon unabhängig beweisen Tierstudien eine Erweiterung <strong>der</strong> Hirngefäße <strong>und</strong><br />

Erhöhung des Blutdurchflusses 121,122 .<br />

Dem liegt offensichtlich das bereits beschriebene „Second-Messenger-Modell“ zu-<br />

gr<strong>und</strong>e: (a) Erhöhung von Ca ++ in <strong>der</strong> Blutgefäßzelle, (b) dieses wird an das Enzym<br />

Calmodulin geb<strong>und</strong>en - was (a) wie<strong>der</strong>um den Regulator Stickstoffmonoxid (NO)<br />

aktiviert, das dann die Blutgefäße weitet.<br />

NO ist das Molekül, das sich in den letzten Jahren zum biologischen W<strong>und</strong>erkind<br />

<strong>und</strong> wohl wichtigsten interzellulären Botenstoffe für praktisch alle Organsysteme<br />

entwickelt hat. Das kurzlebige NO wird vor allem im Endothel, einer Zellschicht an<br />

<strong>der</strong> Innenfläche von Blut- <strong>und</strong> Lymphgefäßen, gebildet. Es wirkt stark gefäßerweiternd<br />

auf Venen <strong>und</strong> in geringerem Maße auf Arteriolen <strong>und</strong> Kapillaren. Konzentrationszu-<br />

nahme von NO bedeutet immer Steigerung <strong>der</strong> Gewebsdurchblutung.<br />

Zusammefassung / Wirkung<br />

Eine Durchblutungssteigerung scheint über eine indirekte Stimulierung des NO-Systems zu<br />

funktionieren. Die <strong>Studienlage</strong> hierzu ist nicht einheitlich. Vegetative Gr<strong>und</strong>faktoren scheinen<br />

beim Ergebnis eine Rolle zu spielen<br />

9. Vegetativum<br />

Das Autonome Nervensystem (Vegetativum) basiert auf angeborenen Flucht- <strong>und</strong><br />

Kampfreflexen <strong>und</strong> ist ein „Überlebenssystem“. Es reguliert bzw. dirigiert fast sämtliche<br />

Organfunktionen <strong>und</strong> ist unabhängig von Verstand, Willen <strong>und</strong> Wünschen.<br />

Stress stimuliert das Vegetativum auf identische Weise. Leistungsdruck, soziale Enge, Lärm,<br />

Mobbing usw. aktivieren dabei den aktivierenden Teil (Sympathikus). Als Gegenspieler<br />

steuert <strong>der</strong> Parasympathikus Erholung, Verdauung <strong>und</strong> Regenerationsvorgänge.<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Stressforschung geht davon aus, dass ein großer Teil aller Chronischen<br />

Erkrankungen mit einer fehlgeleiteten Stressverarbeitung zusammenhängen 123 . Umgekehrt<br />

sind auch Heilungs- <strong>und</strong> Regenerationsvorgänge eng mit dem Vegetativum verknüpft.<br />

Unterliegt <strong>der</strong> Mensch z.B. einem permanenten Leistungs- <strong>und</strong> Sozialdruck, dann<br />

verharrt <strong>der</strong> aktivierte Sympathikus in einer „Dauer-Hab-Acht-Stellung“. Das Regu-<br />

lativ des Parasympathikus löst den Dauersympathikus nicht mehr ab, d.h. es ent-<br />

steht ein permanenter Sympathikustakt. Das Gesamtsystem reagiert damit nicht<br />

mehr adäquat auf äußere Einflüsse <strong>und</strong> innere Erfor<strong>der</strong>nisse. Es entsteht das<br />

Vollbild einer sog. „Regulationsstarre“. Herz- Kreislauferkrankungen bzw. Krebs<br />

geht immer eine Regulationsstarre voraus.<br />

120 McKay JC, Prato FS, Thomas AW. Bioelectromagnetics. 2007 Feb;28(2):81-98<br />

121 Wang L, Yushmanov VE, J Cereb Blood Flow Metab 2002 Mar;22(3):253-61<br />

122 Gmitrov J, Ohkubo C, Bioelectromagnetics 2002 Apr;23(3):224-9<br />

123 Paul Rosch, American Institute of Stress, Is cancer another ”disease of adaption?” Some insights into<br />

the role of. stress and civilization. Compr Ther 1993; 19(5): 183-71<br />

01.05.2008 ScienceMed© 1. Auflage

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