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Inhaltsverzeichnis/Table des matières - Dr. Dieter Winkler Verlag

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Abstracts/Résumés 311<br />

Wie die Mutter so der Sohn? Bilanz der theresianischen Regierung<br />

im Spiegel der Grabreden und Nachrufe.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass vor allem die französische Geistlichkeit<br />

in der Tradition der panegyrischen Literatur emphatisch und mit viel Lob<br />

ein Porträt Maria Theresias zeichnete, an dem sie eisern festhielt. Das Bild der<br />

Herrscherin interessierte sie mehr als der tatsächliche Befund. Mit Ausnahme<br />

von Caraccioli, bezogen sie ihre Informationen nicht aus erster Hand. Die Quellen<br />

wurden nicht hinterfragt sondern nur gefiltert, in der Absicht, die Tugenden<br />

einer streng katholischen Herrscherin hervor zu streichen.<br />

Man muß daher die Kontinuität von der Mutter zum Sohn mit Vorbehalt<br />

betrachten, sie wurde postuliert und mit höflicher Beharrlichkeit verfolgt. Natürlich<br />

hatten diese Autoren keine Kenntnisse von der oft schwierigen Mutter-Sohn-<br />

Beziehung, von den beiden Persönlichkeiten, die in Temperament und Anschauung<br />

so unterschiedlich waren; aber sie konnten, zumin<strong>des</strong>t nach der Frankreich-<br />

Reise Josephs II. die Geisteshaltung <strong>des</strong> neuen Herrschers und seinen vom<br />

Verstand geprägten Katholizismus, seine von der Mutter so verschiedene Gesinnung<br />

erkennen. Nach fünfzehn Jahren (1765-1780), in denen sie gemeinsam regierten,<br />

mussten die Diskrepanzen zwischen Mutter und Sohn schon durch die<br />

abgeschirmten Kanzleien gedrungen sein. Sowohl Kaunitz als auch Obersthofmeister<br />

Khevenhüller haben der oft resignierenden Maria Theresia von einer Abdankung<br />

abgeraten mit dem Argument, dass Joseph II. eine ihr entgegengesetzte<br />

Politik machen würde. Aus Lobhudelei für das Erzhaus und seine Heldin erfanden<br />

viele der französischen Autoren bereitwillig eine Geschichte, die nur Versailles<br />

und Schönbrunn zufrieden stellen konnte.<br />

CLAUDE MICHAUD<br />

Nobility in the Kingdom of Hungary during the reign of Joseph II.<br />

According to the results of latest research work the traditional view of the Hungarian<br />

nobility, complacent, at times fighting the Turks and time and again revolting<br />

against the Habsburgs, cannot be upheld any longer for the eighties of the<br />

18 th century, even though it was exactly in these years that vehement protests<br />

were mounted against the reforms introduced by Joseph II. From the middle of<br />

the 18 th<br />

century onwards parts of the Hungarian nobility were receptive to either<br />

the catholic or the protestant variant of the Enlightenment. It was the younger<br />

nobility which came into contact with the ideas of the Enlightenment during<br />

their Grand Tour through various European countries, and they brought these<br />

ideas back home. They propagated the works of the French philosophers (Montesquieu,<br />

Jean-Jacques Rousseau) and economists (Turgot, Necker, Adam Smith)

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